Titel: | Verbesserungen an der Dampfmaschine und in der Anwendung der Dampfkraft zum Behufe des Treibens von Schiffen und Wagen, auf welche Verbesserungen sich Richard Trevithick, Mechaniker von Camborne in der Grafschaft Cornwallis, am 19. März 1835 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXII., S. 321 |
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LXII.
Verbesserungen an der Dampfmaschine und in der
Anwendung der Dampfkraft zum Behufe des Treibens von Schiffen und Wagen, auf welche
Verbesserungen sich Richard
Trevithick, Mechaniker von Camborne in der
Grafschaft Cornwallis, am 19. Maͤrz 1835
ein Patent ertheilen ließ.Es ist dieß das lezte Patent, welches dieser tuͤchtige und ausgezeichnete
Mechaniker nahm. Hr. Richard Trevithick, den mehrere englische Blaͤtter den
eigentlichen Vater oder Erzieher der Dampfwagenfahrt nennen, starb leider am 22.
April d. J. nach einem kurzen Krankenlager zu Dartford in Kent in einem Alter
von 67 Jahren. Ruhe seiner Asche!A. d. Ueberf.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
1833, S. 257.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Trevithick, Verbesserungen an der Dampfmaschine.
Ich erklaͤre hiemit, sagt der Patenttraͤger, daß meine Verbesserungen
an der Dampfmaschine darin bestehen, daß ich zwischen dem Kessel und dem arbeitenden
Cylinder in einer Stellung, in welcher eine starke Erhizung derselben
moͤglich ist, eine lange, aus mehreren gebogenen Roͤhren bestehende
Roͤhre anbringe, welche Roͤhren ich die rokenroͤhren (dry-pipes) oder den den Dampf ausdehnenden
Apparat nennen will. Durch die Trokenroͤhren treibe ich naͤmlich den
Dampf, welcher im Kessel erzeugt worden, und der folglich mit Wasser
gesaͤttigt ist, mit sehr großer Geschwindigkeit, damit er auf diese Weise
noch eine viel groͤßere Menge Hize aufnehme, ohne daß dabei zugleich auch
sein Gehalt an Wasser erhoͤht wird; und damit er durch diesen Zuwachs an Hize
eine groͤßere Masse Dampf von solcher Expansivkraft, als er sie im Kessel
erhielt, gibt, so daß ich auf diese Weise ein groͤßeres, in dem arbeitenden
Cylinder benuzbares Volumen Dampf erziele, als ich mittelst des Kessels allein zu
erhalten im Stande waͤre. Um dieses Volumen des Dampfes jedoch noch mehr zu
erhoͤhen, bringe ich den arbeitenden Cylinder in ein Gehaͤuse, welches
einen Theil des Feuerzuges oder Rauchfanges ausmacht, so daß der Cylinder auf diese
Weise auf einem bedeutend hoͤheren Grade von Hize erhalten wird, als ihn der
in ihm verwendete Dampf besizt, und zwar indem er einen großen Theil der in dem
Feuerzuge zuruͤkbleibenden Hize aufnimmt; dadurch wird diese Hize, welche sonst unbenuzt
verloren geht, und oben aus dem Rauchfange entweicht, in eine nuzende und eine
groͤßere Ausdehnung des Dampfes in dem Cylinder erzeugende Kraft verwandelt.
Ich beschranke mich, um Alles dieß zu erreichen, jedoch auf keine bestimmte Form des
Kessels, und auf keine bestimmte Einrichtung der Roͤhren, in denen der Dampf
erhizt werden soll; der Festigkeit der Form und der Ersparnis an Brennmaterial
halber verfertige ich uͤbrigens meinen Kessel vorzugsweise aus mehreren
aufrechten Roͤhren, welche auf einem roͤhrenfoͤrmigen, um und
etwas unter dem Feuerroste angebrachten Ringe stehen und damit communiciren. Alle
diese Roͤhren umgeben die Feuerstelle, mit Ausnahme jedoch von 2 oder 3,
deren untere Enden bis uͤber das Feuerthuͤrchen reichen, und daselbst
durch eine Querroͤhre mit den beiden anstoßenden Roͤhren in Verbindung
stehen, so daß auf diese Weise eine Oeffnung bleibt, durch welche man zum Feuer
gelangen kann. Alle die Roͤhren erstreken sich einige Fuß hoch empor, je nach
der Menge des Dampfes, welche erzeugt werden soll, und je nach den
Ortsverhaͤltnissen; denn es ist offenbar, daß die dampferzeugende Kraft
dieses Kessels durch Verlaͤngerung der Roͤhren, Vergroͤßerung
ihres Durchmessers und Vermehrung ihrer Zahl nach Belieben erhoͤht werden
kann. Mit den oberen Enden dieser Roͤhren verbinde ich einen
roͤhrenfoͤrmigen Ring, aͤhnlich jenem, auf welchem dieselben,
stehen, so daß diese beiden Ringe und die aufrechten Roͤhren zusammen ein
Gefaͤß oder einen Behaͤlter bilden, in welchem das Wasser mittelst des
Bodenringes freie Communication hat, so daß es in allen Roͤhren auf gleicher
Hoͤhe steht, und in welchem der Dampf aus allen Roͤhren frei in den
oberen Ring gelangen kann. Um nun Hize zu ersparen und zu gewinnen, bringe ich meine
sogenannten Trokenroͤhren uͤber dem Feuer und innerhalb dem
beschriebenen Kreise der aufrechten Roͤhren des Kessels an. Meine
Trokenroͤhren bringe ich paarweise an, und zwar so, daß jedes Paar eine Figur
vorstellt, die man unter dem Namen eines umgekehrten Hebers versteht. Mehrere dieser
Heber verbinde ich oben am Scheitel mittelst gebogener Roͤhren, so daß sie
zusammen eine lange zigzag laufende Roͤhre bilden, durch welche der Dampf die
abwechselnden Schenkel eines jeden Hebers auf und nieder steigen muß, und zwar mit
großer Geschwindigkeit, damit er bei seinem Gange aus dem Kessel in den arbeitenden
Cylinder schnell die Hize aufnehme oder absorbire. Die arbeitenden Hahnventile oder
der Schieber des arbeitenden Cylinders communicirt naͤmlich mittelst einer
Verbindungsroͤhre mit dem lezten Schenkel der Heberroͤhren. Die erste
der Heberroͤhren verbinde ich mit dem oberen roͤhrenfoͤrmigen
Ringe, und zwar mit Huͤlfe einer gekruͤmmten Roͤhre, in der ich ein
Drosselventil oder einen Hahn anbringe, durch welchen der Zufluß von Dampf
beschrankt wird, damit derselbe Raum genug hat, sich in den Trokenroͤhren und
in dem arbeitenden Cylinder in dem Maße weiter auszudehnen, in welchem seine Hize
zunimmt. Sowohl in Verbindung mit dem Kessel, als in Verbindung mit den
Trokenroͤhren, bringe ich eine Sicherheitsklappe an. Außen und in geringer
Entfernung von den aufrechten Roͤhren umgebe ich den Kessel mit zwei, in
einander stehenden, cylindrischen Gehaͤusen, und den Zwischenraum zwischen
diesen beiden Gehaͤusen fuͤlle ich mit Sand, Asche oder einem anderen
schlechten Waͤrmeleiter aus, waͤhrend ich das obere Ende dieser
Gehaͤuse uͤber dem Kessel und uͤber den Trokenroͤhren
mit einem kuppelfoͤrmigen Dekel verschließe. Außer diesen Gehaͤusen
lasse ich den Feuerzug an den arbeitenden Cylinder und rund um denselben laufen, von
wo aus er dann den Rauch und die wenige noch in ihm enthaltene Hize auf irgend eine
schikliche Weise entleert.
Die Roͤhren meines Kessels, so wie die Ringe und Gehaͤuse desselben
verfertige ich vorzugsweise aus Eisen oder Kupfer; die Trokenroͤhren hingegen
aus Kupfer oder aus irgend einem anderen starken Metalle, welches sich nicht leicht
oxydirt, wenn es erhizt mit dem Dampfe in Beruͤhrung kommt. Die Speisung des
Kessels mit Wasser geschieht mittelst einer Drukpumpe, welche so eingerichtet ist,
daß sie das Wasser immer auf gehoͤriger Hoͤhe erhaͤlt.
Was meine Erfindung in Betreff der Anwendung der Dampfkraft zum Treiben von Schiffen
betrifft, so besteht dieselbe darin, daß ich in ein innerhalb des Hintertheiles
befindliches Gefaͤß durch eine in dem Hintertheile angebrachte Oeffnung, mit
einem angemessenen Grade von Geschwindigkeit und in der Richtung des Laufes des
Schiffes Wasser einziehe, und mit großer Kraft und Geschwindigkeit in einer dem
Laufe des Schiffes entgegengesezten Richtung wieder austreibe, und zwar durch
dieselbe Eintrittsoͤffnung, welche zu diesem Behufe beim Eintritte des
Wassers durch eine Klappe um den vierten Theil ihres Flaͤchenraumes
verkleinert, und beim Austritte desselben zum Theil verschlossen wird. Ich treibe
daher das Schiff auf diese Weise mit großer Kraft, die durch den Ruͤkstoß des
Wassers erzeugt wird, wenn dieses Wasser in einer dem Laufe des Schiffes
entgegengesezten Richtung in rasche Bewegung gesezt wird. Die Geschwindigkeit der
ausgestoßenen Wasserstrahlen muß jedoch zwei Mal so groß seyn, als die
Geschwindigkeit, die man dem Schiffe geben will. Zum Behufe des Einziehens und
Austreibens des Wassers, und um aus dem Ruͤkstoße desselben eine Triebkraft
zu erzielen, bediene ich mich vorzugsweise eines großen, senkrechten, an beiden Enden verschlossenen
Cylinders aus Gußeisen oder einem anderen Metalle, in welchem sich mittelst einer
Kolbenstange, die durch eine Schlußbuͤchse geht, und von einer Dampfmaschine
getrieben wird, ein Kolben auf und nieder bewegt. An der Hinteren Seite dieses
Cylinders und in der Naͤhe seines Bodens bringe ich in Verbindung mit dem
unter dem Kolben befindlichen Raum eine Roͤhre an, die durch den Hintertheil
des Schiffes so weit als thunlich hinabsteigt, und dann an einer Seite des Ruders
ausmuͤndet. Eine zweite Roͤhre bringe ich in der Nahe des Scheitels
des Cylinders an dessen Hinterer Seite an, so daß dieselbe mit dem uͤber dem
Kolben befindlichen Raͤume in Verbindung steht. Diese Roͤhre nun
fuͤhrt gleichfalls durch den Hintertheil des Schiffes so weit als
moͤglich hinab, oͤffnet sich jedoch an der anderen Seite des Ruders.
An der Muͤndung einer jeden dieser Roͤhren bringe ich eine Klappe an,
welche sich nach Innen oͤffnet, damit das Wasser in einem dem Lichten der
Roͤhre entsprechenden Maße frei eintreten kann. Beim Austritte des Wassers
schließt sich die Klappe jedoch zum Theil, so daß die Muͤndung der
Roͤhre im Hintertheile beilaͤufig um den vierten Theil kleiner wird,
als der Flaͤchenraum des Lichten der Roͤhre.
Meine Verbesserung oder Erfindung in Betreff der Anwendung der Dampfkraft an
Dampfwagen endlich besteht darin, daß ich meinen beschriebenen Dampfkessel mit
meinem Dampf-Ausdehnungsapparate an den Dampfwagen anwende, so daß ich auf
diese Weise eine Verminderung des Gewichtes der Kessel und der Menge des Wassers und
des Brennmateriales erziele.
Die beigefuͤgte Zeichnung und folgende Erklaͤrung derselben wird Alles
dieß deutlich und anschaulich machen.
Fig. 1 zeigt
einen senkrechten Durchschnitt durch die verschiedenen wesentlichen Theile des
Kessels, durch die Trokenroͤhren, die Dampfroͤhre, den arbeitenden
Cylinder, den Treibcylinder (propelling cylinder) und
den Feuerzug. Zugleich sieht man daran auch mehrere kleine Theile, welche zur
Verbindung der uͤbrigen wesentlichen Theile gehoͤren, im
Durchschnitte. Die Stellen, durch welche diese Durchschnitte genommen sind, sind in
Fig. 2
durch die punktirten Linien AB, BC, CD und EF bezeichnet.
Fig. 2 ist ein
Grundriß von Fig.
1, woran die Scheiteldekel des Kessels und der arbeitende Cylinder
weggenommen sind.
Fig. 3 zeigt
die Art und Weise, auf welche die kuͤrzeren aufrechten Roͤhren
uͤber dem Ofenthuͤrchen mit einer der angraͤnzenden
Roͤhren verbunden sind, damit das Wasser in saͤmmtlichen
Roͤhren frei circuliren kann.
In Fig. 4
endlich sieht man 3 Paare der Heberroͤhren, welche im Kreise stehen, in der
Zeichnung jedoch als in einer Flaͤche liegend dargestellt sind.
An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche
Gegenstaͤnde.
a sind die aufrechten Kesselroͤhren, deren obere
und untere Enden so verengt sind, daß hinreichender Raum fuͤr die
Bolzenkoͤpfe und die Schraubenmuttern bleibt, ohne daß man deßhalb die
Roͤhren zu weit von einander entfernen mußte. b
ist der roͤhrenfoͤrmige Ring, an welchem nach Innen sowohl als nach
Außen ein Randstuͤk hervorragt, und der nach Oben mit Oeffnungen versehen
ist, auf welche die aufrechten Roͤhren gebolzt werden. Am Grunde oder Boden
dieses Ringes befindet sich ein zweites, bloß nach Innen hervorragendes
Randstuͤk, mittelst welchem der Ring an die Grund- oder Bodenplatte
c gebolzt wird, d ist
der Feuerrost, e die Oeffnung, durch welche man Zutritt
zum Feuer erhaͤlt, f der obere
roͤhrenfoͤrmige Ring, an dessen Boden sich ein nach Außen und Innen
hervorragendes Randstuͤk befindet, und der mit Loͤchern versehen ist,
in die die oberen Enden der aufrechten Roͤhren, auf welche dieser Ring
gebolzt wird, passen. g bezeichnet die Hoͤhe des
Wasserstandes in den Kesselroͤhren. h sind die
Trokenroͤhren, welche die Form von umgekehrten Hebern haben, damit sie an dem
unteren, dem Feuer zunaͤchst gelegenen Theile kein Gefuͤge
noͤthig haben. Einen Schenkel zweier solcher Heber sieht man in Fig. 1 im
Durchschnitte; hinter diesem Durchschnitte hingegen sieht man den anderen Schenkel
von Außen her. k sind die kurzen, gebogenen
Roͤhren, von denen eine jede an zwei Heberroͤhren gebolzt ist, so daß
dieselben auf diese Weise zu einer einzigen fortlaufenden Roͤhre verbunden
werden. I ist die gebogene Roͤhre, welche den
oberen roͤhrenfoͤrmigen Ring mit der ersten Heberroͤhre
verbindet. Die fuͤr diese Roͤhre geeignete Stellung sieht man aus Fig. 2; zu
groͤßerer Deutlichkeit und Vereinfachung der Zeichnung ist dieselbe jedoch
auch in Fig. 1
so dargestellt, als befaͤnde sich die Roͤhre und die
Heberroͤhre zur linken Hand, m zeigt den
Drosselhahn an dieser gebogenen Roͤhre l. n ist
die Sicherheitsklappe mit ihrem Hebel und dem daran angebrachten Gewichte. p ist die Roͤhre, welche die lezte
Heberroͤhre mit dem arbeitenden Cylinder der Maschine in Verbindung sezt. r der Drosselbahn an der Roͤhre p. s ist ein viergaͤngiger Hahn, durch welchen
der Dampf abwechselnd unter und uͤber den Kolben geleitet wird, t die mit den Trokenroͤhren in Verbindung
stehende Sicherheitsklappe. u sind die beiden, die
Kesselroͤhren umgebenden, cylindrischen Gehaͤuse, deren Zwischenraum
mit einem schlechten Waͤrmeleiter ausgefuͤllt ist. v ist der kuppelfoͤrmige Dekel uͤber diesen Gehaͤusen,
w stellt den Feuerzug vor, der aus dem
Gehaͤuse des Kessels in jenes des arbeitenden Cylinders fuͤhrt. y ist die weitere Fortsezung des Feuerzuges bis zum
Rauchfange. z ist die in den Rauchfang fuͤhrende
Roͤhre fuͤr den davongehenden Dampf. 1 ist die Dampfroͤhre,
welche von dem arbeitenden Hahne in den Scheitel und in den Boden des arbeitenden
Cylinders fuͤhrt. 2 ist der arbeitende Cylinder. 3 der Kolben mit metallener
Liederung. 4 die Kolbenstange, welche am Grunde des arbeitenden Cylinders durch eine
Schlußbuͤchse geht, und nach Unten so verlaͤngert ist, daß sie
zugleich auch die Stange fuͤr den Treibkolben bildet. 5 ist naͤmlich
der Treibcylinder und 6 der Wasser- oder Treibkolben. 7 ist die obere
Oeffnung, welche zu einer der Roͤhren fuͤhrt, die am Hintertheile des
zu treibenden Fahrzeuges ausmuͤnden, waͤhrend 8 die untere,
gleichfalls zu einer solchen Muͤndung fuͤhrende
Roͤhrenoͤffnung vorstellt. Diese Oeffnungen sind so weit, als es der
Cylinder gestattet, damit sie keine bedeutende Tiefe zu haben brauchen, und man
folglich dem Treibcylinder keine ungeeignete Hoͤhe zu geben genoͤthigt
wird. 9 ist ein Gestell, auf welchem der Dampfcylinder uͤber dem
Treibcylinder ruht. 10 ist die Pumpe, welche den Kessel mit Wasser speist. 11 ist
ein an der Kolbenstange befestigter Arm, der zum Bewegen der Speisepumpe und der
Handsteuerung 12 (hand gear) dient.
Als meine Erfindung erklaͤre ich nun schließlich noch die lange, mehrfach
gekruͤmmte, erhizte Roͤhre, welche ich zwischen dem Kessel und dem
arbeitenden Cylinder der Dampfmaschine anbringe, und durch welche der Dampf mit
großer Geschwindigkeit, und ohne mit dem Wasser in directe Beruͤhrung zu
kommen, zu treten hat, damit er auf diese Weise mehr Hize aufnehme, und sich
zugleich zu einem groͤßeren Volumen ausdehne. Ferner die Umgebung des
arbeitenden Cylinders mit einem Theile des Feuerzuges oder des Rauchfanges, wodurch
der Cylinder heißer erhalten wird, als der Dampf, und wodurch die Ausdehnung des
Dampfes folglich noch hoͤher gesteigert wird. Ferner das Treiben eines
Schiffes durch den Ruͤkstoß, der dadurch erzeugt wird, daß Wasser, welches
mit maͤßiger Geschwindigkeit in einem innerhalb des Hintertheiles des
Schiffes befindlichen Behaͤlter aufgenommen wurde, mit großer Geschwindigkeit
in einer dem Laufe des Schiffes entgegengesezten Richtung wieder aus diesem
Behaͤlter ausgetrieben wird, wobei die Geschwindigkeit dieses ausgetriebenen
Wasserstrahles wenigstens zwei Mal so groß seyn muß, als die Geschwindigkeit, mit
der man das Schiff treiben will. Endlich die Anwendung eines mit dem
Dampf-Ausdehnungsapparate verbundenen Kessels an den fuͤr Dampfwagen
bestimmten Dampfmaschinen, um dadurch das Gewicht des Kessels zu vermindern, und
zugleich an dem Gewichte und Verbrauche von Wasser und Brennmaterial zu
gewinnen.