Titel: Verbesserungen an den Dampfkesseln für Dampfwagen, worauf sich Sir Charles Webb Dance, Oberstlieutenant von Hertsbourne Manorplace in der Grafschaft Hertford, und Joshua Field, Ingenieur von Lambeth in der Grafschaft Surrey, am 20. August 1833 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XVII., S. 83
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XVII. Verbesserungen an den Dampfkesseln fuͤr Dampfwagen, worauf sich Sir Charles Webb Dance, Oberstlieutenant von Hertsbourne Manorplace in der Grafschaft Hertford, und Joshua Field, Ingenieur von Lambeth in der Grafschaft Surrey, am 20. August 1833 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. Februar 1835, S. 323. Mit Abbildungen auf Tab. II. Verbesserungen an den Dampfkesseln fuͤr Dampfwagen. Die Erfindung der Patenttraͤger betrifft einen Dampfkessel, welcher hauptsaͤchlich fuͤr Dampfwagen bestimmt ist. Der Kessel besteht ganz aus Roͤhren, und hat keine Dampfkammern; die eigenthuͤmliche Form der Roͤhren ist darauf berechnet, daß der Dampf und das Wasser bei ihrer raschen Circulation durch dieselben mit solcher Gewalt gegen den gekruͤmmten Theil der Roͤhre geschleudert werden, daß sich das Wasser von dem Dampfe abscheide, indem ersteres dann wegen seiner groͤßeren specifischen Schwere in den absteigenden Theil der Roͤhre hinabfließt, waͤhrend der Dampf wegen seiner Leichtigkeit emporsteigt, und durch eine Roͤhre an das Einfuͤhrungsventil der Dampfmaschine gelangt. Fig. 11 ist ein Durchschnitt eines nach der angedeuteten Methode gebauten Kessels. a, b, c zeigt eine der Roͤhren, in denen das Wasser circulirt; eine sowohl in Hinsicht auf Form, als in Hinsicht auf Verbindung vollkommen aͤhnliche Roͤhre ist an der entgegengesezten Seite angebracht. An jeder Seite sollen in Reihen 30 solcher Roͤhren mit einander in Verbindung gebracht werden; alle diese Roͤhren stehen senkrecht, und alle sind sie in die horizontalen Roͤhren d, d eingesezt, die der Laͤnge nach am Boden des Kessels hinlaufen. Durch diese Roͤhren d wird das Wasser mittelst einer Drukpumpe so lange eingesprizt, bis dasselbe in saͤmmtlichen Roͤhren die Hoͤhe der gebogenen Theile e erreicht hat. Im Inneren zwischen den Roͤhrenreihen befindet sich der Ofen oder die Feuerstelle, wobei die horizontalen Theile der Roͤhren a, a die Stelle der Roststangen vertreten. Da die Hize, welche sich aus dem entzuͤndeten Brennmateriale entwikelt, auf saͤmmtliche Roͤhren wirkt, so kommt das Wasser in ihnen zum Sieden; und der hiedurch entwikelte Dampf gelangt, indem er emporsteigt, durch die Roͤhren f, f in die Hauptroͤhre g, welche rund um den oberen Theil des Kessels laͤuft, und aus der der Dampf in einer anderen Roͤhre an die Maschine gelangt. Dieser ganze Roͤhrenapparat ist in einem karrenfoͤrmigen Gehaͤuse eingeschlossen, und an dem Scheitel dieses lezteren befindet sich der Rauchfang, durch welchen der Rauch und die sonstigen Daͤmpfe entweichen. Das Eigenthuͤmliche, worin hauptsaͤchlich die Verbesserung dieses Roͤhrenkessels besteht, ersieht man aus Fig. 12, wo der obere Theil e einer der gekruͤmmten Roͤhren im Durchschnitte, und die Richtung, in der das siedende Wasser fließt, durch einen Pfeil angedeutet ist. Man wird hieraus ersehen, daß das siedende Wasser und der Dampf, so wie sie in der Roͤhre b emporsteigen, mit bedeutender Gewalt gegen die Kruͤmmung e geschleudert werden, und daß durch den Widerstand, auf den sie hier treffen, eine Scheidung des Wassers von dem Dampfe bewirkt wird: d.h. ersteres fließt in der Roͤhre c herab, waͤhrend lezterer in der Roͤhre e emporsteigt, und dann in die Maschine gelangt. Alle diese Roͤhrentheile koͤnnen auf irgend eine geeignete Weise mit einander verbunden werden; Verbindungsnieten duͤrften sich vielleicht am besten hiezu eignen. Jedenfalls muß aber die Form der Roͤhren als wesentlich beibehalten werden. An dem oberen Theile der Roͤhren muͤssen mehrere Eichhaͤhne angebracht seyn, damit man die Hoͤhe des Wasserstandes in denselben jederzeit ersehen kann. Der zweite Theil der Erfindung der Patenttraͤger bezieht sich lediglich auf die Anwendung der beschriebenen Vorrichtung zum Abscheiden des Wassers von dem Dampfe, nachdem der Dampf bereits bei der Ausfuͤhrungsmuͤndung der Dampfmaschine ausgetreten ist. Die Patenttraͤger erklaͤren schließlich, daß ihre Erfindung in dem Baue eines kraͤftigen Kessels ganz aus Roͤhren und ohne Dampfkammer, so wie auch in der beschriebenen Scheidung des Wassers von dem Dampfe, und endlich auch in der Anwendung der lezteren Vorrichtung an den Verdichtungsapparaten einer Dampfmaschine bestehe.

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