| Titel: | Ueber Ericsson's Wärmestoffmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XXXVIII., S. 173 | 
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                        XXXVIII.
                        Ueber Ericsson's Waͤrmestoffmaschine.
                        Ueber Ericsson's Waͤrmestoffmaschine.
                        
                     
                        
                           Hr. Ericsson hat, nachdem er seine Erfindung durch ein
                              Patent gesichertSie ist im vorhergehenden Hefte des polytechnischen Journales S. 81
                                    beschrieben und abgebildet. A. d. R., eine kleine Broschuͤre uͤber dieselbe bekannt gemacht, in
                              welcher ihre ganze Einrichtung und deren Leistungen ausfuͤhrlich aus einander
                              gesezt sind. Das Repertory of Patent-Inventions,
                              Januar 1834, enthaͤlt nun Auszuͤge und kritische Bemerkungen
                              uͤber diese Broschuͤre, die wir unsern Lesern gleichfalls mittheilen
                              zu muͤssen glauben, um sie in Stand zu sezen, auch ihrerseits ein richtigeres
                              Urtheil uͤber die neue Maschine des Hrn. Ericsson,
                              welche in England gegenwaͤrtig so großes Aufsehen macht, zu faͤllen.
                              Zugleich wollen wir in Noten auch jene Bemerkungen beifuͤgen, die Hr. Ericsson in der neuesten Nummer des Mechanics' Magazine als Antwort auf die Kritik des Repertory einruͤken ließ.
                           
                              „Seit Watt, sagt das Repertory, die Dampfmaschine so sehr vervollkommnete, hat sich eine
                                 gewisse Classe von Individuen, im Gefuͤhle, daß die Erfindungen an den
                                 Dampfmaschinen keine so glaͤnzende Carriere mehr gewaͤhren
                                 koͤnnten, als die Erfindung einer durch andere Elemente erzeugten Kraft,
                                 auf ein neues Feld von Versuchen geworfen. Daher kommt es, daß die
                                 Vorschlaͤge zur Erzeugung einer Triebkraft beinahe zahlreicher geworden
                                 sind, als die Erfindungen in irgend einem anderen Zweige der Mechanik. Es ist
                                 zwar wahrscheinlich, daß auf diesem Wege viele schaͤzbare Erfindungen zu
                                 Tage kommen werden; allein noch wahrscheinlicher ist es, daß die Mehrzahl dieser
                                 Erfindungen zu den mißlungenen zu zaͤhlen seyn wird.
                              
                           Der Zwek der Erfindung des Hrn. Ericsson ist die Anwendung
                              des Dampfes zu verdraͤngen und denselben durch ausgedehnte
                              atmosphaͤrische Luft zu ersezen. Die Anwendung dieser lezteren zur Erzeugung
                              einer Triebkraft ist an und fuͤr sich kein neuer Vorschlag, was auch Hr. Ericsson keineswegs behauptet. Es wurden im Gegentheile
                              bereits mehrere Versuche mit aͤhnlichen Maschinen angestellt, und Hr. Ericsson selbst war vor einigen Jahren bei dem Baue einer
                              dieser Maschinen, die vom Grafen de Rosen in der
                              Naͤhe der Docks errichtet wurde, und welche, wie man damals versicherte, alle
                              uͤbrigen Methoden eine Triebkraft zu erzeugen uͤbertreffen sollte,
                              interessirt. Eben diese Maschine veranlaßte auch Hrn. Dr.
                                 Arnott, der selbst diesen Lieblingsgegenstand cultivirte, und der auch
                              fruͤher ein Mal ein Patent auf eine solche Luftmaschine nahm, sich im zweiten Theile seines
                              Lehrbuchs der Physik zu Gunsten der Anwendung der ausgedehnten Luft und gegen die
                              Anwendung des Dampfes auszusprechen. Er suchte auf mehreren Blaͤttern seines
                              Werkes hindurch zu beweisen, daß eine bestimmte, zur Ausdehnung der Luft verwendete
                              Menge Brennmaterial vier Mal so viel Kraft erzeuge, als sie hervorzubringen im
                              Stande ist, wenn man sie zur Verwandlung des Wassers in Dampf verwendet. Und dessen
                              ungeachtet verschwanden alle diese Maschinen bisher ohne Nachkommenschaft!
                           (Das Repertory geht nun auf eine kurze, und durch keine
                              Abbildungen erlaͤuterte Beschreibung des Wesentlichen der Ericsson'schen Maschine uͤber, die wir, da sie in
                              dem oben Gesagten schon ausfuͤhrlicher enthalten ist, hier uͤbergehen
                              koͤnnen, und faͤhrt dann auf folgende Weise fort.)
                           Was die Thaͤtigkeit der Maschine betrifft, so wollen wir den Hrn. Erfinder
                              selbst sprechen lassen. Er beginnt in dieser Hinsicht folgender Maßen.
                           
                              „Das Wesentlichste dieser Maschine, und das, wodurch sie sich von allen
                                 uͤbrigen Maschinen, die bis jezt erfunden wurden, um durch die Wirkung
                                 der Hize eine mechanische Kraft zu erzeugen, unterscheidet, besteht darin, daß
                                 die Hize, welche erforderlich ist, um die Maschine anfaͤnglich in
                                 Bewegung zu sezen, durch einen eigenen Uebertragungs- oder
                                 Mittheilungsproceß wieder gewonnen wird, und daher immer neuerdings wieder in
                                 Anwendung gebracht werden kann, waͤhrend sie an der Dampfmaschine als
                                 rein verlornes Brennmaterial in den Verdichter oder in die Luft
                                 gelangt.“
                              
                           
                              „Die bekannte Erscheinung, daß die Hize jedes Mal zwischen den Substanzen,
                                 wie ungleich sie auch in Hinsicht auf Dichtheit seyn moͤgen, ausgeglichen
                                 wird, bildet die Basis der neuen Benuzung der Hize. Bevor ich jedoch auf weitere
                                 Details hieruͤber eingehe, will ich den Hauptzwek meiner Maschine
                                 angeben; und dieser ist: eine bestimmte Quantitaͤt mechanischer Kraft mit
                                 einer Quantitaͤt Brennmaterial zu erzeugen, welche so klein ist, daß sie
                                 nur einen Bruchtheil jener Quantitaͤt ausmacht, die von den
                                 ausgezeichnetsten Maͤnnern bisher als das Minimum bezeichnet
                                 worden.“
                              
                           
                              „Mehrere fruͤher angestellte Versuche scheinen zu beweisen, und es
                                 ist auch allgemein als Thatsache angenommen, daß eine gegebene Quantitaͤt
                                 Hize, die irgend einem gasartigen Koͤrper mitgetheilt worden, durch die
                                 Ausdehnung, welche sie veranlaßt, auch eine gleiche Quantitaͤt
                                 mechanischer Kraft erzeugt. Und aus den genauesten Versuchen geht ferner hervor,
                                 daß die Temperatur von 9000 Pfd. Wasser durch die Verbrennung eines Pfundes der
                                 besten Steinkohle nur um einen einzigen Grad gesteigert werden kann.“
                              
                           
                           
                              „Auf diese Gruͤnde gestuͤzt behauptet auch der beste
                                 Schriftsteller uͤber die Dampfmaschine, Hr. Tredgold, daß wir hier in Form von Verbesserungen wenig mehr zu
                                 erwarten haben; er zeigt durch eine Reihe von Tabellen, daß eine Maschine,
                                 welche z.B. zum Betriebe der Welle einer Muͤhle angewendet wird, in einer
                                 Stunde fuͤr jede Pferdekraft, die der Welle ununterbrochen mitgetheilt
                                 werden soll, 7 1/2 bis 8 Pfd. Brennmaterial verbrauchen wird.“
                              
                           
                              „Bei dieser Abstekung der Graͤnzen fuͤr alle weiteren
                                 Verbesserungen wurde ohne Zweifel gehoͤrige Ruͤksicht darauf
                                 genommen, daß die Hize, durch welche eine Dampfmaschine in Thaͤtigkeit
                                 gesezt wird, auch dann noch in Activitaͤt ist, wenn sie ihre Verrichtung
                                 in dem Cylinder vollbracht hat. Allein die Wichtigkeit dieser Thatsache wurde
                                 wahrscheinlich uͤbersehen, weil die dem Verdichtungswasser mitgetheilte
                                 Hize, obschon sie der Quantitaͤt nach dieselbe
                                 ist, wie vor der Erzeugung der Bewegung des Kolbens, doch der Qualitaͤt nach eine Veraͤnderung
                                 erlitt, d.h. auf einen niedrigeren Temperaturgrad kam, und dadurch ungeeignet
                                 wurde in den Kessel zuruͤkgefuͤhrt zu werden, um daselbst zur
                                 Erzeugung einer neuen Quantitaͤt Dampf mitzuwirken. Dieser Umstand nun,
                                 daß die Hize an der Dampfmaschine bestaͤndig an das Verdichtungswasser
                                 abgegeben wird, beweist, daß deren Princip eine directe Mißanwendung der Hize
                                 zur Erzeugung einer mechanischen Kraft ist.“
                              
                           Wir muͤssen hier dem Verfasser bemerken, sagt das Repertory, daß viele der Dampfmaschinen in Cornwallis fortwaͤhrend
                              bei einem Verbrauche von einem Bushel Steinkohlen 60 bis 80 Millionen Pfunde einen
                              Fuß hoch heben. Soll daher seine Maschine diese Dampfmaschinen uͤbertreffen,
                              so muß er beweisen, daß dieselbe bei einem gleichen Verbrauche an Kohlen mehr
                              leistet als die Maschinen in Cornwallis.Hieruͤber bemerkt Hr. Ericsson im Mech. Magazine, No. 543, daß er die Leistungen
                                    der Dampfmaschinen in Cornwallis sehr wohl kenne; daß er aber dem
                                    Recensenten rathen muß, sich mit der Kraft bekannt zu machen, welche eine
                                    Dampfmaschine, die stuͤndlich nur 10 Pfd. Brennmaterial verzehrt,
                                    erzeugt. Dieß wird der beste Wegweiser fuͤr ihn bei dem Vergleiche
                                    der Leistung der Probemaschine mit jener der Dampfmaschine seyn; denn aus
                                    der Unwissenheit, mit der er den ganzen Gegenstand behandelte, muß er, Hr.
                                    Ericsson, schließen, daß es reiner
                                    Zeitverlust waͤre, wenn er in die Theorie der beiden Methoden eine
                                    Triebkraft zu erzeugen eingehen wollte. Wir muͤssen gestehen, daß wir keinen klaren Begriff von dem haben,
                              was der Verfasser meint, wenn er sagt, daß die Qualitaͤt der Hize in dem Dampfe veraͤndert wird. Will er
                              hiermit sagen, daß ein Theil der Hize von dem Verdichtungswasser aufgenommen wurde,
                              so verstehen wir ihn wohl; allein dieß kann kaum seine Meinung seyn, weil er gleich
                              darauf sagt, daß die Hize nicht geeignet ist in den Kessel
                              zuruͤkgefuͤhrt zu werden, um daselbst zur Erzeugung einer neuen Menge
                              Dampf mitzuwirken. Wir haben bisher immer geglaubt, daß, je mehr Waͤrmestoff
                              in dem Wasser enthalten ist, welches in den Kessel zuruͤkgepumpt wird, um so
                              weniger Brennmaterial erforderlich seyn wuͤrde, um dieses Wasser wieder in
                              Dampf zu verwandeln. Außerdem besteht aber der verdichtete Dampf auch aus ganz
                              reinem Wasser, welches gar keine erdigen Bestandtheile enthaͤlt, und folglich
                              auch am besten zur Verwandlung in Dampf geeignet ist.Recensent kann nicht begreifen, wie an den Dampfmaschinen durch Verdichtung
                                    des Dampfes und durch Abgabe seiner Waͤrme an das Verdichtungswasser
                                    ein Verlust entstehen koͤnne; ein Paar Worte werden ihn
                                    wahrscheinlich eines Besseren hieruͤber belehren. Das Wasser, dessen
                                    man sich zum Verdichten bedient, hat gewoͤhnlich eine Temperatur von
                                    50° F. und die Waͤrme des Verdichters betraͤgt
                                    beilaͤufig 120° F. Mithin wird der Kessel mit einem Wasser
                                    gespeist, dessen Temperatur um 70° F. hoͤher ist, als wenn der
                                    Kessel nicht mit Wasser aus dem Verdichter gespeist wuͤrde. Da nun
                                    aber die latente Waͤrme des Dampfes 1000° betraͤgt, so
                                    belaͤuft sich die ganze Waͤrme, welche in den Kessel
                                    zuruͤk gelangt, nur auf 1/14 der Waͤrme, die durch den
                                    Verdichtungsproceß entzogen wird, so daß also bestaͤndig 13/14 der
                                    Waͤrme verloren gehen. Aus diesem Grunde behaupte ich, daß das
                                    Princip der Dampfmaschine eine Mißanwendung der Waͤrme zur Erzeugung
                                    einer mechanischen Kraft sey. An der Waͤrmestoffmaschine wird nur ein
                                    kleiner Theil der Waͤrme durch den Kuͤhlapparat beseitigt, und
                                    deßhalb behaupte ich, daß dieselbe bei einer gleichen Quantitaͤt
                                    Brennmaterial mehr Kraft erzeugt, als eine Dampfmaschine. Anmerk. des Hrn.
                                    Ericsson im Mech.
                                       Mag. Wenn der Erfinder einer Luftmaschine auch nicht durch und durch mit der
                              Anwendung der Hize zur Erzeugung von Dampf vertraut zu seyn braucht, so sollte er
                              doch nicht vergessen, daß wenn man dem Dampfe in dem Verdichter Waͤrme
                              entzieht, hinter dem Kolben ein luftleerer Raum entsteht, und daß dieser Vortheil
                              bei der Anwendung von Luft wegfaͤllt. Auch kann das Volumen der Luft nicht so
                              leicht vermindert werden, wenn dieselbe ein Mal ausgedehnt worden, so daß also an
                              der anderen Seite des Kolbens ein Widerstand gegen die Kraft entsteht.Es ist ganz falsch, wenn Recensent sagt, daß das Volumen der Luft, wenn
                                    dieselbe ein Mal ausgedehnt worden, nicht leicht wieder vermindert werden
                                    kann. Die wirkliche Thaͤtigkeit des Regenerators der Probemaschine
                                    beweist gerade das Gegentheil; und daß diese Thaͤtigkeit wirklich
                                    Statt findet, dieß koͤnnen eine Menge der ausgezeichnetsten
                                    Maͤnner, die die Maschine arbeiten sahen, bestaͤtigen. Anm.
                                    des Hrn. Ericsson im Mech.
                                       Mag. Doch lassen wir den Verfasser weiter sprechen.
                           
                              „Wenn man uͤber die Natur der Waͤrme nachdenkt, so wird man
                                 finden, daß keine ihrer Eigenschaften hindert, daß eine bestimmte, ein Mal
                                 erzeugte Menge derselben durch ihre Ausdehnung nicht eine ununterbrochene und
                                 nur unbedeutend abnehmende Kraft ausuͤbe. Denn wenn
                                 Fluͤssigkeiten, die sich in einem Gefaͤße befinden, welches durch
                                 eine metallene, an jedem Ende mit einer Durchtrittsoͤffnung versehene
                                 Scheidewand abgetheilt ist, gegen das eine Ende hin erwaͤrmt, und dann
                                 nach entgegengesezten Richtungen in Bewegung gesezt werden, so werden deren Theilchen bloß
                                 durch die Mittheilung der Waͤrme durch diese metallene Scheidewand
                                 einander bei ihrem Annaͤhern gegen das erwaͤrmte Ende mit
                                 groͤßerer Kraft zuruͤkstoßen, und diese Kraft wird
                                 allmaͤhlich abnehmen, so wie sie sich immer mehr und mehr dem kalten Ende
                                 des Gefaͤßes naͤhern; d.h. mit anderen Worten, die in Circulation
                                 gesezten Fluͤssigkeiten werden sich an dem einen Ende des Gefaͤßes
                                 bestaͤndig ausdehnen, an dem anderen hingegen bestaͤndig
                                 zusammenziehen. An der Waͤrmestoffmaschine, welche aus einer
                                 eigenthuͤmlichen Verbindung und Zusammensezung von Kolben und Klappen
                                 besteht, wird nun diese fortwaͤhrende Ausdehnung und Zusammenziehung
                                 benuzt, um einer Maschine Bewegung und Kraft mitzutheilen, ohne daß irgend ein
                                 weiterer Aufwand an Waͤrme oder Brennmaterial noͤthig
                                 waͤre, als erforderlich ist, um den Verlust zu ersezen, der durch das
                                 Ausstrahlen von Waͤrme, und auch dadurch entsteht, daß die Koͤrper
                                 in comprimirtem Zustande eine geringere Waͤrmecapacitaͤt besizen,
                                 als bei geringerer Dichtheit.“
                              
                           Der Verfasser scheint hier ein bekanntes pneumatisches Gesez vergessen zu haben, und
                              dieses Gesez ist: daß, wenn sich atmosphaͤrische Luft in einem geschlossenen
                              Gefaͤße befindet, und wenn dieses Gefaͤß an irgend einem Punkte einen
                              Druk erfaͤhrt, dieser Druk sich alsogleich nach allen Richtungen ausgleicht,
                              so daß kein Theil der Luft dichter bleibt, als der andere. Ein ganz
                              aͤhnliches Verhalten duͤrfte, wie wir vermuthen, auch an der
                              Waͤrmestoffmaschine Statt finden.Der Recensent vermuthet also, daß atmosphaͤrische, in einem
                                    geschlossenen Behaͤlter enthaltene Luft in jedem Theile von gleicher
                                    Dichtheit bleiben wird, wenn auch deren Temperatur ungleich ist. Ich
                                    hingegen vermuthe, daß, wenn die Luft an dem einen Ende des Gefaͤßes
                                    auf einer um 480° hoͤheren Temperatur erhalten wird, als an
                                    dem anderen Ende, an ersterem ihre Dichtheit oder ihr specifisches Gewicht
                                    nur halb so groß seyn wird, als an lezterem. Was den Druk gegen die
                                    Waͤnde des Gefaͤßes betrifft, so weiß Jedermann, daß er an
                                    allen Punkten gleich ist. Anm. des Hrn. Ericsson
                                    im Mech. Mag.
                              
                           
                              „Das Gefaͤß, durch welches die Uebertragung der Waͤrme
                                 bewirkt wird, nenne ich den Regenerator, weil die Kraft in diesem Gefaͤße
                                 so zu sagen regenerirt wird, d.h. weil die Waͤrme, die an den
                                 fruͤheren Maschinen verloren ging, in diesem Apparate erhalten oder
                                 zuruͤkgebracht wird, um wieder eben so viel zu leisten wie
                                 vorher.“
                              
                           
                              „Aus folgender Beschreibung wird erhellen, daß das treibende Agens oder
                                 das circulirende Medium der Waͤrmestoffmaschine aus verschiedenen
                                 gasfoͤrmigen oder fluͤssigen Substanzen bestehen kann, wenn
                                 dieselben in der Waͤrme eine bedeutende Ausdehnung erleiden. In der
                                 Praxis duͤrfte sich jedoch die atmosphaͤrische Luft wahrscheinlich
                                 als am besten geeignet bewaͤhren, denn wenn der Apparat auch etwas davon entweichen
                                 laͤßt, so laͤßt sich dieß doch auch sehr leicht und ohne Kosten
                                 wieder ersezen.“
                              
                           
                              „Ehe wir jedoch zur Beschreibung der Wirkung der Maschine
                                 uͤbergehen, wollen wir annehmen, daß der Ofen mit seinen Roͤhren
                                 und mit dem arbeitenden Cylinder erhizt worden, und daß zugleich auch der
                                 Regenerator mit seinen Roͤhren so erhizt worden, daß seine Temperatur an
                                 dem einen Ende jener des Ofens, an dem anderen Ende hingegen allmaͤhlich
                                 schwaͤcher werdend der Temperatur der umgebenden Luft
                                 gleichkommt.“
                              
                           
                              „Es ist offenbar, daß, wenn die Luft so lang in die Dekel des Regenerators
                                 getrieben oder gepumpt wird, bis sie einen gewissen Druk erlangt hat, die Luft
                                 einerseits durch die Ofenroͤhren etc. ihren Weg in den oberen Theil des
                                 heißen Cylinders, andererseits aber auch durch eine Roͤhre in den oberen
                                 Theil des kalten Cylinders finden wird. Da nun aber der heiße Cylinder
                                 groͤßer (wir wollen sagen zwei Mal so groß) ist als der kalte, so folgt
                                 hieraus natuͤrlich, daß die Kraft des groͤßeren Kolbens den
                                 kleineren uͤberwaͤltigen wird, so daß lezterer emporgetrieben
                                 wird, waͤhrend ersterer herabsteigt. Aus diese Weise wird die Bewegung
                                 beginnen, und kehrt man die Stellung der Klappen, nachdem die Kolben ihre vollen
                                 Hube zuruͤkgelegt haben, um, so wird die Bewegung auch ohne alle weitere
                                 Ladung fortdauern.“
                              
                           
                              „Die Arbeit oder Thaͤtigkeit der Maschine und die Uebertragung der
                                 Waͤrme ist sehr leicht zu begreifen. Gesezt, der Kolben des heißen
                                 Cylinders steige herab, so wird die heiße Luft aus dem unteren Theile des heißen
                                 Cylinders unter der unteren Schieberklappe durch die Roͤhre in den
                                 Koͤrper des Regenerators entweichen; und gesezt, der Kolben in dem kalten
                                 Cylinder stiege empor, so zieht er die Luft aus dem Koͤrper des
                                 Regenerators durch den Abkuͤhler, wo sie dann unter der unteren
                                 Schieberklappe des kalten Cylinders eintritt, waͤhrend zu gleicher Zeit
                                 die Luft, die sich in diesem Cylinder uͤber dem Kolben befindet, durch
                                 die Roͤhren in die Ofenroͤhren und in den oberen Theil des heißen
                                 Cylinders getrieben wird. Auf diese Weise speisen die beiden Cylinder einander
                                 gegenseitig; allein die in den Koͤrper des Regenerators eintretende heiße
                                 Luft wird wegen der der Scheidewaͤnde einen sehr ausgedehnten Lauf
                                 nehmen, und durch bestaͤndige Vermengung ihrer Theilchen leicht alle ihre
                                 Hize abgeben. Aber auch die Theilchen der kalten Luft, welche aus dem kalten
                                 Cylinder durch Roͤhren eintreten, werden auf ihrem Wege durch die
                                 metallenen Scheidewaͤnde schnell vermengt werden, dadurch schnell die
                                 Hize aufnehmen, welche in den Roͤhren von der entgegengesezten
                                 Stroͤmung abgegeben wird, und folglich erhizt werden.“
                              
                           
                           
                              „Nachdem nun die Uebertragung der Waͤrme auf diese Weise
                                 erlaͤutert, braucht wohl kaum bemerkt zu werden, daß der Ofen dazu
                                 bestimmt ist, den Apparat anfaͤnglich zu erhizen, und jene Waͤrme
                                 zu ersezen, welche durch Ausstrahlung und bei dem Uebertragungsprocesse verloren
                                 geht. Der Zwek des Kuͤhlapparates hingegen ist dem circulirenden Medium
                                 alle Hize zu entziehen, welche im Regenerator nicht aufgenommen wurde, damit
                                 dasselbe mit der moͤglich niedrigsten Temperatur in den kalten Cylinder
                                 gelange.“
                              
                           
                              „Wenn man die Maschine daher mit Luft von groͤßerer Dichtheit
                                 fuͤllt oder ladet, so wird deren Kraft folglich erhoͤht werden. Es
                                 ist richtig, daß durch eine Vermehrung der Dichtheit in den Roͤhren etc.
                                 auch die Dichtheit in dem Koͤrper des Regenerators
                                 verhaͤltnißmaͤßig groͤßer werden wird; doch, wenn man die
                                 Temperatur der in den heißen Cylinder eintretenden Luft beilaͤufig um
                                 480° hoͤher erhaͤlt, als jene der Luft, welche aus dem
                                 kalten Cylinder austritt, so wird der Druk in den sieben Roͤhren immer
                                 beinahe doppelt so groß bleiben als der Druk in dem Koͤrper des
                                 RegeneratorsUnter Druk versteht man hier den absoluten Druk auf ein Vacuum. A. d.
                                       O., vorausgesezt, daß die Bewegung der Schieberklappen in Uebereinstimmung
                                 mit dem Principe der Thaͤtigkeit der Maschine regulirt ist. In der Praxis
                                 wird es sich als ganz unmoͤglich zeigen, den Druk in der Maschine ohne
                                 einen bestaͤndigen Zuschuß von Außen zu unterhalten. Die Maschine muß
                                 daher immer mit einer Pumpe versehen seyn, durch welche die Roͤhren des
                                 Regenerators fortwaͤhrend gefuͤllt werden; und um einer
                                 Ueberfuͤllung vorzubeugen, muß an einer geeigneten Stelle eine
                                 Sicherheitsklappe angebracht seyn, durch welche der Ueberschuß abgeleitet
                                 wird.“
                              
                           
                              „Die Probemaschine gibt die groͤßte Wirkung, wenn die
                                 Roͤhren in dem Regenerator bestaͤndig so mit Luft gefuͤllt
                                 erhalten werden, daß sie eine Queksilbersaͤule von 56 Zoll Hoͤhe
                                 zu tragen im Stande sind. In Folge der Art und Weise, auf welche sich die
                                 Schieberklappen bewegen, regulirt sich der Druk in dem Koͤrper des
                                 Regenerators immer so, daß er eine Queksilbersaͤule von 18 Zollen zu
                                 tragen vermag, so daß also ein wirklicher Druk von 38 Zollen Queksilber
                                 unterhalten wird. Eine gut beoͤhlte und mit 5000 Pfd. belastete eiserne
                                 Welle, deren Gewicht auf den Umfang eines an der Welle des Flugrades
                                 aufgezogenen Rades von zwei Fuß im Durchmesser wirkt, unterhaͤlt eine
                                 Geschwindigkeit der Maschine von 55 Umdrehungen in der Minute. Bei dieser
                                 Geschwindigkeit gelangen in jeder Minute 176 Kubikfuß erhizte Luft, deren Druk
                                 im mittleren Durchschnitte 17 Pfd. auf den Quadratzoll betraͤgt, in den arbeitenden
                                 Cylinder, und uͤben dadurch eine Kraft aus, welche 431,970 Pfd. durch den
                                 Raum eines Fußes bewegt, gleich ist. Da nun 431,970/33,000 = 13, so wird dem
                                 Hauptkrummhebel (maincrank) der Maschine eine Kraft
                                 von 13 Pferden mitgetheilt. Die Berechnung dieser Kraft dient jedoch nur dazu um
                                 einen Begriff zu geben, wie groß die Reibung ist, welche bei der
                                 Krummhebelmaschine Statt findet. Innerhalb derselben Zeit, d.h. innerhalb einer
                                 Minute, werden durch den kalten Cylinder 94,6 Kubikfuß kalte Luft, deren
                                 mittlerer Widerstand 14 Pfd. auf den Quadratzoll betraͤgt, in Circulation
                                 gebracht, was einem Widerstande von 190,575 Pfd. durch den Raum eines Fußes
                                 bewegt, gleichkommt. Diese Zahl getheilt durch 33,000 gibt 5,7
                                 Pferdekraͤfte, welche zum Betriebe des kalten Cylinders noͤthig
                                 sind, – und mithin geben und empfangen die beiden Krummhebel eine Kraft
                                 von beinahe 18 Pferden. Durch die Mittheilung der Kraft des heißen Cylinders an
                                 den kalten Cylinder auf directe Weise, wuͤrde die nuͤzende Kraft,
                                 abgesehen von aller Reibung 431,970 – 190,575 = 241,395 Pfd. seyn, welche
                                 einen Fuß weit bewegt werden. 241,395/33,000 gibt 7,3 Pferdekraͤfte, und
                                 zieht man hiervon noch 2,3 Pferdekraͤfte fuͤr die Reibung ab, so
                                 erhaͤlt man 5 Pferdekraͤfte. Aus diesem Grunde wurde daher die
                                 Kraft der Probemaschine auf 5 Pferdekraͤfte geschaͤzt.“
                              
                           
                              „Der Uebertragungsproceß der Waͤrme gelang in einem solchen Grade,
                                 daß von den 10 Pfd. Brennmaterial, welche die Maschine per Stunde verzehrt, nur die aus 3 Pfd. erzeugte Menge Waͤrme
                                 verloren ging oder von dem Kuͤhlapparate verschlungen wurde. Diese
                                 hoͤchst wichtige Thatsache wurde auf folgende Weise ermittelt. Wir
                                 tauchten den Kuͤhlapparat in einen Wasserbehaͤlter unter, welcher
                                 genau 1081 Pfd. Wasser faßte, und beobachteten, um wie viel die Temperatur
                                 dieses Wassers nach einstuͤndiger Arbeit der Maschine gestiegen war. Die
                                 Zunahme der Temperatur des Wassers innerhalb dieser Zeit betrug nicht ganz
                                 20° F., und da nun 1 Pfd. Brennmaterial die Temperatur von 9000 Pfd.
                                 Wasser um einen Grad erhoͤhen kann, so folgt hieraus, daß die Temperatur
                                 der 1081 Pfd., welche sich in dem Behaͤlter befanden, durch die
                                 Verbrennung von 1 Pfd. Brennmaterial um 8,3° erhoͤht werden
                                 konnte, und daß folglich die Erhoͤhung der Temperatur um die 20°
                                 F. durch die Verbrennung von weniger als 3 Pfd. Brennmaterial bewirkt wurde. Der
                                 große Unterschied zwischen der Menge Brennmaterial, welche auf diese Meise
                                 verloren ging, und jener Menge, welche wirklich von der Maschine verbraucht wurde,
                                 muß dem Umstande zugeschrieben werden, daß eine große ausstrahlende
                                 Oberflaͤche dem abkuͤhlenden Einflusse der Atmosphaͤre
                                 ausgesezt, und mit keinem schlechten Waͤrmeleiter bekleidet war. Wir
                                 brauchen daher nicht zu bemerken, daß von einer groͤßeren Maschine, an
                                 welcher die gehoͤrigen Vorkehrungen gegen den Verlust durch Ausstrahlung
                                 getroffen wuͤrden, ein noch weit guͤnstigeres Resultat zu erwarten
                                 waͤre.“
                              
                           Dieß ist, sagt das Repertory das Wesentliche des Inhaltes
                              der Abhandlung des Hrn. Ericsson; wir erlauben uns nun
                              nur noch einige Bemerkungen daruͤber beizufuͤgen.
                           Wenn die Waͤrmestoffmaschine mit der Richtigkeit des in der beleuchteten
                              Broschuͤre Enthaltenen stehen oder fallen muß, so bedarf es eben keines
                              prophetischen Geistes, um das wahrscheinliche Schiksal dieser Erfindung
                              vorauszusagen. Der Verfasser sagt, daß die Luft, wenn sie in den Roͤhren,
                              welche durch den Regenerator gehen, auf einer um 480° F. hoͤheren
                              Temperatur erhalten wird, als die Luft in dem kalten Cylinder, immer einen Druk
                              behalten wird, der beinahe zwei Mal so groß ist, als der Druk der Luft im
                              Koͤrper des Regenerators, d.h. die Luft, welche aus dem beißen Cylinder kam,
                              und welche eben durch den Ofen gegangen, wird in beilaͤufig einer Secunde
                              kaͤlter werden und einen geringeren Druk ausuͤben, als dieselbe
                              Quantitaͤt Luft, welche zu gleicher Zeit aus dem kalten Cylinder ausgetrieben
                              worden. Dieß ist aber, wie wir keinen Anstand nehmen zu behaupten, offenbar
                              irrig.Der Recensent befindet sich hier in Bezug auf den Druk in dem Koͤrper
                                    des Regenerators und in dessen Roͤhren in einem sonderbaren Irrwahne.
                                    Ich habe deutlich gesagt, daß dieser Druk in ersterem einer
                                    Queksilbersaͤule von 56, in lezterem hingegen einer
                                    Queksilbersaͤule von 18 Zollen gleich ist. Da sich nun um die
                                    Maschine herum kein Vacuum befindet, so muͤssen folglich beide dieser
                                    Queksilbersaͤulen dem atmosphaͤrischen Druke ausgesezt seyn,
                                    und mithin ist der von ihnen angedeutete Druk ein Druk, der groͤßer
                                    ist, als jener der Atmosphaͤre. Ich hatte dieß, um allen
                                    Mißverstaͤndnissen vorzubeugen, in einer Note bemerkt, wo es sich von
                                    dem eigenthuͤmlichen Druke auf ein Vacuum handelte. Anm. des Hrn. Ericsson im Mech.
                                       Mag. Wir rathen dem Erfinder in dem Koͤrper des Regenerators ein
                              Queksilber-Meßinstrument anzubringen, und sind uͤberzeugt, daß sich
                              unsere Meinung bewaͤhren wird.Diesem Rathe des Recensenten wurde schon zuvorgekommen, denn es wurden sowohl
                                    an dem Koͤrper des Regenerators, als an dessen Roͤhren
                                    Queksilber-Meßinstrumente angebracht. Der in meiner Abhandlung
                                    angegebene Druk ist derselbe, wie der, den diese Instrumente nun
                                    gegenwaͤrtig wirklich an der Maschine andeuten. Anm. des Hrn. Ericsson im Mech.
                                       Mag. Dieses Instrument wuͤrde auch noch den Vortheil gewaͤhren, daß
                              es die Quantitaͤt des Drukes angibt, die zu jeder Zeit auf den Ruͤken
                              des Kolbens in dem heißen Cylinder wirkt. Diesen Druk zu kennen waͤre deßhalb
                              sehr wichtig, weil der Unterschied zwischen der Hoͤhe der
                              Queksilbersaͤule in der Eintritts- oder Inductionsroͤhre und der Hoͤhe der
                              Queksilbersaͤule in dem Koͤrper des Regenerators richtiger zeigen
                              wird, wie groß die Quantitaͤt der Expansivkraft ist, die den arbeitenden
                              Cylinder wirklich in Thaͤtigkeit sezt.Die verworrenen Angaben des Recensenten in Hinsicht auf den wirklichen Druk
                                    und in Hinsicht auf den Druk, auf den Ruͤken des Kolben, so wie die
                                    eben so verworrenen Folgerungen, die er hieraus zieht, beduͤrfen
                                    keiner Widerlegung, weil Recensent von falschen Daten ausging, und die
                                    Geschwindigkeit der Uebertragung der Waͤrme und den wirklichen Druk
                                    in den verschiedenen Theilen der Maschine nicht kennt. Ich muß jedoch den
                                    Recensenten belehren, daß der mittlere Widerstand gegen den Kolben des
                                    kalten Cylinders nur 14 Pfd. auf den Quadratzoll betraͤgt. Wenn der
                                    Recensent je beobachtete, daß der Kolben eines Geblaͤscylinders beim
                                    Beginne der Bewegung beinahe keinen Widerstand erfaͤhrt, sondern daß
                                    dieser Widerstand in dem Verhaͤltnisse zunimmt, in welchem der Kolben
                                    weiter in den Stiefel eingetrieben wird, so wird er leicht einsehen, wie der
                                    Kolben des kalten Cylinders nicht eher auf einen Druk von 19 Pfd. auf den
                                    Quadratzoll treffen kann, als bis derselbe beinahe die Haͤlfte des
                                    Hubes zuruͤkgelegt hat. Er wird ferner aus einer kurzen Berechnung
                                    finden, daß der mittlere Widerstand den ganzen Hub hindurch nahe an 14 Pfd.
                                    betraͤgt. – Was nun den mittleren Druk gegen den arbeitenden
                                    Kolben betrifft, so fordere ich den Recensenten auf zu erwaͤgen, wie
                                    groß dieser Widerstand seyn wuͤrde, wenn Luft von 19 Pfd. Druk auf
                                    den Quadratzoll in den arbeitenden Cylinder eingelassen wuͤrde, und
                                    wenn die Eintrittsklappe geschlossen wuͤrde, nachdem der Kolben 3/4
                                    seines Hubes zuruͤkgelegt hat. Wir sind uͤberzeugt, er wird
                                    finden, daß der Druk dann so ziemlich nahe an 17 Pfd. betraͤgt. Anm.
                                    des Hrn. Ericsson im Mech.
                                       Mag. Was die 480° F. betrifft, so bemerken wir, daß, wenn die Luft in dem
                              Apparate vor der Erwaͤrmung dieselbe Dichtheit besizt, wie die aͤußere
                              atmosphaͤrische Luft, diese Temperatur die Expansivkraft der auf diese Weise
                              erhizten Luft beinahe verdoppeln wird, so daß die Queksilbersaͤule in dem
                              Instrumente, welches sich an der Inductionsroͤhre befindet, auf
                              beilaͤufig 56 Zoll oder auf einen Druk von 28 Pfd. auf den Quadratzoll eines
                              Vacuums steigt. Dieß geschieht, wie wir annehmen wollen, in dem heißen Cylinder, um
                              den ersten Hub oder das Emporsteigen des Kolbens zu bewirken. Wenn nun hierauf die
                              Schieber umgekehrt werden, so muß diese Quantitaͤt Luft, waͤhrend sie
                              sich auf dem Maximum ihrer Waͤrme und ihres Drukes befindet, aus dem heißen
                              Cylinder in den Koͤrper des Regenerators getrieben werden. Hier
                              muͤssen wir nun fragen, unter welchem Druke dieß geschehen wird? Der Erfinder
                              sagt unter einem Druke von 18 Zollen Queksilber, der nach seiner Angabe jener Druk
                              ist, welcher zu allen Zeiten in dem Koͤrper des Regenerators Statt findet.
                              Dieß duͤrfte aber, um uns eines gelinden Ausdrukes zu bedienen,
                              hoͤchst irrig seyn. Ein an dem Koͤrper des Regenerators angebrachtes
                              Queksilber-Meßinstrument wuͤrde selbst dann, wenn die darin enthaltene
                              Luft nur die Dichtheit der atmosphaͤrischen Luft haͤtte, eine
                              Queksilbersaͤule von 30 Zollen zeigen. Die Thaͤtigkeit des kalten
                              Cylinders wuͤrde dem Koͤrper des Regenerators eine Quantitaͤt
                              Luft entziehen, die sogleich wieder von der hinter dem Kolben des heißen Cylinders
                              befindlichen heißen
                              Luft ersezt wuͤrde. Die Waͤrme und der Druk dieser heißen Luft
                              wuͤrde schnell uͤber die ganze, in dem Koͤrper des Regenerators
                              zuruͤkbleibende Luft verbreitet werden, und ein Theil der Waͤrme
                              wuͤrde folglich an jene Luft uͤbergehen, welche aus dem kalten
                              Cylinder durch die 7, durch den Regenerator gehenden Moͤhren in den Ofen
                              gelangt; und dieß wuͤrde so lange fortdauern, als die durch diese
                              Roͤhren gehende Luft weniger Waͤrme besaͤße, als die in dem
                              Koͤrper des Regenerators enthaltene Luft.
                           Wir erinnern uns nicht, sagt das Repertory weiter, so
                              viele Irrthuͤmer auf einem so kleinen Raume zusammengedraͤngt gesehen
                              zu haben; bei jedem Schritte stoͤßt man hier auf einen neuen. So
                              uͤberrascht uns zunaͤchst die Idee, daß der Hauptwelle der Maschine
                              eine Kraft von 13 Pferden mitgetheilt wird, obschon der Erfinder nicht diese ganze
                              Kraft der Maschine zu gut schreibt, sondern die ganze effective Kraft der Maschine
                              selbst nur zu 5 Pferdekraͤften angibt, so daß also seiner eigenen Angabe zu
                              Folge durch die Reibung, welche durch die Thaͤtigkeit der verschiedenen
                              Theile der Maschine erzeugt wird, nicht weniger als 8 Pferdekraͤfte verloren
                              gehen.Recensent haͤtte besser gethan, wenn er, statt sich von der Idee, daß
                                    der Hauptwelle eine Kraft von 13 Pferden mitgetheilt wird,
                                    uͤberraschen zu lassen, 154 (das Quadrat des arbeitenden Kolbens in
                                    Zollen) mit 17 (dem mittleren Druke in Pfunden), und mit 165 (der
                                    Geschwindigkeit per Minute in Fußen)
                                    multiplicirt haͤtte. Anm. des Hrn. Ericsson im Mech. Mag. – Wir wollen uns jedoch wieder an die Zahlen halten. Der Erfinder
                              sagt, daß die Maschine bei einem mittleren Druke von 17 Zollen auf den Quadratzoll
                              55 Hube per Minute macht; wie dieser mittlere Druk
                              jedoch erzielt worden, wissen wir nicht, da der Erfinder dieß nicht sagt. Diese 17
                              Pfd. Druk auf jeden Quadratzoll des Kolbens sind 431,970 auf einen Fuß gehobenen
                              Pfunden oder 13 Pferdekraͤften gleich, wobei der Erfinder bemerkt, daß diese
                              Schaͤzung zu nichts weiter dient, als um einen Begriff der Reibung, welche
                              bei der Krummhebelmaschine Statt findet, zu geben. Doch weiter! Der Kolben des
                              kalten Cylinders, welcher gleichfalls 55 Hube in der Minute macht, ist, wie der
                              Erfinder sagt, einem mittleren Widerstande oder Druke von 14 Zollen auf den
                              Quadratzoll ausgesezt, so daß also zwischen 5 und 6 Pferdekraͤften von den
                              oben erwaͤhnten 13 Pferdekraͤften abzuziehen sind. Außerdem sind aber
                              noch auf Rechnung der Reibung weitere 2 Pferdekraͤfte abzuziehen, so daß die
                              wirkliche Kraft der Maschine also auf 5 Pferdekraͤfte herabsinkt! Wir
                              vermuthen, daß wenn noch um 4/5 mehr abgezogen wuͤrden, die Maschine dann
                              wahrscheinlich ihre berechnete Leistung nicht vollbringen wuͤrde; denn des
                              Widerstandes, den der Ruͤken des Kolbens in dem heißen Cylinder
                              erfaͤhrt, ist auf keine andere Weise, als mit der einfachen Bemerkung
                              gedacht, daß die Luft im Koͤrper des Regenerators 18 Zoll Queksilber tragen
                              wird, obschon der Kolben in dem kalten Cylinder, wie es scheint auf irgend eine
                              magische Weise, angeblich bei einem mittleren Widerstande von 14 Pfd. auf den
                              Quadratzoll, der einer Queksilbersaͤule von beilaͤufig 28 Zoll
                              Hoͤhe gleich ist, bewegt wird. Und doch steht der kalte Cylinder dem
                              Koͤrper des Regenerators offen.
                           Wir wollen nun schließlich, sagt das Repertory, nur noch
                              die wesentlichsten unserer Einwuͤrfe gegen die Behauptungen des Erfinders
                              zusammenstellen, obschon viele unserer Leser wahrscheinlich noch mehrere andere,
                              eben so bemerkenswerthe Einwendungen dagegen auffinden duͤrften. 1) Muß die
                              Luft in dem Koͤrper des Regenerators immer im Stande seyn eine
                              Queksilbersaͤule von mehr als 30 Zollen zu tragen, wenn die Maschine mit
                              einer Luft zu arbeiten beginnen soll, die an Dichtheit der aͤußeren
                              atmosphaͤrischen Luft gleichkommt. Der Erfinder irrt sich, wenn er sagt, daß
                              die Luft in dem Koͤrper des Regenerators nur eine Queksilbersaͤule von
                              18 Zollen traͤgt. 2) Die heiße Luft wird, nachdem sie den Kolben in dem
                              heißen Cylinder in Bewegung gesezt, beim Eintritte in den Koͤrper des
                              Regenerators ihre Waͤrme und ihren Druk an die zuruͤkbleibende Luft
                              abgeben, und den Druk schnell nach allen Richtungen ausgleichen, wobei
                              waͤhrend des Ueberganges der Luft aus dem kalten Cylinder in den Ofen nur
                              eine sehr geringe Quantitaͤt Waͤrme an die Luft abgegeben
                              wuͤrde. 3) Die Luft wird, wenn sie aus dem kalten Cylinder durch die
                              Roͤhren in den Ofen getrieben wird, so wie sie erhizt wird, auf den Kolben
                              des kalten Cylinders zuruͤkwirken. 4) Die Reaction der Luft, welche sich
                              hinter dem Kolben in dem heißen oder arbeitenden Cylinder befindet, wurde nicht in
                              Anschlag gebracht, obschon sich die Luft auf dem Maximum ihrer Waͤrme und
                              ihres Drukes befindet, und durch kleine Oeffnungen in den Regenerator getrieben (wiredrawn) werden muß, der sich bereits unter einem
                              bedeutenden, und zwar unter einem groͤßeren Druke befindet, als er
                              noͤthig ist, um eine Queksilbersaͤule von 18 Zollen zu tragen oder
                              einen Druk von 9 Pfd. auf den Quadratzoll auszuuͤben, wie dieß der Erfinder
                              in seiner Abhandlung von ihm angibt.Der Recensent scheint zu glauben, daß die Luft bei dem Durchgange durch die
                                    Schieber duͤnner gezogen (finer drawn)
                                    wird. Dieser Ansicht muß ich durchaus widersprechen; denn alle Oeffnungen um
                                    die Schieber haben 7 1/2 Zoll im Gevierte, ein Raum, der
                                    verhaͤltnißmaͤßig weit groͤßer ist, als an den
                                    Dampfmaschinen mit niederem Druke. Anm. des Hrn. Ericsson im Mech. Mag.
                              
                           Und nun endlich noch einige Worte uͤber die Maschine selbst.
                           
                           Man wird uns zwar als Antwort auf das, was wir oben uͤber die Abhandlung des
                              Hrn. Ericsson bemerkten, sagen, daß dessen Maschine
                              wirklich arbeitet, und die Erwartungen von vielen, die sie arbeiten sahen,
                              uͤbertraf. Allein dadurch steigt in unseren Augen weder der Werth der
                              Abhandlung, noch jener der Maschine, und wir getrauen uns ohne Anstand zu behaupten:
                              daß auch diese neue Luftmaschine so wie ihre Vorgaͤnger von dem Schauplaze
                              verschwinden wird, ohne zu einem Resultate zu fuͤhren, und daß die ganze
                              durch sie erzeugte Kraft in dem Unterschiede des Drukes besteht, der dadurch erzeugt
                              wird, daß die Luft direct aus dem Ofen in den arbeitenden Cylinder uͤbergeht,
                              wobei der Regenerator eher ein Hinderniß abgibt, als einen Vortheil gewaͤhrt.
                              Wuͤrde man, wie wir oben bemerkten, sowohl an der Eintritts- oder
                              Inductionsroͤhre, als an dem Koͤrper des Regenerators ein
                              Queksilbermaß anbringen, so wuͤrde der Unterschied zwischen den beiden
                              Queksilbersaͤulen sehr unbedeutend seyn, und dieser Unterschied allein
                              waͤre, abgesehen von der Reibung, die erzielte Kraft. Wir haben der
                              Schwierigkeiten, mit denen man sich in der Praxis Roͤhren verschaffen kann,
                              auf die das Feuer ohne Nachtheil einwirken kann, gar nicht erwaͤhnt, obschon
                              diese Schwierigkeiten allein hinreichen wuͤrden, um die
                              Waͤrmestoffmaschine, selbst wenn deren Princip etwas taugte, praktisch
                              unbrauchbar zu machen. Ueberdieß waͤre auch noch der heiße Cylinder und der
                              Kolben bei einer trokenen Temperatur von 500° F. in Gang zu erhalten, wogegen
                              sich Einwuͤrfe machen lassen, die jedem Praktiker so bekannt sind, daß sie
                              keiner weiteren Erwaͤhnung beduͤrfen.