Titel: Verbesserungen an den metallenen Oehren oder Oehsen der Knöpfe, auf welche sich John Holmes, Mechaniker von Birmingham, Grafschaft Warwick, am 4. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LXXIX., S. 350
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LXXIX. Verbesserungen an den metallenen Oehren oder Oehsen der Knoͤpfe, auf welche sich John Holmes, Mechaniker von Birmingham, Grafschaft Warwick, am 4. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. September 1833, S. 69. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Verbesserungen an den metallenen Oehren der Knoͤpfe. Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, besteht darin, daß ich an Scheiben oder Stuͤken aus duͤnnem Metalle, welche die Ruͤken oder unteren Flaͤchen der Knoͤpfe bilden, eigens geformte Erhoͤhungen anbringe, die die Oehren oder Oehsen der Knoͤpfe bilden sollen; oder darin, daß ich diese Oehren oder Oehsen aus Scheiben oder Metallplatten forme, welche die ganze Substanz irgend einer Art von Knoͤpfen, die keine flache Oberflaͤche erfordern, bilden; oder darin, daß ich die Oehren oder Oehsen aus duͤnnen Stuͤkchen Metallblech verfertige, welche Stuͤkchen nicht mit dem Ruͤken der Knoͤpfe aus einem Stuͤke bestehen, sondern durch eine Loͤthung, einen Kitt, oder auf irgend eine andere Weise mit dem Ruͤken oder irgend einem anderen Theile der Knoͤpfe verbunden werden, die Knoͤpfe moͤgen mit Florentin uͤberzogen seyn oder aus irgend einem Metalle, aus Perlmutter, Horn, Elfenbein, Holz oder einer anderen Substanz bestehen. Da die Gestalt oder Form meiner verbesserten Oehren einige Veraͤnderungen erleiden kann, so will ich zuerst jene Form beschreiben, der ich den Vorzug vor allen uͤbrigen gebe, und welche sich auf der Metallscheibe, die den Ruͤken des Knopfes bildet, erhebt; 2) werde ich einige zwekmaͤßige Veraͤnderungen in der Form dieser Oehre am geben; 3) werde ich zeigen, wie die Oehren nicht aus einem Stuͤke mit den Scheiben oder Ruͤken verfertigt, sondern erst spaͤter durch eine Loͤthung, einen Kitt oder auf eine andere Weise damit verbunden werden; 4) werde ich die Werkzeuge und Bunzen, deren man sich zur Verfertigung dieser Oehren bedient, beschreiben, und 5) endlich die ganze Maschinerie, deren ich mich bediene, obschon ich mich gerade nicht auf die genaue Befolgung der Einrichtung dieser Maschine beschraͤnke, da man sich wohl auch einer gewoͤhnlichen Fluͤgel- oder Hebel-Ausschlagpresse hierzu bedienen kann. In Fig. 1 sieht man eines meiner verbesserten Oehren eines Knopfes, welches hier aus der den Ruͤken des Knopfes bildenden Metallscheibe geformt ist. Fig. 2 ist eine Seitenansicht desselben Knopfes, in welcher man durch dieses Oehr sieht. In Fig. 3 sieht man dasselbe Oehr endwaͤrts. Fig. 4 ist ein Durchschnitt durch das Oehr und die Scheibe nach der punktirten Linie AB Fig. 1, waͤhrend Fig. 5 einen eben solchen Durchschnitt nach der punktirten Linie CD vorstellt. Alle diese Figuren, so wie die spaͤter noch zu beschreibenden Oehre, und die zu deren Verfertigung dienenden Instrumente sind in der Haͤlfte ihrer wirklichen Groͤße gezeichnet. Man wird aus diesen Zeichnungen ersehen, daß die Oehren oder Oehsen aa hier dadurch gebildet sind, daß sie zum Theil aus dem Wen b geschnitten und dann emporgetrieben werden. Sie werden hierbei mittelst eigener Instrumente oder Bunzen so geformt und gedruͤkt, daß der Scheitel der Oehren abgerundet ist, wie man bei c sieht; die Raͤnder des Metalles werden ferner so abgedreht, daß sie den Faden, mittelst welchem sie angenaͤht werden, nicht abschneiden. Man wird ferner bemerken, daß, da die Faden beim Annaͤhen nur durch eine einzige Oeffnung gehen koͤnnen, und da diese Oeffnung uͤberall abgerundet ist, die Faden saͤmmtlich in dem Mittelpunkte des Oehres bleiben werden, und daß diese Form der Oehren also eine viel genauere Befestigung des Knopfes an den Kleidern zulaͤßt. Die Enden des Oehres oder die Theile so, welche sich aus der Scheibe oder aus dem Ruͤken b erheben, sind beinahe kreisrund, damit kein Metallrand gegen die Seiten des Knopfloches gerichtet ist. Wenn das Oehr daher angenaͤht ist, so bildet es in Verbindung mit den Faden eine runde Befestigung, in Folge deren das Oehr das Knopfloch nicht abnuͤzt oder ausfranst: die Faden fuͤllen naͤmlich, wenn der Knopf gehoͤrig angenaͤht worden, die Oeffnung durch das Ohr beinahe aus, und vollenden also jenen Theil des Kreises, der bei der Bildung der halbmondfoͤrmigen Theile des Oehres mittelst der Bunzen oder Model aus demselben herausgeschafft wurde. Meine Absicht ist daher, daß die inneren Raͤnder des Oehres so viel als moͤglich von den Faͤden, durch welche der Knopf an den Zeug angenaͤht ist, weggekehrt seyn soll; daß die Außenseite des Oehres eine solche Form haben soll, daß sie dem Knopfloche uͤberall abgerundete Oberflaͤchen darbietet; und daß der Faden die durch das Oehr gehende Oeffnung so ausfuͤllen soll, daß eine runde Befestigung des Knopfes an dem Kleide entsteht. Der Ruͤken der in diesen Figuren abgebildeten Knoͤpfe hat hier jene Form, die er an jenen Knoͤpfen zu haben pflegt, welche mit Florentin oder einem anderen Fabrikate uͤbers zogen, oder mit Metallblaͤttchen belegt werden sollen, wo dann die Raͤnder dieses Blaͤttchens oder Ueberzuges uͤber die schiefen Raͤnder der Ruͤken gebogen und geschlossen werden. In Fig. 6 sieht man ein Oehr, an welchem der Ausschnitt in der Metallscheibe oder in dem Ruͤken nicht halbkreisfoͤrmig oder halbmondfoͤrmig ist, wie ihn Fig. 1 zeigte, sondern an welchem derselbe durch eine parallele Rippe an dem Model und eine entsprechende Furche in dem Bunzen erzeugt wurde. Fig. 7 ist eine andere Form von Oehr, dessen Seiten dadurch gebildet werden, daß sowohl die Seiten des Models, als jene des Bunzens gerade laufen. Diese Art von Oehren runde ich durch eigene, spaͤter zu beschreibende Bunzen oder Instrumente ab, damit dieselben die Faden nicht abschneiden. In Fig. 8 steht man ein verbessertes Oehr, an welchem bloß Theile ff des Ruͤkens des Knopfes mit dessen Enden verbunden sind. Oehren dieser Art eignen sich vorzuͤglich fuͤr solche Knoͤpfe, an denen ein metallener Ueberzug von den schraͤgen Kanten der Enden eingeschlossen wird; uͤbrigens kann das Oehrstuͤk auch auf eine andere Weise mit der Vorderflaͤche des Knopfes verbunden werden. Fig. 9 zeigt ein aus einer kleinen Metallscheibe gg gehobenes Oehr, welches an die den Knopf bildende Metallplatte geloͤthet, oder auf eine andere Weise daran befestigt werden kann. Fig. 10 stellt ein anderes, zu gleichem Zweke dienendes Oehr vor, an welchem bloß die metallenen Theile hh an dem Ruͤken des Knopfes angeloͤthet oder auf sonstige Weise daran befestigt werden; so kann man z.B. ein ringfoͤrmiges, den Ruͤken des Knopfes bildendes Stuͤk daruͤber anbringen, und dieses dann auf die beschriebene Weise an dem vorderen Theile des Knopfes befestigen. Fig. 11 ist ein Oehr, welches aus einer Metallplatte mit schraͤg abgeschnittenem Rande gebildet ist, und welches sich hauptsaͤchlich fuͤr Knoͤpfe aus Perlmutter, Horn, Holz, Papier oder anderen Substanzen eignet. In dem Ruͤken des Knopfes befindet sich zur Aufnahme des Metallblaͤttchens ein schwalbenschwanzfoͤrmiger Ausschnitt, in welchen das Metallblaͤttchen mit schraͤg abgeschnittenem Rande gedrukt, und dann auf gewoͤhnliche Weise darin festgemacht wird, wie dieß aus Fig. 12 ersichtlich. Nachdem ich hiermit die verschiedenen Formen meiner verbesserten Oehren beschrieben, will ich nun zur Beschreibung der Werkzeuge, Bunzen oder Model uͤbergehen, durch welche ich den Ruͤken oder die Ruͤkenplatte aus einem Metallbleche ausschneide, und zugleich auch dem Oehre die gehoͤrige Form gebe. Fig. 13 ist ein Laͤngendurchschnitt durch ein Paar solcher Model oder Matrizen und Bunzen, an welchem beide einzeln fuͤr sich dargestellt sind. Fig. 14 ist ein aͤhnlicher Durchschnitt; nur sind hier die beiden Theile mit einander verbunden, und in jenem Augenblike dargestellt, in welchem das Oehr gebildet wird, nachdem die Ruͤkenplatte des Knopfes aus dem Metallbleche ausgeschnitten worden. Fig. 15 ist eine Ansicht des Bunzens von Vorne; Fig. 16 ist eine aͤhnliche Ansicht des Gegenmodels oder der Matrize, a ist der eigentliche Bunzen oder das Schneidinstrument, und b das Widerlager, durch dessen kreisfoͤrmigen Rand die Metallplatte aus dem Bleche ausgeschnitten wird. c ist eine in dem Bunzen a angebrachte Patrize, auf welche der Knopfmacher seinen Namen graviren lassen kann. Diese Patrize sieht man in Zig. 17 von Vorne und aus dem Bunzen herausgenommen, d ist der Gegenmodel oder die Matrize fuͤr den Bunzen c Man wird hieraus ersehen, daß die Patrize und Matrize in Verbindung mit dem Bunzen und dem Widerlager die Metallplatte in jene Form druͤken, die fuͤr den Ruͤken des Knopfes erforderlich ist. Die hier abgebildete Form ist jene, die sich fuͤr solche Knoͤpfe eignet, welche mit Florentin oder mit einer duͤnnen Metallplatte uͤberzogen werden sollen. e ist der Bunzen, welcher das Oehr ausschneidet; er ist in der Matrize befestigt, schneidet durch die Metallplatte, und bildet, so wie sich die Model einander naͤhern, das Oehr, indem er die Platte in den in der Patrize c befindlichen Ausschnitt treibt, in welchem sie mit dem Ende eines anderen Bunzen oder einer anderen Patrize f in Beruͤhrung kommt. Diese leztere Patrize l ist in dem Bunzen a befestigt, und druͤkt den oberen Theil des Oehres in den Ausschnitt g der sich in dem Ende des Bunzen e befindet, so daß das Oehr auf diese Weise seine abgerundete Form erhaͤlt, waͤhrend der uͤbrige Theil des Oehres zugleich in jene Form gepreßt wird, die in Fig. 1 bis 5 dargestellt ist. Die Enden dieser die Form gebenden Bunzen oder Model paffen in und uͤber einander, wie man aus den einzelnen Figuren jener Bunzen ersehen wird, die zur Fabrikation der zuerst beschriebenen Art von Oehren bestimmt sind. Fig. 18 stellt die Bunzen einzeln und aus den Modeln herausgenommen dar; Fig. 19 ist ein Laͤngendurchschnitt derselben, waͤhrend sie in Fig. 20 vom Scheitel her dargestellt sind. Der scharfe Rand der in dem Bunzen e befindlichen Einziehung h kommt mit den schneidenden Raͤndern der hervorragenden Rippe i des Models oder der Patrize c in Beruͤhrung, und schneidet dadurch so viel von dem Metalle durch, als erforderlich ist. Der Rand k dieser Patrize gibt den aͤußeren Enden des Oehres eine kugelfoͤrmige Gestalt, waͤhrend die Bunzen das Metall emportreiben und auf diese Weise das Oehr bilden. u, u sind Loͤcher, welche durch die Matrize d gehen, und die zum Durchgange der Stifte dienen, wenn das fertige Oehr oder Ruͤkenstuͤk des Knopfes aus der Matrize ausgestoßen werden soll. Am Ruͤken der Bunzen und der Model sind Stellschrauben angebracht, mittelst welcher dieselben regulirt, und gegenseitig in die gehoͤrige Stellung gebracht werden koͤnnen. Obschon ich die Bunzen, die zum Formen meiner verbesserten Lehren bestimmt sind, als in Verbindung mit jenen Bunzen und Rodeln dargestellt habe, die zum Ausschneiden und Formen der Metallscheiben, welche den Ruͤken der Knoͤpfe bilden, bestimmt sind, so beschraͤnke ich mich doch nicht auf diese einzige Methode dieselben anzuwenden. Die flachen Blaͤttchen oder Scheiben, welche fuͤr den Ruͤken der Knoͤpfe bestimmt sind, koͤnnen naͤmlich in einer eigenen Ausschlagpresse ausgeschnitten, hierauf in derselben oder in einer anderen Presse geformt, und dann der Einwirkung jener Bunzen, die meine verbesserten Oehren formen und die zu diesem Zweke in einer gehoͤrigen Presse befestigt worden, ausgesezt werden. Dieser lezteren Methode die Oehren und die Ruͤken der Knoͤpfe zu formen, gebe ich hauptsaͤchlich dann den Vorzug, wenn diese Theile aus solchen Metallen erzeugt werden sollen, die zwischen dem Formen der Ruͤken und dem Formen der Oehren angelassen werden muͤssen. Fig. 21 ist ein Durchschnitt durch ein Paar Model, in welchen bloß die Oehren geformt werden, nachdem die Ruͤkenplatten der Knoͤpfe bereits in einer anderen Presse ausgeschnitten worden. In diesem Falle sind die Patrizen und Matrizen e und f in den Fuͤhr- oder Leitungsstuͤken m und n aufgezogen, mittelst welcher sie gegenseitig in gehoͤriger Stellung gegen einander erhalten werden; d.h. die Patrize c ist in dem Fuͤhrstuͤke n aufgezogen und wirkt gegen die vordere Flaͤche des Fuͤhrstuͤkes m. Die Blaͤttchen oder Ruͤken der Knoͤpfe koͤnnen mit Huͤlfe der Haͤnde, oder auf irgend eine andere Weise in die Model gebracht werden, und wenn das Oehr vollendet ist, so kann dasselbe mittelst Staͤben, die durch die Loͤcher u, u gehen, aus dem unteren Model ausgetrieben, und hierauf mit den Haͤnden oder auf irgend eine andere Weise entfernt werden. Wenn meine verbesserten Oehre aus Eisen oder einem Metalle geformt werden sollen, welches zu bruͤchig ist, als daß das Oehr emporgetrieben, und mit einem Male in den Matrizen und Patrizen vollendet werden koͤnnte, so schneide ich vorher das Ruͤkenblaͤttchen der Knoͤpfe aus, und treibe hierauf, nachdem ich dasselbe angelassen, jenen Theil des Metalles, der das Oehr bildet, empor, und zwar in die in Fig. 22 dargestellte Form; d.h. ich drehe die Raͤnder des Metalles nicht ab, um auf diese Weise das Durchschneiden der Faden zu verhindern. Wenn die Metallblaͤttchen hierauf neuerdings wieder angelassen worden, so biege ich die Raͤnder in die in Fig. 7 dargestellte Form. Dieß geschieht mittelst gehoͤriger Bunzen oder Model in einer anderen Presse oder mittelst einer Kneipzange und eines Bunzens, wie Fig. 23 zeigt, welche eine Seitenansicht eines kleinen Apparates zum Umbiegen der Raͤnder des Oehres mit der Hand vorstellt. a ist die obere Wange einer Kneipzange, die an dem Kopfe des Pfostens b befestigt ist. Die untere Wange c wird von dem Ende des Hebels oder Griffes d gebildet, der seinen Stuͤzpunkt in dem Pfosten b hat. e ist ein kleiner Bunzen, welcher durch ein Fuͤhrloch in dem Kopfe des Pfostens geht, und der mit dem einen Ende in die Wangen der Kneipzange hineinragt, waͤhrend er sich mit dem anderen Ende gegen das Stuͤk f stemmt, welches durch ein Gelenk mit dem Hebel d verbunden ist, und sich durch eine in dem Kopfe des Pfostens befindliche Spalte bewegt. Dieses Stuͤk f hat an der dem Ende des Bunzen zunaͤchst gelegenen Seite eine schiefe Flaͤche, welche bei ihrem Herabsteigen den Bunzen vorwaͤrts gegen den Scheitel des bei g befindlichen Oehres treibt, wenn die Kneipzange durch das Herabdruͤken des Hebels d geschlossen wird; und dieser Bunzen in Verbindung mit den Wangen der Kneipzange gibt dem Oehre die erforderliche Form, wie man sie bei h und in Fig. 7 in groͤßerem Maßstabe sieht. Die Feder i wirkt auf einen in dem Bunzen e befestigten Stift, und bringt denselben wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤk, wenn die Wangen nach der Bildung des Oehres wieder geschlossen werden. In Fig. 24 und 25 sieht man die Model und Bunzen, durch welche die Spalten in die Scheiben Fig. 6 geschnitten werden, von Vorne und im Durchschnitte. Die Maschine oder der Apparat, dessen ich mich bei meiner Fabrikation bediene, ist nun folgender. Ich nehme ein Metallblech von 30 bis 40 Fuß Laͤnge, und von gehoͤriger Dike und Breite; dieses Blech rolle ich auf eine Walze auf, welche uͤber der Maschine angebracht wird, so daß das Blech leicht in, die Maschine gezogen werden kann, je nachdem dieß zum Speisen der Bunzen und der Model erforderlich ist. Fig. 26 ist ein Grundriß einer Maschine, an welcher eine beliebige Anzahl von Bunzen und Modeln in Reihen aufgezogen werden kann; in der Zeichnung sind 11 Aufsaͤze von solchen Bunzen und Modeln dargestellt, wie sie unter Fig. 13 bis 20 beschrieben und abgebildet worden. Fig. 27 ist eine Seitenansicht, und Fig. 28 ein Laͤngendurchschnitt durch die Maschine. Fig. 29 und 30 sind Querdurchschnitte durch dieselbe zwischen den Bunzen und den Matrizen hindurch. Fig. 29 zeigt die Matrizen, so wie sie der Vorderseite der Bunzen gegenuͤber aussehen; in Fig. 30 sieht man sie hingegen von der entgegengesezten Seite. aa sind die Bunzen; bb die Matrizen, welche reihenweise in den Stahlplatten c, c aufgezogen sind. Diese Stahlplatten sind mittelst versenkter Schrauben und Schraubenmuttern an zwei starken Staͤben d und e befestigt; die Bunzen und Model werden durch Platten an ihrer Stelle erhalten, welche an die vordere Flaͤche der Stahlplatten geschraubt sind, und gegen die Halsringe der Bunzen und der Model druͤken. Die Staͤbe d, e sind beide an den Fuͤhr- oder Leitungsstiften g, g aufgezogen, und diese Stifte sind in den Haͤuptern h, h des Gestelles befestigt, und gehen durch die an den Enden der Staͤbe befindlichen Verdikungen. Der Stab d befindet sich unbeweglich an den Leitungsstiften, indem er durch Schraubenmuttern und Schrauben, welche durch Oehren, die an deren Verdikungen gegossen sind, gehen, an den Haͤuptern h, h befestigt ist. Der Stab e hingegen gleitet frei an den Leitungsstiften gg hin und her, so wie derselbe bei den Umdrehungen der Kurbelwelle durch den Krummhebel oder die Kurbel ii und die Verbindungsstangen jj nach Ruͤkwaͤrts und Vorwaͤrts bewegt wird. Das Metallblech, aus welchem die Oehre gebildet werden sollen, wird, wie oben gesagt worden, uͤber der Maschine angebracht. Sein Ende wird, wie bei aa ersichtlich, herabgezogen, zwischen der Leitungsstange und der Luͤftungsplatte k durchgefuͤhrt, und dann zwischen die Speisungswalzen ll gebracht, welche nach jeder Operation der Bunzen durch ihre Umdrehungen eine neue Portion von dem Metalle zwischen die Bunzen und die Model ziehen. So wie sich die Matrizen vorwaͤrts gegen die Bunzen bewegen, so kommen sie zuerst mit dem Metallbleche in Beruͤhrung, und wenn sie nun hierbei jenen Druk erzeugt haben, durch welchen die Scheiben ausgeschnitten werden, so werden die ausgeschnittenen Stuͤke von den Matrizen gegen die Enden der Bunzen getrieben. Damit sich aber das Blech nach Vorwaͤrts bewegen kann, so ist der Wagen, der die Achsen der Speisungswalzen traͤgt mit der Fuͤhrstange und der Luͤftungsplatte so eingerichtet, daß er sich mittelst des Stiftes in schieben kann. Dieser Stift bewegt sich in einer Spalte, oder in einem Fenster des Schieberstuͤkes n, in welchem die Achse der Speisungswalze ll ruht. Der Schieber n wird durch schwalbenschwanzfoͤrmige Fuͤhrstuͤke, die man in Fig. 30 sieht, an seinem Plaze in dem Gestelle der Maschine erhalten. Wenn die Matrizen bis in die Naͤhe des Metallbleches vorgetreten sind, so kommt der Stift m mit jenem Ende des Fensters oder der Spalte in dem Stuͤke n in Beruͤhrung, welches den Bunzen zunaͤchst liegt, und treibt so den Wagen mit den Speisungswalzen und der Luͤftungsplatte, so wie auch das Metallblech vorwaͤrts, waͤhrend die Model durch die Wirkung der Winkelhebel gleichfalls hervorgetreten sind. Wenn nun die Scheiben ausgeschnitten und die Oehren emporgetrieben worden, so wird das Metallblech auf den Bunzen zuruͤkbleiben, und wenn der Stab e zuruͤkkehrt, so werden die vollendeten Ruͤkenstuͤke und Oehre durch die Austreibstifte und Stangen oo, welche durch den Stab e und durch die fruͤher erwaͤhnten Loͤcher in den Matrizen gehen, aus den Matrizen ausgetrieben werden. Diese Austreibstifte sind stationaͤr oder unbeweglich zwischen den Stangen pp angebracht, und diese lezteren sind an den Pfosten qq aufgezogen, welche sich, wie Fig. 26, 28 und 29 zeigen, an dem Querriegel des Gestelles befinden. Unmittelbar nachdem dieß geschehen, kommen die stifte in mit den anderen Enden des in den Stuͤken n befindlichen Fensters in Beruͤhrung, und ziehen die Speisungswalzen ll zugleich mit der Luͤftungsplatte k und dem Metallbleche von den Bunzen zuruͤk in die Stellung, die aus den Zeichnungen ersichtlich ist. In diesem Augenblike erfolgt hierauf die Speisung der Maschine mit dem Metallbleche, indem der gekniete Zapfen r, der sich an dem Ende der Kurbelwelle befindet, mit dem gebogenen Ende der von den Pfosten tt getragenen Schieberstange s in Beruͤhrung kommt. So wie sich nun die Kurbelwelle dreht, so treibt dieser Zapfen r die Stange s vorwaͤrts und bewirkt dadurch, daß der Zahn oder Sperrkegel u, welcher sich an ihrem entgegengesezten Ende befindet, das Sperrrad v um einen oder mehrere Zaͤhne vorwaͤrts treibt. Da nun aber dieses Sperrrad an dem Ende der Achse einer der Walzen l befestigt ist, so wird es diese Walze in Bewegung sezen; und da ferner an den anderen Enden der Achsen der Speisungswalzen ein Paar Getriebe angebracht ist, so werden sich beide Walzen zugleich drehen, und folglich das Metallblech in die Maschine herabziehen. Man wird bemerken, daß die Pfosten, welche die Luͤftungsplatte und die Fuͤhrungsstange tragen, von den Achsen der Speisungswalzen gefuͤhrt werden, und folglich die hin und her gleitende Bewegung derselben theilen; und daß die Austreibstifte o so zwischen den Stangen p gestellt werden koͤnnen, daß sie mit den Matrizen oder Gegenmodeln correspondiren. An der Stange s befindet sich ein stellbarer und schiebbarer Aufhaͤlter x, welcher mit dem Hinteren Pfosten t in Beruͤhrung kommt, und die Stange s hindert zu weit zuruͤkzugleiten, so daß folglich die Quantitaͤt Metallblech, welche in die Maschine geschafft wird, durch den Sperrkegel und das Sperrrad nach der verschiedenen Groͤße der Bunzen und Model regulirt wird. Im Falle das Gewicht des Stabes c der die Matrizen fuͤhrt, zu sehr auf seine Lager, die Fuͤhr- oder Leitungsstifte gg, druͤken sollte, bringe ich unter den Verdikungen dieses Stabes kleine Reibungsrollen yy an, welche auf den stellbaren Lagern oder Flaͤchen zz laufen, und durch welche die Fuͤhrstifte zum Theil von dem Gewichte des Grabes b befreit werden koͤnnen, so daß die Reibung auf diese Weise bedeutend vermindert wird.

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