Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XXVIII., S. 154 |
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XXVIII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 26. April bis 24. Junius 1834 in England
ertheilten Patente.
Dem Ernst Wolf,
Kaufmann von Stamford Hill, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
den Dampfmaschinen, die ihm von einem im Auslande wohnenden Fremden mitgetheilt
wurden. Dd. 26.
April 1834.
Dem John
Christophers, Kaufmann von New Broad Street, City of London, auf
Verbesserungen an den Schiffsankern. Dd. 26. April 1834.
Dem William Gittins
Esq., von St. Pancras, in der Grafschaft Middlesex: auf
eine verbesserte Methode das Wasser, dessen man sich auf Schiffs- und
anderen Dampfmaschinen zur Verdichtung bedient, zu diesem Zweke anzuwenden. Dd. 6. Mai
1834.
Dem William Alfred
Noble, Ingenieur in Cross-Street, Sherry Garden Street,
Bermondsey, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an Pumpen und Maschinen
oder Apparaten zum Heben, Saugen und Treiben von Wasser und anderen
Fluͤssigkeiten, Dd. 6. Mai 1834.
Dem Alexander Beattie
Shankland, Gentleman, in Egremont Place, Pfarrei St. Pancras, Grafschaft Middlesex: auf eine Maschine, womit man Holz
zu verschiedenen Zweken von sehr mannigfachen Formen und Dimensionen
ausschneiden kann. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 6. Mai
1834.
Dem Louis Brumer,
Architect und Civilingenieur, von Vincyard Walk, Pfarrei Clerkenwell, in der
Grafschaft Middlesex: auf eine hydraulische Maschine mit Centrifugalkraft zum
Heben und Treiben von Wasser, Dd. 8. Mai 1834.
Dem John Mc. Dowall,
Mechaniker und Ingenieur, von Johnstone bei Paisley, in der Grafschaft Renfrew,
Schottland: auf Verbesserungen an den metallenen Kolben, Pumpenstiefeln und
Kesseln fuͤr Dampfmaschinen, Dd. 12. Mai 1834.
Dem James Dutton,
Tuchmacher, von Wotton- under-Edge, in der Grafschaft Gloucester:
auf Verbesserungen im Zurichten der Tuͤcher, und auf eine eigene Methode
dazu und die dazu gehoͤrigen Apparate. Dd.
13. Mai 1834.
Dem Georg Bather,
Waagenverfertiger in der Pfarrei St. James, Westminster: auf eine Wagmaschine
nach einer neuen Einrichtung, Dd. 22. Mai 1834.
Dem Thomas Edmonds,
in Burton Street, Pfarrei St. George, Hanover Square, Grafschaft Middlesex: auf
ein neues Verfahren, das Leder so zuzubereiten, daß es weniger vom Wasser
durchdrungen wird und seine Biegsamkeit beim Gebrauch besser beibehaͤlt
als das nach den gewoͤhnlichen Methoden bereitete Leder, Dd. 22. Mai
1834.
Dem Joseph Morgan,
Zinngießer zu Manchester, Grafschaft Lancaster: auf
gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Fabrikation gegossener Lichter. Dd. 22. Mai
1834.
Dem Charles Louis Stanislas
Baron Heurteloup in Holles Street, Cavendish Square, Grafschaft
Middlesex: auf Verbesserungen an gewissen Feuergewehren. Dd. 22. Mai 1834.
Dem Andrew Smith,
Mechaniker in Princes Street, Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf ein
neues und verbessertes Verfahren den Hanf und Flachs so vorzubereiten, daß er
zum Hecheln bei der Leinwandfabrikation und zum Spinnen bei der Fabrikation von
Seilwerk und Bindfaden geeignet wird. Dd. 24. Mai 1834.
Dem Luke Smith,
Baumwollfabrikant zu Manchester, Grafschaft Lancaster,
und John Smith, Maschinerverfertiger zu Hepwood in derselben Grafschaft: auf
gewisse Verbesserungen an Webestuͤhlen, Dd.
24. Mai 1834.
Dem Philipp Augustus de
Chapeaurouge, Gentleman in Fenchurch Street, City von London: auf einen Apparat oder eine
Maschine zur Erzeugung von Triebkraft, welchen er ein selbstwirkendes Triebwerk nennt. Ihm von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 24. Mai 1834.
Dem Stephen Hawkins,
Gentleman im Milton House, bei Portsmouth, Grafschaft Hants: auf Verbesserungen an den Apparaten
oder Flaschen zum Erwaͤrmen der Betten und zu anderen Zweken. Dd. 24. Mai
1834.
Dem John George
Bodmer, mechanischem Ingenieur in Bolton-le-Moors,
Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an feststehenden sowohl als wandelnden
Dampfmaschinen und ihren Kesseln, Dd. 24. Mai 1834.
Dem John George
Bodmer, mechanischem Ingenieur in Bolton-le-Moors,
Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen in der Einrichtung der Roͤste
und Oefen fuͤr Dampfmaschinen und zu anderen Zweken. Dd. 24. Mai
1834.
Dem William Crofts in
New-Radford, Grafschaft Nottingham: auf
Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnetspizen. Dd. 27. Mai
1834.
Dem William Henry
Hornby, Baumwollspinner und Kaufmann zu Blackheath, in der
Grafschaft Lancaster, und William Kenworthy, Mechaniker zu Blackburn ebendaselbst: auf
gewisse Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen fuͤr
Baumwolle, Leinen, Seide und Wolle, Dd. 27. Mai 1834.
Dem Richard Simpson,
Gentleman in Southampton Row, Bloomsbury, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an den Maschinen zum Reinigen der Baumwolle und Wolle. Ihm von
einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 3. Jun. 1834.
Dem John Bertin,
Maschinist zu Basford, in der Grafschaft
Nottingham, und James Gibbons, Maschinist zu Radford in
derselben Grafschaft: auf Verbesserungen an den Spizenmaschinen und ein
Verfahren, Bobbinnetspizen von besserem Gewebe, sowohl glatte als gemusterte, zu
fabriciren. Dd. 5.
Jun. 1834.
Dem George Saint Leger
Grenfell, Kaufmann aus Paris,
gegenwaͤrtig am Cadogan Place, Sloane Street, Grafschaft Middlesex: auf
eine verbesserte Einrichtung der Sattel. Ihm von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 5. Junius 1834.
Dem Edward Keele,
Brauer zu Tilchfield, in der Grafschaft Southampton: auf ein verbessertes Ventil
und einen Apparat, um Porter, Bier, Ale, Wein, Branntwein, Cider und andere
zukerhaltige und gaͤhrungsfaͤhige Fluͤssigkeiten in
verschlossenen Gefaͤßen gaͤhren zu lassen und zu laͤutern.
Dd. 7. Jun.
1834.
Dem Thomas Ridgway
Bridson, Bleicher im Township von Great Bolton, Pfarrei
Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen
an den Maschinen oder Apparaten zum Troknen der Baumwollen- und
Leinenzeuge. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. Jun. 1834.
Dem James Whitaker,
Flanellfabrikant zu Wardle bei Rochdale: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Kardaͤtschen der Wolle, Dd. 12. Jun.
1834.
Dem Matthew Bush,
Kattundruker auf dem Dalmonarch Printfield, bei
Bonhill-by-Dunbarton, North Britain: auf Verbesserungen an den
Maschinen zum Troknen und Druken der Kattune und anderer Zeuge. Dd. 14. Jun.
1834.
Dem James Lee Hannah,
Med. Dr. zu Brighton, in
der Grafschaft Sussex: auf gewisse Verbesserungen an den chirurgischen
Instrumenten zum Zermalmen der Blasensteine. Dd.
16. Jun. 1834.
Dem Joseph Jones,
Baumwollweber zu Oldham, in der Grafschaft Lancaster, und
Thomas Mellodew,
Mechaniker ebendaselbst: auf Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen
und in der Fabrikation gewisser Arten von schwerem Manchester. Dd. 16. Jun.
1834.
Dem Charles Wilson,
zu Kelso, in der Grafschaft Roxburgh: auf Verbesserungen an den Maschinen,
wodurch die Wolle und andere Faserstoffe zum Spinnen vorbereitet werden, Dd. 17. Jul.
1834.
Dem Isaac Jecks
jun., Gentleman am Bennett's Hill, in der City von
London: auf einen Apparat, um
Stiefel an- oder auszuziehen, Dd. 17. Jun. 1834.
Dem William
Symington, Kuͤfer zu Bromley, in der Grafschaft Middlesex, und
Andrew
Symington, Uhrmacher zu Falhland in Fifeshire, Schottland: auf ein
Ruderrad von neuer Einrichtung, Dd. 25. Jun. 1834.
Dem John Chester
Lyman, Gentleman im Golden Square, Grafschaft Middlesex: auf
gewisse Verbesserungen im Aushuͤlsen und Reinigen des Reißes, der Gerste
und des Kaffees. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 24. Jun.
1834.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Junius 1834, S. 403 und Julius, S. 61.)
Verzeichniß der vom 9. Mai bis 3. Junius 1820 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des John Hague,
Ingenieurs von Great Pearl Street, Spitalfields, Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen in der Methode Glashaͤuser, Fabriken und andere
Gebaͤude zu heizen, und Wasser zum Sieden zu bringen. Dd. 9. Mai
1820.
Des John Ambrose
Tickell, Gentleman von West Bromwich, in Staffordshire: auf einen
Kitt zum Wasserbau sowohl als zu anderen Bauten und Stuccaturarbeiten, welcher
Kitt mittelst einer Mineralsubstanz bereitet wird, die bisher noch nicht zu
diesem Zweke benuzt wurde. Dd. 9. Mai 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 332.)
Des Joshia Parkes,
Wollengarnfabrikanten zu Warwick: auf eine neue und verbesserte Methode den
Verbrauch an Brennmaterial an Dampfmaschinen und Oefen im Allgemeinen zu
vermindern und den Rauch zu verzehren. Dd. 9. Mai 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 198.)
Des James Jacks,
Gentleman von Comberwell, Surrey, und des Arthur Aikin, Gentleman von Adelphi, Westminster: auf eine neue oder
verbesserte Methode den Mehlthau oder den Moder an den Segeltuͤchern und
anderen aus vegetabilischen Fasern verfertigten Geweben zu verhindern, Dd. 11. Mai
1820.
Des James Scott,
Uhrmachers von Grafton Street, St. Anne, Dublin: auf eine
neue Combinirungs-, Regulirungs- und Anwendungsmethode der
wohlbekannten mechanischen Kraͤfte und deren Modification, wo man Kraft
und Schnelligkeit bedarf. (Beschrieben im Repertory,
zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 135.)
Des John Malam,
Mechanikers, Romney Terrace, Horseferry Road, Westminster, Middlesex: auf
gewisse Verbesserungen an Gasmessern. Dd. 11. Mai 1820.
Des Samuel Kenrick,
Fabrikanten in West Bromwich, Staffordshire: auf ein Verfahren gußeiserne
Gefaͤße zu verzinnen. Dd. 13. Mai 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 335.)
Des Robert Wornum,
Klaviermachers in Wigmore Street, Cavendish Square, Middlesex: auf eine
Verbesserung an Pianofortes und gewissen anderen Saiteninstrumenten. Dd. 13. Mai
1820. (Beschrieben im Repertory, zweite
Reihe, Bd. XLI. S. 91.)
Des Robert Bill Esq.,
Newman Street, Oxford Street, London: auf ein verbessertes Verfahren Baͤume, Maste,
Segelstangen, Bugspriete und andere Theile der Schiffe zu verfertigen, Dd. 15. Mai
1820.
Des John Barton,
Mechanikers am Falcon Square, London: auf Verbesserungen an den Maschinen und
Ruderraͤdern der Dampfboote, Dd. 15. Mai 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 136.)
Des Richard Watts,
Drukers im Crown Court, Temple Bar, Middlesex: auf Verbesserungen im Schwarzen
der Lettern mit Walzen und im Auflegen des Papiers auf die Lettern, Dd. 15. Mai
1820.
Des Robert Winch,
Pressenverfertigers im Shoe Lane, London: auf Verbesserungen an Drukerpressen. Dd.
18. Mai 1820.
Des Edward Massey,
Uhrenfabrikanten zu Eccleston, Prescot, Lancashire: auf Verbesserungen an
Chronometern und Taschenuhren, Dd. 19. Mai 1820.
Des John Hague,
Mechanikers in Great Pearl Street, Spitalfields, Middlesex: auf Verbesserungen
in der Zubereitung der Materialien fuͤr Toͤpferwaare, Ziegel und
Baksteine. Dd. 2.
Jun. 1820.
Des William Bate,
Esq., zu Peterborough, Northamptonshire: auf Verbesserungen an den Maschinerien,
wodurch man die Kraft zu vermehren pflegt. Dd. 3. Jun. 1820.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun.
1834, S. 403 und Julius S. 60.)
Ueber die Geschwindigkeit der englischen Dampfboote.
Hr. Barlow gab in einer der lezten Sizungen der Royal Society die Resultate der Versuche, die
uͤber die relativen Geschwindigkeiten der Dampfboote der englischen Regierung
angestellt wurden. Das Mechanics' Magazine No. 566,
welches hievon Nachricht gibt, bemerkt nichts weiter, als daß aus diesen Versuchen
hervorging, daß sich durch die Anwendung der senkrecht untertauchenden
Ruderbrettchen nur ein sehr geringer und kaum Erwaͤhnung verdienender Gewinn
an Geschwindigkeit
ergab, und daß auch die Vergroͤßerung der Durchmesser der Raͤder von
sehr zweifelhaftem Nuzen ist.
Ueber Burden's Dampffloß.
Die amerikanischen Blaͤtter enthalten eine Menge von Artikeln, in welchen Hrn.
Burden die Originalitaͤt des Dampfstoßes, den
wir im Polytechnischen Journale Bd. LII. S.
161 in Abbildung und Beschreibung bekannt machten, angefochten wird. Es
wird angegeben, daß Robert Fulton schon vor vielen Jahren
fuͤr die Regierung der Vereinigten Staaten die Dampffregatte:
„Fulton der Erste,“ erbaute, welche der Laͤnge nach
vom Vordertheile bis zum Hintertheile bis zum Kiele hinab in zwei Theile getheilt
war, und deren beide Haͤlften in gewissen Entfernungen von einander in
parallelen Linien, und uͤber dem Wasser durch ein gehoͤrig festes
Zimmerwerk, so wie durch ein Verdek verbunden waren. Es wird ferner gesagt, daß auch
noch ein anderes Boot, das sogenannte „Happy
Couple“ (das gluͤkliche Paar) nach gleichem Plane
erbaut ward) daß man aber, nachdem dieses Boot den gehegten Erwartungen nicht
entsprach, beide Theile zu einem einzigen einfachen Boote vereinigte. Es ist jedoch
zu bemerken, daß die Neuheit des Floßes des Hrn. Burden
nicht sowohl in der Trennung des Fahrzeuges in zwei Theile beruht (denn dergleichen
Zwillingsfahrzeuge wurden nicht bloß in Amerika, sondern auch anderwaͤrts
bereits zu verschiedenen Zeiten in Vorschlag gebracht), sondern daß sie vielmehr in
der kegelfoͤrmigen Gestalt der Spindeln, so wie auch darin liegt, daß
dieselben hohl sind. Das Mechanics' Magazine No. 564
bemerkt daher hienach sehr richtig, daß nur Hrn. Canning's Anspruͤche auf die Prioritaͤt dieser Erfindung, von
denen wir gleichfalls in einem fruͤheren Artikel gesprochen, von Gewicht
sind.
Dampfschiffahrt nach Ostindien.
Das Haus der Gemeinen in England hat auf den Antrag des Hrn. Chas. Grant eine Commission zur Untersuchung der besten Mittel
zur Herstellung und Befoͤrderung der Dampfschiffahrt nach Ostindien
niedergesezt. Es wurden dieser Commission bereits schon mehrere Vorschlaͤge
und Plane vorgelegt, unter denen jener der HH. Seaward zu
den vorzuͤglicheren gehoͤrt. Diese Herren wollen naͤmlich, daß
man große Dampfboote von 1600 Tonnen dazu erbaue, und dieselben mit Dampfmaschinen
von 246 Pferdekraͤften ausstatte. In Booten dieser Art koͤnnten 800
Tonnen Waaren, 100 Tonnen Proviant und Wasser, und 460 Tonnen Steinkohlen
untergebracht werden: eine Quantitaͤt, die hinreichen wuͤrde, um das
Schiff mit Beihuͤlfe des Windes bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung, wo
neuer Vorrath eingenommen werden kann, zu treiben. Die ganze Fahrt wuͤrde
nach ihrer Berechnung 11 Wochen dauern. (Mechanics' Magazine
No. 565.)
Beleuchtung des Tunnels an der Leeds- und
Selby-Eisenbahn.
Man machte kuͤrzlich, wie Hr. James Walker vor der
Commission der Bristol-Eisenbahn bemerkte, an der Leeds- und
Selby-Eisenbahn Versuche mit der Beleuchtung des an dieser Bahn vorkommenden
Tunnels durch Schachte, welche Licht von Oben hereinfuͤhren. Es wurden zu
diesem Behufe sowohl am Boden dieser Schachte, als in der Nahe des Scheitels des
Tunnels Reflectoren angebracht, die das von Oben einfallende Licht in den Tunnel
zuruͤkwarfen. Der Versuch scheint gelungen zu seyn, denn man konnte bei
dieser Beleuchtung sehr gut im Tunnel lesen. (Mechanics'
Magazine No. 566.)
Ueber den Widerstand der Luft gegen schnellfahrende
Wagen.
Der Streit uͤber Badnall's undulirende Eisenbahn
hat nun in den englischen Blaͤttern ein Ende genommen, ohne zu irgend einem
entscheidenden Resultate gefuͤhrt zu haben, was uͤberhaupt nur von
gehoͤrig und in etwas großem Maßstabe angestellten Versuchen zu erwarten
gewesen waͤre. Ob Hr. Badnall
einige Capitalisten
Englands zu solchen Versuchen zu bewegen im Stande war, daruͤber schweigen
die Blaͤtter seit laͤngerer Zeit, wohl aber enthalten sie von Zeit zu
Zeit Aufsaͤze uͤber den Widerstand, den die Luft bei schneller
Bewegung der Wagen leistet, und durch welchen man Badnall's Berechnungen zu Schanden machen wollte. Einer der sonderbarsten
Aufsaͤze findet sich in dieser Hinsicht im Mechanics'
Magazine No. 564 von einem Hrn. W. Aldersey
mitgetheilt. Der Verf. desselben sucht hier darzuthun, daß der Widerstand, den ein
mit einer Geschwindigkeit von 100 Meilen in der Stunde fortrollender Wagen von Seite
der Luft erfahren wuͤrde, nicht großer seyn koͤnne, als der
Widerstand, den ein langsam fahrender Wagen erfahrt, wenn er gegen einer
Windstroͤmung, die 100 Meilen in einer Stunde durchjagt, zu fahren hat. Da
nun ein Wind von dieser Heftigkeit nur ein sehr unbedeutendes Hinderniß gegen das
Gehen und Fahren erzeugt, und nur eine geringe Verspaͤtung hervorbringt, so
schließt er hieraus, daß der Widerstand der ruhigen Luft gegen die rasche Bewegung
auch nicht so gar groß seyn koͤnne. Er sagt ferner, daß es bis jezt noch
unerhoͤrt sey, daß man des Windes halber Vorspannpferde gebraucht
haͤtte, was doch gewiß haͤtte geschehen muͤssen, wenn der
Widerstand der Luft so groß waͤre, als man es glauben machen will. –
Endlich bemerkt Hr. Aldersey bei dieser Gelegenheit, daß
die Eisenbahnen und die Fahrt auf denselben immer noch sehr unvollkommen ist, und
daß es feiner Ansicht nach gewiß noch dahin kommen wird, daß man auf ganz ebenen
Eisenbahnen, auf denen die Reibung so aͤußerst gering ist, und bei Winden,
deren Geschwindigkeit 60 Meilen in der Minute betraͤgt, mit Wagen fahren
wird, die durch große Segel in Bewegung gesezt werden!!
Parker's Lampe.
Hr. Samuel Parker, Broncist, ließ sich bekanntlich am 1.
Julius 1830 ein Patent auf eine angeblich neue Lampe, die ihm von einem Fremden
mitgetheilt wurde, und der er den Namen Aero-fountain
Lamp gab, ertheilen. Von dieser Lampe sagt nun das London Journal of arts, Mai S. 187, Folgendes: „Wir haben die
Erklaͤrung des betreffenden Patentes mit großer Aufmerksamkeit studirt,
koͤnnen aber unmoͤglich herausbringen, worin das Wesentliche
desselben besteht. Im Allgemeinen und der ganzen Einrichtung nach scheint diese
Lampe anderen pneumatischen Lampen aͤhnlich zu seyn, sie hat zwei
Oehlkammern: die eine, welche sich am Boden befindet, speist den Brenner direct;
die andere, welche mit ersterer communicirt, dient zur Aufnahme des
uͤberfließenden Oehles. Auf welche Weise in dem Maße, als sich die
Quantitaͤt des Oehles durch die Verbrennung vermindert, ein vermehrter
Druk der Luft auf das Oehl entsteht, koͤnnen wir unmoͤglich
entdeken. Ueberhaupt scheint weder aus dem Baue der Lampe, noch aus der
Beschreibung derselben irgend etwas Neues hervorzugehen.“ So viel wir
wissen ist diese Lampe franzoͤsischen Ursprunges.
Neue Laffeten fuͤr Kanonen.
Marschall Soult hat in lezterer Zeit unter der Leitung des
Hrn. Capitaͤn Thierry einige neue eiserne
Laffeten, die sich sowohl fuͤr schweres als leichtes Geschuͤz-
eignen sollen, erbauen lassen. Diese Laffeten, mit denen zu Nevers Versuche
angestellt wurden, die sehr guͤnstig ausgefallen seyn sollen, bestehen ganz
aus Schmiedeisen, sie sind sehr einfach, und nicht schwerer, als die
gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen hoͤlzernen Laffeten. Auch die
Raͤder sind ganz aus Eisen gebaut; sie sind leicht und elegant, kosten
weniger als hoͤlzerne Raͤder, und koͤnnen, wenn ihnen ein
Unfall begegnet, leicht an Ort und Stelle ausgebessert werden. Das Vordergestell
besteht aus demselben Materiale, wie das Hintergestell, und ist mit einem
Munitionskasten aus Schmiedeisen versehen, der, um das Eindringen von Nasse zu
verhuͤten, mit beoͤhltem Leder ausgefuͤttert ist. Die Laffete
kann durch eine mechanische Kraft, welche mittelst eines einfachen eisernen Hebels
erzeugt wird, nach dem Ruͤklaufe in einer zum abermaligen Laden geeigneten
Entfernung auf dem sogenannten Rahmen (chassis)
angehalten werden. Nach vollbrachter Ladung und Beseitigung dieser Kraft
laͤuft die Laffete dann von selbst und ohne Beihuͤlfe mit
gleichfoͤrmiger Bewegung in die Batterie. Capitaͤn Thierry hat auch an dem Rahmen, der gleichfalls aus Eisen
besteht, eine solche Einrichtung getroffen, daß der Ruͤklauf weit geringer wird, als bei
irgend einer anderen Vorrichtung, und zwar ohne das Ganze einer zu starken Gewalt
dabei auszusezen. Bei einer Ladung von der halben Schwere der Kugel, und bei bloßer
Befeuchtung des Rahmens, betrug der Ruͤklauf nie uͤber 1 Meter und 40
Cent., gegen 56 Zoll. (Aus dem United Service Journal im
Mechanics' Magazine No. 565.)
Ueber die Anwendung des Gerbestoffes zur Verhuͤtung des
Schmeeres der Weine, und uͤber die Champagner-Weine der HH. Keßler und Comp. zu Eßlingen.
Das Journal des connaissances usuelles enthaͤlt in
einer seiner neuesten Nummern eine Anweisung, wie Hr. P. N. Muzaton die Gerbestofffluͤssigkeit, die er unter dem Namen Liqueur oenophile in den Handel bringt, zur
Verhuͤtung des Schweres der Weine und vorzuͤglich der
schaͤumenden Weine benuzt wissen will. Das Wesentlichste dieser Anweisung
besteht in Folgendem. Man soll die Weine, die man gegen den Schmer oder gegen
sonstige Veraͤnderungen schuͤzen will, oder denen, wenn sie bereits
schmierig geworden, ihre fruͤhere Klarheit wieder gegeben werden soll, vor
Allem von den Hefen abziehen, ihnen dann unter Umruͤhren mit einem
gespaltenen Stoke einen Liter Gerbestofffluͤssigkeit auf jedes Stuͤk
von 230 Liter zusezen, und sie den Tag darauf, aber nicht fruͤher, wenn es
weißer Wein ist, mit einem Quentchen Hausenblase per
Stuͤk, ist es aber rother Wein, nach der gewoͤhnlichen Methode mit
Eiweiß und Salz schoͤnen. Ein Quentchen Hausenblase reicht zum
Schoͤnen des weißen Weines hin, sie muß aber gut aufgeloͤst seyn;
nimmt man eine groͤßere Quantitaͤt, so wird der Wein deßhalb nicht
klarer, wohl aber wird die Quantitaͤt des Bodensazes groͤßer. Acht
Tage nach dem Schoͤnen kann der Wein abgezogen werden; er wird dann, wenn er
auch vorher schmierig war, troken und vollkommen klar geworden seyn; war er hingegen
vorher schon troken, so wird er gegen alle kuͤnftige Veraͤnderung
geschuͤzt seyn. Weihe Weine, die im Fruͤhjahre abgezogen werden, wie
z.B. die Champagner, verfehlen bei dieser Behandlung nie zu schaͤumen; nicht
weil die Gerbestofffluͤssigkeit die Gaͤhrung beguͤnstigt,
sondern weil sie den gummigen Bestandtheil, der dem Gaͤhrungsstoffe schadet,
und der die Einwirkung dieses lezteren auf den Zukerstoff hindert,
niederschlaͤgt. Hr. Muzaton sagt ferner, daß er
noch immer uͤberzeugt sey, daß der Schmer von einer Verbindung des gummigen
Bestandtheiles mit dem uͤberschuͤssigen Gaͤhrungsstoffe
herruͤhre. Da der Grad der Reise der Trauben nun nicht in jedem Jahre gleich
ist, und da die Menge des in den Weinen enthaltenen Zukers und
Gaͤhrungsstoffes mit dieser Reife im Verhaͤltnisse steht, so folgt
hieraus, daß die zuzusezende Menge Gerbestofffluͤssigkeit mit der Neigung des
Weines schmierig zu werden im Verhaͤltnisse stehen muß. Hr. M. will ein
leichtes und sicheres Mittel zur Erprobung dieser Neigung gefunden haben; eine
Flasche Wein von jeder Kelterung reicht zur Probe hin; er macht jedoch sein
Verfahren nicht bekannt, weil das Reagens, welches angewendet werden soll, angeblich
sehr sorgfaͤltig und nach chemischen Proportionen bereitet werden muß. Wer
die Gerbestofffluͤssigkeit von ihm bezieht, kann sich, wie er sagt, weiteren
Aufschluß hieruͤber bei ihm verschaffen. Uebrigens fuͤgt er bei, daß
ein etwas zu großer Zusaz seiner Liqueur oenophile,
deren Reinheit in Bezug auf Gallapfelsaͤure man durch Zusaz von etwas
Eisenvitriolaufloͤsung, und in Bezug auf Potasche durch
Weinsteinsaͤure pruͤfen kann, dem Weine auf keine Weise einen Schaden
bringe, und daß er den Liter derselben gegenwaͤrtig fuͤr ganz
Frankreich um 4 Franken liefere. – Wir verweisen in Hinsicht auf das oben
Gesagte auf die im Polytechn. Journale Bd. XXXVI.
S. 289 und Bd. XLVIII. S. 386
bekannt gemachten Aufsaͤze, so wie auch vorzuͤglich auf die
Bemerkungen, die Hr. G. C. Keßler im Polytechn. Journal
Bd. XXXVII. S. 144 uͤber diesen
Gegenstand mittheilte. Wir ergreifen ferner diese Gelegenheit mit Vergnuͤgen,
um den HH. Keßler und Comp. zu
Eßlingen neuerdings im Namen der Freunde der deutschen Cultur und Industrie
fuͤr die hoͤchst gelungene und auf feste Principien begruͤndete
Verpflanzung der Champagnerbereitung auf deutschen Boden herzlich zu danken. Wir
haben seit dem Jahre 1828 mehrere Male Champagner dieses ehrenwerthen Hauses
gekostet, und koͤnnen nicht nur unser fruͤher gefaͤlltes
Urtheil hier vollkommen bestaͤtigen, sondern muͤssen besonders auch
erwaͤhnen, daß wir seine Nekarchampagner immer von gleicher Guͤte fanden, daß ihr
Geschmak, vorzuͤglich wenn sie vorher einige Zeit auf Eis gestanden, von
jenem des besten Champagners nicht zu unterscheiden ist, und daß wir ihre Mousse
oͤfter weit kraͤftiger und nachhaltiger fanden, als an dem besten
Champagner der Bruͤder Chanoine zu Rheims, mit dem
wir das Fabrikat der HH. Keßler mehrere Male
sorgfaͤltig verglichen.
Bemerkungen uͤber den russischen Juften.
Ein in Rußland wohnender Correspondent des Mechanics'
Magazine theilt in einem Schreiben an den Herausgeber einige Bemerkungen
uͤber den russischen Juften mit, aus welchem hervorgeht, daß der Juften in
Rußland nicht mit Birkenrinde gegerbt, und eben so wenig nach dem Gerben mit
Birkentheer behandelt wird, sondern daß die russischen Gerber beinahe durchaus
Weidenrinde anwenden. Das ganze Verfahren konnte er mehrjaͤhriger Forschung
ungeachtet nicht herausbringen, indem die russischen Gerber aͤußerst geheim
damit thun; doch glaubt er so viel behaupten zu koͤnnen, daß der
eigenthuͤmliche Geruch davon herruͤhre, daß die Haute einer sehr
langen Behandlung unterliegen, bevor sie in die Lohe gebracht werden. Das Leder
erhaͤlt den Juftengeruch naͤmlich immer erst nach einer
zweijaͤhrigen Bearbeitung. Die niedere Classe in Rußland verfertigt ihre
Stiefel aus einer Lederart, welche unter dem Namen Chorney
Werostock bekannt ist, und welche durch eine eigene Composition, zu der
eine Art von Theer oder Harz genommen wird, wasserdicht gemacht wird. Man darf
uͤbrigens uͤberzeugt seyn, schließt der Correspondent, daß zur
Bereitung des Juftens keine Composition dieser Art angewendet wird.
Ueber die Benuzung der Gase, die sich bei der Bereitung der
tierischen Kohle entwikeln, als Duͤnger.
Hr. Payen hat in einer Abhandlung, die er kuͤrzlich
vor der Academie des sciences vortrug, wichtige
Bemerkungen uͤber die duͤngende Kraft der Gase, die sich bei der
Verkohlung thierischer Ueberreste entwikeln, vorgelegt. Die Sache fand Gingang, und
bereits hat Hr. Champonois, Fabrikant thierischer Kohle,
der Société royale d'agriculture
angezeigt, daß er die Gase, die sich bei der Verkohlung der Knochen entwikeln, und
die bisher die Luft verunreinigten, von fein zertheilter Erde absorbiren
laͤßt, und daß er auf diese Weise einen Duͤnger von ausgezeichneter
Guͤte und Kraft erzeugt. (Recueil industriel,
Maͤrz 1834. S. 221.)
Vermehrung der auslaͤndischen Journalistik.
Unter den neuesten Erscheinungen in der Journalistik erregten in lezter Zeit
besonders zwei die Aufmerksamkeit der litterarischen Welt in England:
naͤmlich das erste Heft einer Zeitschrift, welche der hochwuͤrdige Dr. Gutzlaff in China herausgibt, und deren langer
chinesischer Titel sich mit den kurzen Worten „das
Universal-Magazin“ uͤbersezen laͤßt; und die
erste Nummer des New South Wales Magazine, welches zu
Sydney gedrukt worden. Die chinesische Zeitschrift, die der Vorlaͤufer
mancher anderer, aͤhnlicher, litterarischer Unternehmungen in jenem Lande,
und namentlich der Vorlaͤufer eines chinesischen Mechanics' Magazine seyn soll, enthaͤlt wichtige geschichtliche
Daten und Mehreres uͤber Java und Sumatra, dem ein chinesischer Holzschnitt,
eine in europaͤische Grade eingetheilte Karte dieser Inseln vorstellend,
beigefuͤgt ist. – Das New South Wales
Magazine hingegen scheint mehr fuͤr den europaͤischen
Buchhandel, als fuͤr den Absaz in jenen Gegenden berechnet. Einer der
Hauptmitarbeiter desselben ist Hr. Dr. Lhotsky, der vor
einigen Jahren eine wissenschaftliche Expedition dahin veranstaltete, und der nun,
nachdem er zu Sydney eine Zeit lang Vortraͤge, uͤber Mineralogie und
Geologie gehalten, eine Mine-exploring-Association gruͤnden will, um auch die
mineralischen Schaze Australiens zu Tage zu foͤrdern. (Mechanics' Magazine No. 562.)