Titel: | Methoden und Apparate zum Zubereiten, Druken und Weben des Baumwollen-, Seiden- und Wollengarnes, so daß irgend eine Zeichnung oder Figur, welche auf solches Garn gedrukt ist, beibehalten wird, wenn man solches Garn zu Tuch oder anderen Fabrikaten webt, auf welche Methoden und Apparate sich Louis Schwabe, Fabrikant von Manchester, am 22. Januar 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 52, Jahrgang 1834, Nr. XXVII., S. 118 |
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XXVII.
Methoden und Apparate zum
Zubereiten, Druken und Weben des Baumwollen-, Seiden-
und Wollengarnes, so daß irgend eine Zeichnung oder Figur, welche
auf solches Garn gedrukt ist, beibehalten wird, wenn man solches
Garn zu Tuch oder anderen Fabrikaten webt, auf welche Methoden und
Apparate sich Louis
Schwabe, Fabrikant von Manchester, am 22. Januar 1831 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Februar 1834, S.
84.
Mit Abbildungen auf Tab. II.
Methoden und Apparate zum Zubereiten, Druken
und Weben des Baumwollen-, Seiden- und Wollengarnes
etc.
Bevor ich zur Beschreibung der verschiedenen Apparate
uͤbergehe, mittelst welcher ich das Garn so druke, daß
dasselbe die Zeichnung oder Figur beibehaͤlt, wenn
solches zu irgend einem Zeuge gewebt worden, erlaube ich mir
einige Bemerkungen uͤber die Auswahl und Zubereitung des
Garnes, welches zu diesem Behufe verwendet werden soll, zu
machen. Obschon man naͤmlich mit allen Garnsorten, deren
man sich gewoͤhnlich zur Kette bedient, die Resultate,
die ich hier beschreiben will, erzielen kann, so empfehle ich,
wenn man mit Baumwollene, Leinen? oder Wollengarn arbeiten will,
doch vorzuͤglich solches anzuwenden, welches vorher (mit
Gas) gesengt wurde, um es von seinen losen Fasern zu befreien.
Dieses Garn soll in Straͤhne gebracht, und gebleicht oder
jenen Vorbereitungen unterworfen werden, welche man in den
Drukereien je nach den Mustern, die gedrukt werden sollen, vor
dem Druke vorzunehmen pflegt. Das Garn wird hierauf als Kette
aufgezogen, und dann auf die gewoͤhnliche Weise auf den
Baum aufgewunden, wobei vorzuͤglich dafuͤr zu
sorgen ist, daß der Baum vollkommen genau und richtig
zugerichtet ist. In diesem Zeitraume des Processes muß die Kette
sorgfaͤltig auf dieselbe Weise gereinigt werden, auf
welche sie die Weber vor dem Weben zu reinigen pflegen. Erst
dann beginnen die von mir erfundenen Methoden, die man sammt den
dazu noͤthigen Apparaten aus folgender Beschreibung und
aus den beigefuͤgten Figuren deutlicher verstehen
wird.
Fig. 5 ist ein Aufriß oder eine Seitenansicht einer
Maschine, mittelst welcher die Kette von dem ersten Kettenbaume,
auf den sie auf die gewoͤhnliche Weise aufgewunden
worden, neuerdings auf einen Baum gebracht wird. An dieser Figur
ist AA, AA das Gestell, und B der erste Baum, auf welchem sich
die Kette befindet. Dieser Baum oder diese Walze wird in seiner
Mitte getragen, und mittelst des bei C ersichtlichen Spanners (break or drag) stationaͤr
erhalten. Die Einrichtung dieses Spanners ist so bekannt, daß
sie keiner weiteren Beschreibung bedarf; er wird durch die
Stellung des Gewichtes c an dem
Hebel, an welchem dasselbe aufgehaͤngt ist, regulirt. DD ist ein Brett voll kleiner
Loͤcher, welches man aus Fig. 6
deutlicher ersieht. Dieses Brett ist an jeder Eke mittelst
Schnuͤren aufgehaͤngt, die oben an dem Gestelle
festgemacht, und so eingerichtet sind, daß der Arbeiter das
Brett in die bei DD
ersichtliche Stellung bringen, oder bis zu der punktirten Linie
d
d herablassen kann. Dieses Brett,
welches man das Tragbrett (cumber-board) zu nennen pflegt, dient zum
Tragen und Ordnen kleiner metallener Geraͤthe, der
sogenannten Ringeln (mails), von
denen man in Fig. 7
eines in natuͤrlicher Groͤße abgebildet sieht. Von
diesen Ringeln ist auf der oberen Flaͤche des Tragbrettes
an jedem Ende der Kette eines angebracht, und zwar in einer
Entfernung von einander, die sich nach der Nummer und Feinheit
der Riethblaͤtter, deren man sich beim Weben bedient,
richtet. Aus einem Blike auf Fig. 7
wird man sehen, daß das daselbst abgebildete Ringelchen zwei
Oehre hat, und daß in dem einen dieser Oehre eine kleine Schnur
mit einem Bleigewichte E, welches
man in England den Lingo zu nennen pflegt, befestigt ist. Wenn
nun das Tragbrett in die Stellung gebracht wird, die man in Fig. 5 bei DD
ersieht, so ruhen die Ringelchen, indem sie zu groß sind, als
daß sie durch die Loͤcher in dem Tragbrette gehen
koͤnnten, auf der oberen Flaͤche desselben, auf
der sie durch die Schnuͤre und die Lingogewichte E festgehalten werden. Durch das
obere Oehr eines jeden dieser Ringelchen wird ein Ende des
Kettenfadens gezogen, der, wie man aus Fig. 5
sieht, uͤber die Walze F
durch die Geschirre G und das
Riethblatt der Lade H an den Baum
I vorwaͤrts
laͤuft, auf welchen er wieder aufgewunden wird.
Wenn nun eine Maschine dieser Art zur Vollbringung der ersten
Operation in Thaͤtigkeit gesezt werden soll, so muß
dieselbe vorher in Ordnung gebracht werden, indem man die Enden
der Kette durch die entsprechenden Ringelchen und durch die
uͤbrigen Theile des Apparates fuͤhrt. Gesezt aber
die Kette sey bereits von dem Baume B auf den Baum J
aufgewunden worden, so geht die Operation auf folgende Weise von
Statten. Der erste Kettenfaden, der sich, wie die Zeichnung
zeigt, bei B befindet, wird an dem
Punkte M mit dem Trumme des lezten
Kettenfadens zusammengedreht oder verbunden, und zwar auf die
gewoͤhnliche Weise, so daß die Enden der entsprechenden
Kettenfaͤden mittelst Baͤndern, die man bei m und n
sieht, unbeschaͤdigt erhalten werden. Sobald nun dieses
Zusammendrehen oder Vereinigen der alten und neuen
Kettenfaͤden vollbracht ist, wird
der Baum I nach der Richtung des
gebogenen Pfeiles gedreht, und die Kette vorwaͤrts
gezogen, bis die gedrehten Stellen vorne vor dem Riechblatte
(reed) H anlangen, wo ein 3 bis 4zoͤlliges
Stuͤk Zeug gewebt wird, in welches man einen Stab oder
ein gerades Stuͤk Holz einwebt. Hierauf wird das Trumm
oder das Ende der alten Kette entfernt, und der uͤbrige
Theil mittelst des hoͤlzernen eingewebten Stabes, der in
eine in dem Baume I befindliche Fuge
paßt, an dem leeren Baume I
befestigt. Um diese Zeit wird nun die Tragplatte in die
Stellung, die sie bei d
d hat, herabgelassen, so daß die
Ringelchen mit den Lingos an der Kette haͤngen, und daß
folglich jedes Ende der Kette waͤhrend des
Wiederaufwindprocesses gleichmaͤßig gespannt erhalten
wird.
Zu bemerken ist, daß diese Maschine zum Wiederaufwinden der Kette
vor dem Bedruken dient, und daß der Zwek der Geschirre oder des
Webeapparates folgender ist: 1) wird damit, wie bereits gesagt,
ein Stuͤk Zeug gewebt, in welches der Stab, womit die
Kette an dem Baume I befestigt wird,
eingewebt ist; 2) wird damit, wenn sich die Kette auf dem Baume
B ihrem Ende naht, ein Band
geschlagen; und 3) endlich dient dieser Apparat zum Weben eines
zweiten Stuͤkes Zeug, welches das Band sichert, und die
Enden der Trumme, die fuͤr die naͤchste Operation
in der Maschine bleiben, festhaͤlt. Wenn man nun mit
dieser Maschine arbeitet, hat man besonders darauf zu achten,
daß keines der Ringelchen je auf dem Tragbrette aufruht, wenn
sich dieses in der Stellung d
d befindet, indem hiedurch
nothwendig die Wirkung derselben, naͤmlich die
gleichmaͤßige Spannung der Kettenfaͤden aufgehoben
werden wuͤrde. Ich rathe auch auf den Baum I, waͤhrend des
Fuͤllens desselben, einen Pappendekel zu legen, um die
Oberflaͤche dadurch regelmaͤßiger zu erhalten.
Auch die Stellung des Gewichtes C
ist zu beruͤksichtigen, indem der Zug des Baumes B nothwendig in dem Maße zunehmen
muß, in welchem dessen Umfang abnimmt. Alle diese, so wie einige
andere Dinge wird man sich durch die Erfahrung am besten eigen
machen.
Fig. 8 ist ein Aufriß oder eine Seitenansicht einer
Maschine, in welcher die Kette, die in der zulezt beschriebenen
Maschine auf den Baum I aufgewunden
worden, von diesem Baume auf jenen Baum uͤbertragen wird,
den man in dieser Figur bei O
ersieht, und in welcher die auf diese Weise uͤbertragene
Kette mit einem Muster oder einer Figur bedrukt wird, die sie
beizubehalten hat, wenn sie spaͤter verwebt wird. In
dieser Maschine sieht man den Baum I
mit der auf ihn aufgerollten Kette vorne vor dem Geschirre oder
vor dem webenden Theile der Maschine, welches Geschirr, gleich
wie an der vorhergehenden Maschine, dazu dient,
damit an dem Ende der Kette kleine Stuͤke Zeug gewebt
werden koͤnnen, durch welche die Kettenenden eben
erhalten werden, und durch welche gleichfalls ein Stab (mittelst
welchem sie an dem Balken festgemacht werden) gestekt wird. Die
Kette wird in dieser Maschine in horizontaler Richtung von dem
Baume I durch die Geschirre und
uͤber einen Druktisch NN an den Baum O
gefuͤhrt, der, indem er mit einem Hebel oder auf irgend
eine andere Weise umgedreht wird, die Kette von dem Baume I aufnimmt. Dieser leztere Baum gibt
die Kette naͤmlich unter einem Grade von Spannung ab, der
durch die Reibung des Druͤkers oder Spanners P und des Gewichtes p regulirt wird. Die Zapfenlager, in
denen sich der Baum 0 dreht, koͤnnen durch eine
Schraubenbewegung, die man bei Q
sieht, gehoben oder herabgelassen werden, so daß der Arbeiter
auf diese Weise im Stande ist, die Kette waͤhrend ihres
Laufes uͤber den Druktisch N,
N immer horizontal zu erhalten, und die
Erhoͤhung, welche durch die Anfuͤllung des Baumes
I waͤhrend des Fortganges
der Arbeit erfolgt, auszugleichen. Wenn man mit dieser Maschine
zu arbeiten beginnt, so muß ein Trumm eingesezt, oder durch die
Geschirre und durch die Leiter oder Scala, die man bei t sieht, und welche spaͤter
beschrieben werden soll, gezogen werden. An dieses Trumm wird
dann auf die gewoͤhnliche Weise das Ende der neuen Kette
gedreht oder gestuͤkelt. Gesezt aber die Maschine sey
bereits regelmaͤßig in Gang, und es sey ein
gefuͤllter Baum I eingesezt,
so geht die Arbeit auf folgende Weise von Statten. Das kleine
Stuͤk Zeug, welches sich an der neuen Kette befindet, muß
allmaͤhlich und in dem Maße, als das Drehen, wodurch die
neue Kette an dem Punkte S mit dem
alten Trumme verbunden wird, fortschreitet, weggeschnitten
werden, und sobald dieß geschehen ist, wird der Baum O in Bewegung gesezt, bis die
Drehung in der Richtung des Pfeiles bis an den Punkt T gelangt ist, an welchem Punkte
dann mittelst der Leiter oder der Scala t, die mit Schnuͤren an dem Gestelle
aufgehaͤngt ist, ein drei bis vier Zoll langes
Stuͤk Zeug gewebt wird. Dieses Stuͤk Zeug ist dazu
bestimmt, die Enden in gehoͤriger Richtung zu erhalten,
so wie es auch zur Aufnahme des bereits beschriebenen Stabes
bestimmt ist. Ist dieß geschehen, so wird das alte Trumm
entfernt, und die Leiter oder Scala t zwischen den Druktisch und den Baum O an den Punkt T gebracht, wo sie auf dieselbe
Weise, wie bei t aufgehaͤngt
wird; die Kette wird an dem leeren Baume O befestigt, wo dann der Druk beginnt. Ich muß hier
bemerken, daß die Maschine vollkommen genau gebaut seyn muß, und
daß die Baͤume I und O vollkommen parallel mit einander
laufen muͤssen; denn nur wenn dieß der Fall ist, wird die
ganze Kette bei ihrem Laufe uͤber den Druktisch NN eine gleiche Spannung
behalten, und eine gleichmaͤßige Oberflaͤche
darbieten. Der Druk kann mit Formen, Platten oder
auf eine andere Weise und genau so Statt finden, wie man ihn an
den Calico's zu vollbringen pflegt; der Querlauf des Garnes
tritt nur in bestimmten Zeitperioden, naͤmlich dann ein,
wenn der Druk jenes Theiles, der sich unmittelbar auf dem Tische
NN befindet, vollendet
ist. Waͤhrend dieses Theiles des Processes wird jede
Unregelmaͤßigkeit, die allenfalls durch die Bewegung der
Kette uͤber die Flaͤche des Druktisches erzeugt
wird, unmittelbar durch eine Bewegung der Geschirre regulirt.
Zunaͤchst an dem Druktische NN befindet sich ein Cylinder U, uͤber den die Kette an der Tafel
laͤuft, deren obere Flaͤche sich beilaͤufig
1/16 Zoll hoch uͤber der Flaͤche des Druktisches
und in gleicher Hoͤhe mit dem Baume O befindet. Die Hoͤhe dieses
Baumes O wird, wie bereits gesagt,
mittelst der Schraube Q so regulirt,
daß die Kette, wenn die Drukform abgenommen worden, eine Neigung
hat, von dem Druktuche emporzuspringen, was ich fuͤr
unumgaͤnglich nothwendig halte, wenn meine Maschine eine
gute Arbeit liefern soll. W und W' sind beides Cylinder, die mit dem
Baume O parallel laufen. An dem
Cylinder W ist ein Stuͤk
Calico angebracht, welches etwas breiter und laͤnger ist,
als die Kette beim Beginne des Drukes. Dieser Calico
laͤuft in der Richtung der Pfeile unter den Druktisch NN und uͤber die
Leitungswalze Z, von wo aus er dann
uͤber den Druktisch an den oberen Cylinder W' geht. Dieser Cylinder W' wird durch ein Laufband, welches
von dem Baume O herlaͤuft, in
Bewegung gesezt, und dadurch veranlaßt, so viel Calico
aufzunehmen, als auf den Baum O von
der Kette aufgenommen wird, so daß folglich jedes Stuͤk
Kette immer auf ein frisches Stuͤk Calico trifft, und daß
das Druktuch folglich waͤhrend des ganzen Drukprocesses
immer rein bleibt. Ich habe nun nur noch zu bemerken, daß ich
sowohl in Betreff des Auswindens, als in Betreff des Drukes die
sogenannten Geschirre mit langen Oehren am tauglichsten befunden
habe, indem sie dem Durchgange der Kette waͤhrend der
Arbeit am wenigsten Hindernisse in den Weg legen; und endlich,
daß die Anwendung und die gehoͤrige Einrichtung der
Leiter oder der Scala t zum Gelingen
der Arbeit wesentlich nothwendig ist. Diese Leiter oder Scala
t ist naͤmlich auf
folgende Weise gebaut. Nachdem die Nummer oder die Feinheit des
Riethblattes, dessen man fuͤr den zu verfertigenden Zeug
bedarf, bestimmt worden, bediene ich mich desselben Riethblattes
auch zur Verfertigung der Leiter oder Scala t, und verfertige damit eine Kette
aus starkem Garne, wozu ich einer starken Seide, die auf die
beschriebene Weise sorgfaͤltig aufgewunden und wieder
aufgewunden worden, den Vorzug gebe. Diese Kette muß dann auf
folgende Weise und mit einem Gewichte, welches so schwer als
moͤglich ist, gewebt werden. Man webe
naͤmlich zuerst einen Zoll Zeug; dann ziehe man einen
vollkommen geraden Eisenstab ein, und hierauf webe man
neuerdings einen Zoll Zeug. Ist dieß geschehen, so ziehe man
beilaͤufig 5 Zolle von der Kette heruͤber, ohne
dieselbe zu weben, um dann neuerdings einen halben Zoll Zeug zu
weben, einen zweiten Eisenstab einzuziehen, und zulezt abermals
einen Zoll Zeug zur Befestigung des Stabes zu weben. Hierauf
werden saͤmmtliche gewebte Theile der Leiter oder der
Scalen mit einer starken Gummiaufloͤsung
gesaͤttigt, damit die Faͤden der Kette mit mehr
Festigkeit an Ort und Stelle erhalten werden. In diesem Zustande
sieht man die Scala in Fig.
11 abgebildet; da jedoch die Federkraft oder
Elasticitaͤt der Staͤbe XX, welche durch die
Seitenstuͤke YY gleich
weit von einander entfernt gehalten werden, die Kette nicht in
gehoͤriger Spannung erhalten wuͤrde, so hielt ich
es fuͤr noͤthig, die Eisenstaͤbe in feste
hoͤlzerne Rahmen einzubetten, die in Fig.
12 im Durchschnitte dargestellt sind, und die, wenn
sie mittelst Schrauben oder auf irgend eine andere Weise
geschlossen werden, eine Scala von der in Fig.
13 abgebildeten Form bilden. Diese Scala t wird an dem Gestelle der Maschine
aufgehaͤngt. Zu bemerken ist 1) daß die Kette, welche
bedrukt werden soll, bei ihrem Laufe uͤber den Druktisch
eben und regelmaͤßig ausgebreitet seyn muß, was sich
dadurch erzielen laͤßt, daß man jedes einzelne Ende der
Kette durch eine verschiedene Oeffnung in der Scala
fuͤhrt; 2) daß man die Gegenwart von Staͤben (rods) bei dem zunaͤchst
folgenden Webeprocesse unnoͤthig macht, indem man
Vorsorge trifft, daß der Weber ein allenfalls abgerissenes Ende
auf dieselbe Weise auffindet, auf welche er es mit den
Staͤben auffindet, und 3) endlich, daß die Scale von den
beim Druken in Anwendung kommenden chemischen Reagentien oder
Beizen nicht angegriffen wird, und daß alle Anhaͤufung
von Beize oder von Farbestoffen waͤhrend des Drukes
mittelst eines Schwammes entfernt und verhindert wird. Man soll,
wenn man sich der Scala bedient, sie anfangs an ihrem
hoͤchsten Punkte aufgehaͤngt benuzen, und der
Arbeiter soll dieselbe im Verlaufe des Drukes nur in dem Maße
herabsenken, als sie durch den Durchgang der bedrukten Kette
beschmuzt worden. Sobald auf diese Weise die fuͤnf Zolle
der Scala, welche zum Behufe des Durchganges der Kette offen
gelassen sind, herabgelangt sind, soll man sie reinigen, und
hierauf wieder bis zu ihrem hoͤchsten Punkte,
naͤmlich bis zu w,
emporheben, wo dann der Proceß wieder von Vorne beginnen
kann.
Ist der Druk der Kette beendigt, so rathe ich beilaͤufig 1
1/2 Yards derselben wieder auf den Baum I zuruͤkzuwinden, und, nachdem der Baum O mittelst der Schrauben Q gehoben worden, die Scala wieder
an ihre fruͤhere Stelle bei T zu bringen, und 10 bis 12 Schlaͤge (picks) daruͤber zu weben,
damit die Kettenenden auf diese Weise festgehalten werden. Die
bedrukte Kette soll hierauf wieder gegen den Baum O gezogen werden, um dann ein Band
zu befestigen, indem man 5 bis 6 Zolle Zeug mit einem
eingewebten Stabe webt. Die bedrukte Kette an dem Baume O wird in den Webestuhl gebracht und
daselbst verwebt; hiebei werden, sobald die Drehung vollendet,
und beilaͤufig ein Yard Zeug gewebt ist, die oben
erwaͤhnten 10 oder 12 Schlage entfernt. Zu bemerken ist
auch, daß die Pappendekel, die fruͤher auf den Baum I gebracht worden, bei diesem
Processe, so wie sie bei I frei
werden, auf den Baum O gebracht
werden muͤssen, damit auch hier die Kette
regelmaͤßiger aufgetragen werde; und daß sich das Troknen
des bedrukten Garnes bedeutend beschleunigen laͤßt, wenn
man einen Faͤcher oder einen solchen Apparat anbringt,
wie ihn die Weber zum Behufe des schnelleren Troknens der
gewebten Zeuge benuzen.
Die bedrukte Kette wird endlich in einen Webestuhl gebracht,
dessen Ausheber (ratch) so kurz als
moͤglich ist, und an welchem der Werkbaum und der Baum
O vollkommen parallel mit
einander laufen. Auch muß die Flaͤche der Kette
vollkommen horizontal erhalten werden, wozu aͤhnliche
Schrauben Q, wie die in Fig. 8 beschriebenen, taugen. Beim Weben des
bedrukten Garnes soll man sich solcher Geschirre bedienen, wie
sie in Fig.
10 abgebildet sind, und welche aus zwei
entgegengesezten, so in einander geschlungenen Gliedern
bestehen, daß die Kettenfaͤden durch beide Glieder oder
Schleifen gehen, und auf diese Weise so festgehalten werden, daß
sie sich waͤhrend des Actes des Webens nicht bewegen
koͤnnen. Die Anwendung dieser Art von Geschirren zugleich
mit der Scala t, die die Anwendung
der Staͤbe beim Webeproceß entbehrlich macht, betrachte
ich als vorzuͤglich wesentlich und nothwendig, um das
Muster auf der Kette zu erhalten, und folglich als einen der
wichtigsten Theile meiner Erfindung. Wenn die Kette zu Zeugen
verwebt worden, so muͤssen die auf sie gedrukten Muster
und Zeichnungen gefaͤrbt, gewaschen und uͤberhaupt
zubereitet werden, wie dieß bei den gewoͤhnlichen
Faͤrbeprocessen zu geschehen pflegt. Alle diese
Operationen haͤngen naͤmlich von der
vorausgegangenen Zubereitung des Garnes, so wie von der Art von
Zeug, die man fabriciren will, ab.