Titel: | Beschreibung eines Apparates zur Regulirung der Speisung der Hochdruk-Dampfkessel. Von E. F. W. |
Fundstelle: | Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXVI., S. 349 |
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LXVI.
Beschreibung eines Apparates zur Regulirung der
Speisung der Hochdruk-Dampfkessel. Von E. F. W.
Aus dem Mechanics' Magazine, N. 509, S.
88.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Beschreibung eines Apparates zur Regulirung der Speisung der
Hochdruk-Dampfkessel.
Ich theile dem mechanischen Publicum hier einen Plan zu einem Apparate mir, der
vielleicht einem Desideratum, welches die wissenschaftliche Welt lange
beschaͤftigte, abhelfen wird, indem er, wie mir scheint, eine
regelmaͤßige Speisung der Hochdruk-Dampfkessel mit der
gehoͤrigen Menge Wasser moͤglich macht. Ich gebe uͤbrigens meinen Apparat
durchaus nicht fuͤr vollkommen aus; Andere werden vielleicht meine Idee viel
besser auszufuͤhren im Stande seyn, als ich.
Fig. 23
stellt nun meinen Apparat dar. A ist die
Speisungsroͤhre, die von der kleinen, mit keiner Entleerungsklappe versehenen
Wasserpumpe der Maschine herfuͤhrt. B ist eine
Klappe, die sich am Grunde des kleinen Cylinders C
befindet, und die der Entleerungsklappe der eben erwaͤhnten kleinen
Wasserpumpe einspricht. C ist ein Cylinder, in dessen
Boden die Klappe B eingerieben ist, und an dem sich, die
Roͤhre A befindet, D,
eine Kette, die die Klappe B mit der metallenen Kugel
F verbindet. E ein
punktirter Kreis, der die Kugel F vorstellt, wenn das
Wasser im Kessel niedrig steht. F eine metallene Kugel
in der Stellung, die sie hat, wenn der Kessel voll ist. Diese Kugel ist an einer
duͤnnen Stange G aufgehaͤngt, welche durch
die am Scheitel des Cylinders befindliche Schlußbuͤchse geht, und von der aus
eine kurze Kette uͤber die Rolle H an das
Gegengewicht I laͤuft. K ist eine laͤngliche Oeffnung von beilaͤufig 2 Zoll
Laͤnge und 1 Zoll Breite, durch welche das Wasser aus dem Cylinder C in den Kessel gelangen kann. L bezeichnet die Linie des hohen und M jene
des niederen Wasserstandes im Kessel. NN sind zwei
Sperrer oder Schluͤssel, die die Stange G
hindern, zu weit aus dem Cylinder empor, oder zu tief in denselben hinab zu
steigen.
Das Spiel der Maschine ist nun folgendes: Die kleine Wasserpumpe wird durch die
Maschine in fortwaͤhrender Thaͤtigkeit erhalten; allein in der
Stellung, in der der Apparat abgebildet ist, wird zwischen dem Kessel und dem
Cylinder der Pumpe eine freie Comunication Statt finden. So oft daher der Kolben
emporsteigt, wird statt des Wassers, welches aus dem Brunnen emporgehoben wird, eine
Quantitaͤt aus dem Kessel, durch die Klappe B
hinein, und bei dem Herabsinken des Kolbens wieder in den Kessel zuruͤkgehen.
Auch wird sich das Wasser in dem Kessel nicht eher vermehren, als bis es auf die
Linie M herabgesunken, wo dann die Kugel F in den punktirten Kreis E
herabfallen wird, so daß die Klappe B auf ihren Siz zu
ruhen kommt, und als Entleerungsklappe der kleinen Pumpe wirken kann. Dieß wird so
lange geschehen, bis das Wasser wieder so hoch gestiegen, daß es die Kugel in der in
der Zeichnung angegebenen Stellung schwebend zu erhalten vermag, wo dann deren
Wirkung wieder aufhoͤren wird. Um das Gegengewicht I der Kugel F anzupassen, soll dasselbe
gleiches Gewicht mit ihr haben, nach Abzug jedoch des Gewichtes, welches ein
gleiches Volumen Wasser hat, und des Drukes des Dampfes auf den Flaͤchenraum der Stange G. Das Loch K wird nach der
Verschiedenheit der Hoͤhe des Wassers im Kessel begraͤnzt.