Titel: | Verbesserte Methode das Rauchen der Rauchfänge zu verhindern, worauf sich Edmund Youldon, Schulmeister von Exmouth, am 5. August 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. V., S. 15 |
Download: | XML |
V.
Verbesserte Methode das Rauchen der
Rauchfaͤnge zu verhindern, worauf sich Edmund Youldon, Schulmeister von Exmouth, am
5. August 1824 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
December 1834, S. 349.
Mit Abbildung auf Tab.
I.
Verbesserte Methode das Rauchen der Rauchfaͤnge zu
verhindern.
Fig. 43 zeigt
einen nach meiner Erfindung erbauten Apparat. Fig. 44 ist ein
senkrechter, und Fig. 45 ein Querdurchschnitt desselben. In Fig. 46 und 47 sieht man
mehrere einzelne Theile fuͤr sich abgebildet. An allen diesen Figuren
beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde.
a ist das aͤußere Gehaͤuse, welches aus
Zink oder irgend einem anderen geeigneten Materiale bestehen kann. b, b sind
Oeffnungen, welche zum Durchgange der Luft und des Rauches dienen, und nach einer
Richtung von den gekruͤmmten Platten oder Windabhaͤltern c, c, deren Zwek weiter unten angegeben werden soll,
geschlossen sind. d, d sind vier, an der Achse oder
Welle e befestigte Windfaͤnge, welche zugleich
auch an den Reifen oder Stegen f, f festgemacht sind,
damit dieselben in der gehoͤrigen und aus der Zeichnung ersichtlichen
Stellung erhalten werden. Die Welle oder Achse e dreht
sich in den Zapfenlagern g, g, an denen ein
Gehaͤuse angebracht ist, damit weder Rauch noch Schmuz in dieselben
eindringen kann. An dieser Welle e befindet sich auch
ein Zahnrad, welches in einen an der Welle h
aufgezogenen Triebstok eingreift; diese leztere Welle dreht sich, wie die Zeichnung
zeigt, gleichfalls in Zapfenlagern g, g, welche
innerhalb des Gehaͤuses a von einem
Quergebaͤlke i getragen werden, waͤhrend
sich das oberste Zapfenlager in dem Dekel j befindet;
der Rauch kann also, wie man hieraus ersehen wird, nur durch die Oeffnungen b, b emporsteigen. An der Welle h ist der kreisrunde Windfang oder das Rad k
befestigt, welches in Fig. 46 einzeln
fuͤr sich abgebildet, und jenen aͤhnlich ist, deren man sich an den
Bratenwendern oder auch zu Ventilatoren bedient. l ist
ein Stuͤk, welches jenen Theil des aͤußeren Gehaͤuses a, der nicht von dem Rade k
eingenommen wird, ausfuͤllt; der Rauch kann daher nur zwischen den
Fluͤgeln des Rades k durchtreten.
Fig. 47 ist
eine Zinkplatte, welche jedoch auch aus irgend einem anderen geeigneten Materiale
verfertigt werden kann. In diese Platte sind 8 Oeffnungen b geschnitten; die ausgeschnittenen Metallstuͤke hingegen sind so
gebogen, daß sie Windabhaͤlter fuͤr diese Oeffnungen bilden, damit der
Wind nur in bestimmten Richtungen in dieselben eindringen kann. Auf diese Weise
werden also beilaͤufig nur drei Oeffnungen dem Winde zugaͤnglich seyn;
durch die uͤbrigen hingegen wird der Wind oder die Luft, welche den Windfang
d, d in Bewegung sezte, wieder austreten, und dabei
allen Rauch, der sich in dem oberen Theile des Apparates befindet, mit sich
fuͤhren.
Aus dieser Beschreibung erhellt, daß der Wind, von welcher Seite er auch wehen mag,
doch immer in einige der Oeffnungen b eindringen, und
dadurch den Windfang d in Bewegung sezen wird; hiedurch
wird aber auch die Welle e umgedreht, und durch das
Raͤderwerk dem an der Welle h befindlichen Rade
k eine groͤßere Geschwindigkeit mitgetheilt
werden. Wenn daher die Fluͤgel des Rades in gehoͤrige Stellung
gebracht werden, so wird durch die rasche Umdrehung die Luft unter dem Rade
verduͤnnt, und deßhalb in dem Rauchfange, an welchem der Apparat angebracht
wird, ein staͤrkerer Luftzug erzeugt werden. Ich weiß, daß schon fruͤher
Fluͤgelraͤder von einer dem beschriebenen aͤhnlichen Form zur
Erzeugung eines Luftzuges in den Schornsteinen angewendet wurden, ich gruͤnde
daher hierauf keine Patentanspruͤche, so wenig als ich einen der einzelnen
Theile als meine Erfindung ausgebe. Ich bestehe auch nicht darauf fuͤr jedes
einzelne der Fluͤgelraͤder d und k eine eigene Welle anzuwenden; denn, obschon ich es
fuͤr besser halte, wenn sich das Rad k mit
groͤßerer Geschwindigkeit umdreht, als das Rad d,
so koͤnnen doch auch beide Raͤder an einer und derselben Welle
angebracht werden. Meine Erfindung besteht demnach in der Verbindung der
Thaͤtigkeit des Windfanges d mit dem
Fluͤgelrade k, um dadurch einen solchen Zug in
dem Schornsteine zu erzeugen, daß das Rauchen verhindert wird.