Titel: | Verbesserungen an den Dampfkesseln und in der Einrichtung der mit denselben in Verbindung gebrachten und an den Straßendampfwagen anwendbaren Maschinerien, worauf sich James Fraser, Ingenieur von Bevis-Marks, St. Mary Ane, City of London, am 8. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XVI., S. 82 |
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XVI.
Verbesserungen an den Dampfkesseln und in der
Einrichtung der mit denselben in Verbindung gebrachten und an den Straßendampfwagen
anwendbaren Maschinerien, worauf sich James Fraser, Ingenieur von Bevis-Marks,
St. Mary Ane, City of London, am 8. Mai 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Februar 1835, S.
321.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
[Verbesserungen an den Dampfkesseln und in der Einrichtung der mit
denselben in Verbindung gebrachten.]
Das London Journal gibt folgenden, wie es scheint, etwas
unvollstaͤndigen Auszug aus der Patenterklaͤrung des Hrn. Fraser.
„Gegenwaͤrtiger Dampfkessel ist hauptsaͤchlich fuͤr
Dampfwagen bestimmt; er ist seiner aͤußeren Gestalt nach elliptisch; die
Feuerstelle befindet sich in dessen Mitte, und die davon auslaufenden
Feuerzuͤge sind in einer gewundenen Curve durch das Wasser geleitet. Fig. 10
gibt einen Durchschnitt dieses Kessels in senkrechter Richtung durch die Mitte
desselben genommen. a ist der Ofen; b, b, b sind die aͤußeren Platten, welche dem
Kessel die elliptische Form geben; c, c, c sind die
Feuerzuͤge, welche von der Feuerstelle aus in einer Curve geleitet sind,
und an deren oberem Ende der Rauch entweicht. d ist
das Aschenloch, und e die Oeffnung, durch welche man
in das Innere des Kessels Zutritt hat.“
„Man sieht hieraus, daß die Feuerzuͤge ringsum von Wasser umflossen
sind. Die Feuerzuͤge koͤnnen sich uͤbrigens der
Laͤnge nach von einem Ende des Kessels zum anderen erstreken, oder sie
koͤnnen durch senkrechte Scheidewaͤnde, zwischen denen sich
Wassercanaͤle befinden, in zwei oder mehrere Faͤcher abgetheilt
seyn; auch kann man in dem Feuerzuge horizontale Quergaͤnge anbringen,
durch welche die Circulation des Wassers in jedem Theile des Kessels
beguͤnstigt wird. Der erzeugte Dampf steigt in den oberen Theil des
Kessels f empor, der die Dampfkammer bildet, und
gelangt dann von hier aus in die Maschine. Die Quergaͤnge g, deren mehrere seyn koͤnnen, sind zum
Tragen der Roststangen bestimmt; diese Stangen sind naͤmlich der
Laͤnge nach gelegt und ruhen mit ihren Enden auf den Roͤhren.
„Das Brennmaterial wird von einem Trichter her in einer Roͤhre,
welche nach Außen zu geoͤffnet wird, waͤhrend sie innerhalb des Kessels in schief
geneigter Richtung gegen den Ofen laͤuft, auf die Feuerstelle gebracht.
Dem Ofenthuͤrchen gegenuͤber kann zum Behufe des
Anschuͤrens des Feuers in dem anderen Ende des Kessels ein anderes
Thuͤrchen angebracht werben. Auch muß Vorsorge getroffen seyn, daß man
den Ruß durch Oeffnungen, die sich an dem Ende der Feuerzuͤge befinden,
entfernen kann. Der Patenttraͤger gibt an, daß er den Kessel verschieden
modificire; auf welche Weise dieß jedoch geschehen kann, koͤnnen wir
nicht einsehen, da er am Schlusse seiner Patenterklaͤrung seine
Anspruͤche auf die beschriebene Form von Kesseln
gruͤndet.“
„Was den zweiten Theil der Erfindung, naͤmlich die Einrichtung der
mit dem Kessel in Verbindung stehenden Maschinerie fuͤr
Straßendampfwagen, betrifft, so wissen wir nicht, was der Patenttraͤger
hier beabsichtigt; denn er gibt nicht nur keine Zeichnung der hierauf
bezuͤglichen Theile, sondern die ganze Beschreibung hievon besteht auch
lediglich in folgenden Worten: „„Die mit dem oben beschriebenen
Kessel in Verbindung gebrachte Maschinerie besteht in einer gebogenen Achse,
wodurch dem Kessel mehr Sicherheit gegeben, und derselbe dem Boden mehr
genaͤhert wird; uͤbrigens nehme ich diese Achse in keiner
anderen Hinsicht als meine Erfindung in Anspruch.““ Der
Patenttraͤger bildet diese Achse nicht ab, er zeigt nicht, auf welche
Weise dieselbe mit dem Kessel verbunden werden kann; es erhellt auch nicht, wozu
sie dienen soll, und eben so wenig koͤnnen wir begreifen, wie eine
gebogene Achse, wenn sie bloß zum Tragen des Kessels an einem Wagen angewendet
wird, als eine eigene Maschinerie betrachtet werden kann.“