| Titel: | Verbesserungen an den Achsen und Federn für Kutschen, worauf sich Georg King Sculthorpe, Gentleman von Robert-Street, Chelsea, Middlesex, am 4. Julius 1829 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XC., S. 408 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XC.
                        Verbesserungen an den Achsen und Federn
                           fuͤr Kutschen, worauf sich Georg King Sculthorpe, Gentleman von Robert-Street, Chelsea,
                           Middlesex, am 4. Julius 1829 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Vol. IX. Supplement.
                              S. 165.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Verbesserungen an den Achsen und Federn fuͤr
                           Kutschen.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger begreift unter diesem Patente drei angeblich von ihm
                              gemachte Verbesserungen und Erfindungen, welche sind: 1) die Anwendung von kurzen
                              Achsen an den Raͤdern von Kutschen, wobei ein Theil einer jeden Achse in der
                              Naͤhe der laufenden Raͤder befestigt ist, waͤhrend sich der
                              andere Theil derselben frei in einer an dem unteren Theile des Wagens festgemachten
                              Buͤchse dreht. 2) die Einfuͤhrung eines Keiles zwischen der Achse und
                              deren Buͤchse, um auf diese Weise die Reibung erhoͤhen zu
                              koͤnnen, wenn der Lauf des Wagens z.B. bergab gehemmt werden soll: 3) endlich
                              die Anwendung einer gabelfoͤrmigen Feder, welche sich innerhalb eines hohlen
                              Kegelsegmentes bewegt, und deren Spannung durch den Widerstand der
                              Seitenwaͤnde ihres Gehaͤuses vermehrt wird, so wie die Gabel durch die
                              auf ihr ruhende Last tiefer in den engeren Theil des Kegels eingedruͤkt
                              wird.
                           In Fig. 2 sieht
                              man bei a, b die kurze Achse, welche mittelst des
                              Gestelles c an dem unteren Theile des Wagens festgemacht
                              wird. Fig. 3
                              zeigt man dieselben Theile von oben her gesehen. Der Theil a der Achse ist vierekig, damit er gehoͤrig in der Nabe befestigt
                              werden kann; der Theil b hingegen ist cylindrisch, und
                              dreht sich in Zapfenlagern, welche einen Theil des Gestelles c ausmachen, das an jeder Seite unter dem Wagen festgemacht ist. Zum
                              Anziehen der Achse, und um zu hindern, daß sie endwaͤrts nicht zu viel
                              Spielraum in den Zapfenlagern hat, dient die Stellschraube d. Der sich umdrehende Theil der Achse und ihres Gestelles kann mit einem
                              Gehaͤuse umgeben werden, um denselben gegen Staub und Schmuz zu verwahren;
                              und ebendieses Gehaͤuse kann auch das Oehl, durch welches die Theile
                              schluͤpfrig erhalten werden, fassen.
                           Den zweiten Theil der Erfindung, d.h. den Keil, der die groͤßere Reibung der
                              Achse erzeugt, sieht man sowohl an Fig. 2 als an Fig. 3 bei o.
                              An dem duͤnneren Ende des Keiles e ist ein Hebel
                              f befestigt, der sich bei g um einen Stuͤzpunkt bewegt. Wenn die Schnur oder die Kette h, welche uͤber eine Rolle an den Siz des
                              Kutschers emporlaͤuft, stark angezogen wird, so treibt der Hebel den Keil mit
                              Gewalt zwischen die
                              Achse b und das Gestell c,
                              wodurch eine starke Reibung veranlaßt wird, so daß die Umdrehung der Achse erschwert
                              oder ganz gehindert wird. So wie der Strik oder die Kette h aber wieder nachgelassen wird, wirkt die Feder i auf das duͤnnere Ende des Keiles, und treibt den Keil dadurch
                              zuruͤk, so daß die Achse wieder ihre freie Bewegung erhaͤlt.
                           Fig. 4 zeigt
                              den Durchschnitt eines kegelfoͤrmigen, an dem Gestelle des Wagens befestigten
                              Gehaͤuses a, a. Innerhalb dieses Gehaͤuses
                              gleitet durch eine mit einer Liederung versehene Oeffnung eine senkrechte Stange b auf und nieder, und an dem unteren Ende dieser Stange
                              ist eine gabelfoͤrmige Feder oder die beiden Stahlblatter c, c befestigt. Diese beiden Blaͤtter
                              druͤken auf die schiefen Flaͤchen des Gehaͤuses; der Grad der
                              Spannung, den diese Art von Federn erleidet, wird also nach der Groͤße der
                              Last, welche oben auf der senkrechten Stange ruht, verschieden seyn. Von diesen
                              Federn will der Patenttraͤger den Koͤrper des Wagens getragen wissen;
                              auch glaubt er, daß dieselben in verschiedenen anderen Fallen zwekmaͤßige
                              Anwendung finden duͤrften.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
