Titel: Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Treiben von Fahrzeugen auf dem Wasser, worauf sich Thomas John Hamilton, Earl of Orkney und John Eastern, Mechaniker, beide von Taplow, in der Grafschaft Bucks, am 26. Jul. 1834 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XLVIII., S. 279
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XLVIII. Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Treiben von Fahrzeugen auf dem Wasser, worauf sich Thomas John Hamilton, Earl of Orkney und John Eastern, Mechaniker, beide von Taplow, in der Grafschaft Bucks, am 26. Jul. 1834 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1835, S. 373. Mit Abbildungen auf Tab. V. Verbesserte Maschinen zum Treiben von Fahrzeugen auf dem Wasser. Die Verbesserungen, welche sich die beiden Obengenannten in gegenwaͤrtigem Patente patentiren ließen, bestehen in einer eigenen Anwendung rotirender Kolben in Verbindung mit kreisenden, excentrischen Leitungsschildern, welche von Cylindersegmenten, die sich bei den Umdrehungen der Kolben in einander schieben, gebildet werden. Fig. 48 gibt einen Grundriß oder eine horizontale Ansicht eines Theiles eines Schiffes oder Fahrzeuges, an welchem der verbesserte Fortschaffungsapparat angebracht ist. a, a sind die kreisenden Kolben, von denen sich jeder horizontal an einer Welle bewegt, die am Grunde eine messingene Pfanne hat. In Fig. 49 sieht man einen dieser Kolben einzeln fuͤr sich in senkrechter Stellung, so wie derselbe erscheint, wenn er seine breite Oberflaͤche darbietet; man sieht hier eine Oeffnung fuͤr den freien Durchgang des in dem cylindrischen Schilde enthaltenen Wassers. Der obere Theil der Spindel oder der Welle eines jeden dieser rotirenden Kolben dreht sich mit einer Stopfbuͤchse in einem messingenen Halsringe; und an jeder dieser Spindeln ist oben ein Winkelgetrieb angebracht, in welches die Zaͤhne des an der Kurbelwelle der Dampfmaschine befindlichen Treibrades eingreifen. Die fuͤr den Durchgang des Wassers dienenden Canaͤle b, b, b bestehen aus Eisenplatten, welche in gehoͤrigen Curven gebogen, und dadurch in aufrechter Stellung fixirt sind, daß sie mit hervorstehenden Randstuͤken an den Scheitel- und Bodenplatten c, c, c befestigt sind. Die excentrischen Leitungsschilde werden von den Cylindersegmenten d, d und e, e gebildet, welche aus Metallblech bestehen, und von denen sich leztere in ersteren schieben. Diese Segmente sollen beilaͤufig 2/3 des Umfanges eines vollkommenen Cylinders haben; sie laufen oder bewegen sich in kreisfoͤrmigen Fugen, welche in den messingenen Ringen f, f angebracht sind; leztere sind mit hervorstehenden Randstuͤken und Schrauben an den Scheitel- und Bodenplatten c befestigt. Das Wasser dringt an den Seiten des Schiffes oder Fahrzeuges bei g, g in die Canaͤle b, b, und wird gegen den Hintertheil des Schiffes hin bei h, h wieder entleert. Die Rotation der Kolben a, a bewirkt, daß das Wasser in den Canaͤlen b, b von den aus den cylindrischen Schilden hervorragenden Kolbenarmen ergriffen, und mit gleichem Erfolge, wie dieß durch die Bewegungen des gewoͤhnlichen Ruderrades geschieht, nach Ruͤkwaͤrts gegen den Hintertheil des Schiffes getrieben wird. Das Fahrzeug selbst wird solcher Maßen natuͤrlich nach entgegengesezter Richtung getrieben. Da die Wellen der Treibkolben in das Innere der cylindrischen Schieberschilde excentrisch gestellt sind, so erhellt, daß die Umdrehungen der Kolben bewirken werden, daß die beiden Segmente, aus denen jeder der Cylinder besteht, sich je nach der Stellung eines jeden der Kolben mit verschiedenen Bewegungen schieben werden. Um die Reibung der Oberflaͤchen an einander zu verhindern, werden dieselben durch einen duͤnnen messingenen Halsring oder Reif in den Falzen der Ringe f, f beilaͤufig 1/8 Zoll weit von einander entfernt gehalten. An den inneren Raͤndern der Segmente sind auch Gegenreibungsrollen angebracht, um dadurch die Reibung der Kolben zu verhindern. Fig. 50 ist ein Laͤngendurchschnitt eines Fahrzeuges, an welchem der verbesserte Apparat in senkrechter Richtung auf eine horizontale Welle wirkt, die beinahe eben so breit seyn kann, als das Fahrzeug. a ist die Schaufel; b, b der Canal, durch welchen das Wasser geht, und der am Hintertheile in Arme abgetheilt werden kann, damit der Hintersteven und das Steuerruder frei werden. d und e sind die beiden Cylindersegmente, welche sich auch hier auf die oben beschriebene Weise in einander bewegen. Wenn die Kolben durch ein an den Enden der Welle angebrachtes Raͤderwerk umgetrieben werden, so wirken sie gleich kreisenden Ruderschaufeln auf das Wasser, so daß sie auf diese Weise das Fahrzeug vorwaͤrts treiben. Als ihre Erfindung erklaͤren die Patenttraͤger die Anwendung kreisender Kolben in excentrischer Verbindung mit den verschiebbaren Cylindersegmenten, welche Stellung auch die Kolben und Segmente haben moͤgen, und durch welche Mittel sie auch immer in Bewegung gesezt werden moͤgen.

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