Titel: | Verbesserungen an den Flöten, auf welche sich Georg Rudall und John Mitchell Rose, Flötenmacher von Piazza, Pfarre St. Paul, Grafschaft Middlesex, am 27. November 1832 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XXIV., S. 105 |
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XXIV.
Verbesserungen an den Floͤten, auf welche
sich Georg Rudall und
John Mitchell Rose,
Floͤtenmacher von Piazza, Pfarre St. Paul, Grafschaft Middlesex, am 27. November 1832 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts. August 1833, S.
22.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Verbesserungen an den Floͤten.
Die unter obigem Patente begriffenen Verbesserungen bezweken eine eigene Methode die
Floͤte zu verlaͤngern und zu verkuͤrzen, um auf diese Weise den
Ton des Instrumentes zu veraͤndern, und eine eigene Methode zugleich auch die
Stellung des Stoͤpsels oder Korkes auf eine mit der vermehrten oder
verminderten Laͤnge der Floͤte im Verhaͤltnisse stehende Weise
zu veraͤndern. In Folge dieser Einrichtung kann die Floͤte mit
groͤßter Leichtigkeit mit jedem anderen, hoͤher oder tiefer gestimmten
Instrumente in Uebereinstimmung gebracht werden.
Dieser Zwek kann nun durch verschiedene, innerhalb oder außerhalb der Floͤte
angebrachte, mechanische Vorrichtungen erreicht werden; am Geeignetsten fanden jedoch
die Patenttraͤger die hier beschriebene Methode.
Fig. 10
stellt einen Theil einer Floͤte vor, an der die fraglichen Erfindungen und
Verbesserungen angebracht sind. Fig. 11 zeigt dieselbe
Floͤte zum Theil im Durchschnitte dargestellt, um die innere schiebbare
Roͤhre anschaulicher zu machen. Fig. 12 ist gleichfalls
ein Durchschnitt dieser Floͤte, an welchem die Roͤhren der
Laͤnge nach mitten durchgeschnitten sind, damit man den Mechanismus, durch
welchen sie in Bewegung gesezt werden, sehen koͤnne. Fig. 13 zeigt einen Stiel
mit zwei Schrauben a, b, deren Schraubengauge mit
verschiedenen Graden von Schiefheit um den Stiel oder den Schaft laufen. An dem
oberen Ende dieses Stieles ist die Scheibe c mittelst
eines Stiftes, gleichsam als ein Daumenstuͤk zum Umdrehen dieses Stieles oder
Schaftes befestigt. Fig. 14 stellt den Schraubenstiel und die dazu gehoͤrigen Theile
mit der schiebbaren Roͤhre dd und dem Korke
oder Stoͤpsel e verbunden vor. Eben dieselben
Theile sieht man in Fig. 12 im Durchschnitte und in einer Stellung, die sie haben, wenn sie
sich in Thaͤtigkeit befinden.
An dem oberen Ende des Scheitelgefuͤges der Floͤte ist das als
Stuͤzpunkt dienende Stuͤk f durch Stifte,
welche von Außen eindringen, befestigt. Durch ein in der Mitte dieses als
Stuͤze dienenden Stuͤkes befindliches Loch geht der Hals oder das
obere Ende des Schraubenstieles a, und in dieser
Stellung wird dieser Stiel dadurch erhalten, daß die Scheibe d mittelst eines Stiftes oder Zapfens oder auf eine andere Weise an seinem
Ende festgemacht ist, so daß sich der Schraubenstiel frei herumdrehen kann, wenn er
durch das Daumenstuͤk e in Bewegung gesezt wird.
In dem oberen Ende der schiebbaren Roͤhre d ist
eine Schraubenbuͤchse festgemacht, und in dieser Buͤchse, durch welche
der Schraubenstiel geht, bewegt sich die Schraube a mit
den sehr schiefen Schraubengaͤngen. Wenn man daher den Schraubenstiel dreht,
so wird sich die Schraubenbuͤchse g und die
schiebbare Rohre d auf und nieder bewegen, so daß die
Floͤte folglich laͤnger oder kuͤrzer gemacht werden kann.
In dem Korke oder Stoͤpsel e ist eine Scheibe h angebracht, und in der Mitte dieser Scheibe befindet
sich ein Loch, in welchem sich die Schraube mit den wenig geneigten
Schraubengaͤngen b bewegt. So wie nun der
Schraubenstiel bewegt wird, um die schiebbare Moͤhre nach Aufwaͤrts
oder Abwaͤrts zu schieben, so wird zugleich auch der Kork oder
Stoͤpsel um eine mit der Verlaͤngerung oder Verkuͤrzung der
Floͤte im Verhaͤltnisse stehende Streke naͤher gegen das
Mundloch der Floͤte oder weiter davon weg gebracht werden, so daß der Ton des
Instrumentes auf diese Weise mit groͤßter Genauigkeit regulirt werden kann.
An der Scheibe oder dem Daumenstuͤke e kann zum
Behufs des Drehens des Schraubenstieles eine Art von Dekel i mit ausgekerbtem
Rande angebracht werden, wodurch zugleich auch der ganze Mechanismus gedekt und
verborgen wird.
An der Seite der Roͤhre ist eine Rippe oder Leiste k angebracht, welche die Roͤhre d beim
Hin- und Hergleiten leitet, und dieselbe verhindert sich umzudrehen. Ein
Fuͤhrer kann uͤbrigens auch an irgend einer anderen Stelle angebracht
werden. Bemerkt muß nur noch werden, daß die Schraubengange der Schrauben a und b sich so zu einander
verhalten sollen, daß, waͤhrend die Roͤhre d um 1 1/4 Zoll geschoben wird, der Kork oder Stoͤpsel e nur um beilaͤufig 3/16 Zoll bewegt wird.