Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. LXXVII., S. 452 |
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LXXVII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 24. Julius bis 23. August 1834 in England
ertheilten Patente.
Dem John Twisden,
Commandeur bei der koͤnigl. Marine, von Halberton, bei Tiverton, in der
Grafschaft Devon: auf Verbesserungen bei der inlaͤndischen Schifffahrt,
Dd. 24. Julius
1834.
Dem William Hale,
Mechaniker zu Colchester, in der Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen an
Windmuͤhlen, welche auch noch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 26. Julius
1834.
Dem William Coles,
Esq. in Sharing Cross, Grafschaft Middlesex: auf ein gewisses Mittel zur Heilung
oder Erleichterung der Fußgicht und rheumatischer Krankheiten, welche durch
Erkaͤltung oder aus anderen Ursachen entstehen, Dd. 26. Julius 1834.
Dem Pierre Barthelemy Guimbert
Debac, Professor der Sprachen und Mathematik zu Acre Lane,
Brixton, Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Waage, welche mit einem
Zaͤhler versehen ist. Dd. 26. Julius 1834.
Dem John Chanter,
Gentleman in Stamfort Street, Blackfriars, Grafschaft Surrey, und William Witty, Mechaniker
in Blasford Cottage, bei Newcastle, in der Grafschaft Stafford: auf eine
verbesserte Methode zum Erhizen von Fluͤssigkeiten um in Brauereien,
Branntweinbrennereien etc., den Wasserdampf und andere dampffoͤrmige und
fluͤssige Koͤrper zu benuzen, Dd.
26. Julius 1834.
Dem Thomas John
Hamilton, Graf von Orkney, und John Easter, Mechaniker, beide zu Taplow,
Grafschaft Bucks: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten, um
die Schiffe auf dem Wasser vorwaͤrts zu treiben, Dd. 26. Julius 1834.
Dem Edmund Youlden,
Schulmeister zu Exmouth: auf sein Verfahren rauchende Schornsteine zu
verbessern, Dd. 5.
August 1834.
Dem Lemuel Wellman
Wright, Mechaniker zu Sloane Terrace, Pfarrei St. Luke,
Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an den Apparaten zum Erkalten von Fluͤssigkeiten, Dd. 7. August
1834.
Dem Thomas Gaunt,
Gentleman am Bridport Place, Hoxton, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an irdenen Gefaͤßen fuͤr geruchlose Abtritte, Dd. 12. August
1834.
Dem Andrew Hall,
Fabrikanten zu Manchester, Grafschaft Lancaster, und
John Slark jun.,
Sezer zu Chorlton-upon-Medlock, in derselben Grafschaft: auf
Verbesserungen an den Webestuͤhlen, Dd. 12. August 1834.
Dem James Ward,
Uhrmacher zu Stratford-upon-Avon, Grafschaft Warwick: auf
Verbesserungen an den Apparaten zum Ventiliren der Gebaͤude, Dd. 12. August
1834.
Dem Charles Arter,
Bleigießer und Glaser zu Havant, Grafschaft Southampton: auf gewisse
Verbesserungen an Haͤhnen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten, Dd. 12. August
1834.
Dem James Pedder,
Maschinist zu New-Radford, Grafschaft Nottingham:
auf gewisse Verbesserungen an den Bobbinnetstuͤhlen. Dd. 13. Aug.
1834.
Dem William Bruce,
Baͤker in Edinburgh in Schottland: auf
Verbesserungen an den Apparaten zur Bereitung von Zwiebak und Brod fuͤr
die Marine und zu anderen Zweken. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
Dd. 14. August
1834.
Dem Jakob Perkins,
Mechaniker in Fleet-Street, in der City von London: auf Verbesserungen an den
Apparaten und Methoden zur Erzeugung von Eis und zum Abkuͤhlen von
Fluͤssigkeiten, Dd. 14. August 1834.
Dem Thomas de la Rue,
Papierhaͤndler am Finsbury Place, Grafschaft Middlesex: auf eine
Verbesserung in der Fabrikation von Papiertapeten mit erhabenen Mustern, Dd. 15. August
1834.
Dem James Slater,
Bleicher zu Salford, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Apparaten
zum Bleichen der Leinen- und Baumwollenzeuge, Dd. 23. August. 1834.
Dem George Child,
Gentleman zu Brixton, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Heben von Wasser und andern Fluͤssigkeiten. Ihm von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. August 1834.
Dem Webster Flocton,
Terpenthindestillirer in Horsleydown, im Borough Southwark: auf eine
Verbesserung in der Darstellung von Colophonium. Dd.
23. August 1834.
Dem Robert Stein Esq.
am Walcot Place, Lambeth, Grafschaft Surrey: auf gewisse
Verbesserungen an den Dampfmaschinen, Dd. 23. August 1834.
Dem John Staphon,
Mechaniker zu Penryn, Grafschaft Cornwall: auf einen verbesserten Apparat, um
die Steuerung gewisser Fahrzeuge zu erleichtern, Dd.
23. August 1834.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
September 1834, S. 190.)
Verzeichniß der vom 3. bis 8. Junius 1820 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des William Bate Esq.
zu Peterborough, Northamptonshire: auf gewisse Verbesserungen in der Zubereitung
des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe. Dd.
3. Junius 1820.
Des Simion Teissier,
aus Paris, gegenwaͤrtig Kaufmann in Bucklersbury,
London: auf gewisse
Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Ihm von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 3. Junius 1820.
Des Jakob Perkins,
Mechanikers in Austin Friars, London: auf gewisse Verbesserungen an feststehenden und
tragbaren Pumpen, sie moͤgen zum Heben von Wasser auf Schiffen oder auf
dem Lande, oder zu Feuersprizen etc. dienen. Dd.
3. Junius 1820.
Des John Hague,
Mechanikers in Great Pearlstreet, Spitalfields, Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen in der Verfertigung von Dampfmaschinen, Dd. 3. Junius 1820.
Des John Wakefield,
Mechanikers am Ancott's-Place, Manchester,
Lancashire: auf gewisse Verbesserungen an Oefen fuͤr Kessel aller Art und
in dem Verfahren sie mit Brennmaterial zu speisen, um sowohl an solchem zu
ersparen, als auch den Rauch zu verbrennen, Dd.
6. Junius 1820.
Dem William Kendrick,
Chemiker zu Birmingham, Warwickshire: auf die Bereitung
einer Fluͤssigkeit aus Materialien, welche gegenwaͤrtig als
unnuͤz zu diesem Zwek betrachtet werden und die Anwendung dieser
Fluͤssigkeit zum Gerben der Haͤute, Dd. 6. Junius 1820.
Dem Jonathan
Brownell, Messerschmied zu Sheffield,
Yorkshire: auf verbesserte Tischmesser und Gabeln, Dd. 8. Junius 1820.
(Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV,
S. 330.)
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
September 1834, G. 189.)
Preise, welche die Society for the
encouragement of arts zu London im Jahre 1834 ertheilte.
Die Society for the encouragement ol arts ertheilte am 3.
Junius 1834 durch ihren Praͤsidenten den Herzog von Sutherland, folgende
Preise aus der Classe der Landwirthschaft, der Chemie, des Handels und der
Gewerbe:
Dem Hrn. C. Bush zu Garden-row, Camberwell, die
silberne Isismedaille fuͤr seine Rollen fuͤr Tische, Stuͤhle u.
dgl.; die große silberne Medaille fuͤr seine Fensterladen fuͤr
Kaufladen.
Dem Hrn. S. Walker zu Anne-Street, St.
George's-in-the-East, 5 Pfd. Sterl. fuͤr seine
Speisungsmethode der Dampfkessel.
Dem Hrn. J. Hughes zu Sebright-Street,
Bethnal-green-road, 5 Pfd. Sterl. fuͤr seinen Knecht
fuͤr Seidenweber.
Dem Hrn. J. Laurie zu Oxford-Street, die silberne
Isismedaille fuͤr seine Steigbuͤgel.
Dem Hrn. J. Warner zu Spanns-buildings, St.
Pancras, die silberne Isismedaille fuͤr seine Erfindung zur Verhuͤtung
des zufaͤlligen Losgehens der Feuergewehre.
Dem Hrn. Capit. F. M. Bagnold von der koͤnigl.
Marine, zu High-row, die große silberne Medaille fuͤr seine
anatomische Zange zur Verhuͤtung von Unfaͤllen beim Zunaͤhen der Cadaver
nach Sectionen; die große silberne Medaille fuͤr Ueberschiffung keimender
Samen der Araucaria imbricata von Chili nach London.
Dem Hrn. J. Aylwin Esq. zu Quebec, die große silberne
Medaille, fuͤr sein aus der amerikanischen Pechtanne gewonnenes wesentliches
Oehl.
Dem Hrn. Capit. J. N. Colquhoun bei der koͤnigl.
Artillerie, die große silberne Medaille fuͤr seine Abhandlung uͤber
das Troknen des Pisang.
Dem Hrn. T. B. Smith zu St. Albans, die große silberne
Medaille fuͤr die Anwendung von brasilischem Schilfe zur Hutfabrikation.
Dem Hrn. T. Johnson zu George Street, Glasgow, die große
silberne Medaille fuͤr die Anwendung von Kohle als Trokenmittel.
Dem Hrn. Roger Brown zu Sheffield, die silberne
Isismedaille fuͤr seine Elektrisirmaschine.
Dem Hrn. George Edwards zu
Lowestoff-harbour-works, die große silberne Medaille fuͤr einen
verbesserten Windmesser.
Dem Hrn. F. S. Parkyn zu Bedford-Street, die
goldene Isismedaille fuͤr sein Instrument zum Verzeichnen eines
perspektivischen Aufrisses nach einem gegebenen Grundrisse.
Dem Hrn. Thos. Tassell Grant Esq. zu Wewil, die große
goldene Medaille fuͤr Verbesserung der Bereitung von Schiffszwiebak.
Dem Hrn. Pope zu Ball-alley, Cornhill, 5 Pfd.
Sterl. fuͤr seinen Schiffscompaß.
Dem Hrn. Hanriot Macon aus Frankreich, die große silberne
Medaille fuͤr seine Hemmung fuͤr Repetiruhren.
Dem Hrn. J. Cuthbert, zu Brook-Street, Lambeth, die
große silberne Medaille fuͤr feinen Teleskopstander.
Dem Hrn. J. Gray, zu Upper East-Smithfield, die
große silberne Medaille fuͤr seinen Illuminator fuͤr einen
Marine-Sertanten.
Dem Hrn. Richard Greene
M. D., zu Cork, die große goldene Medaille fuͤr
seine Maschine zum Schleifen und Poliren großer Spiegel und Linsen.
Dem Hrn. Command. J. Pole von der koͤnigl. Marine,
die große silberne Medaille fuͤr seine Laffette fuͤr
Schiffskanonen.
Dem Hrn. Capit. Lihou von der koͤnigl. Marine, die
große silberne Medaille fuͤr seine Verbesserungen an Schiffsrudern.
Dem Hrn. W. Hookey zu Prospect-Place, Deptford, die
große goldene Medaille fuͤr seine Methode die Verdeke auf den Schiffen zu
befestigen. (Aus dem London Journal of Arts. Julius
1834, S. 321.)
Ueber einige Dampfwagenfahrten.
Hr. Hancock begann am 19. August mit zweien seiner
Dampfwagen regelmaͤßig zwischen der City und Paddington hin und her zu
fahren; seine Fahrten verliefen die ganze erste Woche hindurch sehr gut und zu
allgemeiner Zufriedenheit, so daß der Zulauf sehr groß war. Dagegen
verungluͤkte einer der Dampfwagen des Hrn. Russel,
welche, wie wir schon fruͤher anzeigten, bereits laͤngere Zeit
zwischen Glasgow und Paisley fuhren. Es brach naͤmlich ein Rad, der Wagen
fiel um, und dadurch zersprang auch der Kessel, wodurch 5 Menschen ums Leben kamen.
Der Gerichtshof hat in Folge dieses Unfalles weitere Fahrten mit Dampfwagen zwischen
Glasgow und Paisley wenigstens einstweilen verboten! Das Mechanics' Magazine macht sich in seiner No.
576. uͤber diese schottische richterliche Weisheit lustig, und fraͤgt,
warum man denn nicht auch von dem Clyde die ganze Masse von Dampfbooten entferne, da
die Dampfboote doch eben so gut verungluͤken koͤnnen, als die
Dampfwagen.
Ueber die durch die Dampfmaschinen bewirkten Ersparnisse an
Brennmaterial.
Der sel. Praͤsident der Royal Society, Davies Gilbert, bemerkte in einer Abhandlung, die er vor dieser
Gesellschaft vortrug, uͤber obigen Gegenstand im Wesentlichen Folgendes:
„Die Bedingungen, welche Watt, auf sein
Patent gestuͤzt im Jahre 1769 den Eigenthuͤmern der Bergwerke
in Cornwallis vorschlug, und nach welchen er bis zum Jahre 1800 den dritten
Theil aller jener Ersparnisse, die sich in Folge der Anwendung seiner
verbesserten Maschine ergeben wuͤrden, fuͤr sich in Anspruch nahm,
machten eine genaue Vergleichung der Leistungen der fruͤheren Maschinen
und der seinigen noͤthig. Hieruͤber wurde auch im Jahre 1778 ein
Bericht erstattet; da jedoch in diesem Berichte eine dynamische Einheit von
einem Pfunde Avoirdup auf einen Fuß Hoͤhe gehoben nicht als Maßstab
fuͤr die Leistungen angenommen ward, so konnte ich nach diesem Berichte
nur herausbringen, daß die Watt'sche Maschine damals
mit einem Bushel Steinkohle nur 7,037,800 leistete. Im Jahre 1793 wurde ein
Bericht uͤber die Leistungen aufgenommen, welche damals 17 in Cornwallis
arbeitende Maschinen vollbrachten; es ging hieraus ein Durchschnitt von
19,569,000 hervor, so daß sich also hienach die Leistungen dieser Maschinen zu
jenen der fruͤheren atmosphaͤrischen Maschinen wie 2,78 zu 1
verhielten. Einige Jahre spaͤter wurde, nachdem sich uͤber die
wirklichen Leistungen der Watt'schen Maschinen ein
Streit erhoben, die Schlichtung desselben fuͤnf Schiedsrichtern
uͤbertragen, unter denen auch ich mich befand, und aus deren Bericht
erhellte, daß im Jahre 1798 die Leistung der 22 aufgestellten Maschinen im
Durchschnitte 17,671,000 betrug. Seit dieser Zeit nun wurden sowohl in Bezug auf
die Ersparniß an Brennmaterial, als in Betreff mehrerer anderer Theile der
Maschinerie so wesentliche Verbesserungen angebracht, daß im December 1829 die
Leistung der besten Maschine mit 80zoͤlligem Cylinder 25,628,000 betrug;
diese Leistung verhielt sich mithin zu jener vom Jahre 1795 wie 3,865 zu 1, und
zu jener der atmosphaͤrischen Maschine vom Jahre 1778 wie 10,75 zu
1!“ (Aus den Abstracts of the Philosophical
Transactions of the Royal Society im Mechanics'
Magazine, No 567)
Ueber das haͤufige Bersten der Dampfkessel an den
amerikanischen Dampfbooten
enthaͤlt das Franklin
Journal einen Aufsaz, in welchem behauptet wird, daß diese haͤufigen
Unfaͤlle nicht davon herruͤhren, daß die amerikanischen Dampfboote,
wie man allgemein glaubt, mit hohem Druke arbeiten. Die Kessel sind nach seiner
Versicherung groͤßten Theils Kessel mit niederem Druke; allein der Dampf wird
in denselben haͤufig auf 16 bis 25 Zoll getrieben, und auf einen solchen Druk
ist deren Staͤrke nicht berechnet. Es gibt wenige englische Dampfboote, die
mit Dampf von Mehr dann 4 Pfunden Druk arbeiten.
Ueber die Anwendung des Dampfes, um die Tafelfarben auf
wollenen und seidenen Zeugen zu befestigen.
Hr. Daniel Koechlin-Schouch hat der
Muͤlhauser Industriegesellschaft einen Bericht uͤber die Frage
erstattet, wer zuerst den Dampf zur Befestigung der Tafelfarben auf wollenen und
seidenen Zeugen anwandte. Er sagt:
„Die erste Anwendung des Dampfes, um die Farben auf wollenen Geweben zu
befestigen, verdankt man den Englaͤndern; wenigstens erwaͤhnt Bancroft in einem Werke uͤber die
Faͤrbekunst, welches im Jahre 1797 erschien, daß ein englischer
Fabrikant, welcher Cachemir drukte, die Farben durch Dampf befestigte; daß man
zu diesem Ende nach dem Aufdruken der Tafelfarben den Stoff mit grauem
ungeleimtem Papier umwikelte oder auch mit einem Baumwollenzeug oder groben
wollenen Zeuge aufrollte (aufdokte), damit die Farben nicht fließen oder
abfleken konnten, worauf man den Zeug dem Dampf des kochenden Wassers
aussezte.
Erst im Jahre 1810 fing man in Muͤlhausen und zwar bei den HH. Dollfus Mieg und Comp. unter der Leitung des Hrn.
Georges Dollfus an Wolle zu druken; ihr Druk war auf
Merinoszeugen, in reichen Dessins, eine Nachahmung der Cachemirshawls. Nach dem
Druken befestigte man die Farben mittelst eines Buͤgeleisens, wodurch
aber der Zwek nur unvollstaͤndig erreicht wurde; die Farben waren zwar
lebhaft, aber doch nicht so fest, daß sie das Waschen aushielten.
Es scheint, daß spaͤter Hr. Georges Dollfus,
als er sich zu Paris auf, hielt, gemeinschaftlich mit einem gewissen Loffet aus Colmar Versuche anstellte, um die Waͤrme des
Buͤgeleisens durch diejenige des Wasserdampfes zu ersezen; zu diesem Ende
legte man die Shawls nach dem Druken mit einem vierekigen Stuͤk Flanell
zusammen und sezte sie eine halbe Stunde lang dem Dampf des kochenden Wassers
aus, indem man sie in ein Faß ohne Boden brachte, das auf einem Kessel mit
kochendem Wasser stand.
Die Jury uͤber die Industrieausstellung zu Paris im Jahre 1819 erkannte
Hrn. Loffet eine silberne Medaille zu, weil er zuerst
gedrukte Shawls von Merinosgeweben ausstellte, deren Zeichnungen in Blumen nach
Art der Cachemirs bestanden, die durch Dampf befestigt waren und die
groͤßte Lebhaftigkeit hatten. Es ist wahr, daß zur Zeit dieser
Industrieausstellung jener neue Industriezweig zu Paris, Beauvais, Amiens etc.
schon sehr verbreitet war.
Zu derselben Zeit sah man aus dem Etablissement des Hrn. Ternaux zu St. Ouen wollene Zeuge und Tapeten fuͤr Meubeln,
ferner Teppiche mit farbigem und erhabenem Druk (durch eine sehr sinnreiche
Anwendung des Modelns) hervorgehen.
Bei derselben Industrieausstellung im Jahre 1819 wurde den HH. Gebruͤdern
Hausmann zu Logelbach eine goldene Medaille
zuerkannt, weil sie zuerst und mit bestem Erfolge den Steinstich zum Druken
wollener, seidener und baumwollener Zeuge angewandt hatten. Die Fabrik der HH.
Hausmann lieferte auch die ersten seidenen
Halstuͤcher, die mit schoͤnen Tafelfarben, welche durch Dampf
befestigt wurden, bedrukt waren.
Dingler fuͤhrt in seinem Journal der
Indiennendrukerei auch eine Abhandlung des Hrn. Dannenberg, Kattunfabrikanten zu Berlin, uͤber den Druk auf
Wollenzeuge an.
Spater brachte Loffet diese Industrie nach England, wo
er sich die Bereitungsart seiner Farben und sein Verfahren durch Modeldruk die
Cachemirshawls nachzuahmen, theuer bezahlen ließ; es scheint, daß zu dieser Zeit
die englischen Fabrikanten die Anwendung des Dampfes zur Befestigung der Farben
auf Wolle und Seide vergessen hatten, waͤhrend sie den Dampf damals mit
Erfolg benuzten, um die Tafelfarben auf Baumwollenzeugen zu befestigen.
Man hat seitdem das Verfahren beim Daͤmpfen verbessert: gewoͤhnlich
wendet man Dampfkessel an, wodurch man diese Operation sehr erleichtert.
Die Verfahrungsarten sind ziemlich gleich, man mag auf wollene oder seidene
Gewebe druken.
Diese Art von Druk wurde auf einen hohen Grad von Vollkommenheit gebracht und
bildet heut zu Tage einen sehr wichtigen Industriezweig, hauptsaͤchlich
als Luxusartikel, durch den Reichthum der Dessins, die Mannigfaltigkeit der
Artikel und die Lebhaftigkeit der Farben, deren Glanz noch durch die Natur der
Gewebe erhoͤht wird; mehrere neue Stoffe trugen auch noch dazu bei,
diesem Industriezweig eine groͤßere Ausdehnung zu geben. Unter den
gemischten Geweben, welche aus Seide und Wolle bestehen, uͤbertreffen
einige an Weichheit und Feinheit die schoͤnsten Cachemirgewebe: dahin
gehoͤren die unter der Benennung Thibet, Schaly, Mousselinwolle, Satin
und Schaly-Satin bekannten.
Obgleich wir nicht mit Bestimmtheit behaupten koͤnnen, daß Hr. Georges
Dollfus zuerst den Dampf benuzte, um die Farben auf wollenen und seidenen
Geweben zu befestigen, so ist es doch gewiß, daß seine Erfindungsgabe viel zur
Vervollkommnung dieser Art von Druk beitrug.“Wir wuͤnschen weitere Bemerkungen hieruͤber zu erhalten.A. d. R. (Bulletin de la Société industrielle de
Mulhausen, No. 32, S. 195.)
Zwei neue Eisenbahnen in England.
Die Eisenbahn zwischen Leeds und Selby wird am 22. September l. J. eroͤffnet
werden, und zwar mit Dampfwagen, welche die HH. Tenton,
Murray und Comp. zu Leeds, und Hr. Bury zu
Liverpool erbauten. Man beabsichtigt nunmehr auch von Selby nach Hull eine Eisenbahn
zu fuͤhren, welche 30 engl. Meilen lang werden wuͤrde und deren
Baukosten nach einem von den HH. Walker und Burges vorgelegten Plane auf 340,000 Pfd. Sterl.
angeschlagen werden. Man brauchte dann nur mehr von Leeds nach Manchester eine
Eisenbahn zu legen, um
quer durch England von der Nordsee bis zum irlaͤndischen Canale auf
Eisenbahnen gelangen zu koͤnnen. (Mechanics' Magazine,
No. 575.)
Lezter halbjaͤhriger Ertrag der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn.
Der Verkehr auf der beruͤhmten Liverpool-Manchester-Eisenbahn
hat in dem lezten, mit dem 30. Junius abgelaufenen halben Jahre um 29,255 Reisende
und um 7727 Tonnen Guͤter zugenommen. Der Gesammtertrag an Fuhrlohn der
Reisenden belief sich auf
50,784
Pfd.
Sterl.
6
Schill.
11
Den.
das Fuhrlohn der Guͤter
betrug
44,014
–
–
5
–
4
–
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Die Gesammteinnahme betrug daher die Summe
von
94,798
Pfd.
Sterl.
12
Schill.
3
Den.
Hievon kommen abzuziehen die
Gesammtausgaben mit
60,092
–
–
45
–
44
–
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––
so daß also in diesem Halbjahr ein
Nettogewinn von
34,706
–
–
16
–
4
–
blieb, und daß eine Dividende von 4 Pfd. St. 10 Schill, per Actie zuerkannt werden konnte. Dieser
fortwaͤhrenden und raschen Zunahme des Verkehres auf dieser Eisenbahn
ungeachtet haben die Geschaͤfte und Guͤtertransporte auf dem zwischen
beiden Staͤdten befindlichen Canale, wie die HH. Walker und Burges in ihrem Berichte
uͤber die zwischen Selby und Huͤll zu erbauende Eisenbahn
erklaͤren, nicht nur nicht abgenommen, sondern sehr bedeutend zugenommen.
(Mechanics' Magazine, No. 575.)
Ueber die Anwendung von Schieferplatten als Unterlage
fuͤr Eisenbahnen.
Eine der Hauptschwierigkeiten bei dem Baue der Eisenbahnen bestand, wie das Birmingham Journal schreibt, bisher in dem Baue einer
gehoͤrigen Unterlage fuͤr die eisernen Schienen, die
gewoͤhnlich auf Granit oder auf andere Steine, oder auf hoͤlzerne
Riegel gelegt wurden. Alle diese Materialien kamen jedoch so theuer, daß man auf die
Idee gerieth, dieselben durch Schieferplatten, die in einem Lager aus
Steinmoͤrtel (concrete) fixirt wuͤrden, zu
ersezen. Man hat Anstalt getroffen, daß an der neuen
London-Birmingham-Eisenbahn 3 bis 400 Yards zum Versuche auf solche
Schieferplatten gelegt werden sollen. Das Mechanics'
Magazine bemerkt hiezu in seiner No. 573., daß
die HH. Cottam und Hallem
bereits fruͤher in Gegenwart mehrerer Mechaniker und einiger Directoren der
Eisenbahncompagnie einige Versuche hieruͤber anstellten, aus denen
hervorging, daß ein Kubikzoll Schiefer einen von einer hydraulischen Presse
erzeugten Druk von 3 1/2 Tonne auszuhalten vermag, und daß folglich Schiefer von 1
1/2 Zoll Dike einen groͤßeren Druk aushaͤlt, als er je auf einer
Eisenbahn vorkommt. Die Ersparniß, die sich in England wenigstens aus der Anwendung
von Schieferplatten statt jener Materialien, die man bisher als Unterlagen
fuͤr die Schienen benuzte, ergeben wuͤrde, soll sich beinahe auf die
Haͤlfte der Baukosten belaufen, woraus die Wichtigkeit dieser Verbesserung
von selbst hervorgeht. – Wir benuzen diese Gelegenheit um
anzukuͤndigen, daß die London-Birmingham-Eisenbahn rasch im
Baue fortschreitet, und daß die ersten 20 Meilen in 2, die ganze Bahn hingegen in 4
Jahren vollendet seyn wird.
Napier's neues eisernes
Boot.
Gemaͤß einem Schreiben des Hrn. James Whitelaw zu
Glasgow hat der Ingenieur David Napier daselbst ein nach
einem neuen Principe erbautes eisernes Dampfboot vom Stapel gelassen. Ein großer,
unter der Wasserlinie befindlicher Theil des Bootes ist zu einem Verdichter
verwendet, welcher durch das aͤußere, ihn umgebende Wasser kuͤhl
erhalten wird, so daß wenig oder gar kein Einsprizwasser erforderlich ist. Bei
diesem Baue wird das in den Kessel gepumpte Wasser nicht so viele Salze
fuͤhren, und eine kleinere, als die gewoͤhnlich gebraͤuchliche
Luftpumpe wird hinreichen, die Maschine in Bewegung zu sezen, (Mechanics' Magazine N. 569)
Neue Wasserleitungen fuͤr London.
Die große, und man kann wohl sagen europaͤische, Hauptstadt London wird
bekanntlich gegenwaͤrtig von mehreren Wassercompagnien mit Wasser versehen.
Was das fuͤr ein Wasser ist, weiß Jedermann, der London besucht hat, gewiß
aus unangenehmer, vom Unterleibe ausgegangener Erfahrung; es ist meistens nur
filtrirtes Themsewasser, Wasser, welches nicht nur durch die Nachbarschaft der See,
deren Fluthen bis London hinauf bemerkbar sind, etwas brak oder salzig ist, sondern
welches durch den Koth von mehr dann 1 1/2 Millionen Menschen, welcher
taͤglich hineinfließt, eben nicht an Reinheit und Wohlgeschmak gewinnt. Troz
der großen Nachsicht, welche die Londoner mit schlechtem Wasser haben, – eine
Nachsicht, die unseren Lesern wohl noch aus dem Polyt. Journal Bd. XXXVII. S. 17. erinnerlich seyn wird,
– sind die Klagen der Bewohner London's uͤber schlechtes Wasser immer
lauter und lauter, und das Verlangen nach reinem Wasser immer groͤßer
geworden; man scheint es immer mehr und mehr zu fuͤhlen, wie wichtig reines
Wasser, und daß es nach der Luft wohl das zur Erhaltung unseres Lebens notwendigste
Mittel ist; man scheint es zu fuͤhlen, wie sehr man auch in dieser Hinsicht
hinter den alten Griechen und Roͤmern zuruͤkgeblieben, deren
Wasserleitungen wir nach Jahrtausenden noch in ihren majestaͤtischen Ruinen
anstaunen. Die Lords der Schazkamer haben dieß erkannt, und mehrere der ersten
englischen Ingenieure mit Ausarbeitungen von Planen zur Herstellung
zwekmaͤßiger Wasserleitungen fuͤr London beauftragt. Einer der
ausgezeichnetsten Berichte, welche hienach vorgelegt worden, ruͤhrt von dem
beruͤhmten Telford her, und diesen hat das Repertory of Patent-Inventions in seinem neuesten
Juliushefte S. 40 bekannt gemacht. Wir bedauern diesen Bericht hier nicht mittheilen
zu koͤnnen, da er ohne genaue Karte nicht verstaͤndlich seyn
wuͤrde. Wir bemerken daher, indem wir diejenigen, fuͤr die diese Sache
besonderes Interesse hat, auf das Original verweisen, nur, daß nach Hrn. Telford's Plan der noͤrdliche Theil der Stadt von
dem Flusse Verulam aus, durch eine Wasserleitung, die bei einer Neigung von 18 Zoll
in der Meile 16 englische Meilen lang werden wuͤrde, und durch einen kleinen
Tunnel gefuͤhrt werden muͤßte, der suͤdliche Theil hingegen von
dem Flusse Wandle auch mit gutem und reinem Wasser versorgt werden koͤnnte;
und daß diese beiden Wasserleitungen mit der New-River und mit der
Gast-London-Waterworks-Company, London's Bedarf an Wasser
hinreichend deken wuͤrden. Um welche Aufgabe es sich hiebei handelte, mag man
daraus abnehmen, daß die drei Wassercompagnien am noͤrdlichen Ufer der Themse
zusammen als Maximum per Secunde 20 Kubikfuß Wasser
brauchen, und daß der Verbrauch der drei Compagnien am suͤdlichen Themseufer
im Maximum 17 Kubikfuß per Secunde betraͤgt! Die
Kosten der beiden von Telford vorgeschlagenen
Wasserleitungen schlaͤgt derselbe, mit Einschluß der Baukosten der
Wasserbehaͤlter, der Aquaͤducte, der Entschaͤdigung der
Muͤhlen, denen das Wasser entzogen und eine entsprechende Dampfkraft
geschafft werden muß, so wie mit Einschluß der Ankaufskosten des zum Baue
noͤthigen Landes auf 1,177,840 Pfd. Sterl. 16 Schill. 5 Den. an. Die
Ausmittelung dieser Summe uͤberlaͤßt Hr. Telford anderen, doch scheint es ihm, daß es am Besten seyn wuͤrde,
wenn der Staat das Geld, welches noͤthig ist, um das Wasser an den Ort zu
schaffen, wo es von den Compagnien abgenommen wird, vorschießen wuͤrde; daß
die Abgabe von Wasser an die Compagnien auf deren Einkommen versichert und das Ganze
unter Aufsicht des Parliamentes gestellt werden soll; daß endlich die Compagnien dem
Staate die vorgeschossene Summe verinteressiren muͤßten, ohne daß dieselben
jedoch den Preis des Wassers um mehr erhoͤhen duͤrften, als zur Dekung
noͤthig ist. Da auf diese Weise die Unterhaltung der Pumpen und der
Filtrirapparate wegfallen wuͤrde, und da die bedeutende, hiezu
noͤthige Summe gleich zur Ruͤkzahlung an die Regierung verwendet
werden koͤnnte, so wuͤrde der Preis nur hoͤchst unbedeutend
steigen, und diese geringe Preiserhoͤhung wuͤrde sich gewiß Jedermann
gefallen lassen, wenn er statt des gegenwaͤrtigen schlechten Wassers gutes
und angenehmes Trinkwasser bekaͤme. Der ganze Bau wuͤrde die
gegenwaͤrtigen Wasserleitungen nicht beeintraͤchtigen; die Compagnien
wuͤrden bis zu dem Tage, an welchem der neue Bau vollendet ist, fortfahren
Wasser zu filtriren. – Was die New-River Compagnie und die
Gast-London-Waterworks-Compagnie, die beide ohnedieß schon
besseres Wasser aus dem New-River und aus dem Flusse Lea liefern, betrifft,
so schlaͤgt
Hr. Telford auch fuͤr diese mehrere Verbesserungen
vor. Wir bemerken nur, daß erstere gegenwaͤrtig als Maximum 24 Kubikfuß
Wasser per Secunde verbraucht, waͤhrend leztere,
welche mehrere Dampfmaschinen und Pumpen, die zusammengenommen 300 Pferdekraft
besizen, in Thaͤtigkeit erhaͤlt, als Maximum 20 Kubikfuß Wasser per Minute braucht. – Hr. Dr. Bostock, der unseren Lesern aus der famosen, oben angezogenen
Abhandlung uͤber die Reinigung des Wassers durch Faͤulniß bekannt seyn
wird, hat das Wasser des Flusses Verulam sowohl, als jenes des Flusses Wandle
chemisch untersucht, und dasselbe sehr vorzuͤglich befunden. Die Analysen
beider Wasser findet man im Repertory of
Patent-Inventions, Junius 1834, S. 397 im Auszuge angegeben; wir
verweisen auch auf diese.
Ueber eine neue concave, achromatische Linse fuͤr den
Drahtmikrometer.
Der verdiente Optiker Hr. Georg Dollond Esq., las in der
lezten Februarsizung der Royal Society eine Abhandlung
uͤber die Anwendung einer concaver achromatischen Linse an dem
Drahtmikrometer. Das Repertory of
Patent-Inventions, Jun. 1834. S. 384, welches die Astronomen hierauf
aufmerksam macht, zieht Folgendes daraus aus: „Die Anwendung einer
concaven achromatischen Linse an dem Drahtmikrometer eines Teleskopes ergab sich
aus mehreren Versuchen, die zum Behufe der Correction der Aberrationen der
Ocularglaͤser des Teleskopes angestellt wurden, welches der Verfasser
fuͤr die Royal Society nach dem Plane des
Professors Barlow mit einer fluͤssigen
Correctionslinse verfertigt hatte. Die concave Linse gewaͤhrt, indem sie
zwischen das Objectiv- und das Ocularglas gebracht wird, und indem sie
zugleich auch achromatisch ist, einen doppelten Vortheil: sie verdoppelt
naͤmlich die Vergroͤßerungskraft, ohne zugleich auch eine
entsprechende Verminderung des Lichtes zu bewirken, und ohne die scheinbaren
Entfernungen der Draͤhte des Mikrometers zu veraͤndern. Der
hochwuͤrdige W. R. Dalles von Ormskirk gibt in
einem Schreiben die Resultate der Versuche an, die er mit einem mit diesem neuen
Zusaze ausgestatteten Teleskope anstellte, und aus denen das vollkommene
Gelingen der Dollond'schen Methode hervorgeht.“
Day's und Munch's Verbesserungen an
Musikinstrumenten,
auf welche am 19. Junius 1829 ein Patent genommen wurde,
beziehen sich hauptsaͤchlich auf den Orgelbau, und bestehen, wie das London Journal of arts im Supplement-Bande Junius
1834. S. 198 sagt, im Wesentlichen in der Anwendung metallener Federzungen, welche
den Zungen der Maultrommeln aͤhnlich sind, und durch ihre Schwingungen sehr
mannigfaltige und ausgezeichnete Toͤne geben sollen. Die Erfindung wurde den
Patenttraͤgern, wie sie sagen, von einem Fremden mitgetheilt, und dieser
Fremde ist, wie wir aus dem London Journal lernen, ein
Deutscher. Unseres Wissens ist dieselbe den deutschen Orgelbauern dessen ungeachtet
noch wenig bekannt, und wir bedauern daher, daß die Patenterklaͤrung, der
keine Kupfer beigegeben sind, im Originale so hoͤchst undeutlich und
unvollstaͤndig ist, daß eine Uebersezung derselben unseren Lesern ohne allen
Nuzen seyn wuͤrde.
Mellish's Maschine zum
Schneiden von Zapfen.
Das Franklin Journal und aus diesem das Mechanics' Magazine No. 571. enthaͤlt folgende
Beschreibung einer Maschine zum Schneiden von Zapfen, auf welche sich ein Hr. Mellish in den Vereinigten Staaten kuͤrzlich ein
Patent ertheilen ließ. An einer senkrechten Welle, die durch ein uͤber eine
Rolle laufendes Band in Bewegung gesezt wird, sind zwei eiserne Raͤder oder
Scheiben befestigt, und zwar in einer Entfernung von einander, welche groͤßer
ist, als die Dike der zu schneidenden Zapfen. An dem Umfange dieser Raͤder
sind Meißel oder Schneidinstrumente angebracht; die Hoͤlzer hingegen, an
deren Enden die Zapfen geschnitten werden sollen, werden mittelst geeigneter
Vorrichtungen an einem Wagen befestigt, der so geschoben und gestellt werden kann,
daß die Hoͤlzer in den Bereich der Schneidinstrumente kommen, und daß dadurch
gerade so viel weggeschnitten wird, daß die Zapfen die gehoͤrige Dike und die
gehoͤrigen Schultern erhalten.
Ueber das Puzen weißer Handschuhe.
Folgendes Verfahren wird als das beste angegeben, um schmuzig gewordene, weiße
Handschuhe zu puzen. Man bringt die Handschuhe auf eine hoͤlzerne, oder in
Ermangelung deren auf seine eigene Hand; dann taucht man einen kleinen, feinen und
festen Schwamm in lauwarme Milch, und faͤhrt, nachdem man ihn auch noch auf
weißer Seife abgerieben, schnell und sorgfaͤltig auf den Handschuhen hin und
her. Ist der Handschuh auf diese Weise befeuchtet, und der Schmuz entfernt, so reibt
man ihn noch naß mit einem trokenen weichen Tuche, welches man jedoch nicht zu stark
andruͤken darf, ab. Man soll die Handschuhe nicht zu naß machen, indem sie
sonst weich und durchsichtig, und beim Troknen zu hart und zu kurz werden
wuͤrden. Man kann die Handschuhe auf diese Weise gegen 4 Mal puzen, und diese
Puzmethode ist weit besser, als jene mit Seife und Wasser. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. August 1834, S.
103.)
Péligot's Methode
flekig gewordene Zeuge wieder herzustellen.
Die Fabrikanten und Kaufleute erleiden oft einen bedeutenden Verlust dadurch, daß
Zeuge, welche an feuchten, dumpfen Orten aufbewahrt sind, flekig werden; besonders
haͤufig ist dieß bei den Seidenzeugen der Fall, und namentlich bei jenen,
welche zur See versandt werden. Hr. Péligot, der
auf das Ansuchen eines Fabrikanten mehrere Versuche die Farbe der Zeuge wieder
herzustellen machte, fand folgendes Verfahren als das beste. Er ging von der Ansicht
aus, daß die Fleken das Resultat einer an einigen Stellen eintretenden Oxydation
seyen, und daß man daher trachten muͤsse den Sauerstoff, welcher die Farbe
veraͤnderte, wieder zu entfernen. Man braucht die Zeuge zu diesem Behufe nur
in ein Wasserbad, in welchem salzsaures Zinnoxydul aufgeloͤst ist,
einzuweichen. Die Quantitaͤt dieses Zinnsalzes, die man hiebei nehmen muß,
laͤßt sich nicht im Allgemeinen bestimmen, indem sie von dem Grade der
Veraͤnderung der Farbe abhaͤngt; bei einiger Erfahrung wird man leicht
das wahre Verhaͤltniß ausfindig machen koͤnnen. Einige Zeuge werden
durch diese Operation bedeutend aufgefrischt; es versteht sich uͤbrigens, daß
sie nur bei solchen Farben in Anwendung kommen kann, die durch das Wasser nicht
Schaden leiden. Schließlich muß man den Zeugen eine neue Appretur geben, wenn sie
ihren alten Glanz erhalten sollen.
Ein neues Ersazmittel fuͤr Teppiche.
Man hat in neuester Zeit in England auf ein hoͤchst einfaches Ersazmittel
fuͤr Teppiche und Parketboden aufgefunden, welches schon vielfach in
Anwendung gekommen ist. Man leimt naͤmlich zuerst ein etwas festes Papier,
und dann Papier, auf welchem sich mehr oder minder huͤbsche und kostbare
Zeichnungen befinden, ganz einfach auf den Fußboden, und uͤberzieht dann das
Ganze mit drei Schichten indischen Firnisses. Man kann auch geglaͤttetes
Gold- oder Silberpapier nehmen, welches gleichfalls einen sehr guten Effect
machen soll. Dergleichen Boden lassen sich eben so gut, wie Marmorplatten mit Wasser
waschen. Kautschukfirniß duͤrfte sich am besten zum Uebertuͤnchen
eignen. (Le Temps No. 1760.)
Ueber das Faͤrben von Holz mit Cochenille.
Ich finde in einem Londoner Blatte, sagt Hr. London in
seinem vortrefflichen Architectural Magazine, das
Faͤrben von Apfelbaum- und Atlasholz mit Cochenille als etwas Neues
angekuͤndigt, und muß hierauf erwiedern, daß dieß ein altes, in Schweden (und
auch in Deutschland) schon laͤngst gebraͤuchliches Verfahren ist. Man
nimmt daselbst knorrige Stuͤke von Birkenstaͤmmen oder Birkenwurzeln,
und hobelt sie mit einem Hobel, der nicht sehr scharf schneidet, so zu, daß die
Holzfaser an einigen Stellen rauher emporsteht, als an anderen. Dieses Holz weicht
man dann in Cochenillefarbe oder in irgend ein anderes Farbebad; und da die rauh
gehobelten Stellen den Faͤrbestoff schneller einsaugen, als dieß bei den
glatten der Fall ist, so laͤßt sich hiedurch leicht ein schoͤner
Wechsel in der Farbe erzielen. Nach dem Troknen wird das Holz endlich auf
gewoͤhnliche Weise uͤberfirnißt und polirt. (Mechanics' Magazine, No. 573.)
Ueber ein kuͤnstliches Blau, welches den Indigo ersezen
soll.
Schon im Maͤrz 1831 haben mehrere Journale die Nachricht mitgetheilt, daß es
einem Englaͤnder gelungen ist, aus Excrementen und Abfaͤllen aller Art
ein Blau zu bereiten, welches den Indigo zu allen Zweken ersezen kann. Die Literary Gazette vom 10. Jul. 1834 bemerkt nun, daß der
Patenttraͤger, Hr. Hendrichs zu Stratford in Essex
bereits den erforderlichen Apparat im Großen hergestellt habe, so daß die Arbeit
begonnen werden koͤnne. Der Preis dieses Products soll nur ein Drittel von
demjenigen des Indigo's seyn.
Eine Methode Weinfaͤsser voll zu erhalten, ohne sie
auffuͤllen zu muͤssen.
Hr. Mareschal empfiehlt im Journal
des connaissances usuelles, Aug. 1834, S. 104. folgende Methode die
Weinfaͤsser voll zu erhalten, wenn man sie nicht mit geringerem oder anderem
Weine auffuͤllen, und wenn man von dem gleichen Weine nicht so viel dazu
verwenden will, als noͤthig ist. Man soll sich schoͤne, reine
Kieselsteine verschaffen, dieselben mehrere Male mit reinem Wasser abwaschen, und
dann in dem Maaße, als die Faͤsser leer werden, nach und nach immer mehr und
mehr von diesen Steinen hineinwerfen.
Ueber die Bewegungen der kleinen Kiesel an den Seeufern
trug Hr. Henry R. Palmes Esq., F.
R. S. am 10. April l. J. vor der Royal Society eine
interessante Abhandlung vor, die wir denen, die sich mit Wasserbau
beschaͤftigen, zur Nachlese empfehlen zu muͤssen glauben. Der Verf.
beschraͤnkte sich bei seinen Forschungen hauptsaͤchlich auf das
Sammeln solcher Thatsachen, welche zur Ermittelung praktischer Regeln uͤber
die Bewegungen der kleinen Steinchen an den Seeufern dienen koͤnnen, um auf
diese Weise einerseits an Stellen, wo man ihrer bedarf, stets freie
Wassercanaͤle erhalten, oder andererseits Anhaͤufungen von
Baͤnken an Orten, wo man sie fuͤr zwekmaͤßig findet,
veranlassen zu koͤnnen. Er betrachtet die Wirkung der See auf die losen
Steinchen als eine dreifache; die erste, welche er die anhaͤufende Kraft
nennt, haͤuft die Steinchen am Ufer an; die zweite, die zerstoͤrende
Kraft, zerstoͤrt die fruͤher erzeugten Ansammlungen wieder, und die
dritte, die forttreibende Kraft, treibt die Steinchen in horizontaler Richtung
vorwaͤrts. Die Ursachen dieser verschiedenen Wirkungen lassen sich, seiner
Ansicht nach, auf zweierlei Kraͤfte zuruͤkfuͤhren, von denen
die eine in jener der Stroͤmung oder der Bewegung der ganzen Wassermasse beim
Ebben und Fluthen, die andere in jener der Wellen, die durch die Winde erzeugt
werden, beruht.
Einiges zur Geschichte des Pfluges Grangé's.
Der Pflug des Akerknechtes Grangé, von welchem in
unserem Journale schon mehrere Mal die Sprache war, ist in Frankreich nicht nur von
der Akademie der Wissenschaften und der Société
d'encouragement als eine vortreffliche Erfindung gutgeheißen worden,
sondern beinahe alle in Frankreich bestehenden landwirthschaftlichen Gesellschaften
thaten ein Gleiches, und ertheilten dem Erfinder entweder ihre Medaillen oder andere
namhafte Unterstuͤzungen, die ihn sammt den fuͤr ihn veranstalteten
Subscriptionen und sammt der von der Regierung zuerkannten Nationalbelohnung in
Stand sezten, sich ein ganz artiges Bauerngut anzukaufen. Der Koͤnig der
Franzosen glaubte das Verdienst Grangé's um sein
Vaterland bei der lezten Industrieausstellung noch besonders ehren zu
muͤssen, und verlieh deßhalb dem noch kuͤrzlich hinter dem Pfluge
hergegangenen Knechte den Orden der Ehrenlegion. Nicht minder guͤnstige
Aufnahme scheint dieser Pflug in dem den Neuerungen ziemlich abholden Italien
gefunden zu haben, indem wir in den Verhandlungen der Academia economico-agraria dei Georgofili di Firenze lesen, daß
auch diese Gesellschaft seinem baͤuerlichen Erfinder nicht nur ihre goldene
Medaille ertheilt, sondern ihn auch auf Vorschlag des Marchese Ridolfi zu ihrem correspondirenden Mitgliede ernannt habe. Dagegen hat
diese Erfindung anderwaͤrts in neuerer Zeit auch ein minder guͤnstiges Urtheil
erfahren; Hr. Oberstbergrath Joseph Ritter v. Baader gibt
naͤmlich in dem Berichte, den er dem landwirtschaftlichen Vereine in Bayern
daruͤber erstattete, und den man im Wochenblatte dieses Vereines Jahrgang
XXIV. No. 38 nachlesen kann, an, daß der Grangé'sche Pflug auf flachem seichtem und lokerm
Akerwerke nicht mit Vortheil anwendbar ist, daß wenigstens auf Gruͤnden
dieser Art die Leistungen dieses neuen, ziemlich schweren, complicirten und
kostbaren Pfluges hinter jenen des bekannten einfachen schottischen und des
Brabanterpfluges ohne Vordergestell weit zuruͤkbleiben, und noch auffallender
von jenen des weit einfacheren, leichteren und wohlfeileren Zugmayer'schen Pfluges
mit Vordergestell uͤbertroffen werden. –
Resultate englischer und franzoͤsischer Wettarbeiten
mit Pfluͤgen.
Das Mechanics' Magazine theilt in seiner No. 572. S. 283. folgende Tabelle mit, die Hr. William
Andrews, Aufseher zu Ivinghoe, Bucks, uͤber
ein Wettarbeiten mit Pfluͤgen, welches am 21. Mai 1834 zu Aylesbury
abgehalten ward, abfaßte.
Textabbildung Bd. 53, S. 462
Nummer des Bodens; Namen der
Eigenthuͤmer der Pfluͤge; Furchen; Deren Breite in Zollen; Deren
Tiefe in Zollen; Deren Flaͤchenraum in Quadratzollen; Zugkraft des
Pfluges in Centnern; Verhaͤltnismaͤßiger Effect in Quadratzollen
per Centner; Verbrauchte Zeit in Stunden und Minuten; Geschwindigkeit in Meilen
per Stunde; Bemerkungen; Jos. Read; Thom. Proctor; J.R. Barker; Jos. Ballard;
H.T. Young; Wm. Perrin; Jos. Lucas; Rd. Harding; E. Horwood; C. Colley; E.R.
Young; James Dover; John Cooling; E. Horwood; T. Horwood; pfluͤgte nur
einen Theil des Landes u. verließ dann das Feld; Preis 3 Pfd. Sterl. warf die
groͤßte Menge Boden in der kuͤrzestzen Zeit um Preis 1 Pfd. Sterl.
Preis 2 Pfd. Sterl.
Jede der obigen Landstreken bestand beilaͤufig aus einem halben Acre, eines
harten thonigen Brachakers. Das Maximum der von der Commission zugestandenen Zeit
war 4 Stunden. Die Pfluͤge waren meistens gewoͤhnliche
Schwingpfluͤge von Buckinghamshire; No. 3, 6 und
13 hatten sogenannte eiserne Broadboards.
Das Journal des connaissances usuelles enthaͤlt in
seinem dießjaͤhrigen Juniushefte S. 292. einen Bericht uͤber die
landwirthschaftliche Versammlung, und den Pflugconcurs, der auch in diesem Jahre
wieder auf dem Musterpachtgute zu Grignon Statt fand, und
bei welchem man unter mehr dann 300 Anwesenden auch den Hrn. Minister des Handels,
den Hrn. Praͤfecten und Hrn. Baron Rothschild bemerkte. Die Zahl der Pflugconcurrenten belief
sich auf 12; die Leistungen derselben in Hinsicht auf Tiefe der Furchen, welche zu 7
Zoll bestimmt war, auf das Umstuͤrzen des Bodens, auf die
Gleichfoͤrmigkeit der Arbeit, auf die Kraft des Gespannes, auf die Kraft,
welche ununterbrochen als Zug wirkte, auf die Quantitaͤt der Arbeit, auf die
Zahl der Umwendungen in einer bestimmten Zeit, und auf einige andere
Umstaͤnde wurden von einer eigenen Jury untersucht. Den ersten, in einer
goldenen Medaille bestehenden Preis erhielt der Pflug des Hrn. Pluchet, dessen Fuͤhrer durchaus auf 7 Zoll tief arbeitete, und der
auf einer Streke Landes von 13 Meter 40 Centimeter Breite nur 21 Umwendungen machte,
und dabei eine vortreffliche Arbeit lieferte. Den zweiten Preis, welcher in einem
Pfluge bestand, erhielt Hr. Rosé, der mit 2 alten
Pferden 11 Meter 80 Centimeter in 21 Umwendungen vollkommen pfluͤgte; den
dritten Preis, in einem Butterfasse bestehend, erhielt Hr. de Colville, mit dessen Pflug in 20 Wendungen 13 Meter gepfluͤgt
wurden. Ehrenvolle Erwaͤhnung geschah mehrerer anderer. Hr. v. Rothschild zeigte bei der ganzen Verhandlung so großes
Interesse, daß er beschloß im naͤchsten Jahre auf seinem Landgute zu
Ferrières einen aͤhnlichen Concurs zu veranstalten.
Dynamometrische Versuche.
Ein Hr. William Andrews macht im Mechanics' Magazine No. 576. S. 340. folgende Versuche mit einem
Dynamometer, welches er sich kuͤrzlich verfertigte, bekannt.
1) Ein Karren und dessen Ladung = 3 Tonnen wurde von einem Pferde, welches eine
Zugkraft von 6 Centnern ausuͤbte, in Bewegung gesezt.
2) Dasselbe Pferd, welches seine ganze Kraft an einem tobten Gewichte
ausuͤbte, aͤußerte eine Kraft von 12 Centnern; das Gewicht des Pferdes
betrug 13 1/4 Centner.
3) Ein Karren und dessen Ladung = 1 Tonne 17 Centner wurde durch ein Pferd, welches
eine Zugkraft ausuͤbte, die 4 Centnern gleichkam, in Bewegung gesezt.
4) Die Versuche, welche er mit Booten auf dem großen Verbindungscanale anstellte,
gaben folgende Resultate:
Textabbildung Bd. 53, S. 463
Gewicht des Bootes und dessen
Ladung, in Tonnen; Zugkraft in Centnern; Geschwindigkeit in Meilen per
Stunde
Kidder's Maschine zum
Straßenkehren.
Unter der Masse von Patenten, welche jaͤhrlich in Nordamerika genommen werden,
und deren Zahl von Jahr zu Jahr zunimmt, befindet sich auch eine Maschine zum
Reinigen der Straßen, auf welche sich ein Hr. Levi Kidder
zu New-York ein Patent ertheilen ließ. Diese Maschine, welche wie ein Karren
durch die Straßen gezogen werden soll, besteht in der Hauptsache aus einem langen
cylinderfoͤrmigen Besen, welcher durch ein Raͤderwerk umgetrieben
wird, und aus einem gut schließenden Behaͤlter, der zur Aufnahme des Unrathes
dient. Die Maschine arbeitet sehr gut, sezt aber voraus, daß die Straße ganz eben
und ohne alle Vertiefungen, in welche der Besen nicht hinein reichen wuͤrde,
ist: eine Bedingung, welche man nirgendwo erfuͤllt trifft. (Mechanics' Magazine, No. 572. S. 287.)
Erdbrand zu Gemuͤsetreiberei benuzt.
Zu Nether Haugh befindet sich, wie die Sheffield Iris
schreibt, schon seit mehreren Jahren ein Steinkohlenlager in Brand; alle Versuche
den Brand zu loͤschen waren fruchtlos, und seine wahrscheinliche Dauer ist
dermalen noch unberechenbar. Einige Einwohner aus dem benachbarten Fleken Greesbro
kamen auf die Idee, die dem Boden dadurch mitgetheilte Waͤrme zu benuzen; sie
pachteten daher das uͤber dem Brande befindliche und dem Graf Fitzwilliam
angehoͤrige Land, und verwandelten es in Gemuͤsegaͤrten, in
denen man seit einigen Jahren die schoͤnsten Fruͤhgemuͤse,
besonders Fruͤhkartoffel zieht. (Mechanics'
Magazine.)
Jaͤhrliche Beduͤrfnisse eines Einwohners von
Paris.
Die Praͤfectur des Departement de la Seine hat
kuͤrzlich eine genaue Tabelle der Consumtion der Stadt Paris entworfen,
wonach jeder Einwohner dieser Stadt im Durchschnitte jaͤhrlich 1029 Fr. 98
Cent, verbraucht, und zwar fuͤr folgende Gegenstaͤnde: fuͤr
Brod 58 Fr.; fuͤr Mehl und Zukerbaͤkereien 4 Fr. 19 Cent.; fuͤr
Macaroni, Sazmehl, Gruͤze 2 Fr. 9 Cent.; fuͤr Rindfleisch 78 Fr. 31
Cent.; fuͤr Gefluͤgel und Wildpret 10 Fr. 50 Cent.; fuͤr
Flußfische 70 Cent.; fuͤr Austern und Muscheln 1 Fr. 5 Cent.; fuͤr
frische Seefische 5 Fr. 9 Cent.; fuͤr eingesalzene Seefische 2 Fr. 55 Cent.;
fuͤr frische und eingelassene Butter 10 Fr. 92 Cent.; fuͤr Eier 5 Fr.
44 Cent.; fuͤr Milch, Rahm, Buttermilch und frischen Kaͤse 9 Fr. 80
C.; fuͤr frische und trokene Gemuͤse und Fruͤchte 15 Fr. 66
Cent.; fuͤr Salz 2 Fr. 8 Cent.; fuͤr gesalzenen Kaͤse 1 Fr. 97
Cent.; fuͤr Olivenoͤhl 2 Fr. 5 Cent.; fuͤr Essig 1 Fr. 68
Cent.; fuͤr Branntwein und Liqueur 12 Fr. 28 Cent.; fuͤr Wein 77 Fr.
70 Cent.; fuͤr Aepfel- und Birnwein 32 Cent.; fuͤr Bier 6 Fr.
17 Cent.; fuͤr Zuker 25 Fr.; fuͤr Kaffee 10 Fr.; fuͤr Thee und
Cacao 1 Fr.; fuͤr Gewuͤrze, Honig etc. 2 Fr. 50 Cent.; fuͤr
Wasser: taͤglich 6 Liter, wovon 3 Liter gekauft werden: 4 Fr. 74 Cent. Dieß
macht zusammen 352 Fr. 43 Cent. Außerdem kommen noch jaͤhrlich auf jeden
Kopf: fuͤr Auflagen, Taxen etc. 136 Fr. 5 Cent.; fuͤr Miethzins 91 Fr.
20 Cent.; fuͤr Reparaturen der Haͤuser 22 Fr.; fuͤr Kleidung 70
Fr. 48 Cent.; fuͤr Beheizung 48 Fr. 34 Cent.; fuͤr Beleuchtung 19 Fr.
84 Cent.; fuͤr Waͤscherlohn 36 Fr.; fuͤr Ausbesserung oder
Erneuerung der Moͤbel 68 Fr. 2 Cent.; fuͤr Erziehung der Kinder 55 Fr.
75 Cent.; fuͤr Bedienten- und anderen Dienstlohn 46 Fr.; fuͤr
Pferde 29 Fr. 42 Cent.; fuͤr Wagen und Geschirre 3 Fr. 46 Cent.; fuͤr
Transportkosten 11 Fr. 54 Cent.; fuͤr Tabak 6 Fr. 54 Cent.; fuͤr
Baͤder 3 Fr. 20 Cent.; fuͤr mildthaͤtige Gaben 11 Fr. 42 Cent.;
fuͤr Geschenke 1 Fr. 72 Cent.; fuͤr Theater 7 Fr. 9 Cent.; fuͤr
Hebammenkosten 1 Fr.; fuͤr Saͤuglinge 3 Fr. 72 Cent.; fuͤr
Doctoren und Arzeneien 11 Fr. 56 Cent.; fuͤr Zeitungen 3 Fr. 45 Cent. In
Summa also 1029 Fr. 98 Cent. (Aus dem Temps No.
1753.)
Muster franzoͤsischer Journalartikel.
Das Journal des connaissances usuelles enthaͤlt in
seinem Juliushefte von diesem Jahre einen Artikel Cobbett's uͤber die Strohhutfabrikation in Nordamerika, den es als
neu auffuͤhrt, ohne auch nur mit einer Sylbe zu erwaͤhnen, woher es
denselben entlehnte. Bei Durchlesung dieses Artikels fanden wir nun, daß derselbe
nichts weiter als eine neue Ausgabe eines Aufsazes Cobbett's sey, den wir bereits im Jahre 1825, also vor beinahe 10 Jahren,
im Polyt. Journale bekannt machten. Das Spaßhafte bei der Sache ist jedoch das, daß
der franzoͤsische Uebersezer nicht wußte, daß Leghorn Livorno sey, und daß er
nach aͤcht franzoͤsischer Sitte nicht ein Mal dieses Leghorn getreu
copirte, sondern Seghorn daraus machte, so daß in dem ganzen Artikel durch und durch
de la paille de Seghorn die Rede ist! – In
demselben Hefte wird jezt erst als neu mitgetheilt, was Becquerel, ein Franzose, im J. 1832 uͤber die Potaschenfabrikation
bemerkte, und was wir gleichfalls schon im Polyt. Journ. Bd. XLVII. S. 76 bekannt machten! –
Ebenso enthaͤlt eben dieses Heft auch die nordamericanische Methode, Holz
durch brennzelige Holzsaͤure gegen den Trokenmoder und gegen Insecten zu
schuͤzen, die wir schon in Jahre 1832 beschrieben, als neu; versteht sich
ohne Angabe des Werkes, aus welchem sie entnommen ist, um Leuten, denen nur wenige Literatur zu
Gebote steht, nicht die Augen zu oͤffnen. Dergleichen Beispiele
koͤnnten wir aus diesem einzigen Hefte noch mehrere auffuͤhren, und
doch gilt das Journal des connaissances usuelles noch
als eines der besten technischen Journale Frankreichs!
Schieferplatten zu Fußboden, Trottoirpflaster etc.
benuzt.
Das Augustheft von London's
Architectural Magazine berichtet, daß man in neuesten
Zeiten in England angefangen habe, die Boden in den Kaufladen mit Schieferplatten zu
belegen, und daß man selbst in einer der lebhaftesten Straßen Londons,
naͤmlich am Strand, den Versuch gemacht habe, das Trottoir aus derlei Platten
zu bauen, um zu sehen, ob der Fliesenstein aus dem Yorkshire, den man bisher dazu
verwendete, wirklich auch wegen groͤßerer Festigkeit den Vorzug verdiene. Hr.
London ist der Meinung, daß der Schiefer stark genug
sey, um in Magazinen und Gewoͤlben als Boden zu dienen, und glaubt, daß man
durch Vereinigung der Platten mit eisernen oder kupfernen Klammern leicht feuerfeste
Gewoͤlbe bauen koͤnne. Selbst Zimmer koͤnnten nach diesem
Verfahren feuerfest gemacht werden; man brauchte nur Scheidewaͤnde aus
Schieferplatten aufzufuͤhren, und auch den Boden damit zu belegen. (Mechanics' Magazine, No. 573.)
Zunahme der Wallfischfischerei auf
New-Suͤd-Wallis.
Die Wallfischfischerei nimmt auf Neu-Suͤd-Wallis einen
aͤußerst raschen Aufschwung, wie aus folgender, aus Lang's
historical and statistical Account of New
South-Wales entnommenen Notiz hervorgeht. Als ich im Jahre 1823,
sagt der hochwuͤrdige Verfasser, in Sydney ankam, liefen nicht mehr als zwei
Schiffe von dort auf den Wallfischfang aus; im Jahre 1826 war deren Zahl auf 6, im
Jahre 1830 aber auf 26 gestiegen, und gegenwaͤrtig mag sie sich schon nahe an
100 belaufen. Der Werth des Thranes und Fischbeines, welches im Jahre 1832 von
Sydney nach England ausgefuͤhrt wurde, betrug 146,018 Pfd. Sterl. Ein Schiff
allein, The Cape Packet von 220 Tonnen, brachte von
einer 13-monatlichen Fahrt eine Ladung von 171 1/2 Tonne oder von 1382
Faͤssern Thran zuruͤk.
Literatur.
a) Englische.
A Treatise on the principal Mathematical Instruments
employed in Surveying, Astronomy etc. By Frederick W,Simms. 8. London
1834.
A concise History of Steam Carriages on Common
Turnpike Roads and the progress of their improvement. With a Sketch of
Sir Charles Dance's Steam Carriage. 8. London 1834.
An historical and statistical Account of
New-South-Wales, both as a Penal Settlement, and as a
British Colony. By John Dunmore
Lang
D. D. Senior Minister of the Scot's Church and
Principal of the Australian College, Sydney. 2 Vol. 8. London 1834.
An Essay on the Nature and Application of Steam; with
an Historical Notice of the Rise and Progressive Improvement of the
Steam Engine. By M. A.Alderson, Civil
Engineer. Being the Prize Essay on this Subject at the London Mechanics'
Institute for the Year 1833. 8. London 1834. BySherwoodand Comp.
Abstracts of the Papers printed in the Philosophical
Transactions of the Royal Society of London, from 1800 and 1830
inclusive. Printed by Order of the President and Council, from the
Journal Book of the Society, 2 Vol. 8. London 1834. By RichardTaylor.
An Apology for English Ship Builders shewing that it
is not necessary the Country should look to the Navy for Naval
architects. 8. London 1834. By EffinghamWilson.
b) Franzoͤsische
Mémoire sur la panification de la
fécule et la pomme de terre. Par Rouchardat et le duc de Luynes.
Imp. de Fain à Paris.
Nouveaux élémens de chimie
théorétique et pratique à l'usage des
établissemens de l'université;
précédés des notions de physique nécessaires
à l'intelligence de phénomènes chimiques. Par R. T.
GuérinVarry. In 8. de 29
feuilles à Paris chez Levrault rue de la Harpe No. 81. Pr. 9
Fr.
Recueil périodique de dessins à l'usage
des architectes civils et militaires, constructeurs, dessinateurs,
décorateurs et entrepreneurs des travaux publics mis en ordre par
une société d'architectes, d'ingenieurs et de
constructeurs, fondé et publié sous la direction de M.
MareJodot, architecte
ingénieur civil, ancien élève de l'école
royale des Beaux-Arts. (Prospectus.) In 4. d'un quart de feuille.
A Paris chez M. MarcJodotrue du Cherche-Midi No. 45, et chez
Carilian-Goeury. Prix annuel pour les souscripteurs d'une seule
série. Pr. 15 Fr. Pour les souscripteurs aux cinq premiers ou aux
cinq dernières. Pr. 10 Fr. L'ouvrage sera divisé in 10
séries qui seront publiés successivement; 1) Architecture
monumentale; 2) Architecture civile; 3) Architecture rurale et
industrielle; 4) Ornemens et sculpture; 5) Constructions civiles et
militaires; art de la maçonnerie; 6) Art du charpentier; 7) Art
du serrurier et du fondeur; 8) Art du menuisier; 9) Couverture,
marborie, mosaique, pavage, fumisterie; 10) Mélanges.
On promet par an 12 livraisons, chacune de 5
planches.
Manuel de physique, ou élémens
abrégés de cette. science mis á la portée
des gens du monde et des étudians. Par C.Baylli. Sixième édition, revue et augmentée. In 18 de 10
feuilles plus 5 planches. A Paris chez Roret rue Hautefeuille No. 10
bis. Pr. 2 Fr. 50 Cent.
Rapport à M. le directeur general des
ponts-et-chaussées et des mines sur la conduite des
fourneaux à l'air chaud. Par M. C.Gueymar. In 8. de
trois quarts de feuille. Imp. de Fain à Paris.
Traité de chimie élémentaire,
théorique et pratique suivi d'un essai sur la philosophie
chimique, et d'un précis sur l'analyse. Par M. le baron L.
J.Thenard, Sixième édition, Tom I. In 8. de 36 feuilles. A Paris
chez Crochard rue de l'école-de-Médecine No.
13. Pr. 7 Fr. 50 C.
Procédé pour préserver les bois
de construction de la carie sèche. Résumé d'un
rapport fait par le profésseur
Faraday
á l'institution royale, le 11 fevrier
1833Man findet denselben im Polyt. Journale Bd. L. S. 299.; accompagne d'observations etc. Imp. de Belin, à
Paris.
Recueil des machines, instrumens et appareils qui
servent à l'économie rurale et industrielle etc. et dont
les avantages sont consacrés par l'expérience;
publié avec les détails nécessaires à la
construction. Par Leblanc, dessinateur graveur du conservatoire des arts
et métiers. Deuxième partie. Cinquième livraison.
In folio oblong d'une feuille plus 6 planches. A Paris chez Mme.Huzard, chezTreutteletWurtz. Pr. 6 Fr.
Papier velin 10 Fr.
Cours complet d'agriculture ou nouveau dictionnaire
d'agriculture théorique et pratique, d'économie rurale et
de médecine vétérinaire, rédige sur le plan
de l'ancien dictionnaire de l'abbé Rozier. Par M. la baronde Morogues, M.de Mirbel, M. Payen, M. Vatelsous la direction de M. L.Vivien(Prospectus). In 8. d'une demi-feuille. A
Paris chezPourret. Prix de
chaque volume 3 Fr.
Chaque cahier des planches 3 Fr.
Das Werk wird aus 15 Octavbaͤnden Text und 15 Octavheften
Kupfertafeln bestehen.