Titel: Verbesserungen in der Fabrikation von Baksteinen und Ziegeln, worauf sich Robert Beart, Müller von Godmanchester in der Grafschaft Huntington, am 25. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 52, Jahrgang 1834, Nr. LXXXIII., S. 447
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LXXXIII. Verbesserungen in der Fabrikation von Baksteinen und Ziegeln, worauf sich Robert Beart, Muͤller von Godmanchester in der Grafschaft Huntington, am 25. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1834, S. 86. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Verbesserungen in der Fabrikation von Baksteinen und Ziegeln etc. Der Patenttraͤger bezwekt durch seine Erfindung eine eigenthuͤmliche Einrichtung der Model und eine eigene Methode diese Model mit Thon zu fuͤllen, wodurch die Ziegelfabrikation nach seiner Ansicht wesentlich erleichtert werden soll. Fig. 36 ist ein Aufriß einer Maschine mit zwei Modeln, an welchem mehrere Theile im Durchschnitte dargestellt sind, damit deren Einrichtung deutlicher daraus erhelle. Fig. 37 hingegen ist eine horizontale Ansicht der Maschine. An beiden Figuren sind gleiche Theile auch mit gleichen Buchstaben bezeichnet. a, a ist ein starkes Gestell aus Holz oder aus irgend einem anderen geeigneten Materiale, auf welchem die Maschine ruht. b ist eine Muͤhle, wie man sie gewoͤhnlich zum Mahlen und Zubereiten des Thones oder des Erdgemisches benuzt. Am Boden dieser Muͤhle befindet sich eine Oeffnung, durch welche die Model c, d abwechselnd auf die sogleich zu beschreibende Weise mit Thon gefuͤllt werden. Die Model c, d bestehen aus vierekigen Gehaͤusen, welche an dem Kreuze e angebracht sind; dieses Kreuz dreht sich um die Welle t, welche sich zwischen den beiden Modeln befindet, so daß diese Model abwechselnd unter die Oeffnung, die sich, wie gesagt worden, im Boden der Muͤhle findet, gebracht, und mit Thon oder mit dem Erdgemische gefuͤllt werden, Waͤhrend das in dem anderen Model enthaltene Material in Ziegel verarbeitet wird. Jeder dieser Model hat einen falschen Boden f, welcher auf Tragleisten g ruht; h ist ein Kolben, der, indem er mittelst der Schraube j emporbewegt wird, den falschen Boden f veranlaßt, auf den in den Modeln enthaltenen Thon zu druͤken. i ist ein Winkelrad, dessen Achse sich in geeigneten, in dem Gestelle der Maschine angebrachten Zapfenlagern dreht. Durch den Mittelpunkt der Nabe dieses Rades geht eine Mutterschraube, welche der Schraube j, die den Kolben in Bewegung sezt, entspricht. k ist ein anderes Winkelrad, dessen Zaͤhne in jene des Rades i eingreifen, und dadurch dieses leztere in Bewegung sezen. Die Achse des Rades k dreht sich in Zapfenlagern in dem Gestelle; an ihr befindet sich ein Getrieb, welches in ein zum Treiben des Getriebes l dienendes Zahnrad m eingreift. Das Rad m ist an einer Achse oder Welle aufgezogen, an der sich der Hebel oder die Griffe n, womit dieser Theil der Maschine in Bewegung gesezt wird, befindet. Die Maschine arbeitet auf folgende Weise. Gesezt der Model c ist mit Thon gefuͤllt, so befindet sich der Model d folglich unter der Muͤhle, um mit Thon gefuͤllt zu werden, waͤhrend der in dem Model c enthaltene Thon in Ziegel verarbeitet wird. Dreht man nun den Griff n, so wird das Rad m das Getrieb l und damit das Rad k treiben; dieses leztere wird seinerseits das Rad i treiben, wodurch die Schraube j den Kolben h so weit emportreibt, als es die Dike des Ziegels erfordert. Fig. 38 ist ein Instrument, womit ein so dikes Stuͤk Thon von dem Model herabgeschnitten wird, als zur Formung des Ziegels noͤthig ist. o ist ein von p zu p gespannter Draht, der den schneidenden Theil bildet. Der Arbeiter sezt beim Abschneiden eines Ziegels die Theile p so auf den Model, daß deren Seiten als Fuͤhrer dienen, und zieht, indem er auf die Griffe q druͤkt, den Draht durch den Thon, wodurch ein Stuͤk, welches einen Ziegel bildet, und welches leicht mit der Hand entfernt werden kann, abgeschnitten wird. Der obere Theil r des Schneidwerkzeuges wirkt als Streicher, und wird uͤber die Oberflaͤche des Thones in dem Model hin und her bewegt, um dieselbe zu glaͤtten. Ist dieß geschehen, so dreht der Arbeiter den Griff n; und kommt nun neuerdings eine Quantitaͤt Thon aus dem Model empor, so wird dieselbe gleichfalls abgeschnitten und entfernt, u.s.f., bis der Model leer ist. In diesem Falle wird dann naͤmlich die Muͤhle angehalten, der Kolben h herabgeschraubt, und die Stellung der Model veraͤndert, so daß der leere Model c unter die Muͤhle gelangt, waͤhrend der volle Model d uͤber den Kolben zu stehen kommt. Dieß geschieht, indem man die Welle und die Model mittelst eines Hebels u, t, der sich, wie aus Fig. 14 ersichtlich ist, gegen die Eke des Models und die Spindel t lehnt, umdreht. s ist ein kreisrunder Tisch, auf welchem die Model c, d laufen. Daß man den Ziegeln auch jede andere Form, als eine vierekige geben kann, erhellt von selbst; man braucht naͤmlich nur den Modeln die erforderliche Form zu geben. Sollen die Ziegel gebogen werden, so kann dieß geschehen, indem man sie feucht uͤber einen gehoͤrigen Model kruͤmmt, und dann troknet. Der Patenttraͤger bemerkt am Schlusse, daß es nicht durchaus nothwendig ist, daß der Kolben oder Staͤmpel emporbewegt wird, sondern daß derselbe auch unbeweglich angebracht werden kann, wenn man die Model dafuͤr durch Zahnraͤder oder Zahnstangen herab bewegt. Auch bemerkt er, daß er sich nicht auf die Fuͤllung der Model mit Huͤlfe der angegebenen Muͤhle beschraͤnkt, sondern daß diese Fuͤllung auch mit der Hand oder auf irgend andere Weise geschehen koͤnne. Als seine Erfindung erklaͤrt der Patenttraͤger hauptsaͤchlich den Bau der Model c, d.

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Tafel Tab. VI
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