Titel: | Beschreibung des Dampfwagens des Hrn. Ogle. Von einem Augenzeugen aufgenommen. |
Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. III., S. 3 |
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III.
Beschreibung des Dampfwagens des Hrn. Ogle. Von einem Augenzeugen
aufgenommen.
Aus dem Mechanics' Magazine, No. 518, S.
242.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Ogle, Beschreibung des Dampfwagens.
Ich habe kuͤrzlich Gelegenheit gehabt, den Dampfwagen des Hrn. Ogle zu sehen und zu untersuchen, und nehme daher bei dem
großen Aufsehen, welches dieses mechanische Kunststuͤk machte, keinen
Anstand, folgende Abbildung und Beschreibung desselben mitzutheilen.
Man sieht den Wagen in Fig. 31. A ist der Wasserbehaͤlter, der sich am hinteren
Theile des Kastens der Kutsche befindet, und auf welchem ein Siz fuͤr den
Mann angebracht ist, der uͤber die Wasserroͤhre, die Sicherheitsklappe
und das Fuͤllen des Kessels zu wachen hat.
B ist der Kessel, an dessen Scheitel sich zum Behufe des
Speisens des Ofens mit Kohks ein Hut oder Dekel oder Mundstuͤk befindet. Am
Ruͤken dieses Kessels ist eine Roͤhre sichtbar, welche die
Austrittsroͤhre fuͤr den verbrauchten Dampf ist.
C ist der Ofen, dessen Rauchfang oben am Scheitel des
Kessels austritt. Er wird von einem Waͤrter bedient, der an der anderen Seite
des mit I bezeichneten kreisrunden Windfanges sizt.
D ist der Cylinder; E die
Dampfbuͤchse; F der Verdichter; G die Pumpe; H der
Winkelhebel an der Achse des großen Rades. Zu groͤßerer Deutlichkeit sind
alle diese Theile nur von einer Seite dargestellt.
K ist der Griff, mittelst welchem der Wagen gelenkt
wird. Er befindet sich an dem oberen Ende einer Stange, an deren unterem Ende ein
Sperrrad angebracht ist, welches eine halbkreisfoͤrmige, an dem unteren
Wagengestelle P befestigte Zahnstange in Bewegung sezt.
Vorne befindet sich ein Absehen, aus welchem der Fuͤhrer den Winkel, unter
dem er steuert, erkennt.
L ist die Stange, mittelst welcher der Wagen angehalten
wird. Diese Stange arbeitet mittelst einer Schraube ohne Ende, welche ein kleines
Rad an einer Stange in Bewegung sezt. An dem anderen Ende dieser Stange befindet
sich ein Hebel, der die Stange Q faͤngt.
M ist der Kasten des Wagens, der mittelst Federn OO in dem Gestelle NNN haͤngt, welches selbst wieder mittelst der Federn O'O' an den Achsen der Raͤder aufgehaͤngt
ist. Die ganze Maschinerie ist an dem Gestelle NNN
aufgezogen.
Hiernach scheint es also, daß der Wagen des Hrn. Ogle eben
so vollkommen in Federn haͤngt, als je ein Wagen aufgehaͤngt wurde,
indem die
Raͤder, das Wagengestell NNN und der Kasten
M bei ihrer senkrechten Bewegung vollkommen von
einander unabhaͤngig sind.
Die Art und Weise, auf welche die Maschine arbeitet, wird aus einem Blike auf Fig. 32
erhellen. Das Wasser gelangt aus dem Behaͤlter A
durch die Roͤhre a bis an den Ruͤken der
Cylinder herab, wo sich dieselbe nach Rechts und Links gegen die Pumpen theilt. Die
Pumpe G treibt dasselbe durch die Roͤhre, welche
laͤngs des Wagengestelles bei b in den Kessel
laͤuft. Der Dampf steigt aus der vorderen Eke des Kessels durch die
Roͤhre e zum Scheitel der Cylinder herab, von wo
er dann an die Dampfbuͤchse E gelangt, und
nachdem er durch die Cylinder in den Verdichter F
getreten, durch die Roͤhre a in dem Ofen C entweicht, von welcher Roͤhre aus dann eine
andere Roͤhre an den Scheitel des Behaͤlters A laͤuft. Zu bemerken ist, daß die Roͤhre a aus Leder besteht. Die Sicherheitsklappe ersteht man
am Scheitel der Roͤhre c; der Dampf gelangt aber
durch dieselbe nicht in die Luft, sondern durch eine andere Roͤhre in den
Ofen c.
Jeder, der mit dem Maschinenwesen etwas vertraut ist, wird diese Beschreibung gewiß
verstehen.