Titel: | Neuer oder verbesserter Apparat, um die Qualität oder Stärke gewisser geistiger oder anderer Flüssigkeiten auszumitteln, und um die Menge solcher Flüssigkeiten zu messen, welche aus dem Gefäße, worin sie enthalten waren, abgezogen wurde, auf welchen Apparat sich Thomas Arnold, Blechschmied von Hoxton, Middlesex, am 26. Mai 1829 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. CI., S. 454 |
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CI.
Neuer oder verbesserter Apparat, um die
Qualitaͤt oder Staͤrke gewisser geistiger oder anderer
Fluͤssigkeiten auszumitteln, und um die Menge solcher Fluͤssigkeiten zu
messen, welche aus dem Gefaͤße, worin sie enthalten waren, abgezogen wurde, auf
welchen Apparat sich Thomas
Arnold, Blechschmied von Hoxton, Middlesex, am
26. Mai 1829 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Vol. IX. Supplement.
S. 177.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Neuer Apparat, die Qualitaͤt oder Staͤrke gewisser
geistiger.
Der Apparat des Hrn. Arnold ist dazu bestimmt, die
Quantitaͤt Fluͤssigkeit anzugeben, welche innerhalb einer gewissen
Zeit aus einem Gefaͤße oder einem Fasse abgelassen worden, und zugleich auch
die Staͤrke oder das specifische Gewicht der in dem Fasse enthaltenen
geistigen Fluͤssigkeit anzudeuten. Er soll, wie es scheint, gleichsam als
Controle fuͤr jene Person gelten, welche den Branntwein etc. zum Behufs des
Kleinverkaufes aus der an dem unteren Theile des Apparates angebrachten
Roͤhre ablaͤßt; denn er wird bei bloßer Ansicht zeigen, welche
Quantitaͤt durch den Speisungshahn in den Behaͤlter floß, und
folglich, da der Speisungs- und der Entleerungshahn gemeinschaftlich wirken,
auch welche Quantitaͤt abgezogen wurde. Der Patenttraͤger sucht nun
diese Zweke durch einen Hydrometer, welcher in die Fluͤssigkeit untergetaucht
und durch ein hohles Rad oder eine Trommel zu erreichen, welche durch
Scheidewaͤnde in mehrere Faͤcher getheilt ist, die, so wie sie nach
und nach gefuͤllt werden, die Quantitaͤt angeben.
In Fig. 10
sieht man nun einen Theil des Apparates im Durchschnitte, a ist ein Hahn, der mittelst einer Schraube in das Faß oder in das
Gefaͤß, aus welchem die Fluͤssigkeit abgezogen werden soll, eingesenkt
wird. Den Schluͤssel dieses Hahnes, der mit einem Hebelgriffe versehen ist,
sieht man bei c. dd
ist ein Gefaͤß, welches die Fluͤssigkeit, die abgezogen wird,
aufnimmt, und an welchem sich ein cylindrischer Theil e,
e mit einem kegelfoͤrmigen Boden und mit einem an der unteren
Roͤhre f angebrachten Entleerungshahne
befindet.
Das Meßrad g dreht sich um eine Achse, und ist an der
aͤußeren Seite mit mehreren Zaͤhlraͤdern, einem Zeiger und
einem Zifferblatte versehen, woraus man die Zahl der Umdrehungen des Rades, und
folglich auch die Quantitaͤt der Fluͤssigkeit, welche von demselben
aufgenommen und abgegeben worden, ersteht. Eine jede Kammer soll naͤmlich dem
Vorschlage des Patenttraͤgers zu Folge ein halbes Quant einer Pinte
fassen.
So wie die Fluͤssigkeit aus dem Hahne a austritt,
faͤllt dieselbe in eine der Kammern des Rades oder der Trommel; und wenn sie
in dieser Kammer bis auf eine gewisse Hoͤhe gestiegen, so wird das Rad durch
die Schwere der Fluͤssigkeit gezwungen, sich umzudrehen, wo diese dann in den
Behaͤlter a, und aus diesem in den unterhalb
befindlichen Cylinder e ablaͤuft.
Wenn die Trommel oder das Rad den dritten Theil einer Umdrehung zuruͤkgelegt
hat, so wird dessen weitere Umdrehung durch einen kleinen Sperrkegel gehindert;
waͤhrend dieser Zeit fuͤllt sich dann die naͤchste Kammer,
worauf sich das Rad wieder ein wenig umdreht, indem der Sperrkegel so weit gehoben
wird, daß sich das Rad ungehindert vorwaͤrts bewegen und die
naͤchstfolgende Kammer zur Fuͤllung darbieten kann. Auf diese Weise
bewirkt also das auf einander folgende Faͤllen und Entleeren der Kammern des
Rades eine kreisende Bewegung des Rades selbst, und da die Zahl der Umdrehungen von
dem auf dem Zifferblatte angebrachten Zeiger angedeutet wird, so erfaͤhrt man
auf diese Weise, wie viel Fluͤssigkeit aus dem Hahne abgeflossen.
In dem cylindrischen Gefaͤße e ist ein
glaͤserner Schwimmer h angebracht, und oben an
dem Halse dieses Schwimmers geht durch einen Kork der Draht oder das duͤnne
Staͤbchen i, welches an seinem oberen Ende durch ein Gefuͤge und durch
Sperrstifte mit dem Hebel oder dem Schluͤssel des Hahnes c in Verbindung steht. Wenn nun die Fluͤssigkeit
in dem cylindrischen Gefaͤße weit herabsinkt, so sinkt folglich auch der
Schwimmer h herab, und damit senkt sich auch die Stange
i, durch welche der Hebel herabgezogen und mithin
der Hahn geoͤffnet wird. In diesem Falle fließt dann die Fluͤssigkeit
in die Kammern des Rades g, welches, wie gesagt, so
lange zu Umdrehungen veranlaßt wird, als Fluͤssigkeit aus dem Hahne abfließt.
So wie hingegen die Fluͤssigkeit in dem cylindrischen Gefaͤße so hoch
gestiegen, daß der glaͤserne Schwimmer seinen hoͤchsten Standpunkt
erreicht hat, steigt die Stange i wieder empor und
verschließt mittelst des Hebels c den Hahn a. Es kann daher erst dann wieder etwas aus dem Hahne
abfließen, wenn die Quantitaͤt der Fluͤssigkeit in dem
Behaͤlter e wieder gesunken ist. Auf diese Weise
arbeitet nun der messende Theil des Apparates.
Zum Behufe der Ermittelung der Staͤrke der geistigen Fluͤssigkeit, und
zur Ermittelung einer allenfallsigen betruͤgerischen Verduͤnnung
derselben ist an dem unteren Theile des Apparates, und in Verbindung mit der
Roͤhre f eine cylindrische Glasroͤhre k angebracht. Oeffnet man den Hahn dieser Roͤhre,
so fließt etwas von der geistigen Fluͤssigkeit in dieselbe, wo man dann ein
Hydrometer oder eine Weingeistwage in die Fluͤssigkeit einsenken, und aus dem Stande des
Instrumentes deren Starte ersehen kann.
Die Principien und der Bau der Meßraͤder mit gekruͤmmten Kammern ist
hinlaͤnglich bekannt, besonders in ihrer Anwendung an den Gasmessern; eben so
bekannt ist auch der Bau und die Verbindungsweise der Zaͤhlraͤder,
welche die Zahl der Umdrehungen des Meßrades anzugeben haben. Es bedarf daher hier
eben so wenig einer weiteren Beschreibung dieser Theile, als die Anwendung der
Weingeistwage erlaͤutert zu werden braucht. Der Patenttraͤger begreift
alle diese Theile auch nur in so fern unter seinem Patente, als sie in Verbindung
mir dem von ihm ausgedachten und hier beschriebenen Apparate in Anwendung gebracht
werden.