| Titel: | Verbesserte Methode verschiedenen Geweben oder den Faden, aus denen sie bestehen, die Farbe mitzutheilen, welche nöthig ist, um auf denselben die verlangten Muster hervorzubringen, auf welche Methode sich William Gratrix, Seidenfärber zu Salford in der Grafschaft Lancaster, am 5. Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XVIII., S. 93 | 
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                        XVIII.
                        Verbesserte Methode verschiedenen Geweben oder
                           den Faden, aus denen sie bestehen, die Farbe mitzutheilen, welche noͤthig ist, um
                           auf denselben die verlangten Muster hervorzubringen, auf welche Methode sich William Gratrix,
                           Seidenfaͤrber zu Salford in der Grafschaft Lancaster, am
                           5. Januar 1833 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. November 1833, S.
                              207.
                        Methode verschiedenen Geweben die Farbe mitzutheilen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Die unter obigem verbluͤmten Titel begriffene Erfindung besteht in einer
                              vermeintlich neuen Methode Farben auf Schnittwaaren im Allgemeinen aufzutragen. Das
                              Verfahren des Patenttraͤgers ist folgendes. Er schneidet das Muster, welches
                              man auf den Zeug uͤbergetragen haben will, zuerst aus einem Kupfer-,
                              Eisen- oder anderen Metallbleche, oder aus einem starken Seidenzeuge, oder
                              aus starkem Papier, oder aus irgend einem anderen Materiale, welches durch Oehle,
                              Firnisse etc. fuͤr die Farbe undurchdringlich gemacht worden, aus. Dann zieht
                              er dieses Blech oder Blatt, aus welchem das Muster ausgeschnitten worden, auf der
                              einen Seite eines Rahmens auf, und legt die flache Seite des Rahmens und des Bleches
                              oder Blattes auf den Seiden- oder sonstigen anderen Zeug, auf welchem das
                              Muster angebracht werden soll. Diese Zeuge muͤssen jedoch vorher auf einen zu
                              deren Aufnahme geeigneten Tisch oder eine Tafel gespannt werden. Hierauf wird die
                              Farbe mit einer Buͤrste oder auf eine andere Weise nach Art des Durchpausens
                              uͤber die ganze Oberflaͤche des Metallbleches, aus welchem das Muster
                              ausgeschnitten ist, eingerieben; oder man saͤttigt einen Filz mit der Farbe,
                              und uͤbt auf diesen dann durch einen Hammerschlag oder auf irgend eine andere
                              Weise einen leichten Druk aus. Auf diese Weise erhaͤlt man auf den Zeugen
                              bloß die Muster abgedrukt, waͤhrend alle anderen Stellen leer bleiben.
                           
                           Es ist offenbar, daß diese sogenannte neue Erfindung nichts weiter ist, als die
                              Anwendung eines alten Verfahrens (dessen sich die Anstreicher taͤglich
                              bedienen, um die Zimmer mit verschiedenen Zeichnungen zu verzieren) zum Behufe des
                              Verzierens oder Bedrukens verschiedener Schnittwaaren. Soll das Muster mehrere
                              Farben bekommen, so braucht man bloß mehrere Patronen, an denen jedes Mal nur jene
                              Theile ausgeschnitten sind, die eine bestimmte Farbe erhalten sollen. Wir sehen an
                              allem diesem nicht das geringste Neue, denn selbst der Druk mit solchen
                              ausgeschnittenen Patronen statt mit hoͤlzernen Modeln wurde, so viel wir
                              wissen, in den Kattundrukereien auch schon laͤngst versucht.