| Titel: | Verbesserungen an der Maschine zur Bobbinnet- oder Tullspizen-Fabrikation, worauf sich John Langham, Tull- und Spizen-Fabrikant von Leicester, am 17. Dec. 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XLVII., S. 206 | 
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                        XLVII.
                        Verbesserungen an der Maschine zur
                           Bobbinnet- oder Tullspizen-Fabrikation, worauf sich John Langham, Tull-
                           und Spizen-Fabrikant von Leicester, am 17. Dec.
                              1832 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              December 1833, S. 321.
                        Verbesserte Maschine zur Bobbinnet- oder
                           Tullspizen-Fabrikation.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, bezieht sich auf jene Art von
                              Tullmaschinen, die unter dem Namen der Lever'schen
                              Handmaschinen bekannt sind. Der Tull wird in den nach diesem Principe erbauten
                              Maschinen bekanntlich durch fuͤnf auf einander folgende Bewegungen erzeugt,
                              d.h. die an den vorderen Landungsstangen befindlichen Handhaben oder Griffe werden
                              vier Mal mit den Haͤnden in Bewegung gesezt, und dadurch werden alle jene
                              Theile in Thaͤtigkeit gebracht, die die bekannte Drehung der Faden um die
                              Reihe von Spizen bewirken; und durch eine fuͤnfte Bewegung endlich, welche
                              der Arbeiter durch das Treten auf den Tretschaͤmel hervorbringt, werden jene
                              Bewegungen erzeugt, die man das Aufnehmen und das Theilen zu nennen pflegt. In Folge
                              meiner Erfindung brauchen nun die uͤbrigen Theile der Maschine nicht
                              angehalten oder gestellt zu werden, wenn der Tretschaͤmel zum Behufs des
                              Aufnehmens des Tulls durch die Spizen und des Theilens der Wagen in Bewegung gesezt
                              werden soll, sondern dieses Aufnehmen und Theilen kann an der von mir verbesserten
                              Maschine gleichzeitig mit den uͤbrigen Bewegungen der Maschine geschehen.
                           Fig. 1 ist ein
                              Durchschnitt durch die Mitte einer gewoͤhnlichen Lever'schen Handmaschine, wobei ich bemerke, daß ich unter dem Namen
                              Handmaschine eine Maschine verstehe, welche durch die gewoͤhnlichen, an der
                              vorderen Landungsstange angebrachten Griffe oder Handhaben in Bewegung gesezt wird,
                              im Gegensaze mit jenen Maschinen, die mittelst einer rotirenden Bewegung, sie mag
                              durch Menschenhaͤnde oder irgend eine mechanische Kraft erzeugt werden,
                              betrieben werden.
                           In Fig. 2 sieht
                              man einige der Theile der Maschine gleichfalls in einem Durchschnitte durch die
                              Mitte der Maschine vom Ruͤken her. Ich hielt es fuͤr unnoͤthig,
                              an diesen beiden Figuren auch andere Theile, als jene darzustellen, die sich auf
                              meine Erfindungen und deren Anwendung beziehen. Der Bau der Lever'schen Handmaschine ist naͤmlich allgemein bekannt, und da ich
                              die Theile derselben nur in Bezug auf die Mittel sie in Bewegung zu sezen,
                              veraͤnderte, so brauche ich weder die ganze Maschine bildlich darzustellen,
                              noch auch in eine
                              weitere Beschreibung einzugehen, als sie zur Erlaͤuterung und Versinnlichung
                              meiner Erfindung noͤthig ist. An beiden Figuren beziehen sich gleiche
                              Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde.
                           a ist ein gewoͤhnlicher Tretschaͤmel, und
                              zwar der einzige, der sich an einer nach meinen Verbesserungen erbauten Maschine
                              befindet; er dient bloß zur Unterstuͤzung der Griffe an der Landungsstange,
                              indem der Fuß die Haͤnde von einem Theile der Last befreit. b ist eine an den Hebel c
                              gehende Verbindungsstange, und dieser Hebel c hat seinen
                              Stuͤzpunkt bei d in dem senkrechten Pfosten c, welcher an dem Hauptgestelle der Maschine befestigt
                              ist. f ist eine Vorrichtung, die ich den Luͤpfer
                              (lifter) nenne. Dieser Luͤpfer ist an dem
                              einen Ende des Hebels e angebracht, und dient zum
                              Ausheben der Theile, die, wie aus der weiteren Beschreibung erhellen wird, zum
                              Bewegen der Spizen dienen, g ist eine Welle, deren
                              Zapfenlager sich in dem Pfosten hh befinden, und
                              an der die Raͤder ij aufgezogen sind. Eines
                              dieser Raͤder i sieht man in Fig. 3 einzeln fuͤr
                              sich abgebildet, um den Ausschnitt k, dessen Zwek
                              spaͤter angegeben werden soll, deutlicher zu zeigen; hier bemerke ich
                              einstweilen nur, daß diese Ausschnitte k an den beiden
                              Raͤdern einander gegenuͤber angebracht sind, so daß dieselben bei den
                              Umdrehungen der Welle g abwechselnd in
                              Thaͤtigkeit kommen. l ist ein an der Welle g befindliches Treibrad, welches, wie Fig. 7 zeigt, in 8 gleiche
                              Zaͤhne eingetheilt ist. Bei jeder Bewegung der Griffe wird dieses Treibrad um
                              einen Zahn vorwaͤrts getrieben, und zwar mittelst des Treibers m, der, wie sich spaͤter ergeben wird, durch den
                              Hebel c und den Tretschaͤmel a in Bewegung gesezt wird. Dieser Treibet m wird durch die Feder n,
                              welche, wie die Zeichnung zeigt, an dem Treiber m und an
                              dem Pfosten e befestigt ist, an das Treibrad
                              angedruͤkt. o ist eine Verbindungsstange, die von
                              dem Hebel c an den Winkelhebel p geht, welcher leztere seinen Stuͤzpunkt bei q an dem Pfosten e hat.
                              Diese Theile sind durch Schrauben und Schraubenmuttern so mit einander verbunden,
                              daß sie sich drehen koͤnnen; sie koͤnnen auch, da zu diesem Behufe
                              gehoͤrige Fugen oder Spalten angebracht sind, nach Bedarf gestellt werden.
                              Das andere Ende des Winkelhebels p steht mittelst der
                              Stange r mit dem Hebel s,
                              der einen Theil des gewoͤhnlichen, mit den vorderen und hinteren
                              Landungsstangen verbundenen Zug-Takelwerkes i
                              (drawing tackle) ausmacht, in Verbindung. Der Hebel
                              s hat seinen Stuͤzpunkt bei t in dem Lager v, welches an
                              dem hinteren Quer- oder Spannbalken u angebracht
                              ist. An dem anderen Ende des Hebels s befindet sich der
                              halbe Zieher (half-jark) oder das
                              Zug-Takelwerks-Gelenkstuͤk w
                              welches auch mit der hinteren Landungsstange in Verbindung steht, gleich wie dieß auch an den
                              gewoͤhnlichen Maschinen der Fall ist. x, y sind
                              zwei Hebel, welche beide ihren Stuͤzpunkt in z
                              haben, und welche mittelst der Verbindungsstangen AA und der Arme BB mit den
                              Spindelstangen 2, 3, die die Spizenstangen in Bewegung sezen, in Zusammenhang
                              stehen. Die Hebel xy werden von den Kloben C getragen, welche von dem hinteren Spannbalken
                              herabsteigen und an demselben befestigt sind, und erleiden bestaͤndig einen
                              Druk von den Gewichten D, die als Gegengewicht der
                              Spizenstangen wirken. An jedem der Hebel xy
                              befindet sich ein Reibungsrad EE, dessen Wellen in
                              dem entsprechenden Rade befestigt sind, und diese Reibungsraͤder ruhen auf
                              dem Umfange der Raͤder i oder j. Auf diese Weise werden die Hebel xy bis zu jeder vierten Bewegung der an der
                              vorderen Landungsstange angebrachten Griffe oder Handhaben in der aus der Zeichnung
                              ersichtlichen Stellung erhalten, wo dann das eine oder das andere der beiden
                              Raͤder EE durch den Luͤpfer f in den entsprechenden Ausschnitt k der Raͤder i oder
                              j herabgelassen werden wird. Dadurch, daß diese
                              Ausschnitte abwechselnd in die erwaͤhnte Stellung kommen, kann der eine oder
                              der andere der beiden Hebel xy durch den
                              Luͤpfer f herabgelassen werden, und durch diese
                              Einrichtung gelangt die eine oder die andere Spizenstange zur gehoͤrigen Zeit
                              herab, um den gebildeten Tull aufzunehmen. Die Spizenstange, welche durch das
                              Herabsinken des einen der Raͤder in den Ausschnitt k herabkam, wird hierauf wieder emporgehoben werden, indem der
                              Luͤpfer f unter das andere an dem Ende des Hebels
                              x oder y befindliche
                              Reibungsrad gelangt, und dadurch wird die gebildete halbe Masche aufgenommen werden.
                              Mittlerweile und wahrend des Herabsteigens der Spizenstange wird die Theilung auf
                              folgende Weise vollbracht. An dem Rade i sind zwei
                              schiefe Flaͤchen G befestigt, welche abwechselnd
                              mit dem Schwanze des Krummhebels H in Beruͤhrung
                              kommen, der sich um den in dem Pfosten J des
                              Hauptgestelles angebrachten Stuͤzpunkt I dreht.
                              Dieser Hebel wird also wahrend jeder ganzen Umdrehung des Rades i zwei Mal in Bewegung gesezt, und bewegt eine
                              Schieberstange 4, die sich an der hinteren Stoͤßerstange befindet, und in
                              Fig. 4
                              ersichtlich ist. An dem einen Ende dieser Schieberstange befindet sich eine Schraube
                              R, die einen Aufhaͤlter bildet, und die sich
                              in der Richtung des halben Ziehers W schiebt, der, wie
                              oben gesagt worden, das Zug-Takelwerk an der hinteren Landungsstange
                              befestigt. Die Schraube R an der Schieberstange wird
                              naͤmlich bei jeder vierten Bewegung, wahrend die Handhaben oder Griffe
                              herabgelangen, gegen den halben Zieher W
                              gedruͤkt; dadurch wird die hintere Stoͤßerstange bei jeder vierten
                              Bewegung nach Einwaͤrts getrieben, wahrend zugleich eines der an den Hebeln
                              xy befindlichen Raͤdern E den Ausschnitt k
                              herabsinkt, um eine der Spizenstangen herabgelangen zu machen. Zu bemerken ist, daß das Theilen
                              in einer nach meinen Verbesserungen betriebenen Maschine abwechselnd durch die
                              hintere und vordere Stoͤßerstange bewirkt wird, was jedoch leinen Theil
                              meiner Erfindung ausmacht. Um zu veranlassen, daß die vordere Stoͤßerstange
                              bei jeder vierten Bewegung der Handhaben einen Stoß macht, bringe ich an der Achse
                              der Fangstangenraͤder ein kleines Rad L an,
                              welches, wie Fig.
                                 5 zeigt, mit zwei Ausschnitten versehen ist. Dieses Rad wird bei jeder
                              Bewegung der Maschine durch den Treiber, der die Fangstangenraͤder in
                              Bewegung sezt, um 1/8 Umdrehung bewegt, und folglich nimmt der eine der Ausschnitte
                              L ein kleines, an dem Ende der vorderen
                              Stoͤßerstange angebrachtes Rad M auf, indem sich
                              vor jedem der beiden Ausschnitte L ein kleiner
                              Fuͤhrer oder Schild N befindet, der das
                              Reibungsrad in diesen Ausschnitt fuͤhrt. Auf diese Weise faͤllt also
                              diese Stoͤßerstange bei jeder vierten Bewegung nach Innen, wahrend die
                              hintere Stoͤßerstange zu gleicher Zeit dadurch, daß der halbe Zieher w auf die angegebene Weise mit dem Sperrer oder der
                              Schraube R an der Schieberstange in Beruͤhrung
                              kommt, nach Einwaͤrts getrieben wird: die Wagen werden also, je nachdem sie
                              eine Stellung haben, durch die vordere oder durch die hintere Stoͤßerstange
                              getheilt werden. Beim Theilen der Wagen, waͤhrend sie sich in den vorderen
                              oder hinteren Kaͤmmen befinden, laufen dieselben wegen der Geschwindigkeit
                              ihrer Bewegung Gefahr zu springen, oder von den Stoͤßern uͤbergangen
                              zu werden. Um dieß zu verhuͤten, bringe ich in Verbindung mit den
                              Stoͤßer- oder Theilungsstangen die Sicherheitsstangen an, durch welche
                              alle Wagen so lange nach Einwaͤrts getrieben werden, bis sie sich
                              gaͤnzlich oder weit genug innerhalb der Kaͤmme befinden, wo die
                              Stoͤßer dann die Wagen zu theilen beginnen.
                           In Fig. 6 sieht
                              man einen der Wagen in einem der Kaͤmme s, und
                              auch eine der Stoͤßer- oder Theilungsstangen 6 im Durchschnitte und in
                              natuͤrlicher Groͤße. X ist die von mir
                              sogenannte Sicherheitsstange, die von einem Ende der Stoͤßerstange zum
                              anderen laͤuft, und gerade unter den Stoͤßern 7 von den durch die
                              Stoͤßerstange gehenden Staͤben Y getragen
                              wird. An diesen Staͤben befinden sich hervorragende Koͤpfe, die
                              bestaͤndig von den an den hinteren Theilen der Stoͤßerstangen
                              befestigten Federn Z, Fig. 4 und 6, nach Einwaͤrts
                              gedruͤkt werden. Die Stangen X werden aber
                              uͤberdieß an der unteren Seite auch noch von den hervorragenden
                              Stuͤken W getragen, die in gehoͤrigen
                              Zwischenraͤumen von einander an den Stoͤßerstangen befestigt sind. Zu
                              bemerken ist noch, daß sich an jedem Ende der Maschine, d.h. an den Enden einer
                              jeden Reihe von Kaͤmmen, gegen welche die Stange X zur Zeit des Theilens gelangt, Aufhaͤlter oder Sperrer befinden,
                              indem die Stange X sonst
                              auf den Schwaͤnzen der Kaͤmme ruhen wuͤrde, und durch diese
                              bestaͤndige Einwirkung auf die Schwaͤnze die Kaͤmme
                              beschaͤdigen koͤnnte.
                           Aus dieser Einrichtung wird offenbar erhellen, daß, so wie die Stoͤßerstangen
                              zum Behufe des Theilens einfallen, die Stange X zuerst
                              auf die Wagen treffen, und die ganze Reihe derselben so weit forttreiben wird, bis
                              sie sich ganz oder weit genug innerhalb der Kaͤmme befindet. In diesem
                              Augenblike wird sich dann die Stange X entweder gegen
                              die Schwaͤnze der Kaͤmme oder gegen die erwaͤhnten
                              Aufhaͤlter oder Sperrer stemmen, so daß sie sich nicht weiter
                              vorwaͤrts bewegen kann, waͤhrend die Stoͤßerstange in Folge der
                              Wirkung der Federn Z, die den an der Stange X befestigten Staͤben durch die
                              Stoͤßerstange hervorzuragen gestatten, ihre Bewegung weiter fortzusezen im
                              Stande ist. Wenn sich die Stoͤßerstangen von einander entfernen, so werden
                              die Federn Z die Stangen X
                              wieder in die aus Fig. 6 ersichtliche Stellung treiben, d.h. diese Stangen werden dann
                              vorne wieder etwas uͤber die Stoͤßer vorragen, so daß, wenn die
                              Theilung Statt finden soll, saͤmmtliche Wagen vorher in die Kaͤmme
                              getrieben werden. Die Zahl der Stangen Y und der Federn
                              Z wird von der Breite der Maschine abhaͤngen;
                              ich fand 3–4 an jeder Stoͤßerstange hinreichend.
                           Wenn das Theilen nun bei jeder vierten Bewegung der Maschine nach der von mir
                              erfundenen Methode geschieht, so muß die vierte Bewegung kuͤrzer seyn, als
                              die drei vorhergehenden, d.h. die Landungsstangen duͤrfen nicht bis zu ihren
                              fruͤheren Aufhaͤltern herabsteigen. Ich bringe daher zu diesem Behufe
                              an der hinteren Landungsstange ein kleines Schwanzstuͤk oder einen
                              Aufhaͤlter oder Sperrer an, der bei jeder vierten Bewegung mit einem Apparate
                              in Beruͤhrung kommt, welcher seinem Baue nach dem an den
                              kreisfoͤrmigen Handmaschinen gebraͤuchlichen
                              Halbsperrer-Takelwerke (half-stop-takle) aͤhnlich ist. O ist ein Hebel, dessen Stuͤzpunkt sich bei P in dem Pfosten J befindet. Q ist ein Sperrer, der durch ein Gewinde mit dem Hebel
                              O in Verbindung steht, und der, wie aus Fig. 1 erhellt,
                              auf dem mittleren Quer- oder Spannbalken 8 ruht. Dieser Hebel O wird jedes Mal, so oft eines der Raͤder in den
                              Ausschnitt k an den Raͤdern i oder j herabgelangt,
                              herabgedruͤkt, und zwar auf folgende Weise, K ist
                              ein Stuͤk starken Drahtes, welches so durch die Welle g geht, daß es an beiden Seiten derselben hervorragt. So wie sich daher
                              diese Welle dreht, so kommen diese Vorspruͤnge mit dem Ende des Hebels O in Beruͤhrung, und druͤken dasselbe
                              jedes Mal, so oft das Theilen eintritt, herab. Waͤhrend der Hebel O auf diese Weise herabgedruͤkt wird, steigt der
                              Sperrer Q empor, gelangt unter das an der hinteren Landungsstange
                              befestigte Schwanzstuͤk, und verhindert auf diese Weise das Herabfallen
                              dieser Stange auf ihre regelmaͤßigen Aufhaͤlter. Da der Sperrer Q aber bei den drei ersten Bewegungen nicht in
                              Thaͤtigkeit kommt, so geht das an der hinteren Landungsstange angebrachte
                              Schwanzstuͤk uͤber den Sperrer Q hinweg,
                              wo dann die Landungsstangen von ihren gewoͤhnlichen Sperrern aufgenommen
                              werden.
                           Ich muß hier bemerken, daß, wenn die gewoͤhnliche Maschine ohne meine
                              Verbesserungen arbeitet, die vordere Leitungsstange (fetcher-bar) auf dem Scheitel der Zaͤhne der
                              Fangstangenraͤder ruht, wenn das Theilen der vorderen und hinteren
                              Leitungsstange geschieht, und daß dieselbe herabfallen kann, wenn der
                              Tretschaͤmel mit dem Fuße herabgedruͤkt wird, um das Fangstangenrad so
                              weit vorwaͤrts zu bewegen, daß die Leitungsstange einfallen kann. Wird die
                              Maschine hingegen mit den von mir erfundenen Vorrichtungen betrieben, so ist das
                              hintere Rad dem vorderen Rade gleich, und daher wird das Herabdruͤken des
                              Tretschaͤmels uͤberfluͤssig, indem die Raͤder schon
                              durch die Treiber so weit bewegt werden, daß unmittelbar nach dem Theilen, und in
                              dem Augenblike, in welchem das an der hinteren Landungsstange angebrachte
                              Schwanzstuͤk mit dem Sperrer Q in
                              Beruͤhrung kommt, das Einfallen der Leitungsstangen Statt finden kann.
                           Die mit meinen Verbesserungen ausgestattete Lever'sche
                              Handmaschine arbeitet nun auf folgende Weise. Gesezt, der Arbeiter sizt auf seinem
                              vor der Maschine befindlichen Size 9, so hat er den Fuß auf den Tretschaͤmel
                              zu stellen, um die Haͤnde von einem Theile der Last zu befreien: der Fuß muß
                              sich jedoch mit der Bewegung der Handhaben und Griffe heben oder senken.
                           In Fig. 1 sind
                              die Theile in jener Stellung abgebildet, die sie haben, wenn nach dem Theilen eine
                              Auf- und Niederbewegung der Handhaben oder Griffe vollbracht wurde, und wenn
                              durch diese erste Bewegung die Kreuzung der Tullfaden geschehen, der Treiber m das Treibrad l um einen
                              Zahn umgetrieben, das Rad E an dem Hebel x durch den Luͤpfer f
                              aus dem Ausschnitte in dem Rade i gehoben, und auf diese
                              Weise die hintere Spizenstange aufgenommen worden.
                           Die naͤchste oder zweite Auf- und Niederbewegung der Handhaben bewirkt,
                              daß sich die Spulenfaden wie gewoͤhnlich um die Kettenfaden drehen, wobei der
                              Treiber m das Treibrad l um
                              einen zweiten Zahn bewegt.
                           Die dritte Bewegung bewirkt eine weitere Umdrehung der Spulenfaden um die Kettenfaden, und das
                              Treibrad wird zugleich durch den Treiber m um einen Zahn
                              weiter bewegt.
                           Die vierte Bewegung vollendet endlich die Umdrehung, wie gewoͤhnlich; zugleich
                              kommt aber auch durch die Bewegung der Handhaben oder Griffe nach Oben eine der
                              geneigten Flaͤchen an dem Rade i mit dem Hebel
                              H in Beruͤhrung, der die Schieberstange
                              schiebt, und die daran befindliche Schraube oder den Sperrer R dem halben Zieher w gegenuͤber zu
                              stehen bringt. Das an dem Hebel y befindliche Rad E wird durch den Luͤpfer f herabgelassen, und in demselben Augenblike kommen die Vorspruͤnge
                              an der Welle g mit dem Hebel O in Beruͤhrung; dadurch wird dieser Hebel herabgedruͤkt,
                              wahrend der Sperrer Q emporsteigt, und die
                              Landungsstangen hindert, auf ihre urspruͤnglichen Aufhaͤlter
                              Herabzugelangen. Werden endlich die Handhaben zur Vollendung der vierten Bewegung
                              herabbewegt, so trifft der halbe Zieher w auf den an der
                              Schieberstange R befindlichen Aufhaͤlter oder
                              Sperrer R und treibt die hintere Stoͤßerstange
                              nach Einwaͤrts, wahrend die vordere Stoͤßerstange mittelst eines an
                              ihrem Ende angebrachten Reibungsrades, welches in den einen der Ausschnitte des
                              Rades L gefuͤhrt wird, einfallt, und auf diese
                              Weise, nachdem die Wagen vorher durch die Stange X weit
                              genug in die Kaͤmme getrieben worden, die Theilung bewirkt, auf welcher Seite
                              sich die Wagen befinden moͤgen. Beim Herabbewegen der Handhaben oder Griffe
                              sinkt auch der Luͤpfer m herab, wodurch der Hebel
                              y herabgelangt, bis sein Rad E von dem in dem Rade j befindlichen
                              Ausschnitte k aufgenommen wird, so daß hierdurch auch
                              die vordere Spizenstange herabsinkt. Es erhellt, daß der Luͤpfer, obschon er
                              bei jeder Bewegung der Handhaben auf und nieder bewegt wird, doch nur zu bestimmten
                              Zeiten zum Behufe des Senkens und Hebens der Spizenstangen in Thaͤtigkeit
                              kommt.
                           Bei der vierten Bewegung senkt der Luͤpfer f das
                              Ende des Hebels y herab, und dadurch wird auch die
                              vordere Spizenstange herabbewegt. Bei der naͤchstfolgenden oder ersten
                              Bewegung der Handhaben wird hingegen der Hebel y wieder
                              gehoben werden, der seinerseits wieder die vorderen Spizenstangen heben wird. Durch
                              diese erste Bewegung wird ferner das Rad j in jene
                              Stellung kommen, in der man das Rad i in Fig. 1 sieht; d.h. das an
                              dem Hebel y befindliche Rad E wird eben aus dem Ausschnitte k des Rades
                              j gehoben werden, und folglich wird das Rad i durch die vier naͤchstfolgenden Bewegungen der
                              Handhaben in jene Stellung gelangen, in der man es in Fig. 1 sieht. Man wird
                              hieraus ersehen, daß bei meiner Verbesserung die Senkungshebel fuͤr die
                              Spizenstangen und deren aufrechte Stuͤze, die Tretschaͤmelstangen und
                              einer der
                              Tretschaͤmel, deren man sich bisher zu den Lever'schen Handmaschinen bediente, uͤberfluͤssig sind.Zur Erlaͤuterung mehrerer Theile der Zeichnung, die im Originale mit
                                    Worten bezeichnet sind, dient noch, daß 10 das vordere und 11 das hintere
                                    Gestell, 12 das Endgestell, 13 den Kettenbaum und 14 den Spizen- oder
                                    Tullbaum vorstellt. A. d. R.
                              
                           Meine Patentanspruͤche beziehen sich auf keinen der einzelnen Theile, indem
                              die meisten derselben schon laͤngst bekannt und benuzt sind; sondern meine
                              Erfindung beruht auf der eigenthuͤmlichen Verbindung und Anwendung derselben
                              zum Betriebe der sogenannten Lever'schen Handmaschinen,
                              welche mittelst der gewoͤhnlichen, an der vorderen Landungsstange
                              angebrachten Handhaben, und nicht wie die sogenannten Lever'schen Maschinen durch eine rotirende Triebkraft in Bewegung gesezt
                              werden. Als meine Erfindung erklaͤre ich vorzuͤglich auch die
                              Anwendung der Sicherheitsstange an den Stoͤßerstangen, man mag sich ihrer an
                              der Lever'schen Handmaschine oder an der Lever'schen Maschine bedienen.