Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Eindampfen von Syrupen, welche Verbesserungen auch zu anderen Zweken anwendbar sind, und auf welche sich Andrew Ure, Doctor der Medicin, von Charlotte-Street in der Pfarre St. Georg, Bloomsburg, Grafschaft Middlesex, am 20. Junius 1833 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LXVII., S. 279 |
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LXVII.
Verbesserungen an den Apparaten zum Eindampfen
von Syrupen, welche Verbesserungen auch zu anderen Zweken anwendbar sind, und auf welche
sich Andrew Ure, Doctor
der Medicin, von Charlotte-Street in der Pfarre St. Georg, Bloomsburg, Grafschaft
Middlesex, am 20. Junius 1833 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Januar 1834, S.
285.
Verbesserte Apparate zum Eindampfen von Syrupen etc.
Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, bezieht sich auf das Eindampfen von
Syrupen und anderen zukerhaltigen Saͤften, ist uͤbrigens auch zu
anderen Zweken anwendbar, und besteht aus einem chemischen Apparate, in welchem
gewisse chemische Substanzen zur Regulirung und Abaͤnderung der Einwirkung
des Waͤrmestoffes oder der Hize auf verschiedene Dinge verwendet werden, und
mittelst welchem man hohe Hizgrade auf diese Dinge einwirken lassen kann, ohne daß
man jene Gefahr laͤuft, wie bei der Anwendung des Dampfes und des Oehles als
Heizmittel. Die Einrichtung meines Apparates ist folgende.
Ich befestige zwei Pfannen innerhalb einander, und in den Raum zwischen diesen beiden
Pfannen gebe ich das Bad, welches zur Erhizung dienen soll, und welches aus einer
starken Aufloͤsung von Aezkali oder Aeznatrum, oder aus einem Gemenge von
beiden besteht. Je reiner diese einfache oder zusammengesezte alkalische
Aufloͤsung ist, desto besser; uͤbrigens wird sie doch noch immer ein
gutes Waͤrme mittheilendes Medium seyn, wenn sie auch etwas kohlensaures
Alkali, einige wenige neutrale Salze oder andere Unreinigkeiten enthalt. Die
Oberflaͤche des Bodens und der Waͤnde der inneren Pfanne soll durch
ekige oder krummlinige Furchen oder Wellenlinien vergroͤßert seyn. Eine
solche doppelte Pfanne, die, wie ich glaube, der beste Apparat zum Eindiken von
Syrupen, zukerhaltigen Saften, und uͤberhaupt allen jenen
Fluͤssigkeiten ist, die bei einer regulirten Temperatur erhizt werden
muͤssen, oder die eine nachtheilige Einwirkung erfahren, wenn man sie in
einer einfachen Pfanne der directen Hize eines Feuers aussezt, eignet sich, wenn sie
mit einem
entsprechenden Dekel versehen ist, auch sehr gut zum Destilliren von gegohrnen
Wuͤrzen oder Maischen, besonders wenn dieselben Roggen enthalten.
Der zwischen den beiden Pfannen befindliche Raum muß mit einer
Sicherheitsroͤhre versehen seyn, damit der uͤberschuͤssige
Dampf, der sich allenfalls bei einer uͤbermaͤßigen Feuerung aus der
alkalischen Aufloͤsung entwikelt, entweichen kann; und das obere Ende dieser
Roͤhre soll sich in eine Wasserklappe endigen, damit die freie Communication
zwischen der alkalischen Aufloͤsung und der Atmosphaͤre abgeschnitten
ist, weil sich sonst die in der Luft enthaltene Kohlensaͤure mit dem Alkali
verbinden, und die Guͤte des Bades beeintraͤchtigen wuͤrde.
An jeder der doppelten Pfannen bringe ich einen oder mehrere Thermometer an, deren
Kugeln in das Medium eingesenkt sind, um auf diese Weise ihre Temperatur zu
erfahren. Da der Siedepunkt der alkalischen Aufloͤsung von dem Grade ihrer
Verduͤnnung abhaͤngt, so regulire ich deren Temperatur, indem ich in
den Boden oder Mittelpunkt des Bades durch ein Loch in demselben und durch eine in
das Bad untertauchende, und an dem oberen Ende mit einem Trichter oder irgend einer
Art von Wasserbehaͤlter in Verbindung stehende Roͤhre etwas Wasser
hineinleite.
Damit das alkalische Bad immer in gleichem Zustande bleibe, muß der Behaͤlter,
in welchem sich die oben erwaͤhnte und an dem Ende der
Sicherheitsroͤhre angebrachte Wasserklappe befindet, mit Wasser
gefuͤllt seyn, welches mit Kalk vermengt ist, und durch zeitweises
Umruͤhren immer milchig erhalten wird.
Man kann dasselbe Medium auch zum Erwaͤrmen von Zimmern, Oefen und
uͤberhaupt in allen Faͤllen anwenden, in welchen eine bestimmte
Temperatur noͤthig ist. Man braucht naͤmlich die alkalische
Aufloͤsung nur in einem eigenen Gefaͤße zu erhizen, und dann durch
Roͤhren von irgend einer zur Mittheilung der Waͤrme geeigneten Form
circuliren zu lassen. Das Gefaͤß, in welchem die Erhizung geschieht, muß mit
einer Sicherheitsklappe, mit einem Thermometer und mit einer Roͤhre versehen
seyn, durch welche man Verduͤnnungswasser nachtragen kann, wenn es zur
Regulirung der Temperatur noͤthig seyn sollte.
Ich schlage ferner vor, in gewissen Faͤllen auch Schwefelsaͤure oder
Phosphorsaͤure, und zwar entweder fuͤr sich allein oder vermischt, als
Waͤrme abgebende Media anzuwenden. Es versteht sich, daß die Gefaͤße
und Roͤhren aus Substanzen bestehen muͤßten, die von diesen Sauren
nicht angegriffen werden; und eben so versteht sich, daß auch hier
Sicherheitsroͤhren, Thermometer und Roͤhren zur Verduͤnnung
angebracht werden muͤßten.