Titel: | Ueber das Troknen der gebeizten (grundirten) Baumwollenzeuge; von Hrn. Jeremias Risler. |
Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XXI., S. 93 |
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XXI.
Ueber das Troknen der gebeizten (grundirten)
Baumwollenzeuge; von Hrn. Jeremias Risler.
Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
Mulhausen, No. 35, S. 494.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Ueber das Troknen der gebeizten Baumwollenzeuge.
Ich wurde in den lezten Jahren haͤufig befragt, welches das
zwekmaͤßigste Verfahren sey, um in den Kattundrukereien die zu
Uniboͤden gebeizten oder grundirten Stuͤke zu troknen. Ich halte auch
diesen Gegenstand fuͤr wichtig genug, um die Société industrielle zu veranlassen, meine Ansichten zu
pruͤfen und sich uͤber diesen Gegenstand ein fuͤr allemal
auszusprechen.
Die Baumwollenzeuge werden mit dem Beizmittel (Mordant) zu Uniboͤden mittelst
einer Maschine grundirt oder geklozt; diese Maschine besteht immer aus einem Troge,
worin sich das Beizmittel befindet. Wenn das zu grundirende Stuͤk durch den
Trog gegangen ist, gelangt es durch zwei, bisweilen drei metallene Walzen; nachdem
es sich also mit der Fluͤssigkeit in dem Troge getraͤnkt hat,
druͤken die Walzen die uͤberschuͤssige Fluͤssigkeit aus
und lassen in dem Stuͤk nur die gerade erforderliche Quantitaͤt davon
zuruͤk, indem dieselbe zugleich allenthalben gleich verbreitet wird.
Das ganze Geheimniß besteht daher bei dieser Maschine darin, daß man eine geeignete
Geschwindigkeit anwendet, damit das Stuͤk Zeit genug hat sich mit der
Fluͤssigkeit zu traͤnken und daß die Walzen ganz rund und gerade sind,
damit an keiner Stelle des Zeuges mehr Fluͤssigkeit zuruͤkbleibt als
an einer anderen. Das so grundirte Stuͤk rollt sich gewoͤhnlich um
sich selbst uͤber eine hoͤlzerne Walze auf, die sich dadurch dreht,
daß sie mit der oberen Walze der Grundirmaschine in Beruͤhrung ist, und
nachdem 4, 6 oder 8 Stuͤke sich so um einander aufgerollt haben, nimmt man
die hoͤlzerne Walze (Doke) weg und ersezt sie durch eine andere. Die Walzen,
worauf sich die grundirten Stuͤke befinden, werden auf die Seite gebracht und
bleiben einige Zeit liegen, um der Fluͤssigkeit Zeit zu lassen, sich
regelmaͤßig in den Stuͤken zu vertheilen; dann rollt man die
Stuͤke ab, um sie in der Waͤrme zu troknen, was um so leichter ist,
weil die zum Grundiren angewandte Fluͤssigkeit wenig oder gar nicht (mit
Gummi) verdikt wird.
Ich will nun alle bekannten Methoden, die grundirten Stuͤke zu troknen,
anfuͤhren. Es sind deren sieben. Die erste und am wenigsten kostspielige
besteht darin, daß man die Stuͤke an der freien Luft horizontal laͤngs
zweier parallelen Latten, die im Bleichplan befestigt sind, ausbreitet und
anhaͤkelt; bei guͤnstiger Witterung sind die Stuͤke nach
einigen Minuten troken. Dieses Verfahren ist aber leider von der Jahreszeit und
Witterung abhaͤngig, und wenn man dabei auch einerseits die Kosten des
Brennmaterials und die Interessen eines Trokenapparates erspart, so kann sich doch
andererseits eine Kattunfabrik, wo regelmaͤßig fortgearbeitet wird,
unmoͤglich mit einem solchen Verfahren begnuͤgen.
Die zweite Methode besteht darin, in einem großen Saale horizontale hoͤlzerne
Latten, die mit Haͤkchen versehen sind, anzubringen, an welchen man das
Stuͤk in der Richtung seiner Laͤnge befestigt, aber nur an einer
Seite, so daß die andere Seite desselben senkrecht herabhaͤngt; der Saal muß
auf 20 oder 30 Grad geheizt werden, ehe man darin die Stuͤke
aufzuhaͤngen anfaͤngt, damit das Stuͤk sogleich von der
Waͤrme getroffen wird, weil sonst die Fluͤssigkeit (der Mordant),
womit es getraͤnkt ist, sich nach der unteren Seite desselben herabzieht und
sie beim Faͤrben dunkler macht. Dieß ist aber noch die geringste Inconvenienz
bei dieser Methode, denn sie kostet außerordentlich viel Zeit und Brennmaterial;
dabei erheischt sie ein großes Local, und man muß auch befuͤrchten, daß die
Stuͤke am Rand durch die Haͤkchen beschaͤdigt werden.
Bei der dritten Methode, welche ich jedoch bloß in der Normandie befolgen sah und die
daselbst noch in Gebrauch ist, hat man ein geheiztes Zimmer von der
gewoͤhnlichen Hoͤhe eines Stokwerks, der doppelten Breite eines
baumwollenen Stuͤkes und von 20 bis 30 Fuß Laͤnge. In der Mitte dieses
Zimmers befindet sich ein pyramidaler oder anderer gußeiserner Ofen, wodurch es
gehoͤrig geheizt wird; man rollt darin die grundirten Stuͤke (von der
hoͤlzernen Walze) ab und laͤßt sie auf der flachen Seite uͤber
ein System von Walzen laufen, durch welches sie so lange auf- und absteigen
und uͤber den Ofen selbst streichen, bis sie troken sind. Das ganze
Walzensystem ist mit einem Laufbande in Verbindung gesezt, so daß man durch eine
einzige Kurbel alle Walzen in Bewegung sezen kann; diese Methode ist hinsichtlich
der Localitaͤt, des Brennmaterials und der Handarbeit wenig kostspielig, hat
aber den Nachtheil, daß der Zeug immer Falten macht, die sich unmoͤglich
vermeiden lassen, wenn er uͤber eine so große Anzahl von Walzen laufen muß,
indem sie vollkommen rund und ganz mit einander parallel seyn muͤßten; die
Fabriken des Oberrheines koͤnnten sich auch mit einem so unvollkommenen
Verfahren nicht begnuͤgen.
Die vierte Methode hat dieselben Nachtheile. Man wendet dabei einen langen
senkrechten Schornstein an, in welchen aus einem Ofen erhizte Luft streicht; das
grundirte Stuͤk steigt in demselben so lange hinauf und herab, bis es troken
ist. Dieses Verfahren hat man aber ganz aufgegeben, weil sich der Zeug dabei
beliebig zusammenziehen kann, wodurch Falten und folglich hellere und dunklere
Stellen unvermeidlich werden.
Die fuͤnfte Methode wurde meines Wissens nur in einer einzigen Fabrik
angewandt. Man gebraucht dabei einen aus gußeisernen Platten zusammengesezten Ofen,
von der Breite des Stuͤkes, 10 bis 12 Fuß Seitenlaͤnge und 6 bis 8 Fuß
Hoͤhe, welcher den Schornstein bildet; dieser Ofen befindet sich in einer
Kammer, die etwas groͤßer als er selbst ist. Das Stuͤk laͤuft
horizontal uͤber Walzen aus Weißblech, deren Zapfen wie ein Perspectiv in den
Koͤrper der Walze muͤnden; die Zapfen sind an jedem Ende mit einer 6
Linien weiten Kehle fuͤr ein Seil versehen; in diesen Kehlen wird der Rand
des Stuͤkes zuruͤkgehalten und man strekt das Stuͤk nach der
Breite, indem man die Einmuͤndung herauszieht, naͤmlich mittelst einer
Stellschraube, die gegen das Widerlager jeder Walze angebracht ist, welche sich so
verlaͤngern und dadurch das Stuͤk streken. Auf diese Art laͤuft
das Stuͤk langsam uͤber den ganzen Ofen und kommt dann uͤber
demselben aus der Kammer; man sagte mir, daß man in derselben Fabrik auch einen
Ventilator uͤber dem Ofen angewandt hat.
Dieses System koͤnnte in mechanischer Hinsicht gut seyn; da aber das
Stuͤk fast augenbliklich einer erhizten Ofenplatte sehr nahe kommt, so wird
die gegen die Platte gekehrte Seite desselben dunkler, ein Uebelstand, der uns
allein schon veranlassen muß, das Verfahren zu verwerfen.
Bei der sechsten Methode wendet man bloß einen Ventilator mit 4 Fluͤgeln an,
der 3 bis 4 Fuß im Durchmesser hat und so breit ist wie das Stuͤk. Ganz um
denselben herum bilden hoͤlzerne. Walzen eine Art von Kaͤfig und
erhalten ihre Bewegung durch einen Riemen ohne Ende; dieser Apparat befindet sich in
einer geheizten Kammer und man laͤßt den Ventilator durch irgend eine
Triebkraft drehen. Das Stuͤk geht im Zigzag uͤber die Walzen des
Kaͤfigs, ganz um den Ventilator herum und troknet durch den Druk der Luft.
Ich kenne die Nachtheile dieses Apparates nicht, sie muͤssen aber von
Bedeutung seyn, weil man ihn sogleich nach der Pruͤfung wieder aufgegeben
hat.
Die siebente Methode wurde in derselben Fabrik an Statt der vorhergehenden
eingefuͤhrt und scheint zwekmaͤßiger zu seyn, weil sie seitdem in
mehreren Fabriken nachgeahmt wurde. Man bedient sich dabei eines Laufbandes ohne
Ende, das eben so lang ist wie das Zimmer, welches man fuͤr diesen Apparat
zur Disposition hat, naͤmlich 80 bis 120 Fuß. Dieses Laufband ist mit
Haͤkchen versehen und dreht sich senkrecht in der Richtung seiner Breite; es
wird von Stelle zu Stelle durch Rollen gestuͤzt, die sich mit ihm umdrehen
und an beiden Enden desselben sind flache Kloben angebracht, denen man mit der Hand
oder durch einen Mechanismus eine drehende Bewegung ertheilt, welche sich dem
Laufband ohne Ende mittheilt.
Dieses Laufband befindet sich in einer Art von Canal von 3 bis 4 Fuß Breite und 5 bis
6 Fuß Hoͤhe, der mit einem Ofen in Verbindung steht, aus welchem heiße Luft
in den Canal stroͤmt. Am Ende desselben ist eine senkrechte Oeffnung
angebracht, durch welche das Stuͤk hineingelangt; man heftet es in dem Maße
als es hineinkommt, an die Haͤkchen des Laufbandes an, durch die es also
waͤhrend seines ganzen Laufes und bis es troken aus dem Canal wieder
herauskommt, senkrecht erhalten wird. Dieser Apparat scheint unter den bisher
angefuͤhrten noch der vortheilhafteste zu seyn, weil das Stuͤk, wenn
es einmal gut angehaͤkelt worden ist, keine Falten mehr machen kann; der
einzige Vorwurf, welchen man ihm machen kann, ist, daß das Stuͤk
waͤhrend des Troknens in der Richtung seiner Breite senkrecht haͤngt
und also, wenn sich das Beizmittel nach Unten zieht, beim Faͤrben ungleich
werden kann; dieser Umstand tritt um so leichter ein, weil das Stuͤk an
seinem oberen Rande, wo
die groͤßte Hize und am wenigsten Fluͤssigkeit ist, immer zuerst
troknet.
Ich habe nun noch eine achte Methode anzufuͤhren, welche bloß eine
Abaͤnderung der lezten ist, nur glaube ich dabei alle Vorsichtsmaßregeln
getroffen zu haben, um das Troknen des Zeuges schnell und wohlfeil mit Vermeidung
von dunkleren und helleren Stellen zu bewirken. Dieser Apparat ist auf Tab. II. Fig. 9
abgebildet.
Ich fange damit an in einem 60 bis 100 Fuß langen Saale einen horizontal geneigten
hoͤlzernen Canal zu errichten. Dieser Canal hat die Breite eines
Kattunstuͤkes und noch einen Fuß daruͤber; seine Hoͤhe
betraͤgt 12 bis 15 Zoll. Das untere Ende des Canals, welches wir mit dem
Buchstaben A bezeichnen, ruht auf dem Fußboden des
Saales und das andere Ende B ist nach der Neigung,
welche man dem Canal gegeben hat, vom Boden 4 bis 5 Fuß entfernt; an demselben Ende
befindet sich ein senkrechter Schornstein, der ebenfalls aus Holz oder blechernen
Roͤhren von 10 bis 12 Zoll Durchmesser, die sich in die oberen Saͤle
erstreken, bestehen kann.
Aus einem Ofen gelangt heiße Luft durch das Ende A in den
Canal und der senkrechte Schornstein des anderen Endes B
muß den Zug bewirken, damit die heiße Luft stark nach Oben stroͤmt.
An jedem Ende des Canals befindet sich eine eiserne Welle, auf der zwei Scheiben
angebracht sind, uͤber welche von jeder Seite des Canals ein Laufband ohne
Ende geht, das in Entfernungen von 10 bis 12 Zoll mit Spizen versehen ist; diese
Scheiben sind so angebracht, daß sich die Haͤlfte des Laufbandes im Innern
des Canals und die andere Haͤlfte außerhalb desselben befindet. Das innere
Laufband wird auf seiner ganzen Laͤnge von 6 zu 6 Fuß durch
kegelfoͤrmige Fuͤhrer gehalten, welche es immer gegen die Seitenwand
des Canals treiben. An Statt kegelfoͤrmiger Fuͤhrer koͤnnte man
auch gerade Walzen anbringen, welche von einer Seitenwand des Canals zur anderen
gehen und von 10 zu 10 Fuß das Stuͤk unterstuͤzen wuͤrden.
Nachdem diese beiden Laufbaͤnder ohne Ende so angebracht sind, braucht man
nur den einen oder anderen Wellbaum mittelst einer Kurbel umzutreiben, damit die
beiden Laufbaͤnder, die sich von Oben nach Unten bewegen muͤssen,
dadurch eine drehende Bewegung erhalten; denn ich lasse das Stuͤk in den mit
warmer Luft geheizten Canal nicht am Ende A eintreten,
sondern am Ende B, weil ich es fuͤr besser finde,
daß es nur allmaͤhlich von der Waͤrme getroffen wird und von dem
weniger heißen Theile des Canals in den heißeren gelangt.
Nachdem die beiden Laufbaͤnder ohne Ende in Bewegung gesezt sind und das Feuer
in dem Ofen, welcher die heiße Luft liefert, angeschuͤrt ist, bringt man die
hoͤlzerne Walze, worauf sich die grundirten Stuͤke befinden, in das
Ende B des Canals; hier legt man sie in Gabeln auf eine
hoͤlzerne Trommel, welche von der Triebkraft der Laufbaͤnder eine
gleichfoͤrmige Bewegung erhaͤlt; der Zeug rollt sich ab; man stekt ihn
in die Spizen der Laufbaͤnder, die ihn in's Innere des Canals gegen das
andere Ende ziehen, aus welchem er dann troken herauskommt, da er waͤhrend
seines Durchganges einem Strome heißer Luft ausgesezt ist, welcher um so
staͤrker seyn muß, je groͤßer der Zug des Schornsteins am Ende B ist.
In den meisten Lokalitaͤten wird sich dieser Apparat so anbringen lassen, daß
sich die Waͤrme, welche zum Troknen der grundirten Stuͤke in den Canal
geleitet wird, auch nach der Operation benuzen laͤßt und derselbe Ofen auch
zum Heizen anderer Zimmer dient.
Bei dieser Gelegenheit will ich zur Erzeugung heißer Luft einen Ofen empfehlen, den
ich schon vor vier Jahren bei den HH. Hartmann und Sohn zu Muͤnster eingefuͤhrt habe und der
seitdem auch in vielen anderen Fabriken in Gebrauch gekommen istWir koͤnnen diesen Ofen nach zweijaͤhriger Erfahrung sowohl zum
Heizen des Trokenkastens der Walzendrukmaschinen, als auch zu anderen Zweken
ebenfalls bestens empfehlen. A. d. R.. Er besteht bloß aus einer gußeisernen Gloke von 26 bis 30 Zoll Durchmesser,
die auf einem halbkreisfoͤrmigen Rost angebracht ist. Die Gloke ist oben mit
einer Tubulatur versehen, aus welcher eine senkrechte Roͤhre emporsteigt, die
zur Ausfuͤhrung des Rauches dient. Außen ist die Gloke in einer Entfernung
von 2 Zoll mit einem Mantel aus duͤnnem Eisenblech umgeben, der oben, wie die
Gloke, offen und eben, falls mit einer Roͤhre versehen ist, welche die
Rauchroͤhre umgibt und mit ihr concentrisch fortlaͤuft, so daß ein
Zwischenraum von beilaͤufig 2 Zoll bleibt; sobald das Feuer unter der Gloke
angeschuͤrt ist, wird die kalte Luft in den Raum zwischen der Gloke und ihrem
Mantel hineingezogen, erhizt sich daselbst schnell, steigt in die Hoͤhe und
begibt sich in die oberen Stokwerke, welche man auf diese Art mit großer Oekonomie
heizen kann. Man sieht diesen Ofen Fig. 9 bei C deutlich abgebildet.
Beschreibung des Hotflue in der Kattunfabrik des Hrn. Thomson
in Primrose bei Manchester.
Man sieht diesen Hotflue oder Trokenapparat der Kattunfabrik des Hrn. Thomson, welche in England bekanntlich den ersten Rang
behauptet, auf Tab. II. abgebildet. Fig. 1 und 2 zeigen ihn im
senkrechten und im Querdurchschnitt; er besteht aus folgenden Theilen:
aaaa ist ein gewoͤlbter Raum von 26 Meter
Laͤnge auf ungefaͤhr 4 Meter Hoͤhe und 3 Meter Breite.
bb ist das zweite Gewoͤlbe, welches in
einer dem ersten entgegengesezten Richtung erbaut ist und sich in demselben bis zur
Haͤlfte seiner Laͤnge erstrekt. Dieses zweite Gewoͤlbe hat zum
Zwek, das erste gegen die zu starke Hize, welche die Canaͤle des Ofens
ausgeben, zu schuͤzen und zugleich zu verhindern, daß der Theil b, o des schon trokenen Stuͤkes nicht mit einer
mit Feuchtigkeit gesaͤttigten Luft in Beruͤhrung kommt, durch welche
die Daͤmpfe, welche das Stuͤk abgibt, wieder verdichtet werden
koͤnnten.
c, c, c' ist die Laͤnge des Ofens, welcher sich
uͤber den ganzen Boden des Hotflue erstrekt.
d ist der Feuerraum dieses Ofens, welchen Fig. 4 im
horizontalen Grundriß zeigt. Dieser Ofen theilt sich in zwei Canaͤle u, u', Fig. 2 und 4, die mit gußeisernen
Platten vvv bedekt sind, wovon eine in die andere
eingefuͤgt ist und deren Dimensionen man aus Fig. 8 ersieht. Die Dike
dieser Platten nimmt von q bis zum Feuerraum, also so
wie sie sich dem Mittelpunkt der Waͤrme naͤhern, zu. Von c' bis q sind die beiden
Canaͤle nur mit einfachen gußeisernen Platten gedekt. Diese Canaͤle
lassen sich beliebig oͤffnen und schließen, naͤmlich mittelst eines
Registers e, welches den Ofen d mit seinem Speisungskamin gg in
Verbindung sezt.
f, Fig. 2 und 4, ist nur ein kleiner
gewoͤlbter Gang, durch welchen man zu den Canaͤlen gelangt.
h, h, h, h, Fig. 1 und 2 sind in den
Seitenwaͤnden angebrachte Luftloͤcher, die durch eine Eisenstange ii (welche mit eben so vielen Platten jjj versehen ist, als es entsprechende Oeffnungen
in der Mauer gibt) beliebig insgesammt geoͤffnet oder gesperrt werden
koͤnnen.
k, k, k, k sind gußeiserne Widerlager fuͤr die
verzinnten kupfernen Walzen, welche das Stuͤk fuͤhren; sie sind an
Querstuͤken k, y befestigt, welche in Fig. 2 mit r, r bezeichnet sind.
l, l, l, l sind Eisenstangen, welche die
Flugraͤder m, m, m, m halten, die in Fig. 7
besonders abgebildet sind. Diese Flugraͤder sind mit einem Gitter zz uͤberdekt, dessen Anordnung Fig. 7 zeigt.
An Statt die Flugraͤder so anzubringen, wie es die Zeichnung anzeigt, thut
man besser mit denselben so abzuwechseln, daß zwei sich uͤber dem
Stuͤk befinden und die beiden anderen unterhalb der Stuͤke ventiliren.
Diese Flugraͤder machen ungefaͤhr 300 Umdrehungen in der Minute; man
ertheilt ihnen diese Geschwindigkeit entweder mittelst Riemen oder durch ein
Getriebe. Im lezteren Falle wird eines der eingreifenden Raͤder aus Gußeisen
verfertigt, das andere aber aus Holz, das in einem Bade von heißem Oehl und
Schmirgelpulver gehaͤrtet wird.
Bei s, Fig. 2, sieht man wie die
Fenster laͤngs des Gebaͤudes angebracht sind.
t ist eine Gasroͤhre fuͤr die Arbeit
waͤhrend der Nacht, wo jedes Fenster durch ein Gaslicht erleuchtet wird.
n, o, pFig. 1 zeigen
den Lauf des Stuͤkes.
n ist eine hoͤlzerne, mit Tuch uͤberzogene
Trommel.
oFig. 1 und
3 ist der
obere Ausgang des Hotflue und
pFig. 1, 3 und 5 die Oeffnung,
durch welche das Stuͤk hineintritt.
Es verweilt im Hotflue eine bis anderthalb Minuten bei einer Temperatur, die oft
100° uͤberschreitet.
Fig. 3 und
5 zeigen
das zum Hotflue gehoͤrige Arbeitszimmer.
a ist die Thuͤre, welche in den Flue
fuͤhrt.
Bei B wird das Stuͤk grundirt. Die Geschwindigkeit
der Maschine kann durch kegelfoͤrmige Trommeln CC, die sie in Bewegung sezen, abgeaͤndert werden.
Bei DD sieht man, auf welche Art sie in Gang gesezt
werden.
FF sind die Rollen, uͤber welche die Riemen
gehen, welche die Bewegung zur Grundirmaschine fortpflanzen. Man entfernt oder
naͤhert sie mit der Kurbel E.
GFig. 3 ist
eine mit Tuch uͤberzogene Trommel, welche das Stuͤk aus dem Hotflue
zieht und H die Bank, auf der man es troken
empfaͤngt.
Bei diesem Trokenapparat erfordert das Stuͤk 1,75 Kil. Steinkohlen oder 2
Kilogramm in einem Hotflue ohne Flugraͤder.