| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. LXXXVII., S. 388 | 
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                        LXXXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 23. Jan. bis 24. Febr. 1834 in England
                              ertheilen Patente.
                           
                              Dem William Thomas
                                    Yates, Mechaniker in John Street, Cambridge Heat, Grafschaft
                                 Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Kesseln fuͤr Dampfmaschinen
                                 und zu anderen Zweken. Dd. 23. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem William Garrod,
                                 Gentleman zu Davenham, Grafschaft Ehester: auf Verbesserungen in der
                                 Salzsiederei. Dd. 25. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem Neil Arnott Esq.
                                 in Bedford Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 metallenen Schreibfedern oder an Federhaͤltern. Dd. 25. Jan. 1834.
                              
                           
                              Dem Benjamin Hick,
                                 Mechaniker zu Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Dampfwagen, welche Verbesserungen zum Theil auch bei
                                 gewoͤhnlichen Wagen und bei Dampfmaschinen zu andern Zweken anwendbar
                                 sind. Dd. 25. Jan.
                                    1834.
                              
                           
                           
                              Dem George Alexander
                                    Miller, Wachskerzenverfertiger in
                                 Piccadilly, Pfarrei St. James, Westminster,
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an Lampen. Dd. 6. Febr. 1834.
                              
                           
                              Dem Benjamin Dobson,
                                 Maschinist zu Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster, und John Gulcliff und
                                 Richard
                                    Threlfall, beide mechanische Arbeiter ebendaselbst: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen der Baumwolle und
                                 anderer Faserstoffe. Dd. 6. Febr. 1834.
                              
                           
                              Dem Jacques Francois Victor
                                    Gerard, in Redmonds Row, Mile End, Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen im Appretiren seidener und wollener Tuͤcher und
                                 anderer Zeuge, welche dazu Hize und Druk erfordern. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 8. Febr. 1834.
                              
                           
                              Dem William Stedman
                                    Gillett Esq., in Guilford Street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Flinten und anderen kleinen Feuergewehren. Dd. 8. Febr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem William Marr,
                                 Eisengießer in Bread Street, in der City von London: auf eine verbesserte Methode alle Arten von
                                 Schraͤnken, Kisten und Behaͤltern fuͤr Dokumente, Urkunden
                                 und andere Gegenstaͤnde aus Kupfer, Eisen, Zinn und anderen Metallen oder
                                 aus Steinarten so zu verfertigen, daß ihr Inhalt gegen Feuer ganz
                                 geschuͤzt ist. Dd. 13. Febr. 1834.
                              
                           
                              Dem Samuel Hall,
                                 Baumwollwaarenfabrikant zu Basford, Grafschaft
                                 Nottingham: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 13. Febr. 1834.
                              
                           
                              Dem Thomas Griffiths,
                                 Weißblecharbeiter zu Birmingham, Grafschaft Warwick: auf
                                 eine Verbesserung in der Verfertigung von Theekesseln und anderen
                                 Gegenstaͤnden, die jezt gewoͤhnlich aus Kupfer, verzinntem Kupfer
                                 oder verzinntem Eisenblech und anderen Metallen verfertigt werden, Dd. 15. Febr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 Mechaniker und Instrumentenhaͤndler in Chancery Lane, Pfarrei St. Andrew Holborn, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Maschinen oder
                                 Apparaten, um Metalle zu Bolzen, Nieten, Naͤgeln und anderen
                                 Gegenstaͤnden zu formen, diese Verbesserungen sind zum Theil auch zu
                                 anderen nuͤzlichen Zweken anwendbar. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 19. Febr. 1834.
                              
                           
                              Dem James Smith,
                                 Baumwollspinner an den Deanstone Werken, Pfarrei Kilmadock, Grafschaft Perth:
                                 auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen der
                                 Baumwolle, des Flachses, der Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 20. Febr.
                                    1834.
                              
                           
                              Dem George Haden,
                                 Mechaniker zu Trowbridge, Grafschaft Wilts: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Maschinen zur Verfertigung von Wollentuͤchern. Dd. 24. Febr. 1834.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Maͤrz 1834, S. 199.)
                              
                           
                        
                           Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der
                              Generalsizung vom 24. December 1833 fuͤr die Jahre 1834, 35, 36 und 37
                              ausgeschriebenen Preise.
                           
                              Preise fuͤr das Jahr 1834.
                              
                                 Mechanische Kuͤnste.
                                 1) Preis von 2000 Franken fuͤr Fabrikation von Naͤhnadeln.
                                 2) Zwei Preise, jeden zu 12,000 Fr., fuͤr Mittel zur Sicherstellung
                                    gegen die Explosionen der Dampfmaschinen und des Dampfkessels.
                                 
                              
                                 Chemische Kuͤnste.
                                 3) Preis von 6000 Fr. fuͤr die Verbesserung von Eisengußwerken.
                                 4) Preis von 5000 Fr. fuͤr die Beschreibung der Verfahrungsarten zum
                                    Bleichen der Zeuge, welche zur Fabrikation der Indiennen bestimmt sind;
                                    ferner der Zubereitung der Farben und ihrer Anwendung, und endlich aller
                                    Maschinen, welche zu diesen verschiedenen Arbeiten benuzt werden.
                                 5) Preis von 2000 Fr. fuͤr die Fabrikation von chinesischem
                                    Papiere.
                                 6) Zwei Preise (einer von 6000 und einer von 3000 Fr.) fuͤr die
                                    Erfindung eines
                                    Verfahrens, nach welchem sich der Kleber bei der Staͤrkefabrikation
                                    vortheilhaft sammeln, und das Wasser der Staͤrke und
                                    Staͤrkmehlfabriken benuzen laͤßt.
                                 7) Preis von 4000 Fr. auf die Fabrikation von wohlfeilen Kerzen.
                                 
                              
                                 Oekonomische Kuͤnste.
                                 8) Preise von 1000 und 4000 Fr. fuͤr die Errichtung von
                                    Runkelruͤben-Zukerfabriken mit landwirthschaftlichen
                                    Unternehmungen verbunden.
                                 9) Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrikation von Gefaͤßen, in welchen
                                    sich Nahrungsmittel durch mehrere Jahre unveraͤndert aufbewahren
                                    lassen.
                                 
                              
                           
                              Preise, welche auf das Jahr 1834 verschoben wurden.
                              
                                 Mechanische Kuͤnste.
                                 10) Fuͤnf Preise (von 2000, 4000, 3000, 2000 und 2500 Fr.) fuͤr
                                    die Fabrikation von Roͤhren fuͤr Wasserleitungen.
                                 
                              
                                 Chemische Kuͤnste.
                                 11) Preis von 3000 Fr. auf Entdekung und Ausbeutung von Steinbruͤchen,
                                    welche Steine zum Steindruke liefern.
                                 12) Zwei Preise fuͤr Verbesserungen im Steindruke; naͤmlich
                                    einen von 600 Fr. fuͤr eine leicht ausfuͤhrbare Vorschrift zur
                                    Verfertigung der besten lithographischen Kreide; und einen von 1500 Fr.
                                    fuͤr eine Schwarzmethode, welche die Walze uͤbertrifft.
                                 13) Preis von 2000 Fr. fuͤr den Steindruk mit Farben.
                                 14) Preis von 2400 Fr. fuͤr die Entdekung eines Verfahrens, nach
                                    welchem man die Verfaͤlschung des Getreidemehles mit
                                    Erdaͤpfelsazmehl erkennen kann.
                                 15) Preis von 6000 Fr. fuͤr Erfindung eines Verfahrens, wodurch man
                                    dem Saz- oder Staͤrkmehle die Eigenschaft mittheilen kann, ein
                                    Brod zu geben, welches eben so gut aufgeht oder gaͤhn, wie das Brod
                                    aus Weizenmehl.
                                 16) Drei Preise (von 1500, 1200 und 1000 Fr.) fuͤr die Verfertigung
                                    von metallenen Ruͤstungen und Amianthgeweben, um gegen die Wirkung
                                    der Flammen zu schuͤzen, und fuͤr ein Verfahren organische
                                    Gewebe unverbrennlich zu machen.
                                 17) Preis von 3000 Fr. fuͤr Errichtung einer Fabrik, in welcher
                                    feuerfeste Schmelztiegel im Großen erzeugt werden.
                                 18) Drei Preise (von 3000, 3000 und 4000 Fr.) fuͤr Verbesserungen im
                                    Baue der Oefen.
                                 19) Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Substanz, welche den Fischleim
                                    oberste Hausenblase zu ersezen vermag.
                                 20) Preis von 2400 Fr. fuͤr eine andere Spiegelbelegung, als die
                                    bisher bekannten.
                                 21) Preis von 3000 Fr. fuͤr Entdekung eines Metalles oder einer
                                    Legirung, welche sich nicht so leicht wie Stahl und Eisen oxydirt, und
                                    welche sich zu den Maschinen und Geraͤthen, die zur Zerkleinerung
                                    weicher Nahrungsmittel dienen, benuzen laͤßt.
                                 22) Preis von 1200 Fr. fuͤr Reinigung von Rinden, aus denen Papier
                                    verfertigt werden kann.
                                 
                              
                                 Oekonomische Kuͤnste.
                                 23) Preis von 2000 Fr. auf Aufbewahrung des Eises.
                                 
                              
                                 Landwirthschaft.
                                 24) Preis von 1500 Fr. auf Anpflanzung von Papiermaulbeerbaͤumen.
                                 
                              
                           
                              Preise fuͤr das Jahr 1835.
                              
                                 Chemische Kuͤnste.
                                 25) Preis von 3000 Fr. fuͤr Ersezung der Holzschnitte durch
                                    autographische Zeichnungen und Lettern.
                                 (Die Gesellschaft ertheilt diesen Preis in ihrer Generalversammlung des
                                    zweiten Semesters 1835 demjenigen Concurrenten, der die definitive Anwendung
                                    der autographischen Zeichnungen und Lettern in gedrukten Werken durchsezte.
                                    Die Concurrenten muͤssen ein vollkommenes Gelingen ihrer Methode in
                                    drei Werken, welche zusammen aus 40 Drukbogen bestehen und von denen 1500
                                    Exemplare abgezogen werden mußten, beweisen. Die Abdruͤke der
                                    Zeichnungen und der Lettern muͤssen sowohl in Hinsicht auf
                                    Wohlfeilheit, als in Hinsicht auf Reinheit der Formen einen Vergleich mit
                                    den Holzschnitten auszuhalten im Stande seyn.)
                                 
                              
                                 
                                 Landwirthschaft.
                                 26) Preis von 1500 Fr. fuͤr die Bestimmung der Wirkung des Kalkes als
                                    Duͤnger.
                                 
                              
                           
                              Preise, welche auf das Jahr 1835 verschoben wurden.
                              27) Sieben Preise auf Verbesserungen in der Fabrikation von Dachziegeln,
                                 Baksteinen, Bodenplatten und anderen Gegenstaͤnden aus gebranntem
                                 Thone.
                              (Die Gesellschaft hat dieß Mal, in Betracht, daß die Ziegelfabrikation theils
                                 wegen der Beschaffenheit des Thones an verschiedenen Orten, theils wegen
                                 mancherlei Localverhaͤltnisse und oͤrtlicher Gebraͤuche
                                 sehr verschieden betrieben wird; in Betracht, daß, wenn es auch viele Orte gibt,
                                 an welchen das gesammte Verfahren bei der Ziegelfabrikation mehr oder minder
                                 große Verbesserungen erheischt, es deren doch auch viele gibt, an welchen bloß
                                 einige der dabei gebraͤuchlichen Operationen eine Vervollkommnung
                                 erfordern; und in Betracht endlich, daß es bei einem so hoͤchst wichtigen
                                 Industriezweige am besten seyn duͤrfte, den Fabrikanten frei zu lassen
                                 ihre Forschungen auf diesen oder jenen Gegenstand, je nachdem sie es fuͤr
                                 dringender halten, zu leiten; statt des fruͤheren großen Preises folgende
                                 7 kleinere Preise ausgeschrieben.
                              
                                 1. Verfahren, nach welchem das
                                       Zertheilen oder Mahlen des Thones, wenn dieses noͤthig ist, auf
                                       eine wohlfeilere und vollkommnere Weise geschehen kann, als
                                       bisher.
                                 Die Gesellschaft ertheilt demjenigen einen Preis von 500 Fr., der entweder in
                                    einer bereits bestehenden oder in einer neuen Fabrik irgend ein neues
                                    Verfahren einfuͤhrt, nach welchem der Thon, im Falle dieß wegen
                                    seiner Zaͤhigkeit noͤthig ist, auf eine wohlfeilere oder
                                    vollkommnere Weise zerkleinert werden kann, als bisher. Die Gesellschaft hat
                                    hierbei vorzuͤglich jene Thonarten im Auge, an welchen diese
                                    Zertheilung wegen ihrer seifenartigen Consistenz und wegen ihrer großen
                                    Zaͤhigkeit ziemlich langwierig und schwierig ist. Sie schreibt in
                                    Hinsicht auf das anzuwendende Mittel und auf die Natur des Verfahrens keine
                                    Bedingung vor; sie verlangt bloß, daß dasselbe bei gleicher Vollkommenheit
                                    wohlfeiler, oder bei gleichen Kosten vollkommener sey, als das
                                    gewoͤhnliche Verfahren, welches bekanntlich darin besteht, daß man
                                    entweder den frischen Thon mit Huͤlfe eines Messers mit zwei
                                    Handhaben in mehr oder minder dike Schnitte zerschneidet, oder daß man den
                                    troknen Thon zerstoͤßt und hierauf die noͤthige Zeit
                                    uͤber einweicht. In dem zwischen dem alten und neuen Verfahren
                                    anzustellenden Vergleiche muß durch authentische Zeugnisse auseinander
                                    gesezt werden, welches die Vortheile oder Nachtheile und endlich der
                                    Arbeitslohn bei dem alten Verfahren waren, und wie sich diese
                                    Umstaͤnde bei dem neuen Verfahren gestalten. Es muͤssen der
                                    Gesellschaft ferner Muster der nach dem alten und nach dem neuen Verfahren
                                    fabricirten Gegenstaͤnde vorgelegt werden, und zwar sowohl in rohem,
                                    als in gebranntem Zustande. Auch muß die Beschaffenheit und Consistenz des
                                    Thones genau angegeben, und durch Muster erwiesen werden. Ist das neue
                                    Verfahren ein mechanisches, so ist eine genaue Zeichnung und Beschreibung
                                    der Vorrichtung beizubringen.
                                 
                              
                                 2. Vermengen und Kneten des
                                       Thones.
                                 Die Gesellschaft ertheilt demjenigen einen Preis von 500 Fr., der unter den
                                    obigen Umstaͤnden und Bedingungen irgend ein Verfahren ausfindig
                                    macht, und in Anwendung, bringt, nach welchem das Vermengen und Kneten oder
                                    Verarbeiten des Thones auf eine wohlfeilere oder vollkommnere Weise
                                    geschieht, als bisher.
                                 
                              
                                 3. Neues Verfahren beim
                                       Formen.
                                 Die Gesellschaft ertheilt demjenigen einen Preis von 500 Fr., der unter den
                                    oben angegebenen Umstaͤnden und Bedingungen irgend ein Verfahren
                                    erfindet und in Ausfuͤhrung bringt, wodurch das Formen oder Modeln
                                    der Dachziegel, Baksteine, Bodenplatten und anderer Toͤpferarbeiten
                                    wohlfeiler oder besser geschehen kann, als bisher.
                                 
                              
                                 4. Verfahren beim
                                       Glaͤtten und Ueberarbeiten.
                                 Die Gesellschaft ertheilt einen Preis von 500 Fr. fuͤr die Erfindung
                                    und Ausfuͤhrung einer Methode, nach welcher die Ziegel, Baksteine
                                    etc. auf eine wohlfeilere oder bessere Weise gestattet und
                                    uͤberarbeitet werden koͤnnen, als nach den bisherigen
                                    Verfahren. Die neue Methode muß auch in Betreff der Regelmaͤßigkeit
                                    und Gleichfoͤrmigkeit der Ziegel und Baksteine etc. so viel als
                                    moͤglich sicherstellen. – Die Gesellschaft erklaͤrt,
                                    daß diejenigen, welche eine Methode die Zigel zu formen erfinden, bei
                                    welcher das Glaͤtten und Ueberarbeiten ohne Nachtheil
                                    gaͤnzlich uͤberfluͤssig wird, auch um diesen Preis
                                    concurriren koͤnnen.
                                 
                              
                                 5. Brennen der Ziegel und
                                       Toͤpferwaaren.
                                 Die Gesellschaft ertheilt demjenigen einen Preis von 1000 Fr., der den
                                    Brennproceß der Ziegel und Toͤpferwaaren vollkommner, sicherer,
                                    gleicher und wohlfeiler macht, sey es durch eine Verbesserung der Oefen oder
                                    durch ein besseres Verfahren beim Einsezen in den Ofen, bei der Leitung des
                                    Feuers, bei der Anwendung des Brennmateriales etc. Die Concurrenten
                                    muͤssen außer den oben genannten Documenten auch noch Grundrisse,
                                    Durchschnitte und Profile ihrer Oefen, so wie verificirte Beschreibungen
                                    ihrer Einsezmethode, der Beschaffenheit und Menge des Brennmateriales, der
                                    Leitung des Brandes und des Feuers beibringen. – Im Falle die
                                    Concurrenten, die Vortheile, welche sich in Hinsicht auf das Brennen noch
                                    erreichen lassen, nur zum Theil erzielen; im Falle sich ihre Verbesserungen
                                    z.B. nur auf den Ofenbau beschraͤnken, behaͤlt sich die
                                    Gesellschaft vor, auch nur die Haͤlfte des oben bestimmten Preises zu
                                    vertheilen.
                                 
                              
                                 6. Glasiren.
                                 Die Gesellschaft ertheilt dem Erfinder einer Methode, nach welcher das
                                    Glasiren der Ziegel und Toͤpferwaaren wohlfeiler und besser
                                    bewerkstelligt werden kann, als bisher, einen Preis von 1000 Fr. Man
                                    wuͤnscht, daß bei dem neuen Verfahren die Notwendigkeit eines zweiten
                                    Brennens umgangen wird. Die dazu gehoͤrigen Maschinen, so wie die
                                    Anwendungsweise derselben muͤssen genau beschrieben werden, so wie
                                    auch die Einrichtung des Ofens und das Verfahren beim Brennen. Im Falle
                                    durch die neue Methode nur ein Theil der gesezten Aufgabe erreicht wird,
                                    behaͤlt sich die Gesellschaft vor den Preis zu theilen.
                                 
                              
                                 7. Ausbeutung der
                                       Thongruben.
                                 Die Gesellschaft schreibt, in Erwaͤgung, daß man den Thon in der
                                    Naͤhe von Paris und in vielen anderen Gegenden in unterirdischen
                                    Gruben oder Stollen graͤbt; daß dieser unterirdische Bau meistens
                                    sehr kostspielig und doch ungenuͤgend ist, und daß derselbe theils
                                    wegen des Wassers, welches haͤufig in den Thonlagern vorkommt, theils
                                    aus anderen Ursachen haͤufig den Arbeitern sehr gefaͤhrlich
                                    wird, einen Preis von 500 Fr. fuͤr denjenigen aus, der in der Gegend
                                    von Paris oder in irgend einer anderen Gegend, in der man Thon von
                                    aͤhnlicher Beschaffenheit graͤbt, ein Verfahren in Anwendung
                                    bringt, nach welchem das Thongraben mit mehr Sicherheit, Leichtigkeit und
                                    Ersparnis bewerkstelligt wird, als bisher. In der hieruͤber
                                    einzusendenden Abhandlung, welche mit Zeichnungen zu begleiten ist, muß
                                    angegeben werden: 1) Die Lagerung der Thonart, von der es sich handelt; die
                                    Tiefe, in welcher das Lager vorkommt, so wie dessen Maͤchtigkeit und
                                    die Beschaffenheit der oberhalb befindlichen Lager; 2) die
                                    gegenwaͤrtig gebraͤuchliche Methode, so wie die Werkzeuge,
                                    deren man sich bei derselben bedient, die Nachtheile, die sie besonders in
                                    Hinsicht auf die Sicherheit der Arbeiter mit sich bringt, und die Kosten,
                                    die sie veranlaͤßt, und 5) endlich die Details der neuen Methode, mit
                                    den dazu erforderlichen Werkzeugen, den Vortheilen, welche sie
                                    gewaͤhrt, und den Kosten. Auch sind Muster von dem Thone und von den
                                    Fabrikaten, die daraus verfertigt werden, beizufuͤgen.)
                                 28) Preis von 12,000 Fr. auf Maschinen zum Hecheln des Flachses.
                                 
                              
                                 Chemische Kuͤnste.
                                 29) Preis von 3000 Fr. auf Flaschen fuͤr schaͤumende Weine.
                                 
                              
                           
                              Preise, welche auf das Jahr 1836 verschoben wurden.
                              
                                 Chemische Kuͤnste.
                                 30) Preis von 2000 Fr. fuͤr die Fabrikation kuͤnstlicher
                                    Steine, welche die lithographischen Steine zu ersezen im Staͤnde
                                    sind.
                                 31) Preis von 1000 Fr. fuͤr Uebertragung alter Kupferstiche auf
                                    lithographische Steine.
                                 
                                 32) Preis von 6000 Fr. fuͤr Ersezung des Roͤstens des Hanfes
                                    und Flachses durch bessere Verfahrungsarten, als die bisherigen sind.
                                 
                              
                                 Landwirthschaft.
                                 33) Zwei Preise (von 3000 und 1500 Fr.) fuͤr Bepflanzung
                                    abschuͤssiger Gruͤnde.
                                 
                              
                           
                              Preise fuͤr das Jahr 1837.
                              
                                 Landwirthschaft.
                                 34) Drei Preise (jeder aus einer goldenen Medaille im Werthe von 500 Fr.
                                    bestehend) fuͤr den Anbau der Foͤhre, der schottischen
                                    Foͤhre und der corsicanischen Foͤhre.
                                 Das Programm, in welchem alle diese Preisaufgaben ausgeschrieben sind, lautet
                                    uͤbrigens, mit Ausnahme der beiden Stellen, die wir den mittheilten,
                                    woͤrtlich so, wie das im vergangenen Jahre, welches unsere Leser aus
                                    dem Polyt., Journale Bd. XLVIII. S.
                                       310 kennen. Die allgemeinen Bedingungen sind gleichfalls aus den
                                    fruͤheren Programmen bekannt; wir bemerken daher nur noch, daß alle
                                    Gegenstaͤnde, die zur Erwerbung von Preisen im Jahre 1834 bestimmt
                                    sind, vor dem 1. Julius 1834 an den Secretaͤr der Gesellschaft zu
                                    Paris, rue du Bac, No. 42, Hôtel de Boulogne, eingesendet werden
                                    muͤssen.
                                 Die Summe der Preise, welche die Gesellschaft in ihrem diesjaͤhrigen
                                    Programme ausschrieb, belaͤuft sich auf 158,800 Fr. Die Regierung
                                    trug hierzu nur 6000 Fr. (die Haͤlfte des Preises auf verbesserte
                                    Hechelmaschinen) bei, und die Baͤkerinnung zu Paris 2400 Franken.
                                 
                              
                           
                        
                           Preisaufgaben der Académie des
                                 sciences morales et politiques zu Paris.
                           Die im verflossenen Jahre neu errichtete Section der moralischen und politischen
                              Wissenschaften an der Akademie zu Paris schrieb fuͤr die Jahre 1835 und 1836
                              folgende Preise aus:
                           Preis fuͤr das Jahr 1835: Welchen Nuzen hat die persoͤnliche Haft in
                              Civil- und Handelssachen?
                           Preise fuͤr das Jahr 1836: Welche Thatsachen hat eine Nation, wenn sie die
                              Handelsfreiheit einfuͤhren oder ihre Mauthgeseze abaͤndern will, zu
                              beruͤksichtigen, um die Interessen der Producenten mit jenen der Masse der
                              Consumenten in Einklang zu bringen?
                           Man ermittle durch positive Beobachtungen, aus welchen Elementen in Paris oder in
                              irgend einer anderen großen Stadt jener Theil der Bevoͤlkerung besteht, der
                              eine durch ihre Laster, ihre Unwissenheit und ihr Elend gefaͤhrliche Classe
                              bildet. Man gebe ferner die Mittel an, welche die Regierung, die Reichen oder
                              Wohlhabenden, die verstaͤndigen und fleißigen Arbeiter anwenden
                              koͤnnen, um diese verdorbene und ungluͤkliche Menschenclasse zu
                              bessern. (Recueil industriel. December 1833, S.
                              195.)
                           
                        
                           Vorschlag eines mechanischen Preises, welcher durch
                              Subscription im Namen der Société
                                 industrielle zu Muͤlhausen gegruͤndet werden soll; man
                              beabsichtigt dadurch ein Reservoir von Triebkraft zu erhalten, womit sich ein Theil
                              der gaͤnzlich verloren gehenden mechanischen Kraft des Wassers, Windes,
                              Dampfes etc. zuruͤkhalten laͤßt.
                           Es gibt nur wenige Industriezweige, bei denen nicht ein sehr großer Theil der
                              vorzunehmenden Operationen durch Maschinen ausgefuͤhrt werden muͤßte.
                              Die Maschinen erfordern aber zu ihrer Bewegung eine gewisse Quantitaͤt einer
                              mechanischen Kraft und diese, sie mag auf was immer fuͤr eine Art gewonnen
                              werden, kann mit Recht die Seele aller Fabriken genannt werden. Der Ausdehnung,
                              welcher gewisse Manufacturen faͤhig sind, wird oft nur durch die Triebkraft,
                              uͤber die sie verfuͤgen koͤnnen, eine Graͤnze
                              gestekt.
                           Man kann freilich durch Dampf jede erforderliche Triebkraft hervorbringen, aber nur
                              an Orten, wo der Preis des Brennmaterials seiner Anwendung nicht hinderlich ist. Das Wasser
                              hingegen besizt, wenn man es von einer gewissen Hoͤhe herabfallen lassen
                              kann, oder wenn es mit einer gewissen Geschwindigkeit laͤuft, eine
                              Triebkraft, die man mehr oder weniger vollstaͤndig den mechanischen, zur
                              Fabrikation dienenden Organen mittheilt; dazu ist das urspruͤnglich
                              angewandte Capital hinreichend und dasselbe wird nicht taͤglich durch den
                              Ankauf eines Urstoffes (z.B. von Brennmaterial) vergroͤßert. Das Wasser und
                              der Fall, oder die daraus hervorgehende Geschwindigkeit, enthalten fuͤr sich
                              allein alle Elemente einer mechanischen Kraft.
                           Die Luft, wenn sie sich mehr oder weniger schnell bewegt, oder der Wind, liefert
                              ebenfalls eine Kraft, welche man benuzen kann, und diese ungeheure Kraft
                              wuͤrde uns, wenn wir sie zuruͤkhalten koͤnnten, keine anderen
                              Auslagen verursachen, als diejenigen fuͤr die geeigneten Mittel um sie zu
                              sammeln und zu uͤbertragen.
                           Die Thiere entwikeln auch eine Kraft, welche man haͤufig in der Industrie
                              anwendet.
                           Dieß sind aber auch die einzigen Quellen, aus denen wir bisher im Großen die
                              fuͤr unsere Zweke erforderliche Triebkraft schoͤpfen konnten. Man mag
                              jedoch was immer fuͤr ein Mittel waͤhlen, um sich Kraft zu
                              verschaffen, so verursacht es stets eine gewisse Auslage, die mit der Groͤße
                              der erzielten Kraft in Verhaͤltniß steht.
                           Unter vielen Umstaͤnden sind die Kosten, welche die Triebkraft verursacht, so
                              groß, daß man auf verschiedene Mittel sann, theils um moͤglichst wenig Kraft
                              zu einer gegebenen Arbeit zu brauchen, theils um dieselbe in groͤßerer Menge
                              zu erhalten, oder die Ursachen des Kraftverlustes zu vermindern. So hat man sich
                              bemuͤht die Vorrichtungen zur Fortpflanzung der Bewegung zu verbessern;
                              Dampfapparate einzurichten, wobei das Brennmaterial besser benuzt wird, oder
                              Maschinen, worin der Dampf mit weniger Verlust arbeitet, zwekmaͤßigere
                              Wasserraͤder zu verfertigen etc. Deßwegen hat man auch an Orten, wo es
                              moͤglich war Reservoirs zu errichten, Daͤmme aufgefuͤhrt,
                              Landstraßen erhoͤht etc., um das uͤberfluͤssige Wasser, wenn
                              solches vorhanden ist, aufzuhalten und es zur Zeit anwenden zu koͤnnen.
                           Man wird weiter unten sehen, warum dieses einfache Mittel oft unanwendbar ist.
                           Die Dampfmaschinen kann man, wenn ihre Kraft nicht mehr benuzt wird, anhalten und sie
                              verzehren dann kein Brennmaterial mehr.
                           Wenn man thierische Kraft anwendet, gestattet die Unterbrechung der Arbeit den
                              Menschen oder Thieren Zeit, durch Ruhe und Nahrung die angewendete Kraft wieder zu
                              erlangen.
                           In diesen beiden Faͤllen erleidet man keinen anderen Verlust, als den, daß das
                              auf die mechanischen Einrichtungen zum Sammeln und Uebertragen der Kraft verwandte
                              Capital feiert.
                           Wenn aber eine Fabrik, welche die Kraft des Wassers oder des Windes benuzt, ihre
                              Arbeiten einstellt, so ist die Triebkraft dieser beiden dann fuͤr die
                              Industrie verloren. Der Verlust wird um so fuͤhlbarer, wenn waͤhrend
                              der Unterbrechung der Arbeit die Menge des Wassers oder die Geschwindigkeit des
                              Windes sich so vermindert hat, daß die Triebkraft nicht mehr hinreicht, um alle
                              Maschinen, welche arbeiten sollten, in Gang zu sezen.
                           Wenn eine Fabrik gut und vortheilhaft soll betrieben werden koͤnnen, so ist
                              dazu fast immer die Regelmaͤßigkeit der Wirkung die Hauptbedingung; besonders
                              wo eine große Menge von Menschen beschaͤftigt ist, wo Oefen, Kessel etc.,
                              welche bestaͤndig in der Hize erhalten werden muͤssen, gewisse Stoffe
                              zu einer durch die Triebkraft auszufuͤhrenden mechanischen Arbeit vorbereiten
                              muͤssen, endlich wo die Produkte unfehlbar zu bestimmten Zeiten aus den
                              Fabriken abgeliefert werden muͤssen. Wenn diese Bedingung soll
                              erfuͤllt werden koͤnnen, so darf natuͤrlich die Fabrik keine
                              groͤßere Ausdehnung erhalten, als sich mit der Triebkraft, uͤber
                              welche man regelmaͤßig verfuͤgen kann, vertraͤgt, und wenn man
                              dieselbe durch einen Wasserfall erhaͤlt, so darf man, da seine dynamische
                              Wirkung mit der Menge des ihn speisenden Wassers abnimmt, streng genommen nur so
                              viele Maschinen mit dem Wasserrade in Verbindung bringen, als man zu der
                              gewoͤhnlichen Zeit der Trokniß durch dasselbe treiben kann. Da nun im Sommer
                              die Canaͤle oft mehrere Monate lang in der Regel nicht uͤber die
                              Haͤlfte oder das Drittel der Wassermenge enthalten, die ihnen im Durchschnitt
                              zukommt, so duͤrften, damit der Gang einer Fabrik in diesem Falle niemals
                              beeintraͤchtigt wird, die zu treibenden Maschinen nur das Drittel oder die
                              Haͤlfte der Kraft erfordern, uͤber die man in der Regel
                              verfuͤgen kann.
                           Wir wolle zum Beispiel den Fall sezen, das Wasser eines Canales habe in der Regel im
                              Durchschnitt die Kraft von 50 Pferden Die Fabrik, welche man durch dasselbe
                              betreiben koͤnnte, duͤrfte daher, wenn sie im Sommer nie feiern
                              sollte, nur die Kraft von 17 bis 25 Pferden erheischen; wir wollen im Mittel 21
                              Pferde annehmen. Da man nun im Verlauf von 24 Stunden gewoͤhnlich nur 12
                              Stunden arbeitet, so zieht man waͤhrend 12 Stunden von dem Wasser offenbar
                              keinen Nuzen und die Kraft, welche es haͤtte liefern koͤnnen, geht
                              gaͤnzlich verloren. Wir wollen nun sehen, wie viel von der theoretischen
                              Kraft wirklich benuzt wird.
                           In der Voraussezung, daß ein Wasser im Durchschnitt 50 Pferdekraft hat, kann man,
                              ohne sich von der Wahrheit sehr zu entfernen, fuͤr den groͤßeren Theil
                              der Canaͤle annehmen, daß
                           
                              
                                 waͤhrend
                                   30 Tagen man
                                 101 Pferde
                                 hat; oder
                                 1 Pferd
                                 waͤhrend
                                   3030 Tagen.
                                 
                              
                                     –
                                   60    –
                                   72    –
                                      –
                                 1   –
                                     –
                                   4320    –
                                 
                              
                                     –
                                 180    –
                                   50    –
                                      –
                                 1   –
                                     –
                                   9000    –
                                 
                              
                                     –
                                   95    –
                                   20    –
                                      –
                                 1   –
                                     –
                                   1900    –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 365 Tage
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 18250 Tage.
                                 
                              
                           Das Mittel per Tag waͤre
                           18250/365 = 50 Pferde.
                           Man haͤtte also als durch den Wasserfall gelieferte Kraft
                           
                              
                                     50
                                 Pferde waͤhrend 24 Stunden, was
                                 
                              
                                 1200
                                 Pferden waͤhrend einer Stunde entspricht.
                                 
                              
                           
                              Als benuzte Kraft
                              
                           
                              
                                   21
                                 Pferde waͤhrend 12 Stunden oder
                                 
                              
                                 252
                                 Pferde waͤhrend 1 Stunde, ungefaͤhr 1/5
                                    der Gesammtkraft.
                                 
                              
                           Wenn man nun ein Wasserrad hat, das 2/3 der theoretischen Kraft des Falles als
                              nuͤzliche Wirkung mittheilt, was einer der guͤnstigsten Faͤlle
                              ist, so ist klar, daß man an Statt 1/5 nur 2/3 dieses Fuͤnftels benuzt oder
                              2/15 der dynamischen Wirkung, welche das Wasser dieses Falles besizt; und da man
                              endlich wegen der Sonn- und Feiertage auch noch wenigstens 1/6; Zeit
                              verliert, so folgt, daß man nur die 5/6 der 2/15 oder 1/9 der theoretischen Kraft
                              wirklich verwerthet und 8/9 davon verloren gehen.
                           Wenn, sich das Verhaͤltniß der Triebkraft, die sich durch den Wind erzielen
                              laͤßt, zu derjenigen, welche sich ihm durch geeignete Mittel abgewinnen
                              laͤßt, genau bestimmen ließe, so wuͤrde das Resultat gewiß noch viel
                              schlechter ausfallen.
                           Jeder Fabrikant und Mechaniker hat sich wohl schon uͤber den großen Verlust an
                              Kraft, den man erleidet, verwundert. Um ihn zu vermindern, errichtete man sehr große
                              Reservoirs, die das zufließende Wasser fassen koͤnnen, wenn man dasselbe
                              nicht braucht oder wenn man weniger davon noͤthig hat, als
                              zustroͤmt.
                           Dieses Mittel aber, welches so leicht anwendbar zu seyn scheint, bietet oft
                              unuͤbersteigliche Hindernisse dar. Das Wasser eines Flusses, Baches, einer
                              Quelle, ist gewoͤhnlich nicht das ausschließliche Eigenthum einer Person. Das
                              Recht, dasselbe zu benuzen, gestattet deßwegen nicht auch seinen Lauf aufzuhalten,
                              und so den unteren Nachbarn den Gebrauch desselben mehr oder weniger lange zu
                              benehmen. Was wuͤrde aus den Fabriken, welche eine kleine, aber konstante
                              Kraft noͤthig haben, werden, wenn die oberen Manufacturen es einige Stunden
                              lang vollkommen aufhalten duͤrften, um es dann ploͤzlich in großer
                              Menge loszulassen? Dieß geschieht zwar ziemlich haͤufig, aber nur geduldet
                              und bloß in Laͤndern, wo uͤber die Benuzung des laufenden Wassers
                              keine Geseze bestehen und man den Werth desselben nicht zu schaͤzen weiß.
                              Sonst wird uͤberall der Lauf des Wassers erhalten und es geht oft durch eine
                              Fabrik, ohne daselbst benuzt zu werden, weil es in demselben Augenblike den
                              benachbarten unteren Anstalten unumgaͤnglich noͤthig ist. In solchen
                              Localitaͤten, welche die zahlreichsten sind oder werden muͤssen,
                              waͤre es also unmoͤglich Reservoirs zu errichten, um auf diese
                              einfache Art einen so großen Verlust an Wasser und folglich an Triebkraft zu
                              vermeiden.
                           Die Wasserreservoirs sind indessen., wenn sie uͤberhaupt und ohne zu große
                              Kosten hergestellt werden koͤnnen, bis jezt das einzige einfache Mittel, um
                              diesen Zwek im Großen zu erreichen.
                           Man begreift, wie außerordentlich vorteilhaft fuͤr die Industrie die Entdekung
                              einer neuen Methode
                              seyn wuͤrde, durch welche man die Kraft des Wassers sich aneignen oder
                              aufhalten koͤnnte, im Falle sie sich darbietet, ohne daß man sie braucht, um
                              sie dann zu verwenden, wenn man Mangel daran hat. Viele Mechaniker haben diese
                              Vortheile erwogen, aber die Schwierigkeiten, womit die Loͤsung dieses
                              Problems verbunden zu seyn scheint, haben ihre Aufmerksamkeit auf
                              Gegenstaͤnde gelenkt, die ihnen eine groͤßere Aussicht auf Erfolg
                              darboten. Einige darunter gaben die Compression der Gasarten als ein Mittel an, um
                              die Kraft des Wassers zuruͤkzuhalten, aber keiner beschrieb die Apparate,
                              welche man anwenden muͤßte, um diesen Zwei zu erreichen; keiner hat auch
                              unseres Wissens gezeigt, wie man jeden Verlust an Gas durch die unumgaͤnglich
                              noͤthigen Ventile und durch die Poren der Gefaͤße, die das comprimirte
                              Gas enthalten sollen, vermeiden kann, und wie uͤberhaupt diese Gase wirken
                              muͤssen.
                           Die Société industrielle zu
                              Muͤlhausen wurde durch eines ihrer Mitglieder, Hrn. J. J. Bourcart veranlaßt diese Frage zu untersuchen und hat in
                              Betracht, daß wenn dieses Problem auch zahlreiche Schwierigkeiten darbietet, die
                              Loͤsung desselben doch in das Gebiet der Moͤglichkeit gehoͤrt,
                              ihre pecuniaͤren Mittel aber nicht hinreichen um diejenigen, welche sich mit
                              Nuzen solchen Versuchen unter, ziehen koͤnnen, fuͤr ihre Entdekungen
                              wuͤrdig zu belohnen, beschlossen: alle bei der Loͤsung dieser Frage
                              interessirten Manufacturisten Frankreichs und des Auslandes zu einer Subscription
                              einzuladen.
                           Man wird daher eine Liste zur Unterzeichnung circuliren lassen, wobei folgende
                              Bedingungen festgesezt sind:
                           1) Die Unterzeichnung ist beliebig, darf aber nicht unter 500 Franken betragen.
                           2) Die Unterzeichner verpflichten sich nur fuͤr die Zeit des Concurses,
                              welcher im Mai 1834 eroͤffnet und im Januar 1838 geschlossen wird.
                           3) Wenn die Unterzeichnungen im Ganzen nicht eine Summe ausmachen wuͤrden, die
                              man fuͤr einen Preis von solcher Wichtigkeit geeignet haͤlt, so wird
                              er nicht ausgeschrieben werden.
                           4) Das Comité der mechanischen Kuͤnste der Société industrielle wird mit der Untersuchung beauftragt,
                              ob der Preis zuerkannt werden kann, oder nicht.
                           5) Die Mitglieder dieses Comités sind von der Preisbewerbung
                              ausgeschlossen.
                           6) Wenn Preisbewerber zwar die Bedingungen des Programms nicht in jeder Hinsicht
                              erfuͤllt, aber doch Methoden angegeben und angewandt haben sollten, die
                              Vortheile darbieten, sey es daß dadurch ein geringerer Theil der Kraft, als das
                              Programm verlangt, wieder ersezt werden kann, oder daß sie nur einen Theil der
                              geforderten Bedingungen erfuͤllten, so behaͤlt sich die Société industrielle vor, ihnen goldene,
                              silberne oder bronzene Medaillen zu ertheilen, je nach dem Nuzen, der sich aus dem
                              neuen Verfahren ziehen laͤßt.
                           7) Die zum Concurse eingeschikten Abhandlungen, Zeichnungen und Beschreibungen,
                              welchen entweder der Preis oder auch nur eine Medaille zuerkannt worden ist, werden
                              von der Société industrielle bekannt
                              gemacht, wenn sie es fuͤr geeignet findet und wenn der Verfasser seine
                              Zustimmung gibt. Im entgegengesezten Falle wuͤrde man den Subscribenten den
                              Stand der Frage bekannt machen, indem man ihnen eine Copie der Abhandlungen und
                              Berichte oder einen Auszug daraus uͤberschikt.
                           8) Jede Unterzeichnung von 500 Fr, verleiht dem Unterzeichner das Recht, auf seine
                              Kosten einen Apparat oder ein Reservoir herzustellen und anzuwenden, ohne daß er
                              verbunden waͤre dem Erfinder, wenn dieser ein Erfindungspatent nehmen wollte
                              oder schon genommen haͤtte, ein Honorar zu entrichten.
                           Die Bedingungen des Preises werden seyn:
                           Die Summe des reinen Ertrages der Subscription fuͤr die Entdekung eines
                              Reservoirs von Triebkraft, wodurch man einen Theil der verlorenen mechanischen Kraft
                              des Wassers oder des Windes, Dampfes oder irgend eines anderen Krafterzeugers
                              zuruͤkhalten kann.
                           1) Man muß durch den Apparat oder das Reservoir als wiederersezte mechanische Kraft
                              wenigstens 50 Procent von der nuͤzlichen Wirkung der Maschine erhalten
                              koͤnnen, welche zum Anhaͤufen der Kraft diente.
                           2) Diese 50 Procent muͤssen beliebig und zwar auf staͤtige oder
                              unterbrochene Art und in derselben Zeit, welche zum Beschiken des Apparates
                              erfordert wurde, oder in der halben, doppelten, dreifachen oder jedem anderen Theile
                              derselben, benuzt werden koͤnnen; das heißt, wenn waͤhrend zehn
                              Stunden die zum Anhaͤufen der Kraft angewandte nuͤzliche Wirkung zehn Pferde
                              betrug, so muß man wieder ersezen koͤnnen:
                           
                              
                                 entweder  oder
                                        –    –
                                 10  Pferde in  5
                                          –  2
                                    1/2 –  1 1/4 –
                                   5 Stund.10
                                      –20   –40
                                      –
                                 
                                    
                                    
                                 Es sey ohne Unterbrechungoder in mehr oder
                                    wenigerlangen Zwischenraͤumen.
                                 
                              
                           3) Die Einrichtung des Apparates muß einfach und dauerhaft seyn und derselbe muß
                              nicht nur bei den kleinen, sondern auch bei den groͤßten Triebwerken
                              angewandt werden koͤnnen; auch darf er nicht gefaͤhrlicher seyn, als
                              die Triebwerke, welche man gewoͤhnlich in den Fabriken anwendet.
                           4) Der Apparat darf nicht zu hoch zu stehen kommen.
                           5) Das vorgeschlagene Mittel muß durch einen Versuch bestaͤtigt seyn, welcher
                              bei einem Triebwerk von 10 Pferdekraft oder daruͤber wenigstens 5 Monate lang
                              fortgesetzt wurde; der Apparat muß auch faͤhig seyn, waͤhrend
                              wenigstens zwoͤlf auf einander folgenden Stunden eine Kraft zu liefern, die
                              nicht unter fuͤnf Dampfpferden betragen darf. (Unter einem Dampfpferd
                              versteht man hier ein Gewicht von 100 Kilogrammen, in einer Secunde auf einen Meter
                              gehoben.)
                           6) Wenn der zur Preisbewerbung hergestellte Apparat von Muͤlhausen so weit
                              entfernt seyn sollte, daß das mechanische Comité der Société industrielle oder seine Abgeordneten sich zur
                              Untersuchung desselben nicht an Ort und Stelle selbst verfuͤgen
                              koͤnnten, so ist die Wirksamkeit der Maschine, die Dauer der Pruͤfung,
                              endlich die Loͤsung der anderen im Programm verlangten Bedingungen, durch
                              authentische Zeugnisse der Ortsbehoͤrden, die sich auf den Bericht der
                              Ingenieure des Bruͤken- und Straßenbaues und der Bergwerke
                              stuͤzen, zu bestaͤtigen.
                           7) In keinem Falle darf die lebendige Kraft, die eigentlich das Triebwerk in Gang
                              bringt, durch das dynamische Reservoir an- oder zuruͤkgehalten werden,
                              so daß der gewoͤhnliche Gang des Triebwerks an Geschwindigkeit verlieren
                              wuͤrde. Die Methode, ein Kraftreservoir dadurch zu erzielen, daß man das
                              Wasser in einem Behaͤlter zuruͤkhaͤlt, wird folglich nicht als
                              eine Loͤsung des Problems betrachtet werden. Gleichwohl glaubt die Société industrielle die Aufmerksamkeit
                              der Erfinder hauptsaͤchlich auf die Vorrichtungen lenken zu muͤssen,
                              bei welchen das Wasser und der Wind als Triebkraft benuzt werden, weil sie durch
                              Anwendung der verlangten dynamischen Reservoirs die groͤßten Vortheile
                              darbieten zu muͤssen scheinen.
                           8) Die Abhandlungen, Zeichnungen oder Modelle, Berichte und Zeugnisse muͤssen
                              spaͤtestens den 31 Decbr. 1837 dem Praͤsidenten der Société industrielle postfrei zugekommen
                              seyn.
                           9) Der Preis und die Medaillen werden in demselben Jahre in der Generalversammlung
                              der Gesellschaft, welche im, Monat Mai Statt findet, zuerkannt werden, wenn die zum
                              Concurse eingeschikten Abhandlungen in diesem Zeitraum durch das mechanische
                              Comité hinreichend untersucht und gepruͤft werden konnten.
                           
                        
                           Amerikanisches Dampfboot nach einem neuen Systeme.
                           Hr. Warden hat der Akademie der Wissenschaften zu Paris
                              eine Notiz uͤber ein neues Dampfboot mitgetheilt, welches von Hrn. Wurden aus Troy im Staate New-York erfunden wurde.
                              Um sich eine Vorstellung von diesem neuen Boote zu machen, denke man sich zwei Kegel
                              an ihrer Basis verbunden, wovon jeder 150 (engl.) Fuß lang ist und in der Mitte 8
                              Fuß Durchmesser hat. Diese Kegel sind aus Holz, innen mit eisernen Reifen versehen
                              und durch hoͤlzerne Querstangen mit einander verbunden. Zwei dieser
                              Doppelkegel schwimmen auf der Oberflaͤche des Wassers: sie sind 16 Fuß weit
                              von einander entfernt. Die Bewegung wird durch ein einziges, zwischen den beiden
                              Doppelkegeln angebrachtes Rad hervorgebracht; auf den beiden Doppelkegeln liegt die
                              Bruͤke und die Maschine. Dieses Boot geht nur 28 Zoll tief im Wasser und
                              macht 20 Meilen in der Stunde, waͤhrend die besten Dampfboote nach
                              gewoͤhnlicher Einrichtung 4 1/2 bis 5 Fuß tief im Wasser gehen und
                              hoͤchstens 16 Meilen in der Stunde zuruͤklegen.(Journal de Paris, 19. Febr. 1824.)
                           
                        
                           
                           Macdonald's Verbesserungen im
                              Bruͤkenbau.
                           Die Verbesserungen in dem Baue eiserner und hoͤlzerner Bruͤken, auf
                              welche sich James Macdonald am 22. Januar 1833 ein Patent
                              ertheilen ließ, bestehen lediglich in einer Anwendung derselben Principien, nach
                              denen er die Viaducte fuͤr seine Eisenbahnen gebaut haben will, auf den
                              Bruͤkenbau. Wir haben, dieses Project, welches wohl kaum in
                              Ausfuͤhrung kommen duͤrfte, bereits im Polyt. Journale Bd. L. S. 93 beschrieben und durch eine
                              Abbildung erlaͤutert, so daß wir zur Vermeidung unnoͤthiger
                              Wiederholungen hier nur darauf verweisen zu muͤssen glauben. Die Verbindung
                              der einzelnen Staͤbe, Riegel, Sparren, Spannbalken und Stuͤzpfosten
                              ist ganz dieselbe, wie wir sie fruͤher beschrieben haben, und an der Spannung
                              des auf diese Weise aus Eisen oder aus Holz zusammengebolzten Gerippes zu einer
                              Bruͤke ist nicht das geringste Neue. Wir bemerken daher nur noch, daß uns der
                              ganze Bau eine aͤußerst große Aehnlichkeit mit der amerikanischen
                              Bruͤkenbaumethode des Obersten Long, uͤber
                              die wir bereits mehrere Aufsaͤze in unserem Journale mittheilten, zu haben
                              scheint. Vielleicht faͤllt Hrn. Macdonald's
                              Methode sogar mit jener des Hrn. Long wirklich in eine
                              und dieselbe zusammen, da ihm dieselbe angeblich von einem Fremden mitgetheilt
                              wurde. Wer sich von dem, was wir hier sagten, selbst uͤberzeugen will, kann
                              die Erklaͤrung des Patentes des Hrn. Macdonald im
                              London Journal of Arts, November 1833, S. 181
                              nachlesen.
                           
                        
                           Neues Verfahren kuͤnstliche Magnete zu
                              verfertigen.
                           Hr. Aimé theilte der Akademie der Wissenschaften zu
                              Paris ein neues Verfahren mit, kuͤnstliche Magnete zu verfertigen. Er
                              verschaffte sich eine galvanische Saͤule von 12 Plattenpaaren, wovon jedes
                              einen halben Quadratfuß Oberflaͤche hatte und ein Hufeisen (aus weichem
                              Eisen), das mit 15 Fuß Messingdraht, der mit Seide umzogen war, umwikelt wurde. Nun
                              machte er eine Stahlstange von 7 Zoll Laͤnge rothgluͤhend, und nachdem
                              er die Enden des Messingdrahtes mit den Polen der Saͤule in Beruͤhrung
                              gebracht hatte, legte er die beiden Enden des Hufeisens auf das rothgluͤhende
                              Stahlstuͤk, das er in diesem Zustande in kaltes Wasser tauchte. Nachdem diese
                              Stange erkaltet war, konnte sie 760 Gramme tragen. Bedenkt man, daß dem Magnete aus
                              weichem Eisen durch Verlaͤngerung des Messingdrahtes eine fast drei Mal so
                              große Kraft haͤtte ertheilt werden koͤnnen, und daß auch eine viel
                              staͤrkere galvanische Saͤule als hier angewandt wurde, gebraucht
                              werden koͤnnte, so wird man nicht mehr zweifeln, daß sich nach diesem
                              Verfahren kuͤnstliche Magnete verfertigen lassen, die ihr 12 bis 15faches
                              Gewicht zu tragen im Stande sind. (Le Temps, No.
                              1592.)
                           
                        
                           Ueber die Verbrennung des Eisens.
                           Hr. Darcet hat folgenden unlaͤngst in England
                              angestellten Versuch oͤfters mit Erfolg wiederholt. Eine zum
                              Weißgluͤhen erhizte Eisenstange wird vor den Wind eines starken
                              Schmiedeblasebalgs gebracht; man bemerkt dann, daß ihre Temperatur, an Statt zu
                              fallen, eher steigt und das Eisen verbrennt, indem es nach allen Seiten
                              glaͤnzende Funken ausschleudert, gerade so wie wenn man es in reines
                              Sauerstoffgas taucht. Das gebildete Oxyd schmilzt leicht, daher das Eisen
                              bestaͤndig entbloͤßt, mit Lebhaftigkeit zu brennen, fortfaͤhrt.
                              Hr. Darcet fand dieses Oxyd sehr stark magnetisch. Um
                              diese Operation einfacher zu machen, so daß man sie in den Vorlesungen uͤber
                              Chemie leichter wiederholen kann, nahm Hr. Darcet eine
                              Eisenstange von 1 Decimeter Laͤnge auf 42 Millimeter Durchmesser, ließ in
                              einem Ende derselben eine Oeffnung machen, in welcher ein Eisendraht von anderthalb
                              Decimeter Laͤnge befestigt wurde, und band um das andere Ende einen Strik. Er
                              machte dann die Eisenstange weißgluͤhend und drehte, indem er das Ende des
                              Strikes festhielt, das Ganze sehr schnell um, so wie man eine Schleuder dreht; das
                              entstandene Oxyd wurde weit weggeschleudert und brannte in der Luft, eine
                              kuͤnstliche Sonne bildend. Man kann durch diesen schoͤnen Versuch in
                              den chemischen Vorlesungen darthun, daß das Eisen, gerade so wie das Zinn, Antimon
                              und Wismuth, in der Luft leicht verbrennt, (Le Temps,
                                 No. 1592.)
                           
                        
                           
                           Bereitung eines metallischen, krystallinisch
                              glaͤnzenden Pulvers zum Bestreuen von Papparbeiten etc.
                           Man findet seit einiger Zeit eine Menge kleiner Taͤndeleien oder
                              Frauenzimmergeraͤthschaften im Handel, deren Oberflaͤche mit einem
                              sehr stark glaͤnzenden, metallartigen Ueberzuge verziert ist. Die Bereitung
                              dieses Ueberzuges ist sehr einfach, man nimmt naͤmlich Silber- oder
                              Goldpapier, zerschneidet es in Stuͤke, laͤßt es auf einer Blechplatte
                              verbrennen, und verwandelt es dann in Pulver. Dann bereitet man sich eine Beize,
                              indem man rothes und blaues Pigment mit fettem Firnisse, Leinoͤhl und
                              Terpenthinoͤhl zusammenreibt. Mit dieser Beize zeichnet man beliebige
                              Gegenstaͤnde auf die zu verzierenden Gegenstaͤnde, und auf diese
                              Zeichnungen streut man dann von dem gesiebten Pulver, und laͤßt die
                              Gegenstaͤnde hierauf troknen. Man kann dieses Pulver, welches sehr fein, sehr
                              glaͤnzend und sehr dauerhaft ist, auch zur Verzierung von Zimmern, Ruhsizen,
                              Lustern, Etuis, Pappendekelarbeiten, und uͤberhaupt aller Dinge verwenden.
                              (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Februar
                              1834, S. 103.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung des Dextrins zum Kattundruke.
                           Hr. Drouard zeigte der Société d'encouragement zu Paris an, daß er wiederholt
                              versucht habe, das Staͤrkmehl, dessen man sich bei der Bereitung mehrerer in
                              den Kattundrukereien gebraͤuchlichen Farben bedient, durch Sazmehl in
                              Verbindung mit etwas Gummi zu ersezen, daß er aber auf diese Weise nur schwere
                              Farben erhielt, die sich nicht druken ließen. Er nahm hierauf statt des Gummi's
                              Dextrin, das bis zur Teigconsistenz eingedikt worden, vermengte es mit den auf
                              gleiche Weise bereiteten Lakarten, und erhielt dadurch Farben, die sich nicht nur
                              sehr gut druken ließen, sondern die an Glanz und Lebhaftigkeit auch die mit
                              Starkmehl bereiteten Farben uͤbertrafen. Hr. Drouard glaubt, daß sich dieses Verfahren bei der Bereitung des
                              Waschrothes (rouge á laver), dessen man sich zum
                              Druken der Baͤnder bedient, mit Vortheil anwenden ließe.Die Bereitung des Dextrins ist im Polyt. Journal Bd. L. S. 195 beschrieben. A. d.
                                    R. (Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Oktober 1833, S. 366.)
                           
                        
                           Ueber eine Behandlung von Blumen, die zum Verkaufe bestimmt
                              sind.
                           Ein beruͤhmter englischer Gaͤrtner, Hr. Matthias Saul, schreibt in einem englischen, der Gartencultur gewidmeten Journale,
                              daß die Blumengaͤrtner Englands, und namentlich jene der Grafschaft
                              Lancaster, die Blumen, die sie zu Markte bringen, 3 bis 4 Tage vorher abschneiden,
                              und waͤhrend dieser Zeit ich. einem dunklen Keller in Wasser stellen, welches
                              sie taͤglich erneuern. Ebendieses Verfahren befolgen sie auch mit den in
                              Gartentoͤpfe gepflanzten Gewaͤchsen, denn sie stellen auch diese
                              einige Tage, ehe sie sie zu Markte oder in eine Ausstellung bringen, an einen sehr
                              dunklen Ort. Die Blumen sollen ihrer Erfahrung gemaͤß bei dieser Behandlung
                              viel schoͤnere und zartere Farben bekommen. Wir zweifeln jedoch sehr, daß sie
                              diese Methode bei allen Farben ohne Unterschied befolgen; denn der Theorie nach
                              sollte man schließen, daß manche Farben hierdurch nothwendig verlieren
                              muͤßten. (Recueil industriell. Oktober 1833, S.
                              76)
                           
                        
                           Fortschritte der Colonisation auf
                              Neu-Suͤd-Wallis.
                           Die lobenswerthe Sitte der Englaͤnder und zum Theil auch der Franzosen in
                              jaͤhrlich erscheinenden sogenannten Almanacs, Annuals,
                                 Calendars u. dergl. Berichte uͤber die wesentlichsten Erscheinungen
                              in allen Zweigen der Wissenschaften und Kuͤnste, der Industrie, des Handels,
                              der Fortschritte der Civilisation, der inneren Verwaltung etc. niederzulegen und
                              bekannt zu machen, hat sich bei dem regen und ungehinderten Umschwunge der Presse in
                              den englischen Staaten bereits auf die Colonie Neu-Suͤd-Wallis
                              ausgedehnt. Wir erhielten naͤmlich im Laufe des vorigen Jahres ein Werkchen
                              dieser Art, welches 1833 unter dem Titel „The New
                                    South Wales Calendar and General Post-Office
                                    Directory“ zu Sydney bei Stephens und
                              Stokes in 8. erschien, und welches nicht bloß von
                              totalem Interesse ist, sondern so viel Neues und Anziehendes uͤber den Gang
                              der Dinge auf Neu-Suͤd-Wallis enthaͤlt, daß wir wohl in
                              Baͤlde einige ausfuͤhrlichere Auszuͤge aus denselben in unseren
                              der Verbreitung der Laͤnder- und Voͤlkerkunde gewidmeten
                              Zeitschriften erwarten duͤrfen. Der interessanteste Aufsaz in diesem Kalender
                              ist unstreitig die von dem hochwuͤrdigen Caplane zu Newcastle N. S. W. Hrn.
                              C. P. N. Wilton entworfene Skizze des
                              gegenwaͤrtigen Zustandes der Colonie, die fuͤr Leute von allen
                              Faͤchern eben so uͤberraschend, als anziehend seyn wird. Wir bedauern
                              daher, daß wir uns nur auf folgende wenige, fuͤr den Techniker mehr
                              interessante Notizen beschraͤnken muͤssen. „Einen weiteren
                                 Beweis von den Fortschritten der Civilisation und der Wohlfahrt eines Landes,
                                 sagt Hr. Wilton S. 12, liefert unstreitig die
                                 Schnelligkeit und Sicherheit der Communicationsmittel, und auch in dieser
                                 Hinsicht kann Australien bereits mit vielen Laͤndern, in denen die
                                 Culturversuche um Jahrhunderte aͤlter sind, in die Schranken treten. Die
                                 Ansiedler erhalten im Inneren der Colonie die Briefe sowohl als die Zeitungen
                                 regelmaͤßig an bestimmten Tagen und um bestimmten Preis, und die Bewohner
                                 von Sydney werden mit Ausnahme des Sonntags sogar taͤglich 2 Mal mit
                                 Zeitungen versehen. Zwischen der Haupstadt und einigen Staͤdten im
                                 Inneren fahren regelmaͤßig Landkutschen, und in der Hauptstadt selbst
                                 gibt es eben st gut wie zu London sogenannte Hakneykutschen, denen bald auch Omnibus folgen werden. Zwischen Sydney und Newcastle
                                 fahren regelmaͤßig mehrere Handelsschiffe, und eben so fahren zwischen
                                 diesen beiden Orten und 38 Meilen stromaufwaͤrts das Dampfboot Sophia Jane und das Dampfboot William the Fourth. Außerdem fuhr auch noch
                                 ein kleineres Dampfschiff zwischen Sydney und Paramatta hin und her; dieses ging
                                 jedoch in lezter Zeit nach Van Diemens Land ab, und an seine Stelle trat ein
                                 kraͤftiges von Pferden gezogenes Boot. Man darf hoffen, daß Sydney in
                                 Kuͤrze auch noch ein groͤßeres Dampfboot als die Sophia Jane besizen wird, indem sich eine Compagnie
                                 bildete, die ein solches von England kommen lassen will, im Falle es sich nicht
                                 vortheilhafter zeigen sollte, das Schiff in Sydney zu bauen, und bloß die
                                 Maschine aus England zu beziehen. Dieses Schiff soll naͤmlich
                                 hauptsaͤchlich zum Transporte des Hornviehes aus dem Inneren des Landes
                                 eingerichtet werden. Die Benuzung der Kraft des Dampfes wirb bald auch in
                                 anderen Zweigen und in verschiedenen Fabriken allgemeiner werden, denn schon
                                 gegenwaͤrtig baut man eine Mahl- und eine
                                 Saͤgmuͤhle, die durch Dampf getrieben werden soll.“ Die
                              wissenschaftliche Bildung scheint mit der industriellen gleichen Schritt zu halten,
                              denn Hr. Wilton bemerkt in dieser Hinsicht:
                              „Wer Vergnuͤgen an der Lectuͤre hat, findet in Sydney
                                 drei Bibliotheken; wer sich in den Wissenschaften unterrichten will, kann
                                 Vortraͤge uͤber Naturgeschichte, Chemie, Physik, Astronomie etc.
                                 besuchen, und eben so findet er bereits ein ganz ansehnliches Museum, welches
                                 schon viele zoologische, botanische und mineralogische Schaͤze
                                 enthaͤlt. Der Astronom kann in einem reichlich ausgestatteten
                                 Observatorium schoͤne Beobachtungen anstellen; der Botaniker wird mit
                                 Vergnuͤgen durch die Beete des im Aufbluͤhen begriffenen
                                 botanischen Gartens wandeln; der Freund der Landwirthschaft und Gartencultur
                                 wird sich in den Sizungen der landwirtschaftlichen Gesellschaft erfreuen, der
                                 Kaufmann hat seine Australian Society, seine
                                 Handelskammer und seine Assecuranzcompagnie. Endlich hat sich auch schon eine
                                 Art von Theater gebildet und die Liebhaber von Pferderennen haben in Sydney so
                                 gut ihre Clubs, wie in England.“ Besondere Erwaͤhnung verdient
                              endlich noch, daß die Reben und Suͤdfruͤchte in Sydney sehr gut
                              gedeihen; Weingaͤrten werden jaͤhrlich haͤufiger, so daß zu
                              erwarten steht, daß der Australier bald einen Plaz unter den Weinen des englischen
                              Marktes einnehmen duͤrfte. Einige aͤltere Colonisten haben auch
                              schoͤne 20jaͤhrige Orangenwaͤldchen.