Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 54, Jahrgang 1834, Nr. LXXVII., S. 492 |
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LXXVII.
Miszellen.
Miszellen.
Ueber die Vortheile des Eisenschmelzprocesses mit heißer
Luft,
uͤber welche wir unseren Lesern demnaͤchst den
ausfuͤhrlichen Bericht vorlegen werden, den der von Frankreich nach
Schottland und England abgesandte Oberbergingenieur, Hr. Dufresnoy, daruͤber erstattete, trug Hr. Dr.
Clark vor der zu Edinburgh versammelten British
Association einige numerische Daten vor, welche im Wesentlichen in
Folgendem bestehen. Nach dem Nixon'schen
Eisenschmelzprocesse sind gegenwaͤrtig zum Ausbringen einer Tonne Eisens nur
mehr 2 Tonnen 14 Cntr. Steinkohlen noͤthig, waͤhrend man noch vor
wenigen Jahren 8 Tonnen und 1 1/2 Cntr. brauchte, so daß man also bei jeder Tonne
Eisen 5 Tonnen und 8 Cntr. Steinkohlen erspart! Der Vortrag gab Anlaß zu einer
interessanten Debatte, auf welche wir in der Folge ausfuͤhrlicher
zuruͤckommen zu koͤnnen hoffen.
Neue Erfindungen in der Baumwollweberei.
Der Macelesfield Courier schreibt gegen Ende September,
daß man an den Wallshaw-Muͤhlen zu Oldland Versuche mit einer
Erfindung gemacht habe, die darin besteht, daß man den Jacquard'schen Webestuhl zum Weben gemusterter Seidenzeuge, zum Weben
gemusterter Baumwollzeuge anwenden will. Die Resultate der Versuche sind nicht
bekannt. Hr. John Fielden Esq., eines der
Parliamentsmitglieder fuͤr Oldham, soll demselben Blatte gemaͤß den
Kraftwebestuhl durch eine neue Anwendung der Drehebank so sehr verbessert haben, daß
er gegenwaͤrtig beinahe doppelt so viel zu erzeugen vermag, als
fruͤher. (Mechanics' Magazine, No. 581)
Erhaben gestochene Kupferplatten statt der
Holzschnitte.
Graf Lasteyrie zeigte in der Sizung der Société d'encouragement vom 20. Aug. 1834
erhaben gearbeitete Kupferplatten vor, welche Hr. Dembourg, Graveur in Metz, nach einem eigenen, von ihm erfundenen
Verfahren gearbeitet hat. Der Erfinder glaubt, daß seine Erfindung mit Vortheil die
Holzschnitte verdraͤngen koͤnne, und daß sie den Kuͤnstlern
eine wohlfeile und schnell ausfuͤhrbare Methode ihre Zeichnungen selbst zu
vervielfaͤltigen an die Hand gebe.
Eine amerikanische Methode Rindfleisch aufzubewahren.
Der Curiositaͤt halber theilen wir hier aus dem Recueil
industriel folgende Notiz uͤber eine sonderbare Methode, Rindfleisch
aufzubewahren mit. „Die Schwierigkeit,“ sagt ein amerikanisches
Journal, „mit der man sich auf dem Lande zu jeder Zeit frisches
Rindfleisch zu verschaffen im Stande ist, brachte einen Landbewohner auf
folgende Methode dasselbe aufzubewahren. Man soll das Fleisch naͤmlich in
einem Keller, welcher nicht feucht ist, mit einem Strike an einem Nagel oder
Haken so aufhangen, daß es nirgendwo mit den Wanden in Beruͤhrung kommt.
Das auf diese Weise aufgehaͤngte Fleisch wird ohne Zusaz eines Granes
Salz im Winter 8 bis 10 Wochen, und selbst bei großer Hize im Sommer einen bis
zwei Monate lang vollkommen genießbar bleiben. Es wirb sogar, wenn es einige
Zeit uͤber gehangen ist, eine solche Zartheit und einen solchen
Wohlgeschmak bekommen, daß Jedermann, der ein Mal solches Rindfleisch genossen
hat, es dem frischen Fleische gewiß vorziehen wird.“ Daß das Fleisch
durch das Aufhaͤngen zarter und muͤrber wird, ist bei uns in Europa
schon laͤngst bekannt; um es jedoch zu genießen, nachdem es ungesalzen und
uͤberhaupt ohne irgend eine Behandlung Monate lang gehangen, dazu
duͤrste, wie wir glauben, ein europaͤischer Magen nicht sonderlich
geeignet seyn.