Titel: | Ueber die Anwendung des Dampfes an den Dampfmaschinen in Cornwallis. Von Hrn. E. Galloway Esq., Civil-Ingenieur. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXIII., S. 327 |
Download: | XML |
LXIII.
Ueber die Anwendung des Dampfes an den
Dampfmaschinen in Cornwallis. Von Hrn. E. Galloway Esq., Civil-Ingenieur.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
1833, S. 98.
Galloway, uͤber die Anwendung des Dampfes an den
Dampfmaschinen.
Die große Sorgfalt und Aufmerksamkeit, welche man seit einiger Zeit auf die
Dampfmaschine in der Absicht verwendet, um dadurch zu einer erfolgreicheren
Anwendung derselben zum Behufs des Treibens von Fahrzeugen zu gelangen, hat zu einer
Untersuchung der oft besprochenen Vorzuͤge und Leistungen der Maschinen in
Cornwallis Anlaß gegeben. Ich wurde am Anfange des vorigen Jahres ersucht, die Natur
der Verbesserungen dieser Maschinen und die Vorzuͤge, die einer jeden
derselben beigemessen werden koͤnnen, durch Versuche zu ermitteln, und
verwendete daher mehrere Wochen auf verschiedene Versuche, die ich an mehreren
Maschinen anstellte, und welche saͤmmtlich die Genauigkeit der uͤber
sie bekannt gemachten Berichte bestaͤtigen, indem ich naͤmlich die
Leistungen beinahe durchaus merklich groͤßer fand, als sie angegeben
wurden.Man vergleiche hieruͤber auch Henwood's Nachrichten uͤber die
Leistungen einiger Dampfmaschinen in Cornwallis, Polyt. Journ. Bd. XLV. S. 381.
Ich brauche mich uͤber die Art und Weise, nach welcher man in Cornwallis die
Leistungen der Maschinen zu schaͤzen pflegt, nicht weiter zu verbreiten; es
ist genug, wenn ich sage, daß der Ausdruk „Pferdekraft,“ dessen
wir uns hier bedienen, um die Kraft einer Dampfmaschine zu bezeichnen, in Cornwallis
gar nicht gebraͤuchlich ist. Da die Maschinen daselbst naͤmlich
hauptsaͤchlich zum Herausschaffen des Grubenwassers verwendet werden, so
bezeichnet man deren Leistungen gewoͤhnlich nur durch die Zahl der Pfunde,
die sie in einer gegebenen Zeit auf einen Fuß Hoͤhe heben. Die Art dieses zu
ermitteln besteht darin, daß man das in einem gegebenen Zeitraume gehobene Gewicht
mit der in Fußen ausgedruͤkten Hoͤhe, auf die es gehoben wurde,
multiplicirt. Wenn z.B. 1000 Pfund Wasser mit jedem Hube 20 Fuß hoch gehoben werden,
so ist dieß so viel, als wenn 20,000 Pfund nur einen Fuß hoch gehoben
wuͤrden. Die Kraft der Maschine wird daher durch
die Zahl der Pfunde, die sie innerhalb eines gegebenen Zeitraumes einen Fuß hoch zu
heben im Stande ist, und der Verbrauch an Brennmaterial
und die daraus
folgende Wirkung durch die Zahl der Pfunde bezeichnet, die sie mittelst eines
Bushels Steinkohlen auf einen Fuß Hoͤhe zu heben vermag. Der vergleichsweise
Werth verschiedener Maschinen laͤßt sich also, wie groß deren Kraft und die
Tiefe der Grube auch seyn mag, sehr leicht nach diesem hoͤchst einfachen
Verfahren bestimmen. Wenn man z.B. sagt, eine Maschine hebt in jeder Stunde 100
Millionen Pfunde einen Fuß hoch, so bezeichnet man dadurch ihre Kraft; sagt man
aber, sie hebt, waͤhrend sie einen Bushel Kohle verbraucht, 100 Millionen
Pfunde auf die Hoͤhe von einem Fuß, so bezeichnet dieß die Arbeit, die mit
einem Bushel Kohle geleistet werden kann; und vergleicht man diese Leistung mit dem,
was eine andere Maschine bei einem gleichen Verbrauche an Kohlen leistet, so
bestimmt man dadurch die vergleichsweise Wirksamkeit der beiden Maschinen.
In den uͤbrigen Theilen Englands bezeichnet man die Kraft einer Dampfmaschine
bekanntlich gewoͤhnlich durch den Ausdruk Pferdekraft, was davon
herruͤhrt, daß die Dampfmaschine zuerst angewendet wurde, um die Arbeit von
Pferden zu ersezen. Dieser Ausdruk ist, so unbestimmt er auch anfangs war, mit der
Laͤnge der Zeit so bezeichnend geworden, als irgend ein anderer es ist; er
gibt denjenigen, die ihn verstehen, eine eben so bestimmte Idee von der Kraft einer
Dampfmaschine, als ihn die uͤbrigens verstaͤndlichere Cornwallsche
Bezeichnungsmethode nur geben kann. Man braucht naͤmlich nur zu wissen, daß
tue Kraft eines Pferdes zu 150 Pfunden, welche per
Minute 220 Fuß hoch gehoben werden, oder zu 33,000 Pfunden, per Minute auf die Hoͤhe von einem Fuß gehoben, angenommen wird, um
augenbliklich auch eine nach Pferdekraͤften geschaͤzte Maschine mit
einer anderen vergleichen zu koͤnnen, deren Kraft nach der Cornwall'schen
Methode bezeichnet ist.
Da Hr. Rennie kurz vor meiner
Anwesenheit in Cornwallis in Auftrag der Admiralitaͤt einen Versuch an einer
der dortigen Maschinen anstellte, so fand ich mich veranlaͤßt, an eben
derselben Maschine, d.h. an der Wilson'schen Maschine in
der Wheal Towan-Grube, gleichfalls einen Versuch vorzunehmen. Da ich das
Maximum der Leistungen dieser Maschine, wenn sich dieselbe im moͤglich besten
Zustande befindet, auszumitteln suchte, so theilte ich diesen meinen Wunsch den
Maschinisten mit, damit sie saͤmmtliche Theile der Maschine so vollkommen als
moͤglich Herrichten konnten. Der Versuch wurde in Gegenwart des Hrn.
Capitaͤn Vivian (dessen ausgezeichneter Gute ich
die Gelegenheit zu diesem Versuche und die groͤßte Unterstuͤzung bei
demselben verdanke), des Mechanikers West und mehrerer Anderen gemacht. Das Resultat
dieses Versuches war, daß die Maschine in 6 Stunden und 5 Minuten 10 Bushel Kohlen verbrauchte, und
dabei mit jedem Bushel 125,749,330 Pfunde auf die Hoͤhe von einem Fuß hob;
waͤhrend dieselbe Maschine bei Hrn. Rennie's Versuch nur 92,327,000 Pfunde per Bushel Kohle gehoben hatte. Um allem Mißtrauen in
diese außerordentliche Leistung vorzubeugen, bemerke ich, daß ich an dem Scheitel
oder oberen Ende eines jeden Sazes (lift) Cisternen oder
Behaͤlter mit Schleusen angebracht hatte, und daß ich diese Schleusen zu
verschiedenen Zeiten des Versuches schloß, um mich auf diese Weise von der Menge
Wassers zu uͤberzeugen, die bei jedem Hube der Maschine in jeden
Behaͤlter entleert wird, so daß also, indem ich die Entfernung zwischen jedem
Saze und den Rauminhalt der Behaͤlter vorher bestimmt hatte, jeder Irrthum
unmoͤglich war. Die Kohlen wurden gewogen, und der Kohlenvorrath in den
Magazinen waͤhrend des Versuches unter Schloß gehalten.
Die besten Maschinen von Bolton und Watt sind den gegebenen Schaͤzungen nach im Stande, mit jedem
Bushel Kohle 19,800,000 Pfunde zu heben. Die Wheal Towan-Maschine leistete
also waͤhrend meines Versuches beinahe sechs Mal so
viel als die beste Bolton und Watt'sche zu
liefern im Stande ist!
Ich will nun bei der Untersuchung der Ursache dieser außerordentlichen und beinahe
unglaublichen Leistung zuerst jede Abweichung der Maschine von jener der HH.
Bolton und Watt angeben, und dann, so weit es
thunlich ist, zu ermitteln suchen, wie viel von dem Gewinne an Wirkung einer jeden
einzelnen dieser Abweichungen zuzuschreiben ist. Die Abweichungen sind nun:
1) Cylindrische Kessel von bedeutender Laͤnge. Eine
große concentrisch durch dieselben gehende Roͤhre, in welcher sich das Feuer
befindet. Die erhizte Luft circulirt dann zuerst unter dem Kessel und hierauf
laͤngs der Seiten desselben. Der Flaͤchenraum der seitlichen
Feuerzuͤge ist im Allgemeinen eben so groß, als jener der Roͤhre; der
Durchgang wird durch einen Dampfer, welcher in der aus dem Kessel in den Rauchfang
fuͤhrenden Roͤhre angebracht ist, verengert.
2) In der Unterhaltung des Feuers selbst. Das Feuer ist
groß und dik; die Eingaͤnge zu demselben sind beinahe in der ganzen Breite
der Roͤhre offen; die Kohlen werden auf die Oberflaͤche des Feuers
gestreut; das Feuer wird nie geschuͤrt, ausgenommen zur Zeit der Reinigung.
Bei diesem Reinigen, welches beilaͤufig in 24 Stunden ein Mal geschieht,
schließt der Heizer zuerst den Daͤmpfer ab, damit kein kalter Luftstrom,
wodurch der Dampf in dem Kessel vermindert werden wuͤrde, eindringen kann;
dann wendet er das gute
Brennmaterial auf die Seite, worauf er den Unrath beseitigt, das Brennmaterial
wieder auf die gereinigten Stangen zuruͤkschafft, und dann auf der anderen
Seite auf gleiche Weise verfaͤhrt. Das Feuer ist vor dem Reinigen beinahe 6
1/2, nach demselbem aber nur 3 bis 3 1/2 Zoll tief. In Folge des Verschließens der
Daͤmpfer ist weder waͤhrend noch nach dem Reinigen eine Abnahme des
Dampfes bemerkbar.
Sonderbar ist es, daß man beim Heizen der Kessel jenen Kohlen den Vorzug gibt, welche
bei einem frischen Feuer am meisten krachen (clinker);
bisher bediente man sich bloß der Steinkohlen aus dem Wallis. Ein Gemisch aus
verschiedenen Sorten Walliser Kohlen wird fuͤr das beste Brennmaterial
gehalten; doch glaube ich, daß die Kohle von Swansea diesem Gemische nicht
nachstehen duͤrfte. Die Llanelly-Kohle wird sehr empfohlen, und ich
habe seither auch einen Versuch damit angestellt, der zu ihren Gunsten ausfiel. Die
Kohle von Brindswey wird sehr gepriesen, und scheint auch wirklich ausgesprochene
Vorzuͤge vor jener Kohle, deren man sich gewoͤhnlich auf den
Dampfbothen bedient, zu besizen; ihr Werth im Vergleiche mit den angegebenen Sorten
ist jedoch noch nicht bekannt.
3) In der Benuzung von Dampf, der einen Druk von 20 bis 50 Pfunden auf den Zoll
ausuͤbt, und in der Ausdehnung des Dampfes, indem man bei 1/4 oder 1/5 des Hubes die
Communication zwischen dem Kessel und dem Cylinder unterbricht.
4) Im Bekleiden des Kessels, der Dampfroͤhren, der
Dampfkammern, und der Cylinder mit einem schlechten Waͤrmeleiter, wie
z.B. mit Saͤgespaͤnen, Stroh, an jenen Stellen, die bloß der Hitze
des Dampfes ausgesezt sind, und mit einem Gemische aus Thon und Stroh an dem
Mauerwerke etc.
5) In der Aufhebung der Wirkung des Kolbens am Ende seines
Hubes, wodurch zur Condensirung des Dampfes in dem Cylinder, bevor der
ruͤkkehrende Hub geschieht, hinlaͤngliche Zeit bleibt.
6) Verbesserung an den Kesseln. Die Quantitaͤt des
mit einem Bushel Kohlen verdampften Wassers betrug, nach Hrn. Watt, etwas uͤber 8 Kubikfuß, welche in
Dampf von 220° verwandelt wurden. Tredgold sagt,
daß er 10 Kubikfuß verdampfte; 8 Kubikfuß ist jedoch, wie die Erfahrung zeigte,
beilaͤufig die mittlere Quantitaͤt, welche in einem
gewoͤhnlichen Dampfkessel mit einem Bushel Kohlen verdampft werden kann.
Waͤhrend meines Versuches zu Wheal Towan wurden aber 310,824 Kubikfuß Wasser,
oder mittelst jeden
Bushels Kohlen 13.824 Kubikfuß verdampft, so daß sich also die Zunahme des durch
einen Bushel Kohlen verdampften Wassers, wie 13.824 : 8 verhaͤlt.
Diese Verbesserung scheint hauptsaͤchlich durch die sinnreiche Methode, nach
welcher die erhizte Luft zum Circuliren durch die Feuerzuͤge
veranlaͤßt wird, bedingt zu seyn. In Folge dieser Einrichtung wirkt die heiße
Luft naͤmlich in dem Maße, als sie abkuͤhlt, auf immer kaͤlter
und kaͤlteres Wasser, welches also den untersten Theil des Kessels einnehmen
wird. Es wird mithin dem Luftstrome in den Feuerzuͤgen eines solchen Kessels
mehr Waͤrmestoff entzogen, als ihm in einem Kessel, dessen Feuerzuͤge
ohne Ruͤksicht auf diese Wirkung erbaut sind, entzogen wird.
Es laͤßt sich vielleicht unmoͤglich ausmitteln, wie viel von dieser
vermehrten Wirkung auf Rechnung der Unterhaltung des Feuers, und wie viel auf
Rechnung der Circulation des Waͤrmestoffes durch die Feuerzuͤge kommt.
Obschon nun aber durch die an den Kesseln und in der Feuerung angebrachten
Verbesserungen so außerordentlich viel gewonnen wird, so geht doch noch aller jener
Waͤrmestoff, der sich unter der Temperatur des im Kessel enthaltenen Wassers
befindet, unbenuzt verloren. Hr. Sims, an den Poldice-Gruben, fand, daß die Temperatur der
Luft in dem Rauchfange 310° betrug, waͤhrend das Wasser in dem Kessel
nur 270° hatte. Wahrscheinlich laͤßt sich keine Modification ausfindig
machen, bei welcher wir allen Waͤrmestoff nuͤzlich zu verwenden im
Stande waren; doch wurde aber durch eine von Capt. Samuel Grose angegebene Verbesserung, d.h.
dadurch, daß man den Waͤrmestoff aus dem Kessel durch Roͤhren, welche
mit Wasser umgeben waren, in den Rauchfang leitete, die Temperatur des in der
Roͤhre enthaltenen Wassers von 70° bis auf 180° F.
erhoͤht. Die Zunahme, welche die Leistung des Kessels in Folge dieser
Einrichtung erfuhr, wird auf 1/10, geschaͤzt; erwaͤgt man aber die
hohe Temperatur (310° F.), mit welcher die tust nach Sims aus dem Rauchfange entweicht, so ist es gewiß, daß, wenn all dieser
Waͤrmestoff zu Nuzen gebracht werden koͤnnte, die Leistungen der
Maschine nothwendig noch eine weit groͤßere Zunahme erfahren muͤßten.
Denn da sich die Quantitaͤt des verlornen Waͤrmestoffes wie die
Quantitaͤt der durch den Rauchfang gehenden Luft, multiplicirt mit ihrer
Temperatur verhaͤlt, und da die ganze Nasse Luft, welche durch die
Feuerzuͤge circulirte, durch den Rauchfang entweicht, so folgt hieraus, daß
der Unterschied zwischen der von dem Feuer entwikelten Hize und der Temperatur des
Wassers, weniger der Temperatur des Speisungs-Wassers, so wie dasselbe vom
Brunnen kommt, verloren seyn muß. Ich kann den Gewinn, der sich ergeben wuͤrde, wenn
man dem Luftstrome allen Waͤrmestoff entziehen koͤnnte, nicht genau
angeben; allein offenbar wuͤrde sich die aus dem Feuer entwikelte Hize zu der
Temperatur des Wassers im Kessel verhalten, wie sich die Hize des aus dem Kessel
tretenden Luftstromes zur Temperatur des von dem Brunnen kommenden Speisungswassers
verhaͤlt.
3) Die Ausdehnung des Dampfes in dem Cylinder durch
Unterbrechung der Communication mit dem Kessel, nachdem der Kolben einen Theil
seines Hubes vollendet hat. Darin liegt vielleicht das
Eigenthuͤmliche und Außerordentliche dieser Maschine. Die Mechaniker in
Cornwallis sind, nachdem sie ihre Forschungen uͤber diesen Gegenstand mit
großer Genauigkeit ununterbrochen fortgesezt, hauptsaͤchlich durch die
Ausdehnung dieses Princips innerhalb vollkommen sicherer Graͤnzen zu den
außerordentlichen Vortheilen, die wir oben bezeichnet haben, gelangt.
Das Verdienst dieser Entdekung gebuͤhrt Hornblower'n, der sich im Jahr 1781 ein Patent auf dieselbe ertheilen
ließ. Er sag naͤmlich: „daß, wenn auf einer Seite des Kolbens Dampf
eingesperrt, und auf der anderen Seite desselben dafuͤr ein theilweise
luftleerer Raum erzeugt wird, der Dampf den Kolben so weit bewegen wird, bis
dessen Kraft mit der Reibung und dem unverdichteten Dampfe im Gleichgewichte
steht, und daß die Kraft, welche waͤhrend. dieser Bewegung mitgetheilt
wird, zu der gewoͤhnlichen Wirkung des Dampfdrukes hinzugezaͤhlt
werden muß.“ Um auf diese Weis an Kraft zu gewinnen, bediente sich
Hornblower zweier Cylinder wobei er den Dampf, der in
dem ersten Cylinder gearbeitet hatte zum zweiten Male in dem zweiten Cylinder
arbeiten ließ, indem er ihm gestattete sich auszudehnen. Alles dieß bewirkte er
dadurch daß er die beiden Cylinder durch geeignete Oeffnungen mit einander
verband.
Hornblower konnte jedoch von feiner Erfindung keinen
Nuzen ziehen, indem das Patent oder Monopol, welches die HH. Bolton und Watt auf ihre verbesserte
Verdichtungs-Methode genommen hatten, noch nicht abgelaufen war, und indem
Hr. Watt das naͤchste
Jahr darauf ein Patent auf die Ausdehnung seines Dampfes in einem einzigen Cylinder
erhielt. Weder Hornblower noch Watt scheinen
uͤbrigens die Benuzung von Dampf mit hohem Druk beabsichtigt zu haben, so daß
sich also die Vortheile ihrer Erfindung auf die Wirkung beschrankten, welche durch
Ausdehnung eines Dampfes, dessen Druk jenen der atmosphaͤrischen Luft nur
wenig uͤbertraf, bis auf einen Grad, bei welchem er die Reibung der
Maschinerie und den Widerstand des unverdichteten Dampfes in dem Cylinder nicht mehr zu
uͤberwinden im Stande war, hervorgebracht werden konnte.
Erst im Jahre 1804 wurde Dampf von hohem Druke ausdehnungsweise benuzt, denn in
diesem Jahre nahm Arthur Woolf sein Patent auf diese
Eigenschaft des Dampfes. Woolf nahm an, daß Dampf, dessen
Kraft einer beliebigen Anzahl von Pfunden uͤber dem atmosphaͤrischen
Druk gleich waͤre, eben so oft Mal, als diese Zahl betraͤgt, auch sein
Volumen ausdehnen koͤnne, und daß derselbe in der Voraussezung, daß kein
Verlust an Waͤrmestoff durch Ausstrahlung Statt findet, doch noch eine
Spann- oder Elasticitaͤtskraft beibehalten wuͤrde, die jener
der atmosphaͤrischen Luft gleichkaͤme. Er gibt an durch Versuche
erprobt zu haben, daß sich Dampf von einem Druke von 40 Pfunden auf den Quadratzoll
um das Vierzigfache seines Volumens ausdehnen koͤnne, und daß seine
Spannkraft dann doch noch jener der Atmosphaͤre gleich sey.Hr. Tilloch stellte in
Gemeinschaft mit Woolf die Versuche an, durch
welche lezterer zu dem Schluͤsse kam, daß sich die Ausdehnungskraft
des Dampfes wie seine Dichtheit in Pfunden uͤber dem
atmosphaͤrischen Druke verhaͤlt. Sie bedienten sich hiebei
zweier Gefaͤße, deren Rauminhalt der vorausgesezten Ausdehnungskraft
angemessen war, und fanden, daß eine hoͤher gestiegene
Queksilbersaͤule wieder auf ihr Gleichgewicht herabsank, wenn sie den
Dampf in das groͤßere Gefaͤß eintreten ließen. Dieser Versuch
war jedoch offenbar unvollkommen, da das Gleichgewicht durch Ausleken oder
Aussikern, oder durch andere Ursachen hergestellt wurde. Man hatte den
ausgedehnten Dampf eine Queksilber-Saͤule tragen lassen
sollen, ehe man noch ein Resultat, welches man auf sich beziehen konnte,
erhalten hatte.A. d. O. Man kennt uͤbrigens gegenwaͤrtig nicht leicht ein Gesez
besser, als jenes der Ausdehnung der Fluͤssigkeiten, und es ist gewiß, daß,
wenn keine Veraͤnderung der Temperatur eintritt, der eingenommene Raum sich
umgekehrt wie der Druk verhaͤlt. Es waͤre sehr sonderbar gewesen, wenn
das Verhaͤltniß der Ausdehnung bei der Temperatur, bei welcher der Dampf dem
Druke der Luft das Gleichgewicht haͤlt, begonnen haͤtte, da dieser
Druk nicht bloß nach den Veraͤnderungen der Witterung, sondern auch nach der
Verschiedenheit der Hoͤhe uͤber der Meeresflaͤche verschieden
ist. Hr. Woolf wußte nicht,
daß die Fluͤssigkeiten denselben Gesezen gehorchen, und in Hinsicht auf die
Verhaͤltnisse ihrer Ausdehnung keineswegs von einander abhaͤngen. Las
Wasser beginnt bei einer gewissen Temperatur sich in Dampf auszudehnen, und
uͤber diese Temperatur hinaus ist das Verhaͤltniß seiner Ausdehnung
regelmaͤßig. Der atmosphaͤrische Druk muß von dessen Wirkung abgezogen
werden, weil derselbe als Gegengewicht wirkt; wird derselbe naͤmlich
beseitigt, oder gestattet man dem Dampfe, was dasselbe ist, sich im luftleeren
Raͤume auszudehnen, so muß derselbe offenbar denselben Gesezen gehorchen,
denen alle uͤbrigen Fluͤssigkeiten unterworfen sind: es beginnt daher
nicht, wie Woolf sagt, sich bei 212° auszudehnen, sondern die
Ausdehnung beginnt schon bei 40°. Dampf von 40 Pfunden ist in Wirklichkeit
mehr als 54 Pfunden gleich; d.h. die atmosphaͤrische Saͤule
multiplicirt mit 40 ist beilaͤufig gleich 54, und kann sich, statt einer
40maligen Ausdehnung faͤhig zu seyn, nicht vier Mal ausdehnen, ohne daß ihr
Druk unter jenen der atmosphaͤrischen Luft herabsinkt.
Die Eigenschaft des Dampfes sich auszudehnen ist streng genommen mechanisch und allen
Fluͤssigkeiten gemeinschaftlich zukommend. Sie besteht bloß darin, daß sich
Dampf von irgend einer gegebenen Spannkraft bis auf gewisse Graͤnzen
ausdehnen wird, und daß er waͤhrend des Processes der Ausdehnung auf
Koͤrper, die ihm Widerstand leisten, mit einer Kraft wirkt, welche so lange
fort allmaͤhlich abnimmt, bis er die Graͤnzen seiner Ausdehnungskraft
erreicht hat, oder bis ihm durch den Widerstand eines ihn umgeben: den Mediums das
Gleichgewicht gehalten wird. Wenn man z.B. in einem geschlossenen Gefaͤße
Luft comprimirt und dieselbe auf einen Kolben wirken laͤßt, so wird sie den
Kolben mit einer Kraft bewegen, die so lange abnimmt, bis (vorausgesezt, daß keine
Reibung Statt findet) die in dem Gefaͤße enthaltene Luft der umgebenden
atmosphaͤrischen Luft das Gleichgewicht haͤlt. Auf gleiche Weise wird
sich nun Dampf von hoher Spannkraft, dem man gestattet waͤhrend eines Theiles
des Kolbenhubes in dem Cylinder auf den Kolben zu wirken, nach der Verschließung der
Eintrittsstelle des Dampfes in Folge seiner Ausdehnungskraft so lange ausdehnen, bis
ihm die aͤußere atmosphaͤrische Luft das Gleichgewicht haͤlt.
Wird aber auf der anderen Seite des Kolbens ein theilweise luftleerer Raum gebildet,
so wird die Bewegung des Kolbens so lange fortwaͤhren, bis die Dichtheit des
Dampfes eben so gering ist, als jene des unverdichteten Dampfes auf der
entgegengesezten Seite des Kolbens. Es ist offenbar, daß sich die Kraft, die man
durch diese Art einen Kolben zu treiben, erhaͤlt, wie das Mittel zwischen dem
hoͤchsten und niedrigsten Druke verhaͤlt.
Man wird wohl einsehen, daß es eine Ersparniß aber kein Gewinn ist, wenn man eine
Kraft, die fruͤher verloren ging, nuͤzlich verwendet. Denn betrachtet
man nur das Beispiel mit der comprimirten Luft, so ergibt sich, daß, wenn die Luft
so verdichtet wird, daß sie einem Druke von 20 Pfunden auf den Quadratzoll
gleichkommt, und daß, wenn der Cylinder waͤhrend des ganzen Hubes
fortwaͤhrend mit einer solchen comprimirten Luft gespeist wird, dem Kolben
waͤhrend seines ganzen Hubes ein Impuls mitgetheilt werden kann, welcher 20
Pfunden per Quadratzoll gleichkommt. Wird der Zutritt
oder die Speisung hingegen bei einem Theile des Hubes unterbrochen, und gestattet man der Luft dann
sich auszudehnen, so wird der dem Kolben gegebene Impuls nur mehr dem Mittel, d.h.
10 Pfunden gleich seyn. Es ist aber offenbar, daß man den Dampf im ersten Falle mit
ebenderselben Spannkraft austreten laͤßt, mit welcher er eintrat, und daß
mithin die ganze Kraft, welche zur Compression oder Verdichtung der Luft
noͤthig war, verloren geht, waͤhrend kein Verlust an Kraft Statt
findet, wenn man dem Dampfe sich auszudehnen gestattet.
Die Hauptfeder einer Uhr bewegt ihre Maschinerie auf diese Weise: zum Aufwinden der
Feder wird eine zunehmende Kraft erfordert, und dafuͤr erhaͤlt die
Maschinerie wieder einen abnehmenden Impuls zuruͤk. Dieser Impuls ist jedoch
durch die Hebel, auf die er wirkt, so regulirt, daß er eine regelmaͤßige
Bewegung bewirkt. Wenn nun die Feder, nachdem sie sich zum Theil abgewunden, befreit
wuͤrde, so daß sie sich ganz abwinden koͤnnte, so wuͤrde die
Kraft, welche die Feder bis zu ihrem lezten Treibpunkte aufwand, ganz verloren
seyn.
Eben so wird nun an der Dampfmaschine eine gewisse Menge Brennmaterial erfordert, um
den Dampf auf eine gewisse Spannkraft zu bringen. Laͤßt man also den Dampf,
nachdem er den Kolben in Bewegung gesezt hat, entweichen, ohne daß man ihm
gestattete auch durch seine Ausdehnung zu wirken, so wird das Brennmaterial, welches
noͤthig war, um ihn auf diesen Grad von Spannkraft zu bringen,
groͤßten Theils verloren seyn. In dem einen Falle wuͤrde
naͤmlich eine bestimmte Menge 40 Pfunde Druk, in dem anderen hingegen 40 mehr
aller uͤbrigen zwischen 40 und 0 gelegenen Grade von Druk, d.h. 40 + 39 + 38
+ 37 etc. geben.
Hieraus ergibt sich leicht, daß der Vortheil, der sich aus der Ausdehnung des Dampfes
ergibt, mit der Dichtheit des Dampfes zunimmt. Denn da Dampf von 50 Pfunden auf den
Quadratzoll uͤber dem atmosphaͤrischen Druke = 64, und Dampf von einem
Druke von 10 Pfunden uͤber dem atmosphaͤrischen Druke = 24 ist, so
erhaͤlt man in dem einen Falle eine mittlere Wirkung von 12, welche sich
durch einen Raum von 24, und im zweiten Falle ein Mittel von 32, welches sich durch
64 bewegt, waͤhrend sich das verzehrte Brennmaterial beinahe wie die
entsprechenden Dichtheiten des Dampfes verhaͤlt. Also gibt Dampf von 50 = 64
Pfunden einen mittleren Druk von 32, indem er sich, bevor er die aͤußersten
Graͤnzen seiner Ausdehnungskraft erreicht, zu einem 64 Mal groͤßeren
Volumen ausdehnt, als er es fruͤher hatte; mithin ergibt sich 32 × 64
= 2048. Dampf von 10 = 24 Pfunden gibt hingegen einen mittleren Druk von 12, und
indem er sich, ehe er die Glaͤnzen seiner Ausdehnungskraft erreicht, bis
zu seinem 24fachen Volumen ausdehnt, ergibt sich 12 × 24 = 288. In runden
Zahlen leistet also Dampf von 64 Pfunden Druk mehr dann 7 Mal mehr, als Dampf von 24
Pfunden, was mithin zu Gunsten des Dampfes von hoͤherem Druke das
Verhaͤltniß von 3 zu 1 gibt.
Der Betrag der Ersparniß, den die Maschinen an der Wheal Towan-Grube im
Vergleiche mit den Bolton- und Watt'schen Maschinen bewirken, ist nicht schwer
auszumitteln, wenn man das Gesez der Ausdehnung vollkommen kennt. Der Druk des
Dampfes in dem Kessel ist auf 35 Pfunde auf den Quadratzoll regulirt; dieser Druk
wird jedoch in dem Cylinder durch den Widerstand (wiredrawing), den er auf seinem Wege erleidet, auf 27 Pfunde uͤber
dem atmosphaͤrischen Druke = 41 Pfunden reducirt. Dieser Dampf wird sich
jedoch, da sein Eintritt bei dem vierten Theile des Hubes unterbrochen wird, auf 5
Pfund uͤber dem Vacuum ausdehnen, und dem Kolben eine mittlere Triebkraft von
23 1/2 Pfunden mittheilen. Dampf von 6 Pfunden auf den Zoll wird durch den
Widerstand, den er auf seinem Wege erfahrt, im Allgemeinen auf Dampf von 1 bis 4
Pfund Druk auf den Zoll reducirt; nimmt man nun aber 2 Pfd. + 14 als den
Durchschnitt des wirksamen Drukes an den Bolton-
und Watt'schen Dampfmaschinen an, so gibt dieß
fuͤr diese Maschinen eine Triebkraft von 16 Pfunden.
Angenommen nun das Brennmaterial stehe im Verhaͤltnisse des Drukes des Dampfes
uͤber einem Vacuum, so ergeben sich folgende Resultate:
49 Dampf × 0,25
Theilen
des
Hubes
= 12 geben
eine
Leistung
von
23 1/2
20 Dampf × 1 –
–
–
–
= 20 –
–
–
–
16.
Mithin verhaͤlt sich der Vortheil zu Gunsten des Dampfes von hohem Druke wie
38 zu 16.
In der Praxis faͤllt dieses Resultat in beiden Faͤllen etwas niedriger
aus; da dieß aber in beiden Faͤllen auf einen und denselben Ursachen beruht,
so habe ich bei der Berechnung davon Umgang genommen.
4) Das Bekleiden des Kessels, der Dampfroͤhren, der
Dampfkammern und der Cylinder mit einem schlechten Waͤrmeleiter zur
Verhinderung des Ausstrahlens der Waͤrme.
Diese Bedingung wird an mehreren Maschinen in Cornwallis so vollstaͤndig
erfuͤllt, daß die Waͤrme in dem Maschinenraͤume nicht werklich
erhoͤht ist. Auch das Ausstrahlen der Waͤrme von dem Kessel ist in
manchen Fallen kaum wahrnehmbar. Das Verdienst dieser Vollkommenheit der Bekleidung
und uͤberhaupt auch jenes der ersten nuͤzlichen Anwendung einer solchen gebuͤhrt
Hrn. Capitaͤn Samuel Grose, nach dessen Angabe die
Maschinen an der Grube Wheal Towan, die in Hinsicht auf Eleganz und Genauigkeit
ihrer Proportionen alle uͤbrigen Maschinen dieser Art uͤbertreffen,
erbaut sind. Seit dem Jahre 1825, in welchem Hr. Grose seine erste Maschine erbaute, haben seine
daran angebrachten Verbesserungen bewirkt, daß ein Bushel Steinkohlen
gegenwaͤrtig in der ganzen Gegend im Durchschnitte um 40, und in einzelnen
Faͤllen selbst um mehr dann 200 Procent mehr leistet, als fruͤher.
Der eigentliche Werth der Vortheile, welche diese Bekleidung gewaͤhrt, wird
verschieden geschaͤzt; auch wuͤßte ich nicht, daß irgendwo
hinlaͤnglich ausgedehnte und hinlaͤnglich genaue Versuche zur
Ermittelung desselben angestellt worden. Hr. R. W. Fox stellte einige Versuche an, und fand,
daß ein leichter Anstrich, den er seinem Dampfapparate gab, eine Ersparniß von 1/5
bewirkte. Die von Hrn. Grose
erfundene Bekleidungsmethode, welche, man darf wohl sagen, so vollkommen als nur
moͤglich ist, bewirkte jedoch, als sie ohne irgend eine andere wesentliche
Veraͤnderung an der Maschine der Grube Wheal Hope
angebracht wurde, daß die Leistungen eines Bushels Kohlen von 40 auf 70 Millionen
steigen. Die Richtigkeit dieser Thatsache versicherten mir mehrere Personen, die gar
nicht bei der Sache betheiligt sind; uͤbrigens behaupten andere Mechaniker,
daß die Bekleidung hoͤchstens eine um 1/5 oder 1/4 hoͤhere Leistung
der Maschine bedinge. Ich fuͤr meine Person bin uͤberzeugt, daß diese
Bekleidung uͤberall, wo sie mit gehoͤriger Sorgfalt angebracht wird,
dieselben guͤnstigen Resultate, wie an der Wheal Hope-Grube
gewaͤhren wird und muß.
5) Aufhebung der Bewegung des Kolbens am Ende des Hubes, damit
zur vollkommenen Verdichtung des Dampfes in dem Kessel genug Zeit
bliebe.
Der Gewinn, der sich aus dieser Verbesserung ergibt, ist bedeutend, da die
groͤßere Leistung der Maschinen beim Wasserheben davon abhaͤngt, daß
ihre Kraft am Anfange des emporhebenden Hubes am groͤßten ist, indem zur
Ueberwindung der Vis inertiae der Materie eine
groͤßere Kraft erforderlich ist, als zur Unterhaltung ihrer Bewegung. Ich
habe gefunden, daß die besten der nach dem Bolton-
und Watt'schen Principe erbauten Dampfmaschinen
beilaͤufig den vierten Theil eines Hubes machen bevor die Verdichtung
vollendet ist. Naͤhme man nun an, daß an der Maschine der Wheal
Towan-Grube dieselbe Zeit erforderlich waͤre, so wuͤrde die
mittlere Abnahme an Wirkung 7 Pfd. + 0,25 Theilen des Hubes betragen, welche,
abgezogen von den 23 1/2 Pfd. (dem mittleren Druke des Kolbens waͤhrend des ganzen
Hubes), einen Verlust von beinahe 1/10 der ganzen Wirkung geben wuͤrde.
Aus der hier gegebenen Auseinandersezung laͤßt sich nun, wie ich glaube,
ziemlich approximativ bestimmen, wie viel von der Zunahme der Wirkung auf Rechnung
einer jeden einzelnen der Verbesserungen an den Cornwall'schen Maschinen kommt.
Bolton's und Watt's Maschinen
heben im Durchschnitte mit einem Bushel Kohlen 19,800,000 Pfd. auf einen Fuß
Hoͤhe. Da an den Kesseln der Wheal Towan-Maschine ein Bushel Kohlen
13,824 Kubikfuß Wasser bei dem atmosphaͤrischen Druke in Dampf verwandelt,
waͤhrend an der Bolton- und Watt'schen Maschine selten mehr, als 8 Kubikfuß in Dampf
von gleicher Spannkraft verwandelt werden, so ergibt sich an dem Kessel allein eine
Erhoͤhung der Leistung im Verhaͤltnisse von 13,824 : 8, was bei
19,800,000 so viel ist, als wenn
34,214,400
Pfd.
einen Fuß hoch gehoben
wuͤrden.
Erhoͤhung der Leistung durch
Benuzung von Dampf von 35 Pfunden Druk im Kessel, der einem Druke
von 27 Pfd. im Cylinder gleich ist, + 14 Pfd., dem Druke uͤber
dem Vacuum, × 0,25 Theilen des Hubes = 12,25; im
Ver- gleiche mit Dampf, der im Kessel einen Druk von 6, im
Cylinder aber einen Druk von 2 Pfdn. hat, + 14 Pfdn., dem Druke
uͤber dem Vacuum, × dem ganzen Hube = 20. Da 12,25
einen mittleren Druk von 23 1/2, Pfdn.; 20 hingegen nur einen Druk
von 16 Pfdn. erzeugt, so gibt dieß also bei 34,214,000 eine Zunahme
von
47,044,800
–
Zunahme durch Capit. Grose's Bekleidung der
Dampfapparate, welche 3/7 der ganzen Leistung von 81,259,200 Pfd.
betraͤgt
34,125,371
–
Zunahme durch Erzeugung eines
vollkommneren Vacuums am Anfange des Hubes, mittelst Aufhebung der
Bewegung des Kolbens bis zur Verdichtung des Dampfes; eine Zunahme, die
dem zehnten Theile der ganzen Leistung gleichkommt.
11,608,457
–
–––––––––––––––
Gesammtleistung von einem Bushel
Kohle
127,693,028
Pfd.
Ich glaube zwar, daß laͤnger fortgesezte und genauere Versuche vielleicht in
der Vertheilung der Leistungen auf diese oder jene der erwaͤhnten
Verbesserungen manchen Irrthum aufdeken koͤnnen; was aber den wirklichen Betrag der
Leistung, und die Ursache der Zunahme betrifft, so bin ich uͤberzeugt, daß
dieselben nicht wesentlich von der Wahrheit abweichen duͤrften. Ich habe, wie
gesagt, den Verlust durch das Ausleken oder Aussikern und die Unvollkommenheit des
Vacuums nicht in Anschlag gebracht, da derselbe bei beiderlei Maschinen Statt
findet. Ich war sorgfaͤltig darauf bedacht die Vortheile nicht zu
uͤberschaͤzen, und habe daher auch die Ersparniß an Brennmaterial,
welche sich nach Clement bei der Erzeugung von Dampf von hoͤherem Druke
ergibt, indem der Verbrauch an Brennmaterial nicht im Verhaͤltnisse der
Zunahme der Spannkraft groͤßer werden soll, nicht in Anschlag gebracht. Die
Resultate dieser Versuche werden naͤmlich von anderen in Zweifel gezogen, so
daß sie noch weiterer Bestaͤtigung beduͤrfen.