Titel: | Ueber einen verbesserten Saughahn für Feuersprizen. Von Hrn. Will. Baddeley. |
Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LXXVII., S. 345 |
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LXXVII.
Ueber einen verbesserten Saughahn fuͤr
Feuersprizen. Von Hrn. Will.
Baddeley.
Aus dem Mechanics' Magazine, No. 542, S.
212.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Ein verbesserter Saughahn fuͤr Feuersprizen.
Wenn eine Feuersprize das leisten soll, was man von ihr verlangen kann, so muß der
sogenannte Saughahn (suction cock) immer vollkommen
luftdicht schließen. Leider fehlt es aber gerade an diesem Theile gewoͤhnlich
zuerst, theils weil er fehlerhaft gebaut ist, theils weil man ihn beim Gebrauche
nicht gehoͤrig zu behandeln weiß.
Man hat die Saughaͤhne von Newsham an bis auf den
heutigen Tag groͤßten Theils auf eine und dieselbe Weise gebaut und
verfertigt; sie hatten immer eine senkrechte Stellung, und veranlaßten dabei so
viele Hindernisse und Unannehmlichkeiten, daß man sie an den neueren Maschinen
gaͤnzlich wegließ. So verbannte man sie an allen Maschinen der
Feuerloͤschanstalten zu London, und ersezte sie durch eine Schnauze oder
einen Schnabel, welcher an den oberen Theil der metallenen Speisungsroͤhre,
die durch einen angeschraubten Dekel verschlossen wird, angeschraubt ist. An den
Feuersprizen der Loͤschanstalten zu Manchester und anderwaͤrts sind
weder Saugroͤhren noch irgend ein Ersazmittel derselben in Anwendung
gebracht.
An dem Saughahne, dessen Zeichnung ich hiermit mittheile, wird man nun mancherlei
Verbesserungen finden. Der Hahn ist naͤmlich 1) nicht senkrecht, sondern
wagerecht angebracht; der Schluͤssel ist 2) nicht in seinen Siz eingenietet,
sondern eingeschraubt; und der Wassergang durch denselben hat 3) die volle Weite
aller uͤbrigen Gaͤnge.
Fig. 15 ist
ein Durchschnitt des hinteren Theiles des Wasserbehaͤlters einer Feuersprize,
woran die Speisungsroͤhre und der Saughahn an gehoͤrigem Orte
angebracht sind, a ist ein Canal, der beinahe quer durch
den Wasserbehaͤlter laͤuft, und in welchen die untere Muͤndung
des Hahnes eingesenkt ist. Da sich dieser Canal unter dem Niveau des Bodens des
Wasserbehaͤlters befindet, so wird das Wasser so lange in denselben laufen,
als noch welches in dem Behaͤlter enthalten ist, so daß sich die Maschine
also ganz troken arbeiten wird. Das Wasser, welches unter den Hahn eintritt, wird
nur eine einzige rechtwinkelige Biegung zu machen haben, waͤhrend es an den
alten Saughaͤhnen drei solche Winkel machen muß.
b ist ein durchloͤcherter rinnenfoͤrmiger
Dekel mit einem kleinen, an Angelgewinden beweglichen Streifen, durch welchen der
Griff s
geht. Wenn die Maschine
durch die Saugroͤhre arbeitet, so befindet sich der Griff in dieser Stellung,
in welcher die untere Muͤndung geschlossen ist; soll die Maschine hingegen
durch den Wasserbehaͤlter arbeiten, so wird der Griff nach c zuruͤkgezogen, wo dann die Verbindung mit der
Saugroͤhre abgeschlossen, und dafuͤr die Muͤndung des
Wasserbehaͤlters bei a geoͤffnet wird.
Wenn der bewegliche Streifen wieder herabgelassen worden, so ist dadurch jedes
ungeeignete Umdrehen des Griffes unmoͤglich.
Fig. 16 zeigt
den Hahn von Oben; die punktirten Linien deuten den weiten Wasserweg an. In einem
solchen Saughahne befinden sich drei Wege, von denen jedes Mal zwei offen seyn
muͤssen; wenn daher so viel Raum gelassen ist, als zum Verschließen des
uͤbrig bleibenden Weges erforderlich, so ist dieß Alles, was noͤthig
ist. Dieß ist in Fig. 17 bei e der Fall; um dem
Schluͤssel jedoch mehr Staͤrke zu geben, sind noch zwei kleine Pfeiler
gelassen, welche diese Wirkung hervorbringen, ohne daß sie den Wasserweg auch nur im
Geringsten verengern. Es ist Vorsorge getroffen, daß man bei d von Zeit zu Zeit durch eine Daumschraube Oehl einlassen kann.
Die Saughaͤhne erleiden gewoͤhnlich durch das haͤufige
unnoͤthige Umdrehen bald Beschaͤdigungen; dieses Umdrehen soll daher
immer nur dann Statt finden, wenn die Art der Speisung abgeaͤndert werden
muß. Ein nach meinem Principe gebauter, aus gutem Metalle verfertigter und gut
gearbeiteter Saughahn wird, bei gehoͤriger Vorsicht, die uͤbrigen
arbeitenden Theile der Feuersprize ausdauern. Die Stiefel der Pumpe werden bei
dieser Einrichtung bei jedem Hube vollkommen mir Wasser gefuͤllt, was bei
vielen Maschinen nicht der Fall ist, wenn sie schnell bewegt werden. Die meisten
aͤlteren Feuersprizen liefern am meisten, wenn sie mit mittelmaͤßiger
Geschwindigkeit bewegt werden, waͤhrend viele der neueren Feuersprizen von
gleicher Groͤße innerhalb derselben Zeit, und bei gleicher zu ihrer Bewegung
verwendeter Kraft doppelt so viel Wasser liefern.