Titel: Beschreibung eines von Hrn. Robert Barlas erfundenen Apparates zur Käsebereitung aus abgerahmter Milch (skim-milk).
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LXXXIV., S. 373
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LXXXIV. Beschreibung eines von Hrn. Robert Barlas erfundenen Apparates zur Kaͤsebereitung aus abgerahmter Milch (skim-milk). Aus dem Quarterly Journal of Agriculture im Repertory of Patent-Inventions. Julius 1833, S. 31. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Barlas erfundener Apparat zur Kaͤsebereitung. Alle Kaͤsemacher kennen die Arbeit, welche das sogenannte Brechen (break) der geronnenen Milch bei der Fabrikation der Kaͤse aus abgerahmter Milch verursacht. Es gibt mancherlei, und darunter sehr komische Mittel, deren sich die Landleute, und hauptsaͤchlich die Weiber bedienen, um das Brechen der geronnenen Milch zu erleichtern. Das einfache Instrument, welches Hr. Robert Barlas zu Edinburgh, Gilmour Place zu diesem Behufe erfand, ist jedoch gewiß die zwekmaͤßigste unter allen bisher bekannten Vorrichtungen, und sollte daher in allen Gegenden, in denen eine verstaͤndige Milchwirthschaft betrieben wird, eingefuͤhrt werden. Mit diesem Instrumente kann jeder Knabe oder jedes Maͤdchen die geronnene Milch, welche 8 bis 10 Kuͤhe liefern, in 15 Minuten brechen. Das Instrument kann zwar nicht zur Fabrikation von Suͤßmilch-Kaͤsen, zu denen die geronnene Milch sehr langsam gebrochen werden muß, verwendet werden; da aber in vielen Gegenden, wie z.B. in England, weit mehr Kaͤse aus abgerahmter, als aus suͤßer Milch bereitet werden, so duͤrfte dasselbe bei der unendlichen Ersparniß an Zeit, die es gewaͤhrt, doch einer allgemeinen Verbreitung wuͤrdig seyn. Das ganze Instrument des Hrn. Barlas wird aus Fig. 31 und 32 deutlich werden, a Fig. 31 ist naͤmlich ein hoͤlzerner Trichter, welcher oben 17'/, Zoll auf 14 Zoll mißt, und dabei 10 Zoll in der Tiefe hat. b ist ein Cylinder aus hartem Holze von 6 3/4 Laͤnge und 3 1/2 Zoll im Durchmesser. In diesen Cylinder sind vierekige Zapfen aus hartem Holze von 1/4 Zoll im Gevierte so eingelassen, daß sie 3/4 Zoll weit aus demselben hervorragen. Solcher Zahne hat der Cylinder im Ganzen 120, d.h. 8 der Laͤnge nach und 15 im Umfange. Der Cylinder dreht sich um eine eiserne 12 Zoll lange Welle, und wird durch die in Fig. 32 ersichtliche Kurbel d in Bewegung gesezt. cc sind zwei keilfoͤrmige Stuͤke aus hartem Holze, durch welche der Raum zwischen der Seite des Trichters und dem Trichter zum Theil ausgefuͤllt wird. Diese Stuͤke ruhen auf einem an den unteren Rand des Trichters genagelten Streifen Holz, wodurch dieselben an Ort und Stelle erhalten werden. In die vordere Flaͤche derselben sind in horizontaler Richtung 9 Zaͤhne aus hartem Holze eingelassen, welche den Zahnen des Cylinders aͤhnlich, jedoch so gestellt sind, daß sie die Zaͤhne der Cylinder an den gegen, uͤberstehenden Seiten umfassen. Der Staͤnder e, Fig. 32, kann von jeder Laͤnge verfertigt werden, damit er der Breite des Troges, in welchem die geronnene Milch gebrochen wird, entspricht. Die Art und Weise, auf welche man sich des Instrumentes bedient, ist folgende: Man stelle dasselbe uͤber einen Trog, fuͤlle den Trichter a mit geronnener Milch, und drehe die Kurbel d nach einer oder der anderen Richtung, wo dann die geronnene Milch klein zerbrochen in den Trog fallen wird. Waͤhrend man mit der einen Hand die Maschine bewegt, kann man mit der anderen die geronnene Milch leicht in den Trichter hinab druͤken. Da es bei der Kaͤsebereitung ganz vorzuͤglich auf Reinlichkeit ankommt, so sind die inneren Theile der Maschine ganz lose zusammengefuͤgt, damit die einzelnen Theile leicht auseinandergenommen und gereinigt werden koͤnnen. Die Achse des Cylinders ruht auf zwei Lagern f aus hartem Holze, aus deren Einschnitten sie herausgehoben werden kann. In der waͤhrend der Arbeit des Apparates noͤthigen Stellung wird sie durch den Daͤumling g erhalten, dergleichen uͤber jedes Lager in gleicher Hoͤhe mit dem Boden des Staͤnders e einer eingesenkt ist. Damit sich die geronnene Milch nicht außen an die Seiten der Welle begebe, ist der Cylinder an beiden Enden etwas in die Seiten des Trichters eingelassen. Die punktirten Linien in Fig. 32 geben einen Begriff von der inneren Einrichtung der Maschine; es ist hier jedoch bloß ein Zahn an dem Cylinder vorgestellt, um eine desto deutlichere Ansicht des Ganzen zu geben.

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Tafel Tab. VI
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