| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LIV., S. 235 | 
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                        LIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 1. bis 23. Januar 1834 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Thomas Sharp aus
                                 Manchester und Richard Roberts, ebendaselbst, beide
                                 Mechaniker: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Mahlen des Korns und
                                 anderer Materialien. Ihnen von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 1. Jan.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Joshua Taylor
                                    Beale, Mechaniker in Church Lane,
                                 Whitechapel, Grafschaft Middlesex: auf eine Lampe zum
                                 Brennen von Substanzen, die bisher noch nicht haͤufig in Lampen oder
                                 aͤhnlichen Apparaten verbrannt wurden. Dd.
                                 4. Januar 1834.
                              
                           
                              Dem Frederik Plant,
                                 Kuͤrschner in Bread Street Hill, City von London: auf eine verbesserte Maschine
                                 zum Schneiden des Pelzwerkes. Dd. 13. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem Pennock Tigar,
                                 Kaufmann zu Grovehill, Pfarrei St. Nicholas, Grafschaft York: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Einrichtung eiserner und anderer metallener Raͤder
                                 fuͤr Wagen. Dd. 13. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem Joshua Bates,
                                 Kaufmann in Bishopsgate Street, City von London: auf ein verbessertes Verfahren luftfoͤrmige
                                 Substanzen zu verdichten und Fluͤssigkeiten abzukuͤhlen. Ihm von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 13. Jan. 1834.
                              
                           
                           
                              Dem James Walton,
                                 Tuchappreteur zu Sowerby Bridge, Grafschaft York: auf verbesserte Maschinen zum
                                 Aufrauhen, Scheeren und Appretiren wollener Tuͤcher. Dd. 14. Jan.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Charles Attwood,
                                 Sodafabrikant in Whickham, bei Gateshead in der Grafschaft Durham: auf die Kunst
                                 ein gewisses Pigment durch einen gewissen Proceß darzustellen, der
                                 fruͤher nicht zu diesem Zwek benuzt wurdewured. Dd. 16.
                                    Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem James Boynton,
                                 Verfertiger tragbarer Tintenfaͤsser zu High Holborn, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an Feuerzeugen. Dd.
                                 18. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem William Morgan,
                                 Bleiarbeiter und Glaser zu Penton Row, Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf
                                 einen Apparat zum Heizen und Ventiliren der Kirchen und anderer Gebaͤude.
                                 Dd. 18. Jan.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Jean Jacques Leopold
                                    Oberlin, Kaufmann im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Kesseln zu mannigfaltigen Zweken. Ihm von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 18. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem Ernst Wolff,
                                 Gentleman, ehemals zu Leeds in der Grafschaft York, jezt
                                 zu Stamford Hill, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse verbesserte
                                 Verfahrungsarten die Oefen behufs der Verbrennung des Brennmaterials mit
                                 erhizter Luft zu speisen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Jan.
                                    1834.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Februar 1834, S. 135.)
                              
                           
                        
                           Verzeichnis der vom 5. bis 10. Februar 1820 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Dem George
                                    Shoobridge, Tuchfabrikant zu Houndsditch, London, und William Shoobridge, Pachter zu Mardon, Kent:
                                 auf ein Surrogat fuͤr Flachs oder Hanf und die Verarbeitung desselben
                                 fuͤr alle Zweke, wozu Flachs oder Hanf gebraucht werden. Dd. 5. Februar
                                    1820. (Beschrieben im Repertory, zweite
                                 Reihe, Bd. XL. S. 11.)
                              
                           
                              Dem James Huggett,
                                 Hufschmied zu Hailsham, Sussex: auf einen Apparat der statt eines Hemmschuhes an
                                 Wagen angebracht werden kann, um ihre Geschwindigkeit zu reguliren und
                                 Ungluͤksfaͤlle beim Hinabfahren von Huͤgeln und in anderen
                                 gefaͤhrlichen Lagen zu verhuͤten. Dd.
                                 10. Febr. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 65.)
                              
                           
                              Aus dem Repertory of Patent-Inventions,
                                 Februar 1834, S. 135.
                              
                           
                        
                           Ueber Macerone's und Squire's Dampfwagen.
                           Der Dampfwagen der HH. Macerone und Squire, von welchem wir schon oͤfter zu sprechen Gelegenheit
                              hatten, und der in den lezten 14 Tagen regelmaͤßig zwischen
                              Oxford-Street und Edgeward hin und her fuhr, machte kuͤrzlich eine
                              Fahrt nach Uxbridge, welche der Sun (Galignani's 5880) zu Folge sehr gut ausgefallen seyn
                              soll. Der Wagen fuhr naͤmlich, obschon die Straße großen Theils frisch
                              beschuͤttet, und durch das lang anhaltende Regenwetter sehr verdorben war,
                              mit Ausschluß der zum Anhalten und Einnehmen von Wasser noͤthigen Zeit, in 1
                              1/4 Stunde von Oxford-Street nach Uxbridge. Die beiden ersten Meilen wurden
                              in 7 1/2 Minute zuruͤkgelegt; im Durchschnitte betrug die Geschwindigkeit 12
                              bis 14 Meilen in der Stunde, und ein Mal stieg sie sogar auf 16 engl. Meilen, so daß
                              die Erfinder also gar nicht zweifeln, daß ihr Wagen bei gutem Wege und gutem Wetter
                              mit einer Geschwindigkeit von 20 engl. Meilen laufen koͤnne. Auf der
                              Ruͤkkehr fuhr eine Landkutsche dem Dampfwagen, waͤhrend er Wasser
                              einnahm, in vollem Galoppe vor; der Dampfwagen holte die Kutsche jedoch bald wieder
                              ein, und ließ sie dann, obschon die Pferde fortwaͤhrend zum Galopp
                              angetrieben wurden, weit hinter sich. Hr. Macerone
                              behauptet der dieser Gelegenheit neuerdings, daß sein Wagen nun 2500 engl. Meilen
                              zuruͤkgelegt habe, ohne daß er oͤfter denn ein Mal (wegen eines
                              Bruches einer Achse) haͤtte ausgebessert werden muͤssen. Ueber diese
                              wenigen Ausbesserungen, so wie uͤber die Broschuͤre, welche der Hr.
                              Oberst unter dem Titel. „A few facts concerning
                                    Elementary Locomotion“ herausgab, ist im Mechanics' Magazine No. 539 und No. 541 ein Streit entstanden, auf welchen wir, da er nicht von allgemeinem Interesse ist,
                              hier nur verweisen. So viel scheint daraus hervorzugehen, daß Hr. Macerone die Beweise, daß sein Wagen 1700 engl. Meilen
                              zuruͤklegte, ohne daß auch nur ein Schilling auf Reparaturen ausgegeben
                              werden mußte, schuldig geblieben ist.
                           
                        
                           Außerordentliche Geschwindigkeit eines Dampfwagens auf der
                              Liverpool-Manchester-Eisenbahn.
                           Man hat kuͤrzlich auf der Liverpool-Manchester-Eisenbahn mit
                              einem leicht beladenen Dampfwagen eine Geschwindigkeit von 40 engl. Meilen in der
                              Stunde erreicht, und Hr. G. Stevenson ist der Meinung,
                              daß selbst eine Geschwindigkeit von 400 engl. Meilen erzielt werden koͤnnte,
                              obschon bei einer solchen Geschwindigkeit der Widerstand der Luft bedeutend seyn
                              wuͤrde. Man verfertigt gegenwaͤrtig Dampfwagen, die 8 Mal so viel
                              Kraft haben, als der Rocket, der fruͤher der
                              staͤrkste war, und die dessen ungeachtet nicht schwerer auf die Schienen
                              druͤken, weil die Schwere gleichmaͤßig auf 6 Raͤder vertheilt,
                              und die Maschinerie in einer vortheilhafteren Stellung angebracht ist. Die
                              Roͤhren des Kessels sind kleiner, aber zahlreicher, als fruͤher; auch
                              verfertigt man sie jezt aus Messing statt aus Kupfer. Die lezte auf die Eisenbahn
                              gebrachte Maschine lief 23,000 engl. Meilen, und erforderte nur gewoͤhnliche
                              Ausbesserungen; sie legte taͤglich 4 bis 5 Fahrten, jede zu 30 engl. Meilen,
                              zuruͤk. (Aus dem Liverpool Albion in Galignani's Messenger No. 5880.)
                           
                        
                           Ueber die Kosten der englischen Straßen.
                           Die Commission der Lords uͤber die englischen Landstraßen hat kuͤrzlich
                              wieder ein Mal einen Bericht uͤber den Zustand der Straßen in England
                              abgestattet, der aber nur bis zum Jahre 1829 geht. Nach diesem Berichte betrug nun
                              die Laͤnge der Straßen in England und Wales im Jahre 1829 49,798 Meilen,
                              wofuͤr 3783 Parliamentsacten ausgestellt wurden. Die auf den Straßen
                              lastenden Schulden beliefen sich auf 7,785,000 Pfd. Sterl.; der Ertrag auf 1,455,000
                              Pfd. die Ausgaben auf 1,678,000 Pfd.; es kamen also auf die Meile 392 Pfd. Schulden,
                              73 Pfd. Ertrag und 83 Pfd. Ausgaben. Auf je 5 1/2 Meile kommt eine Parliamentsacte,
                              und eine solche Acte kostet 400 Pfd. Sterl., obschon die Beamten vom Staate besoldet
                              werden! Die 3783 Acten kosteten zusammengenommen 1 1/2 Millionen Pfd. Sterl., so daß
                              also der fuͤnfte Theil der auf den Straßen-Unternehmungen ruhenden
                              Schulden lediglich durch die enormen Kosten der corrupten und veralteten Legislation
                              hervorgebracht wurde. Die Zahl der Beamten belief sich auf 3627, und mithin kommt
                              auf je 5 1/2 engl. Meile einer. Die Gesammtschulden kommen der Einnahme von 5 1/2
                              Jahren gleich. Von den Gesammtausgaben, die sich im Jahre 1829 auf 1,678.000 Pfd.
                              beliefen, kamen 232,000 Pfd. auf Interessen; 303,000 Pfd. auf Arbeitslohn, 578,000
                              Pfd. auf Fuhrlohn, Material, Contracte; 56,300 auf angekauftes Land; 64,000 Pfd. auf
                              Ausbesserung der Zollhaͤuser etc.; 196,000 Pfd. auf Gehalte und Proceßkosten;
                              243,700 Pfd. auf Besoldungen etc. und groͤßere Verbesserungen. Die Gehalte
                              und Proceßkosten betragen also beinahe den achten Theil der ganzen Ausgabe und 2/3
                              der Summe des Arbeitslohnes! (Aus dem Chronicle in
                                 Galignani's Messenger, No. 5877.)
                           
                        
                           William Dobree's Rettungsboot.
                           Das London Journal of Arts, Jan. 1834, S. 300,
                              enthaͤlt folgende Notiz uͤber das Rettungs- oder
                              Sicherheitsboot, auf welches sich William Dobree von
                              Fulham, Middlesex, am 5. August 1830 ein Patent ertheilen ließ: „Wir haben
                                 die Erklaͤrung, die der Patenttraͤger von seinem sogenannten
                                 selbststaͤndigen Sicherheitsboote gibt, sorgfaͤltig studirt,
                                 koͤnnen aber daraus nicht entnehmen, worin die Erfindung eigentlich
                                 besteht. Der Patenttraͤger sagt zwar, daß die Neuheit in der Trennung
                                 jenes Theiles, in welchem die Passagiere und die Schiffsmannschaft enthalten
                                 sind, von dem Rumpfe, der mittelst einer sich selbst fuͤllenden
                                 Wasser-Ballast-Kammer damit verbunden ist, bestehe; er
                                 erlaͤutert ferner diese oberflaͤchliche Angabe dadurch, daß er sagt,
                                 daß innerhalb des Rumpfes ein Extraverdek fuͤr die Passagiere und die
                                 Schiffsmannschaft gebildet, und in den unteren Theilen Luftbehaͤlter
                                 angebracht werden sollen. Allein damit ist die Sache noch nicht deutlich, und
                                 wir vermuthen nur aus der rohen, der Patenterklaͤrung beigefuͤgten
                                 Zeichnung, daß jener Theil des Bootes, den die Passagiere und die
                                 Schiffsmannschaft einnehmen sollen, ein eigenes und selbststaͤndiges
                                 Fahrzeug innerhalb des Rumpfes bildet) auf welche Weile jedoch beide Theile mit
                                 einander verbunden sind, und wie sie wieder von einander getrennt werden sollen,
                                 sind wir nicht zu entziffern im Stande. Uebrigens wurden bereits schon
                                 fruͤher doppelte und von einander trennbare Rumpfe, und
                                 Luftgefaͤße, welche denselben Schwimmkraft geben sollen, in Vorschlag
                                 gebracht, so daß auch hierin nichts Neues enthalten ist.“
                              
                           
                        
                           Verfahren beim Durchsaͤgen des Gußeisens mit
                              gewoͤhnlichen Saͤgen.
                           Ein Hr. M. du F. hat mehrere Versuche uͤber das Durchsagen des Gußeisens nach
                              den Angaben des Hrn. D'Arcet angestellt, und dabei
                              gefunden, daß man das Gußeisen erhizt sehr wohl mit einer gewoͤhnlichen Sage
                              durchschneiden koͤnne. Die Resultate, die sich bei seinen verschiedenen
                              Versuchen hieruͤber ergaben, sind folgende: 1) daß sich das Gußeisen, wenn
                              man es erhizt, beinahe eben so leicht und eben so schnell durchsagen laͤßt,
                              wie trokenes Holz. 2) daß man, um den Widerstand zu vermindern, der Sage nur einen
                              sehr schmalen Sageschnitt geben duͤrfe. 3) daß das im Ofen erhizte Gußeisen
                              leichter zu saͤgen ist, als das in der Esse erhizte, weil elfteres an allen
                              Stellen gleichmaͤßig erhizt wird, wahrend lezteres an dem der
                              Geblaͤsroͤhre zunaͤchst gelegenen Theile beinahe in Fluß
                              geraͤth, an dem entgegengesezten Ende hingegen noch kaum rothgluͤhend
                              ist. 4) daß man das Gußeisen nicht zu sehr erhizen duͤrfe; denn wenn sich
                              dessen Oberflaͤche dem fluͤssigen Zustande zu sehr naͤhert, so
                              verlegt sich die Saͤge, und die ganze Operation geht schlecht von Statten. 5)
                              daß die Saͤge mit großer Geschwindigkeit gefuͤhrt werden muß, weil sie
                              sich dann am wenigsten erhizt, und die reinste Durchschnittsflaͤche gibt. 6)
                              endlich, daß das Gußeisen immer so gestellt werden muͤsse, daß es
                              uͤberall, ausgenommen unter der Durchgangsstelle fuͤr die Sage,
                              lothrecht ist, weil man sonst Gefahr laͤuft, daß das Gußeisen vor dem Ende
                              der Operation zerspringt. – Hr. Molard hat dieses
                              Verfahren im Conservatorium der Kuͤnste und Gewerbe an gußeisernen
                              Stuͤken von 0,27 Meter im Gevierte und an Platten von verschiedener Dike mit
                              einer gewoͤhnlichen Holzsaͤge wiederholt, und uͤberall gelang
                              ihm dasselbe, ohne daß die Zaͤhne der Sage auch nur im Geringsten Schaden
                              gelitten haͤtten. Er beobachtete, daß das Gußeisen dabei nur bis zum
                              Kirschrothgluͤhen erhizt werden duͤrfe, daß der Sageschnitt schmal
                              seyn muͤsse, und daß Man schnell und mit der ganzen Laͤnge des
                              Saͤgeblattes sagen soll. Mehrere Arbeiter scheinen dieses Verfahren bereits
                              zu kennen, wenigstens sah Hr. Picet einen Arbeiter in der
                              Fabrik des Hrn. Paul zu Genf eine erhizte eiserne
                              Roͤhre, und Hr. Molard einen Arbeiter des Hrn. Voyenne mehrere Platten mit der Saͤge
                              durchsaͤgen. (Journal des connaissances usuelles.
                              Januar 1834, S. 44.)
                           
                        
                           Einfache Methode das Anlaufen goldener und silberner Medaillen
                              zu verhindern.
                           Sowohl goldene als silberne Medaillen erleiden, wenn sie nicht in sehr gut
                              schließenden Etuis aufbewahrt werden, in Folge der in der Luft enthaltenen
                              Duͤnste nach und nach eine merkliche Veraͤnderung; sie werden matt und
                              laufen an. Diesem unangenehmen Umstaͤnde laͤßt sich; wie Hr. A. Chevallier im Journal des
                                 connaissances usuelles, Januar 1834, sagt, sehr leicht abhelfen. Man soll
                              naͤmlich die Medaillen nur mittelst einer Buͤrste mit Spanischweiß,
                              welches mit Weingeist angeruͤhrt worden, reinigen, dann abwaschen und
                              sorgfaͤltig abtroknen. Die auf diese Weise gereinigten Medaillen soll man
                              hierauf, um das abermalige Anlaufen derselben zu verhindern, mit einem Pinsel mit
                              einer vollkommen reinen Gummiaufloͤsung uͤberstreichen, und dann
                              troknen lassen, Das Gummi wird einen firnißartigen Ueberzug bilden, der alles weitere Anlaufen
                              hindert, selbst wenn sich ein chemisches Laboratorium in der Naͤhe
                              befaͤnde. Eben dieses Verfahren kann man auch bei einer Menge anderer
                              silberner und goldener Gegenstaͤnde, die man gewoͤhnlich unter Glas
                              verwahrt, befolgen. Man kann z.B. alle vergoldeten Gegenstaͤnde, wie Rahmen
                              von Portraͤts etc., sehr gut dadurch schuͤzen, daß man sie mit einer
                              schwachen Gummiaufloͤsung, die man Mit etwas Eiweißaufloͤsung versezt,
                              uͤberstreicht.
                           
                        
                           Spazierstoͤke, die als Regenschirme aufgespannt werden
                              koͤnnen.
                           Man hat schon oͤfter Versuche gemacht, die Regenschirme, die man nicht gern
                              bei schoͤnem Wetter herumtraͤgt, und die man doch oft ploͤzlich
                              braucht, in Form von Spazierstoͤken zu bringen; immer scheiterte man aber
                              daran, diesen Spazierstoͤken solche Leichtigkeit, Duͤnne und Eleganz
                              zu geben, daß man mit Wahrscheinlichkeit eine guͤnstige Aufnahme und
                              allgemeinere Einfuͤhrung derselben erwarten konnte. Am weitesten hat es nun
                              in neuester Zeit ein Parapluiemacher zu Paris gebracht, der schoͤne
                              Spazierstoͤke aus Fischbein liefert, welche beliebig wie Regenschirme
                              aufgespannt werden koͤnnen, und dabei nicht diker als ein Finger, sehr
                              biegsam und dauerhaft, und nicht uͤber 10 Unzen schwer sind. Per ganze
                              Mechanismus, welcher eben so einfach, als sinnreich ist, soll demnaͤchst
                              beschrieben werden. (Temps, No. 1551.)
                           
                        
                           Ueber die Bereitung einer guten Mischung zum Versiegeln der
                              Flaschen.
                           Die beste Mischung, um Flaschen, in welchen geistige Getraͤnke aufbewahrt
                              werden sollen, luftdicht zu verschießen, kann man sich auf folgende Weise bereiten.
                              Man lasse 2 Theile gelbs Wachs zerfließen, und seze demselben dann 4 Theile
                              (Kolophonium und 4 Theile Pechharz zu. Wenn die ganze Masse gut in Fluß gerathen, so
                              taucht man dann die Haͤlse der gefuͤllten und verkorkten Flaschen in
                              dieselbe, und dreht die Flaschen in horizontaler Richtung um sich selbst, damit sich
                              die Pechschichte uͤberall gleichmaͤßig anlege. Einige
                              Weinhaͤndler in der Champagne geben dem Peche mehr Durchsichtigkeit und eine
                              schoͤnere Farbe, indem sie der oben angegebenen Mischung auch noch 2 Theile
                              Gummilak zusezen. Durch dieser Zusaz wird das Pech zugleich auch weniger
                              zerreiblich. (Aus dem Journal des connaissances
                                 usuelles. Januar 1834, S. 54)
                           
                        
                           Ueber die Baumwolleinfuhr in Frankreich.
                           Im Jahre 1833 wurden in Frankreich 306,400 Ballen Baumwolle eingefuͤhrt, im
                              Jahre 1832 hingegen nur 260,600. Die groͤßte Einfuhr fand im Jahre 1826
                              Statt, in welchem sie sich auf 320,000 Ballen belief. Im Inneren wurden im Jahre
                              1833 276,400 Ballen verkauft, wovon die franzoͤsischen Fabriken 260,000
                              Ballon bezoͤgen. Der groͤßte Handel mit Baumwolle wurde zu Havre
                              betrieben, denn daselbst wurden monatlich 46,000 Ballen verkauft. (Galignani's Messenger, No. 5879.)
                           
                        
                           Fortschritte der Cultur auf van Diemen's Land.
                           Die lezten Nachrichten aus Hobart Town geben die befriedigendsten Nachrichten
                              uͤber die Fortschritte, welche die Cultur auf van Diemens Land macht. Man
                              hegt bereits große Erwartungen von den Vortheilen, die England einst von seinen
                              neuhollaͤndischen und neuseelaͤndischen Colonien ziehen wird; in
                              wiefern man hierzu berechtigt ist, mag aus folgendem Auszuͤge aus der Rede,
                              die der Gouverneur von van Diemens Land bei der lezten Eroͤffnung des
                              legislativen Rathes hielt, erhellen. „Die Schafwolle von van Diemens Land,
                                 die noch im Jahre 1824 kaum in Betracht kam, bildet gegenwaͤrtig einen
                                 nicht unbedeutenden Handelsartikel auf den englischen Maͤrkten. Der auf
                                 Neu-Suͤd-Wallis gezogene Weizen wird auf Mauritius, in
                                 Rio-Janeiro, und selbst auf den englischen Maͤrkten, wohin
                                 gleichfalls schon
                                 einige Muster gebracht wurden, sehr geschaͤzt. Gleiche Vortheile
                                 verspricht auch der Wallfischfang, der jaͤhrlich an Ausdehnung gewinnt.
                                 Die Summe der Ausfuhr der Colonie, die sich im Jahre 1824 nicht uͤber
                                 14,500 Pfd. Sterl. belief, uͤbersteigt gegenwaͤrtig schon 157,000
                                 Pfd. Sterl., und der Ertrag der indirecten Auflagen ist innerhalb derselben Zeit
                                 von 27,000 auf 75,000 Pfd. Sterl. gestiegen, abgesehen von der großen Summe
                                 Geldes, die die Regierung aus dem Verkaufe von Landereien zog. Der Zustand der
                                 Straßen und Bruͤten ist sehr befriedigend, und die Communicationsmittel
                                 haben sich außerordentlich vermehrt und erleichtert.“ (Galignani's Messenger, No. 5876.)
                           
                        
                           Einiges uͤber den Pflug Grangé's und uͤber die dem
                              Erfinder zu Theil gewordenen Belohnungen.
                           Wir haben, als wir Band L. S. 365 unseres Journals eine
                              Beschreibung und Abbildung des vortrefflichen, von dem Pflugknechte Grangé erfundenen Pfluges bekannt machten,
                              versprochen, nachtraͤglich auch noch den Bericht mitzutheilen, der vor der
                              Société d'encouragement
                              daruͤber erstattet werden sollte. Wir haben diesen Bericht, der von dem Hrn.
                              Grafen Lambel vor der Gesellschaft vorgetragen wurde, so
                              wie auch jenen, den Hr. Molard vor der koͤnigl.
                              Akademie der Wissenschaften zu Paris erstattete, seither im Bulletin de la Société d'encouragement eingesehen, und
                              glauben uns auf eine Hinweisung auf beide beschranken zu koͤnnen, da das
                              Wesentliche bereits in dem von uns mitgetheilten Aufsaze enthalten ist, und da Grangé's Pflug unterdessen auch durch ein eigens
                              daruͤber erschienenes Werken, welches bereits die zweite Auflage erlebte, in
                              Deutschland bekannter geworden. Die Berichterstatter waren einstimmig der Meinung,
                              daß das Ziehen des Pfluges durch das Grangé'sche
                              System, wodurch ein Theil des Gewichtes des Buͤchergestelles auf die Ferse
                              der Pflugschar uͤbergetragen wird, bedeutend erleichtert wird; daß der neue
                              Pflug, selbst wenn er mit 4, 6 oder gar 8 Pferden bespannt werden muß, doch von
                              einem einzigen Menschen dirigirt werden kann, der uͤberdieß weniger
                              Koͤrperkraft, als Besonnenheit zu haben braucht; daß mit diesem Pflage selbst
                              Landereien, die bisher mit den gewoͤhnlichen Pfluͤgen
                              unmoͤglich umgebrochen werden konnten, leicht zu bestellen sind, und daß
                              mithin manche unbebaute Streken nun gehoͤrig bewirthschaftet werden
                              duͤrften; daß in Laͤndern, wo man bisher mit einem Gespanne zu
                              pfluͤgen im Stande war, dieses Pfluͤgen in Folge der Erfindungen des
                              Hrn. Grangé nun weit leichter, mit weniger
                              Muͤhe, und selbst bei solcher Witterung geschehen kann, bei welcher es bisher
                              wegen Haͤrte uͤber Nasse des Bodens nicht moͤglich war; so daß
                              die Feldwirthschaft auf diese Weise bedeutend erleichtert und vervollkommnet ist.
                              Sechs der oͤstlichen Departements Frankreichs, in welchen das Pfluͤgen
                              wegen der Schwere des Bodens so aͤußerst beschwerlich war, haben den Pflug
                              Grangé's schon ziemlich allgemein angenommen,
                              und genießen in Folge dieser Verbesserung bereits wesentliche Vortheile. Mehrere der
                              landwirthschaftlichen Vereine dieser Gegenden haben daher dem Pflugknechte Grangé in Anerkennung seiner Verdienste um den
                              Akerbau bereits Medaillen und Belobungen ertheilt; die Commission der Société d'encouragement hat ihn
                              fuͤr eine der großen Medaillen der Gesellschaft, und jene der Akademie
                              fuͤr einen der Preise, welche der wakere Montyon
                              stiftete, vorgeschlagen, die ihm wahrscheinlich auch wirklich zu Theil werden
                              duͤrften. Die franzoͤsische Regierung endlich ließ ihm auf diese
                              Berichte hin 3000 Franken uͤberreichen, die ihm Theils als Aufmunterung zum
                              Fortschreiten auf der begonnenen Bahn dienen, theils auch als Entschaͤdigung
                              fuͤr die Aufopferung gelten sollten, die er dadurch bewies, daß er, um der
                              schnelleren Verbreitung dieser wichtigen Erfindung keine Hindernisse in den Weg zu
                              legen, auf ein Patent auf dieselbe verzichtete. Moͤge diese ehrende
                              Anerkennung, welche die franzoͤsische Regierung dem Erfindungsgeiste und dem
                              uneigennuͤzigen Streben eines einfachen Bauernknechtes zollte, dazu
                              beitragen, diese Classe von Leuten zu belehren, was sie zu leisten vermoͤgen,
                              wenn sie uͤber die in ihrem Berufe gelegenen Arbeiten nachdenken;
                              moͤchte man aber auch andererseits das von der franzoͤsischen
                              Regierung gegebene Beispiel anderwaͤrts befolgen, und das Verdienst oder
                              Talent gehoͤrig lohnen, in welcher Classe oder in welchem Stande es sich auch
                              zeigen mag.