Titel: | Neue oder verbesserte Methode Straßen, Landstraßen und Wege herzustellen, worauf sich James Rowland und Charles M'Millan, Mechaniker und Mühlenbauer in Heneage-Street, Bricklane, Middlesex, am 11. August 1829 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XCII., S. 414 |
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XCII.
Neue oder verbesserte Methode Straßen,
Landstraßen und Wege herzustellen, worauf sich James Rowland und Charles M'Millan, Mechaniker und
Muͤhlenbauer in Heneage-Street, Bricklane, Middlesex, am 11. August 1829 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts Vol. IX. Supplement. S.
174.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Neue oder verbesserte Methode Straßen, Landstraßen etc.
herzustellen.
Der bekannte Uebelstand, daß die Pflastersteine in den Straßen, Landstraßen etc.
oͤfter einsinken, veranlaßten die Patenttraͤger ein eisernes Geripp
oder Gestell oder einen Rost auf den vorher zugerichteten und geebneten Boden zu
legen, und in dieses dann die Pflastersteine, welche saͤmmtlich vierekig und
von gleicher Groͤße seyn muͤssen, einzulassen.
Die Gestalt und Form dieses eisernen Gerippes sieht man nun in Fig. 7, in welcher eine
horizontale Ansicht der oberen Flaͤche eines Theiles dieses Gerippes gegeben
ist. Fig. 8
ist ein senkrechter Durchschnitt dieses Gerippes, welches aus einem rechtekigen
Rahmen mit Quer- und Diagonalstangen besteht. An zweien der Eken dieser
Kanten sind zwei Bloͤke a, a befestigt, welche
uͤber das Ende des naͤchstfolgenden, damit verbundenen Rahmens
hinuͤberreichen. Die Rippe b, welche
laͤngs der Mitte des Rahmens an der oberen Seite laͤuft, dient als
Grundlage fuͤr die Reihe der Pflastersteine; die diagonalen, an der unteren
Seite angebrachten Rippen c, c hingegen dienen dazu, dem
ganzen Rahmen Kraft und Starke zu geben.
In Fig. 9 sieht
man mehrere dieser Rahmen in einer Reihe mittelst Bolzen oder Schrauben, welche
durch die Bloͤke a, a gehen, mit einander
verbunden, so daß diese Figur einen Querdurchschnitt der Straße vorstellt. Der Grund
oder die Unterlage, welche aus Kies. oder geschlagenen Steinen bestehen muß, wird
geebnet, und dann werden die Rahmen so mit einander verbunden, daß die diagonalen
Stangen oder Rippen auf dem Boden, der gegen die Seiten etwas abgedacht seyn muß,
aufliegen. An den Seiten der Straße muß ferner fuͤr eiserne Rinnen gesorgt
werden, die man in der lezt genannten Figur bei d, d
sieht, und welche an der einen Seite an den Rahmen, auf der anderen hingegen durch
eine Reihe Steine befestigt sind, die man eine beliebige Streke weit auf gleiche
Weise legen kann.
Wenn nun dieser Rost oder dieses Gerippe gehoͤrig angefertigt worden, so legt
man die Pflastersteine reihenweise in denselben, so daß sie im Verbande mit einander
stehen; um sie fester und bis auf die Unterlagen einzutreiben, kann man die Steine
auch einrammen. Die kleinen, zwischen den Steinen bleibenden Zwischenraͤume
werden endlich mit feinem Kiese oder mit einem aus Sand und Kalk zubereiteten
Moͤrtel ausgefuͤllt.
Die auf diese Weise gebauten Straßen sollen sehr dauerhaft seyn, und nie soll ein
Stein derselben einsinken.