Titel: Verbesserungen an den Destillir- und Rectificir-Apparaten, auf welche sich Edward Dakin Philp, Chemiker in Regent-Street, Westminster, am 29. November 1828 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XXV., S. 106
Download: XML
XXV. Verbesserungen an den Destillir- und Rectificir-Apparaten, auf welche sich Edward Dakin Philp, Chemiker in Regent-Street, Westminster, am 29. November 1828 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts 1833. Supplement, S. 138. Mit Abbildungen auf Tab. II. Verbesserungen an den Destillir- und Rectificir-Apparaten. Der Apparat des Patenttraͤgers besteht in einer Vorrichtung, welche auf den Destillirhelm aufgesezt werden soll, und durch welche die Weingeistdaͤmpfe besser als auf irgend eine andere Weise von dem Gehalte an Wasser befreit werden sollen. Man sieht diesen Apparat in Fig. 15 von Außen, auf einen Destillirapparat oder einer Destillirblase aufgesezt. Fig. 16 zeigt dessen innere Einrichtung in einem etwas groͤßeren Maßstabe, a ist der Scheitel der Destillirblase, von welchem die cylindrische Roͤhre b, b, b gleichsam als Helm emporsteigt. Diese Roͤhre ist durch horizontale Scheidewaͤnde d, d, d, d, d in mehrere Faͤcher cccc, dergleichen der Patenttraͤger vier vorschlaͤgt, abgetheilt. Alle diese Faͤcher koͤnnen nur durch die Oeffnungen e, e, e, e mit einander communiciren, und diese Oeffnungen sind durch Wasser geschuͤzt. Innerhalb der Faͤcher c werden naͤmlich durch die umgekehrten, cylindrischen Buͤchsen f, f, f, f innere Kammern gebildet. Der Dampf gelangt, nachdem er aus der Destillirblase emporgestiegen, und in das untere Fach c eingetreten, in das Innere der Kammer f, und zwar durch Oeffnungen, welche sich an dem unteren Theile der umgestuͤrzten Buͤchse befinden. Die Buͤchsen koͤnnen daher auch auf Fuͤßen in den Faͤchern stehen, damit Dampf frei aus jedem Fache in die in ihm befindliche umgestuͤrzte Buͤchse gelangen kann. Jedes Fach ist mit einem cylindrischen Gefaͤße gg umgeben, welches zum Behufe der Abkuͤhlung des Dampfes und der Beschleunigung seiner Verdichtung mit Wasser gefuͤllt ist. Dieses Wasser gelangt durch die Roͤhre h in das oberste der Gefaͤße, und aus diesem dann durch die Roͤhren iii nach und nach in alle unteren, um endlich bei k wieder abzufließen. Der Gang der Destillation bei diesem Apparate ist nun folgender: Der aus der Destillirblase emporsteigende Dampf geht durch die untere Oeffnung e in dem Helme b in das untere Fach c, wie dieß durch Pfeile angedeutet ist. In diesem Fache wird er zum Theil durch das in dem umgebenden Behaͤlter enthaltene Wasser abgekuͤhlt, und dabei wird ein Theil der mit ihm vermischten Wasserdaͤmpfe verdichtet, so daß dieselben als Fluͤssigkeit zu Boden fallen, und durch die Roͤhre l wieder in die Destillirblase zuruͤkfließen, waͤhrend die Alkoholdaͤmpfe durch die im Boden der Buͤchse f befindlichen Oeffnungen mm, und dann durch die Roͤhre e nach der durch Pfeile angedeuteten Richtung in das zweite Fach c emporsteigen. Hier wird der Dampf neuerdings wieder durch das in dem umgebenden Behaͤlter befindliche kalte Wasser abgekuͤhlt, und weiter verdichtet, so daß der waͤsserige Theil auf den Boden der Faͤcher faͤllt, und durch die Wasserverbindung in das untere Fach abfließt, waͤhrend die Alkoholdaͤmpfe durch die Oeffnung e in das naͤchst obere Fach weiter emporsteigen. Und so geht es fort, bis der Alkoholdampf endlich an den Scheitel des Destillirhelmes gelangt, und von hier in hoͤchst rectificirtem Zustande durch die Roͤhre und in den Wurm oder die Schlangenroͤhre stroͤmt, in welcher er endlich zu einer reinen geistigen Fluͤssigkeit verdichtet wird. Der Patenttraͤger beschraͤnkt sich auf keine bestimmte Zahl und Groͤße der Faͤcher, Buͤchsen und Gefaͤße. Das London Journal bemerkt hierzu ganz richtig, daß dieser Destillirapparat dem Principe und dem Baue nach dem von Saintmarc erfundenen Apparate (Polyt. Journ. Bd. XXIV. S. 465) und dem Yandall'schen Refrigerator (Polyt. Journ. Bd. XXIV. S. 372) aͤußerst aͤhnlich ist, und daher nicht viel Neues darbietet.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    II
Tab. II