Titel: | Verbesserungen an den Schiffswinden und an den damit gebräuchlichen Apparaten, worauf sich James Brown, Takelmeister zu Bird-in-Bush Terrace, Salmon's Lane, am 14. Februar 1833 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXIII., S. 97 |
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XXIII.
Verbesserungen an den
Schiffswinden und an den damit gebraͤuchlichen Apparaten,
worauf sich James
Brown, Takelmeister zu Bird-in-Bush
Terrace, Salmon's Lane, am 14.
Februar 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Februar 1834, S.
80.
Mit Abbildungen auf Tab. II.
Brown's Verbesserungen an den Schiffswinden
etc.
Fig. 21 ist eine Schiffswinde, an welcher meine
Verbesserungen angebracht sind.
Fig. 22 ist ein Grundriß des Hauptes einer
Schiffswinde, an welchem der Scheitel oder der Dekel abgenommen
ist, damit man die zur Erzeugung der Kraft der Spille dienenden
mechanischen Vorrichtungen deutlicher daraus ersehen
koͤnne.
Fig. 23 ist eine nach meinen Verbesserungen gebaute
Schiffswinde, an der jedoch die mechanischen Vorrichtungen,
durch welche die Gewalt auf die Winde ausgeuͤbt wird,
etwas von den in Fig.
21 und 22
beschriebenen Einrichtungen abweichen.
Fig. 24 ist ein Grundriß von Fig.
23, an welchem der Dekel gleichfalls abgenommen ist,
damit man die innere Einrichtung deutlicher daraus ersehen
koͤnne.
An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf
gleiche Gegenstaͤnde; doch will ich zuerst zur
Beschreibung von Fig.
21 und 22
uͤbergehen. a ist die Trommel
oder der Koͤrper der Schiffswinde oder der Spille, welche
sich um die senkrechte Welle oder Spindel b dreht. Diese Welle ist entweder an
dem Verdeke, oder je nach dem Zweke, zu welchem sie dienen soll,
in irgend einer anderen Stellung, und zwar so befestigt, daß sie
sich nicht umdrehen kann. c ist das
Haupt der Winde, welches ich gewoͤhnlich aus Gußeisen
verfertige, und welches, wie man aus Fig.
21 und 22
ersieht, aus dem aͤußeren Gehaͤuse c und aus den Kreuzen d besteht. Dieses Trommelhaupt c
d ist mittelst der Schluͤssel
e
e an die Welle b, deren oberes Ende vierekig ist,
und auf diese Weise an das Haupt der Spille, welches an der
Welle b festgemacht ist, gekeilt; es
ist folglich stationaͤr, indem das Haupt der Spille auf
keine Weise an der Trommel oder an dem Koͤrper a der Spille befestigt ist. f ist eine an der Welle g angebrachte Schraube oder ein
Wurm, zu dessen Aufnahme, wie Fig.
22 deutlich zeigt, in den Ruͤken des Kopfes der
Spille ein Ausschnitt h gegossen
ist. Die Welle g dreht sich an jeder
Seite des Kopfes der Spille in Zapfenlagern, welche Zapfenlager
jedoch so verlaͤngert sind, daß man die Welle g laͤngs derselben schieben
kann, wenn man die Schraube außer Thaͤtigkeit sezen will.
i
i sind Platten, welche an jedem Ende
der Welle g angebracht sind, und
welche, wenn es erforderlich ist, die Schraube eingreifen
machen. In jeder dieser Platten i
befindet sich naͤmlich ein kreisrundes Loch, durch
welches das eine Ende der Welle g
geht; gegen die anderen Enden der Platten hingegen ist ein
Fenster k ausgeschnitten, durch
welches ein Schraubenbolzen l geht,
der an dem Gehaͤuse c des
Kopfes der Spille festgemacht, und mit einem Kopfe versehen ist,
welcher uͤber das Fenster k
herausragt, und die Platte folglich an diesem Ende
festhaͤlt. m ist ein Griff,
durch welchen diese Platte emporgehoben wird, wenn man die
Schraube außer Thaͤtigkeit sezen will. In Fig.
21 ist die Schraube als in Thaͤtigkeit
befindlich oder eingreifend dargestellt; will man sie daher
außer Thaͤtigkeit sezen, so braucht man die Enden der
Platte i bloß mittelst der Griffe
m emporzuheben. Auf diese Weise
werden sich die Schraubenbolzen dann am Grunde der Fenster
befinden, wo die Platten i dann so
weit zuruͤkgetrieben werden koͤnnen, daß die
Schraube außer Thaͤtigkeit kommt, in welchem Falle die
Platten i mittelst der Griffe m herabgesenkt und in dieser
Stellung erhalten werden koͤnnen. Soll die Schraube
hingegen wieder zum Eingreifen gebracht werden, so
muͤssen die Platten offenbar wieder emporgehoben und dann
vorwaͤrts geschoben und in die aus Fig.
22 ersichtliche Stellung gebracht werden. Die Schraube
f greift in das Zahnrad n, welches an dem Koͤrper
oder an der Trommel der Spille angebracht ist. Die beiden Enden
der Welle g sind vierekig, damit,
wie die punktirten Linien andeuten, Kurbeln an denselben
angebracht werden koͤnnen. Durch diese
Anwendung einer Schraube ohne Ende und eines Zahnrades innerhalb
eines fixirten und stationaͤren Hauptes einer
Schiffswinde kann man naͤmlich, wie Jedermann, dem die
Natur der Wirkung der Schraube ohne Ende auf ein Zahnrad bekannt
ist, eine sehr kraͤftige, wenn gleich langsame Wirkung
auf die Trommel oder auf den Koͤrper der Schiffswinde
ausuͤben, so daß auf diese Weise einige wenige
Haͤnde sehr große Gewichte zu heben im Stande sind. Will
man der Trommel oder dem Koͤrper der Winde schnellere
Umdrehungen geben, so braucht man nur die Schraube ohne Ende
außer Thaͤtigkeit zu sezen, so daß dann die Getriebe o, o arbeiten koͤnnen. Diese
Getriebe o, o sind an den Spindeln
p, p befestigt, die ihre
Zapfenlager in Ausschnitten haben, welche, wie Fig.
21 und 22
zeigt, in dem mittleren Theile des Kopfes der Winde angebracht
sind. Das andere Ende der Spindeln p,
p geht durch Fenster oder Spaltoͤffnungen,
welche sich in dem Gehaͤuse c
des Kopfes der Winde befinden, und durch die Platte q, welche mittelst zweier
Schraubenbolzen r, r an dem
Gehaͤuse c befestigt ist.
Wird einer dieser Schraubenbolzen herausgezogen, so kann sich
die Platte q um den anderen Bolzen
drehen, so daß auf diese Weise die Zaͤhne der Getriebe,
wenn es nothwendig ist, außer Thaͤtigkeit gesezt werden
koͤnnen. s ist ein
horizontales Zahnrad, welches, wie man aus Fig.
22 deutlich sieht, an dem Scheitel der Trommel oder an
dem Koͤrper der Winde befestigt ist. In dieses Rad s greifen die Getriebe ein, deren
Wellen p an den Enden vierekig
geformt sind, damit Kurbeln an denselben angebracht werden
koͤnnen. Mittelst dieser Einrichtung, kann man der
Trommel oder dem Koͤrper der Winde eine schnelle Bewegung
mittheilen, und die Kraft der verlangten Wirkung anpassen.
Fig. 23 und 24
ist eine Schiffswinde mit 4 Getrieben, welche den in Fig. 21 und 22
beschriebenen aͤhnlich sind, und welche in ein
aͤhnliches horizontales Zahnrad eingreifen. Da die
einzelnen Theile an diesen beiden Figuren mit denselben
Buchstaben, wie an den beiden ersten Figuren bezeichnet sind, so
brauche ich mich um so weniger in eine abermalige Beschreibung
dieser Theile einzulassen, als sich die in lezteren Figuren
abgebildete Schiffswinde nur dadurch von ersterer unterscheidet,
daß statt der Schraube ohne Ende um zwei Getriebe mehr
angebracht sind.
Ich nehme keinen der einzelnen Theile meiner Schiffswinden oder
Spillen, welche saͤmmtlich bekannt sind, als meine
Erfindung in Anspruch; wohl aber erklaͤre ich als solche
die Anwendung der Schraube ohne Ende f an einem fixirten und stationaͤren Haupte so
wie auch die Anwendung eines oder mehrerer Getriebe an einem
derlei Haupte, um auf diese Weise die Trommel oder den
Koͤrper der Winde zu treiben.