Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. LXVII., S. 392 |
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LXVII.
Miszellen.
Miszellen.
Wieder eine amerikanische Dampfbootexplosion.
Amerikanische Blaͤtter melden, daß das neue und strenge Gesez, dem die
Dampfboote in den Vereinigten Staaten, unterworfen wurden, und von welchem wir
kuͤrzlich eine Andeutung gaben, nicht allen Ungluͤksfaͤllen
vorzubeugen im Stande ist. Auf dem Dampfboote „the
Cavalier“ berstete naͤmlich kuͤrzlich auf der
Fahrt von Neu-Orleans auf dem Missisippi stromaufwaͤrts einer der
Dampfkessel. Mehrere Personen wurden dabei verwundet und zwei getoͤdtet. (Mechanics' Magazine, No. 613.)
Ueber Hrn. Avery's rotirende Dampfmaschine, und deren Anwendung an
Dampfwagen.
Wir entlehnen aus dem American Railroad-Journal
einen Auszug aus einem Artikel, in welchem angegeben wird, daß Hr. Avery in neuester Zeit seine rotirende Dampfmaschine, die
nun seit beinahe zwei Jahren in seinen Werkstaͤtten in Syracus in den
Vereinigten Staaten arbeitet, auch an einem Dampfwagen angebracht hat. Der Wagen
machte mit dieser Maschine ausgeruͤstet auf der Eisenbahn zwischen Hackensack
und Newark bereits mehrere Probefahrten, die ungeachtet des unvollkommenen
Zustandes, in welchem sich diese Bahn noch befindet, und ungeachtet der zwei sehr
kurzen Curven, die sich daran befinden, sehr gut ausgefallen seyn sollen. Er legte
naͤmlich eine Streke von 4 1/2 engl. Meile in etwas weniger als 11 Minuten
zuruͤk, so daß der Erfinder unter guͤnstigeren Verhaͤltnissen
eine Geschwindigkeit von 40 engl. Meilen per Zeitstunde
mit Leichtigkeit zu erreichen hofft. Hr. Avery baut
gegenwaͤrtig eine neue Maschine, mir der er sich nach England begeben will.
– Die Welle und die Arme seiner kleinen Maschine in Syracus wiegen nur 15
Pfd.; die Arme haben vom Mittelpunkte der Welle bis zu ihren Enden 18 Zoll, und
beschreiben bei ihren Umdrehungen einen Kreis von 9 Fuß 5 Zoll im Umfange. Die
beiden Oeffnungen an den Enden der Arme haben zusammen 1/8 Quadratzoll und wiegen
unter einem Druke von 80 Pfd. auf den Quadratzoll ein Gewicht von 10 Pfd. auf. Nach
einigen Versuchen soll die Maschine in jeder Minute eine Last von 8 Pfd. durch einen
Raum von 37,666 Fuß treiben. Ihr Kessel hat eine Heizoberflaͤche von 69
Quadratfuß, und verzehrt taͤglich eine halbe Klafter trokenes Holz. Sie
betreibt 2 große und 2 kleine Maschinendrehebaͤnke, 2 Handdrehebaͤnke,
einen Bohrapparat zum Bohren der Cylinder, 2 Bohrbaͤnke, einen Schleifstein,
eine Muͤhle zum Mahlen von Kohle und 2 Geblaͤse, welche in jeder
Minute 580 Kubikfuß Luft von 1 1/2 Pfd. Druk per
Quadratzoll liefern. Die Maschine war 18 Monate in Gang, ohne daß sie auch nur ein
einziges Mal in Unordnung gerathen waͤre.
Reynolds rotirende Dampfmaschine.
Hr. John Reynolds Esq. von Pontrhydyven hat dem Cambrian zu Folge eine rotirende Dampfmaschine erfunden,
welche bei einem verhaͤltnißmaͤßig kleinen Umfange eine große Kraft
entwikelt, und welche, wie der Erfinder meint, sowohl auf Dampfwagen, als
Dampfbooten bald alle Dampfmaschinen mit Wechselwirkung verdraͤngen
duͤrfte. Er hat kuͤrzlich zur Probe eine solche Maschine von 20
Pferdekraͤften erbaut, welche der unvollkommenen Liederung und Bohrung ungeachtet, doch nur mit
6 Proc. Reibung arbeitet, und bei einem Druke von 50 Pfd. auf den Zoll 60
Umgaͤnge in einer Minute macht. Man arbeitet gegenwaͤrtig an einer
neuen Maschine dieser Art, mit welcher auf der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn Versuche angestellt werden sollen, und
an der die Reibung angeblich nicht uͤber 3 Proc. betragen wird. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 613.)
Ausdehnung der Dampfmaschinenfabrikation in Glasgow.
In Glasgow beschaͤftigen sich gegenwaͤrtig nicht weniger als 13 Firmen
mit der Fabrikation von Dampfmaschinen, und von diesen beschaͤftigen nicht
weniger als ihrer 3 je uͤber 1000 Arbeiter! Dr.
Cleland hat ermittelt, daß sich in Glasgow und dessen Vorstaͤdten 31
Fabriken befinden, die mit Dampfmaschinen arbeiten, und daß sich in diesen, und in
den benachbarten Steinkohlengruben, Steinbruͤchen, so wie auf den Dampfbooten
355 Dampfmaschinen befinden, die jede im Durchschnitte zu 20 Pferdekraften
gerechnet, zusammengenommen 7366 Pferdekraͤfte repraͤsentiren. (Aus
dem Mechanics' Magazine, No. 612.)
Die Dampfwagencompagnie fuͤr London und
Birmingham
hielt in juͤngster Zeit eine Versammlung der
Actieninhaber, in welcher die Directoren einen Bericht uͤber die
Schwierigkeiten vorlegten, die bisher dem Beginnen der Fahrten der Dampfwagen auf
der zwischen beiden Orten bestehenden Straße im Wege standen. Der Bericht gibt an,
daß nun alle Hindernisse uͤberwunden sind, und daß die Unternehmung nunmehr
so weit gediehen ist, daß sie mit aller Sicherheit fortgesezt werden kann. Nach der
Ansicht der Directoren besteht gegenwaͤrtig auch nicht mehr ein einziger
erheblicher Mangel, der den Dampfwagen zum Vorwurfe gemacht werden koͤnnte.
(Mechanics' Magazine, No. 613.)
Kosten der Dampfkraft an der Midland
Counties-Eisenbahn.
Die Kosten der Dampfkraft an der Eisenbahn zwischen Glasgow und Garnkirk berechnen
sich nach dem Berichte des Hrn. William Jessop, und nach
einer 15monatlichen Erfahrung folgender Maßen. Die Dampfwagen oder
Locomotivmaschinen, deren man sich bedient, sind ganz auf aͤhnliche Weise
gebaut, wie jene an der Liverpool-Manchester-Eisenbahn, und kommen mit
dem Munitionswagen auf 650 Pfd. Sterl. zu stehen. Eine Maschine mit dem
Munitionswagen, jedoch ohne das Wasser, wiegt beilaͤufig 6 Tonnen. Jede
Maschine hat 18 Pferdekraͤfte. Die Kohks kommen, um eine Tonne eine engl.
Meile weit zu schaffen, auf 0,097 eines Penny zu stehen, die Kosten des Personales,
des Hanfes, Oehles etc. betragen 0,18 eines Penny, so daß also der Transport einer
Tonne per Meile auf 0,277 eines Penny oder auf etwas
mehr als einen Farthing kommt. Die Maschinen legen in jeder Zeitstunde 8 bis 10
engl. Meilen zuruͤk, und ziehen dabei 20 bis 24 belastete Wagen, jeden zu 4
Tonnen: im Ganzen also ein Gewicht von 80 bis 96 Tonnen. Die Steuer, welche auf der
Bahn lastet, betraͤgt etwas mehr als 1/3 Penny per Tonne und per Meile! (Mechanics' Magazine, No. 607.)
Franzoͤsische Eisenbahnen.
Nach dem Journal de Commerce besizt Frankreich
gegenwaͤrtig folgende fertige Eisenbahnen. 1) Jene von St. Etienne bis zur
Loire, 13 Meilen 1194 Fuß. – 2) Jene von St. Etienne nach Lyon, 37 Meilen
1495 Fuß. – 3) Jene von Andrezieux nach Roanne 42 Meilen 1341 Fuß. –
Im Baue begriffen sind die Eisenbahn von Alais nach Beaucaire von 43 Meil. 2624 Fuß,
und eine von Epinac an den Canal von Burgund von 17 Meil. 2105 Fuß. Mehrere andere
sind bekanntlich im Plane.
Neue große irlaͤndische Eisenbahn.
Die englische Regierung soll angeblich den Entschluß gefaßt haben, die
Paketbootstation von Falmouth nach Valencia, d.h. in einen Hafen zu verlegen, der in
jenem Theile Irlands, der sich am weitesten in den atlantischen Ocean hinaus
erstrekt, gelegen ist, und dessen Entfernung von Dublin nicht weniger als 200
englische Meilen betraͤgt. Um diesen Hafen mit Dublin und seinem Hafen zu
Kingstown zu verbinden, sollen die HH. Vignoles und Cubitt mit dem Bau einer Eisenbahn beauftragt werden, zu
welcher die Regierung eine bedeutende Summe beisteuern will, damit deren Vollendung
bald entgegengesehen werden kann. Die Bahn soll ohne Ruͤksicht auf dazwischen
liegende Staͤdte eine moͤglichst gerade Linie bekommen. Man hat
berechnet, daß die Reisenden sowohl, als die Guͤter auf diese Weise in 31
Stunden von London uͤber Liverpool und Dublin nach Valencia geschafft werden
koͤnnten, von wo aus dann die Schiffe unmittelbar nach allen Gegenden der
Welt ausfahren koͤnnten, ohne den Gefahren und dem Aufenthalte ausgesezt zu
seyn, welche sie in dem Canale so oft erleiden. Nicht bloß England und Irland,
sondern alle Theile der Welt wuͤrden bei der Ausfuͤhrung dieses Planes
bedeutend gewinnen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No.
612.)
Pearson's Methode manche auf
den Eisenbahnen sich ereignende Ungluͤksfaͤlle zu
verhuͤten.
Hr. Will. Pearson erzaͤhlt im Mechanics' Magazine No. 608 folgende zwei
Ungluͤksfaͤlle, deren Augenzeuge er an der Stockton- und
Darlington-Eisenbahn war. Eines Tags rollte ein schwer beladener Wagenzug mit
einer Geschwindigkeit von 16 engl. Meilen in einer Zeitstunde dahin, als das eine
der vorderen Raͤder auf ein Stuͤk Steinkohle traf. Der Wagen sprang in
Folge dieses Hindernisses zwischen 2 und 3 Zoll hoch von der Schiene, auf der die
Steinkohle lag, empor; allein er fiel gluͤklicher Weise so herab, daß er
wieder in gehoͤriger Stellung auf die Eisenbahn kam, und daß also kein
weiterer Unfall entstand, als daß die nachfolgenden Wagen gegen den, durch den
Sprung in seiner Bewegung verspaͤteten Wagen stießen, wodurch in dem ganzen
Wagenzuge eine leichte Erschuͤtterung fuͤhlbar, wurde. Nicht so gut
lief es ein anderes Mal ab, wo boͤswilliger Weise ein Holz quer uͤber
die Bahn gelegt worden war, und wo der schnell dahinrollende Zug durch die
Erschuͤtterung von der Bahn abglitt, und wo sich der Maschinist an dem
Wasserbehaͤlter den Kopf zerschellte. Um nun Unfaͤllen dieser Art
fuͤr die Zukunft vorzubeugen, schlaͤgt Hr. Pearson vor, an dem ersten Wagen eines jeden Zuges zu beiden Seiten eine
Schaufel anzubringen, welche bis in die Naͤhe der Schiene herabreichte, zur
Verhinderung der Reibung aber doch nicht damit in Beruͤhrung kaͤme.
Auf diese Weise konnten seiner Ansicht nach Steine und andere derlei fremdartige
Koͤrper, groͤßere Schneemassen, Menschen, die das Ungluͤk
hatten auf die Sahn zu fallen, ohne Nachtheil und mit Leichtigkeit weggeschafft
werden. – Man wird sich erinnern, daß bereits mehrere aͤhnliche
Vorschlaͤge zu verschiedenen Zeiten gemacht wurden; wir fuͤhren als
Beweis hiefuͤr nur jene des Baronet Sir George
Cayley, und des Hrn. Suddington an.
Ueber die Loͤschanstalten in Manchester.
Die Feuerloͤschanstalt zu Manchester, welche zu den ersten in England
gehoͤrt, hat, wie der Manchester Guardian
schreibt, ihre Maschinen kuͤrzlich mit einer neuen Sprize vermehrt, die wegen
ihrer ungeheuren Groͤße den ganz passenden Namen Niagara bekam. Die Sprize
ist zwar in der Hauptsache nach denselben Principien erbaut, wie die
uͤbrigen; allein ihr Saugrohr hat nicht weniger als 4 Zoll im Durchmesser, so
daß die Maschine durch den ledernen Schlauch, welcher beilaͤufig 3 Zoll im
Durchmesser hat, in einer Minute gegen eine Tonne Wasser, (dem Gewichte nach
gerechnet), und durch das metallene Mundstuͤk von 2 1/4 Zoll im Durchmesser
in 1 1/2 Minuten eine gleiche Menge Wasser auszutreiben vermag. Es koͤnnten
demnach mit dieser Maschine allein in einer Stunde 40 Tonnen Wasser auf ein
brennendes Gebaͤude geschleudert werden. Eine andere neue Maschine, der
Waterwitch, trieb den Wasserstrahl bei einem kuͤrzlich ausgebrochenen Feuer bis auf eine
Hoͤhe von 126 Fuß, und man hofft, daß der Niagara auch in dieser Hinsicht
noch mehr leisten wird. Die Anstalt zaͤhlt gegenwaͤrtig nur 6 Sprizen;
allein diese sind so groß, daß sie zusammen eben so viel leisten, wie 30
gewoͤhnliche kleinere. – Das Mechanics'
Magazine bemerkt hiezu, daß in den obigen Berechnungen ein Irrthum
enthalten seyn muͤsse, indem schon ein Wasserstrahl von 1 Zoll im Durchmesser
innerhalb einer Stunde 40 Tonnen Wasser gibt.
Arago's Methode Stahl
magnetisch zu machen.
Da vielleicht manchen unserer Leser die neueren Methoden den Stahl magnetisch zu
machen unbekannt geblieben seyn duͤrften, so theilen wir ihnen folgendes von
Hrn. Arago empfohlene Verfahren als eines der einfachsten
mit. Man umwindet den Stahlstab in Spiralwindungen mit einem Drahte, den man mit den
beiden Polen einer Volta'schen Saͤule in
Verbindung bringt, oder auf den man wiederholte Schlaͤge einer elektrischen
Batterie einwirken laͤßt. Der auf diese Weise magnetisirte Stahl
behaͤlt diese erworbene Eigenschaft unbestimmt lange Zeit bei. Die neue
Methode verdient hauptsaͤchlich deßwegen vor der aͤlteren den Vorzug,
weil sich bei lezterer oͤfters Punkte bilden, in denen beide Pole
zusammentreffen, wo dann die Magnetstaͤbe große Unregelmaͤßigkeiten
darbieten. (Aus dem Journal des connaissances usuelles,
April 1835.)
Noch ein Nachtrag zu Dr. Ure's
Versuchen uͤber die Zukerraffination.
Wir haben im Polytechn. Journale
Bd. LIV. S. 448 einen Nachtrag zu den
fruͤher bekannt gemachten und amtlich unternommenen Versuchen des Hrn. Dr. Ure mitgetheilt. Man wird sich erinnern, daß in
diesem Nachtrage der große Verlust, den der gelehrte Herr Doctor bei einigen seiner
Versuche erlitt, und den er nicht anders als durch Betrug zu erklaͤren wußte,
jener Erscheinung zugeschrieben wurde, die die englischen Zukersieder das Davonfliegen des Zukers durch den Rauchfang nennen. Ueber
diese Erscheinung wird nun im London Journal, Conjoined
Series Nr. XXXI. S. 172, folgender Aufschluß gegeben. „Jede
krystallisirbare Substanz verbindet sich bei der Krystallisation mit einer
bestimmten Quantitaͤt Wasser oder ihres sonstigen
Aufloͤsungsmittels; und dieses Wasser, welches nicht durch
gewoͤhnliches Troknen, sondern nur durch eine chemische Zersezung aus den
Krystallen abgeschieden werden kann, nennt man das Krystallisationswasser. Wenn
nun die Zuker- oder andere vegetabilische Krystalle natuͤrlich und
urspruͤnglich mit sauren Substanzen verbunden sind, so ist die
Quantitaͤt des Krystallisationswassers aͤußerst verschieden. Die
sogenannten schwachen Zuker verbinden sich bei ihrer ersten Krystallisation und
Granulation mit groͤßeren Quantitaͤten Krystallisationswasser, als
dieß bei den starken Zukern der Fall ist. Es ist deßhalb bei der Auswahl der
rohen Zuker zur Raffination sehr große Umsicht und Erfahrung noͤthig, und
ungeachtet dieser wird doch oft noch der gewandteste Fabrikant haͤufig in
dieser Hinsicht irre gefuͤhrt, so daß er beim Eindampfen des
gelaͤuterten Syrupes mehr Zeit braucht und weniger Product
erhaͤlt, als er erwartet hatte. Die uͤberschuͤssige
Quantitaͤt Kryftallisationswasser muß verdampft werden, und entweicht als
Dampf, und dich ist das sogenannte Davonfliegen des Zukers durch den
Rauchfang.“
Mareschal's Epsanon oder
Apparat zum Weichsieden der Eier.
Ein Hr. Mareschal, am Hôtel
des Invalides in Paris, hat einen Apparat erfunden, mit welchem man
Huͤhnereier jederzeit vollkommen sicher weich sieden kann, und dem er den
Namen Epsanon beilegte. Dieser Apparat nun, den man im
Journal des connaissans usuelles, April 1835 S. 193
ausfuͤhrlich beschrieben und durch viele Abbildungen erlaͤutert
findet, besteht aus nichts weiter, als aus einer metallenen,
cylinderfoͤrmigen Buͤchse, die mit Henkeln und mit einem gut
schließenden Dekel versehen ist, und in der sich eine Art von Rost befindet, in
welche die zu siedenden Gier eingesezt werden. Das Wesentliche hiebei ist, daß der
Rauminhalt der Buͤchse so berechnet ist, daß 6 Zehntheile desselben auf das heiße Wasser und
4 Zehntheile auf die Eier mit Inbegriff des Rostes kommen, wobei man die Rechnung
natuͤrlich nach Eiern von mittlerer Groͤße anstellt. Man bedient sich
dieser Vorrichtung auf folgende Weise. Die Eier werden in den Rost eingesezt, und
nachdem dieß geschehen gießt man Wasser, welches zum Sieden erhizt worden ist,
zwischen dieselben, so daß das Gefaͤß bis zum Rande voll wird, worauf man es
mir dem Dekel verschließt. Die Operation muß so schnell als moͤglich
geschehen, und man hat keine andere Vorsicht dabei zu beobachten, als die, daß das
siedende Wasser zwischen die Eier und nicht auf dieselben gegossen wird, indem sie
sonst leicht zerspringen. Nach 3 Minuten sind die Eier in dem Gefaͤße gar;
man kann sie aber auch eine halbe Stunde lang in dem Gehaͤuse lassen, ohne
daß sie hart werden, denn das Wasser dient nach; bis 4 Minuten nur mehr dazu die
Eier warm zu erhalten. Das Eiweiß eines frisch gelegten Eies wird auf diese Weise
immer in eine milchige Substanz verwandelt werden, die sich nicht an die Schale
angelegt harz dabei ist jedoch nach Hrn. Mareschal's
Erfahrung zu bemerken, daß das Eiweiß der Eier von Huͤhnern, die mit nassen
fetten Kuͤchenabfallen gefuͤttert wurden, selbst wenn die Eier ganz
hart gesotten werden, immer etwas durchscheinend und gallertartig wird,
waͤhrend troknes Futter ein weißes festes Eiweiß gibt. Hr. Mareschal liefert Apparate fuͤr 4 Eier zu 5 1/2,
fuͤr 6 Eier zu 6 1/2, fuͤr 3 Eier zu 7 1/2 und fuͤr 12 Eier zu
9 1/2 Fr.
Amerikanische Eiskeller nach Frankreich
uͤbertragen.
Die Société d'encouragement zu Paris wollte
in ihrer Generalversammlung vom vorigen Jahre auf den Bericht des Hrn. Derosne nicht nur fuͤr die Errichtung von
groͤßeren Eisgruben jene Preise ausschreiben, die sie wirklich in das
Programm ihrer Preisaufgaben aufnahm, sondern sie wollte, um auch kleineren Orten
und einzelnen Familien die Wohlthat Eis vorraͤthig zu haben, zuzuwenden,
weitere Preise fuͤr die Errichtung solcher Eisgruben ausschreiben, in denen
nur 100 bis 200 Kilogr. Eis aufbewahrt werden. Sie wollte dabei zur Bedingung
machen, daß die Aufbewahrung selbst bei dieser kleinen Quantitaͤt so
vollkommen waͤre, daß nach Ablauf der Sommermonate noch die Haͤlfte
davon uͤbrig bliebe. Sie machte hiebei zugleich auf einen Apparat aufmerksam,
den Hr. Danger bei einem fruͤheren uͤber
den gleichen Gegenstand ausgeschriebenen Concurse vorlegte, und der damals nur
deßwegen nicht mit dem Preise gekroͤnt werden konnte, weil er zu klein, zu
complicirt und zu kostspielig war, waͤhrend er den uͤbrigen
Bedingungen entsprach. Als nun der Vorschlag zu dem neuen Preise in der Sizung der
Gesellschaft vorgetragen wurde, erklaͤrte ein Mitglied derselben. Hr. Warden, ehemaliger Generalconsul der Vereinigten Staaten,
daß dieser Preis schon im Voraus gewonnen sey, indem man in den Vereinigten Staaten
bereits solche kleine Eiskeller, die allen Bedingungen entsprachen, besize und mit
Vortheil benuze. Hr. Warben versprach weitere Notizen
hieruͤber zu geben, und mehrere Mitglieder, namentlich Hr. Graf Alexis de Noailles, machten sich anheischig auf ihren
Guͤtern dergleichen Eiskeller zu errichten. (Bulletin
de la Société d'encouragement, December 1834.)
Eine neue Methode auf Leinwand zu zeichnen
soll kuͤrzlich von Hrn. John
Buck in Westminster erfunden worden seyn, und in Hinsicht auf
Dauerhaftigkeit vor allen uͤbrigen bekannten Methoden den Vorzug verdienen.
Dem Mechanics' Magazine No. 611 gemaͤß wird nach
diesem Verfahren zuerst eine Composition eingerieben, welche die
Leinwandfaͤden so an einander klebt, daß mit derselben Leichtigkeit wie auf
Papier darauf gezeichnet werden kann. Nach Vollendung der Zeichnung wird ein
duͤnner durchsichtiger Firniß von solcher Elasticitaͤt aufgetragen,
daß man die gezeichnete Leinwand auf beliebige Weise zusammenfalten kann, ohne daß
sie Spruͤnge dadurch bekommt. Ganz vorzuͤglich geeignet duͤrfte
ein solches Verfahren fuͤr Landcharten seyn, die auf diese Weise leicht in
jeder Brieftasche untergebracht werden konnten.
Ueber ein Surrogat fuͤr chinesische Tusche.
Eine sehr leichte und wohlfeile Methode sich im Falle der Roth ein Surrogat
fuͤr chinesische Tusche zu verschaffen, wird im Mechanics' Magazine No. 611 folgender Maßen angegeben. Man siedet
Pergamentschnizel oder Stuͤke Handschuhleder in Wasser, bis sie einen
Kleister bilden, der beim Erkalten die Consistenz einer Gallerte bekommt. Dann
haͤlt man eine irdene Schale uͤber eine Kerzenflamme, und vermengt das
auf diese Weise gesammelte Lampenschwarz mit einem Kameelhaarpinsel und
waͤhrend die Schale noch warm ist, mit etwas von obigem Kleister. Die
Schwaͤrze, die man solcher Maßen erhaͤlt, ist eben so schoͤn
und eben so leicht aufzutragen, als chinesische Tusche, welche sie im Nothfalle
vollkommen zu ersezen im Stande seyn soll.
Ueber die Oleagine des Hrn. Byerley als Ersazmittel fuͤr
Olivenoͤhl in den Wollenwaarenfabriken.
Hr. I. Byerley will eine Composition erfunden haben, die
er Oleagine nennt, und welche er hauptsaͤchlich in
den Wollenwaarenfabriken angewendet wissen will, da deren Benuzung hier mit großen
Vortheilen verbunden seyn soll. Er aͤußert sich im Mechanics' Magazine No. 610 folgender Maßen hieruͤber.
„Der Verbrauch an Olivenoͤhl betraͤgt in den
Wollenwaarenfabriken unserer drei vereinigten Koͤnigreiche gering
angeschlagen jaͤhrlich 10,000 Tonnen, was, die Tonne zu 60 Pfd. St.
gerechnet, eine Summe von 600,000 Pfd. St. betraͤgt. Davon koͤnnen
nun, wenn man sich meines Verfahrens bedienen will, 400,000 Pfd. St. erspart
werden, wie ich gleich zeigen werde. Ich machte mit meiner Composition an der
Fabrik der HH. Hannah und Comp. in Huddersfield einen
Versuch. Man nahm 200 Pfd. grobe, eben so viel mittelfeine und feine Wolle, und
behandelte von jeder Sorte die eine Haͤlfte nach der alten und die andere
nach der neuen Methode. Die Resultate waren folgende. Bei der neuen Methode
ergab sich: 1) eine Ersparniß von 75 Proc. an Oehl; 2) eine solche von 5/6 an
der Wolle, die in den Karden steken blieb; 3) eine solche von 5/6 an der zum
Reinigen der Karden erforderlichen Zeit; 4) eine Ersparniß von taͤglich
zwei Stunden beim Vorspinnen, weil das Garn seltener brach; 5) eine Ersparniß
von dem dritten Theile der zum Entfetten noͤthigen Seife; 6) eine
Ersparniß von dem dritten Theile der zum Walken noͤthigen Zeit. Das
erzeugte Tuch war besser, weg schwerer, und war beinahe um einen Yard
laͤnger, weil weniger Wolle in den Karden haͤngen blieb. Ich
bemerke nur noch, daß die Tuͤcher in der genannten Fabrik zur Einsicht
vorliegen, und daß die Oleagine den Maschinerien nicht schadet, weil sie weder
sauer, noch alkalisch reagirt.“
Ueber einige vegetabilische Oehle.
Das Journal des connaissances usuelles enthaͤlt in
seinem Februarhefte einige Artikel uͤber verschiedene Kernoͤhle, aus
denen wir Folgendes ausziehen. – 1) Apfelkernoͤhl. Hr. Regnault empfiehlt in
Gegenden, wo Cider gewonnen wird, und in Jahren, in denen es viel Obst gibt, aus den
Aepfelkernen Oehl zu pressen. Er erhielt naͤmlich durch kaltes Pressen aus 25
Pfd. Aepfelkernen 4 Pfd. eines Oehles, welches sich vortrefflich zum Tischgebrauche
eignete. Durch Erwaͤrmen der Oehlkuchen laͤßt sich noch eine
ansehnliche Quantitaͤt Oehl gewinnen, die als Brennoͤhl sehr gute
Dienste leistet. Die ruͤkstaͤndigen Oehlkuchen lassen sich mit
Strohhaͤtsel oder Kartoffeln vermengt sehr gut als Viehfutter verwenden; eben
so liefern sie auch einen guten Duͤnger. – 2) Sonnenblumenoͤhl. Derselbe Correspondent meldet, daß er aus 25 Pfd.
Sonnenblumenkernen 4 Pfd. eines sehr guten Tafeloͤhles gewonnen habe, und daß
diese Oehlkuchen einen weit angenehmeren Geschmak haben, als jene vieler anderer
Samen, und namentlich als jene der Aepfelkerne. – 3) Kuͤrbiskernoͤhl. 25 Pfd. Kuͤrbiskerne gaben Hrn. Regnault gleichfalls 4 Pfd. Tafeloͤhl; die
ruͤkstaͤndigen Oehlkuchen waren aber so vortrefflich, daß sie sich
ganz besonders zur Fuͤtterung von Gefluͤgel eigneten.
Rougier's Methode die
schaͤdlichen Ausduͤnstungen der Sodafabriken zu vertilgen.
Hr. Rougier, Sodafabrikat von Septimes bei Marseille,
erhielt von der Akademie der Wissenschaften in Paris einen Preis von 3000 Fr.
fuͤr einen von ihm erfundenen Apparat, in welchem die Salzsaͤure
absorbirt wird, die sich bei der Fabrikation kuͤnstlicher Soda entwikelt, und
die der Vegetation der in der Naͤhe der Fabriken gelegenen Laͤndereien
sehr nachtheilig wird. Der Apparat des Hrn. Rougier ist
auf die sogenannten doppelten Sodaoͤfen angewendet, in denen sowohl
schwefelsaures Natron als kuͤnstliche Soda zugleich erzeugt werden. Die mit
Salzsaͤure vermengte Luft stroͤmt bei ihrem Austritte aus dem Ofen
durch einen kurzen senkrechten Rauchfang in den Verdichter, und an dem Eingange
dieses lezteren befindet sich ein Wasserbehaͤlter, in welchem das Wasser
bestaͤndig auf gleicher Hoͤhe steht, und in welchem ein Theil des
sauren Gases verdichtet wird. Von hier aus gelangen die Daͤmpfe dann in einen
500 Meter langen Canal, der in drei Theile abgetheilt ist; der erste dieser Theile
steigt sachte empor, der zweite steigt wieder herab, und der dritte erhebt sich
abermals um 30 Meter hoͤher, als der erstere, um sich endlich in einen
niedrigen Thurm von 10 Meter im Durchmesser zu endigen. Dieser Canal laͤuft
durch einen Kalkhuͤgel, durch welchen man eine Art von Laufgraͤben
zog, und welchen man mit einem Gewoͤlbe versah, wozu man die Kalksteine des
Huͤgels verwendete. Zum Zusammenfuͤgen der Steine oder als
Moͤrtel benuzte man hiebei die Ruͤkstaͤnde, die sich beim
Auslaugen der rohen Soda ergaben. Der Thurm, bei welchem der Rauch entweicht, ist
mit Kalksteinen angefuͤllt, die auch noch die lezte Spur von
Salzsaͤure aussaugen. (Aus dem Bulletin de la
Société d'encouragement, Januar 1835, S. 39)
Ueber Hrn. Salmon's desinficirendes Kohlen- und
Duͤngpulver.
Die Akademie der Wissenschaften in Paris hat Hrn. Salmon
einen Preis von 8000 Franken fuͤr die Erfindung seiner animalisirten Kohle,
welche hauptsaͤchlich zum Desinficiren der Abtritte und Nachtstuͤhle
dient, ertheilt. Das Verfahren, auf welches Hr. Salmon
bekanntlich vor 2 Jahren ein Patent fuͤr 15 Jahre erhielt, besteht
hauptsaͤchlich darin, daß er den Schlamm oder Koth, der sich in
Fluͤssen, Teichen und Pfuͤzen absezt, in gußeisernen Cylindern
gluͤht. Er erhaͤlt auf diese Weise ein schwaͤrzliches Pulver,
welches in bedeutendem Grade aufsaugend und desinficirend wirkt. Hr. Salmon uͤberzeugte sich hiebei, daß man eine
vortreffliche animalisirte Kohle erhaͤlt, wenn man eine thonige Erde zu dem
zehnten Theile ihres Gewichtes mit irgend einer organischen Substanz vermengt. Die
nach dieser Methode bereitete Kohle gibt, wenn sie zwischen cannelirten Cylindern
gepulvert und dann durchgebeutelt worden ist, ein zur Desinfection sehr geeignetes
Pulver. Die Desinfection erfolgt vollkommen, wenn man gleiche Theile dieses Pulvers
und gleiche Theile Koth mit einander vermengt, nach dieser Vermengung verschwindet
aller uͤble Geruch, so daß nur mehr der reine Ammoniakgeruch
zuruͤkbleibt. Die HH. Salmon, Payen und Buran fabriciren solche animalisirte Kohle sowohl in
Montfaucon, als in Grenelle im Großen. (Aus dem Bulletin de
la Société d'encouragement Januar 1835, S. 39. Ueber die
Anwendung dieser Kohle als Duͤnger vergleiche Polyt. Journal Bd. LIII. S. 150.)
Ueber die Einfuhr von Haͤuten und Fellen in
England.
Wir entlehnen aus einer Abhandlung uͤber das Gerben, welche Hr. Aikin vor der Society of arts
vortrug, und die in dem fuͤnfzigsten Bande der Denkschriften dieser
Gesellschaft S. 192 enthalten ist, folgende Notiz uͤber die Einfuhr von
Haͤuten und Fellen, welche im Jahr 1829 Statt fand, als das Einzige, was uns
die erwaͤhnte lange Abhandlung Neues darbot. – Die Einfuhr der
Rindshaͤute belief sich naͤmlich auf 280,415 Centner; wovon 166,400
aus Suͤdamerika, 24,000 aus Nordamerika und 66,000 aus Rußland,
Daͤnemark, Deutschland und den Niederlanden kamen. Schaffelle wurden
1,888,000 eingefuͤhrt, von denen 1,497,000 aus Italien und Sicilien und
239,000 aus Spanien kamen. Ziegenfelle wurden 306,000 und Kizfelle 106,000
eingefuͤhrt; von ersteren kamen 104,000 aus der Barbarei, 87,000 vom Vorgebirge der guten
Hoffnung und 36,000 aus Frankreich; von lezteren hingegen 82,000 aus den
italienischen Haͤfen und 16,000 aus Spanien. Reh- und
Hirschhaͤute wurden 123,000 eingefuͤhrt, und davon 120,000 aus den
Vereinigten Staaten, 1780 aus Canada und 675 aus Indien. Die Einfuhr von
Robbenfellen belief sich auf 289,500, von denen allein 227,000 aus Canada kamen.
Ueber die Unterscheidung des Kartoffelsazmehles von dem
Getreidemehle.
Der Preis, den Société d'encouragement
unter Mitwirkung der Baͤkerinnung in Paris auf ein Entdekungsmittel der
Verfaͤlschung des Getreidemehles mit Kartoffelsazmehl ausschrieb, hat im Jahr
1834 abermals zu keiner genuͤgenden Loͤsung dieser Frage
gefuͤhrt. Es erschienen naͤmlich nur drei Concurrenten, von denen
einer zwei allerdings sehr einfache, aber nichts weniger als entsprechende Methoden
angab. Die Methode des zweiten soll zwar sehr sinnreich seyn, allein eben so wenig
sichere Resultate geben, und ein Gleiches gilt auch von dem Vorschlage des dritten,
wornach sich die Gegenwart des Kartoffelmehles dadurch erkennen ließe, daß sich das
Mehl leichter im Wasser zu Boden sezt, und daß es sich beim Messen besser
zusammenlegt. Dieses Verfahren gewaͤhrt uͤbrigens nicht nur nicht die
unter gegenwaͤrtigen Umstaͤnden erforderliche Genauigkeit, sondern es
ist auch nichts weiter als eine Modifikation der bereits bekannten Methoden. (Aus
dem Bulletin de la Société
d'encouragement.)
Analyse der Austerschalen.
Nach einer Analyse, welche Hr. Prof. Rogers in Silliman's
American Journal von den gewoͤhnlichen
Austerschalen gab, bestehen dieselben in 100 Theilen aus: kohlensaurer Kalkerde
95,18, phosphorsaurer Kalkerde 1,88, Kieselerde 0,40, Wasser 1,62,
unaufloͤslicher thierischer Substanz 0,45, Verlust etc. 0,46.
Merkwuͤrdig ist nach Prof. Rogers, daß die
fossilen Muscheln aus den suͤdlichen Gegenden der Vereinigten Staaten eine
groͤßere Menge thierischer Materie enthalten, als die frischen Austerschalen;
dagegen enthalten einige Korallenversteinerungen beinahe eben so viel phosphorsauren
Kalk, als die Austerschalen.
Dextrinsyrup als Bienenfutter angewendet.
Nach einer Notiz des Hrn. Malherbe im Journal des connaissances usuelles. April 1835, S. 199
ist das beste Bienenfutter ein Dextrinsyrup, den man zum Behufe der
Verduͤnnung mit etwas rothem Weine erwaͤrmt. Man soll denselben so
zubereitet kalt in kleine Schaͤlchen gießen, und damit sich die Bienen nicht
verkleistern, etwas Getreidespelzen darauf streuen, die seiner Erfahrung nach weit
besser sind, als das Daruͤberbreiten von Canevas. Ein Pfund Dextrinsyrup,
welches man sich fuͤr 2 Sous bereiten kann, soll beinahe in ein Pfund guten
Honig verwandelt werden. Die Fuͤtterung soll in den Monaten September und
Oktober, Maͤrz und April geschehen, und die Syrupschaͤlchen sollen bei
dem oberen Theile des Bienenstokes, den man abhebt, eingetragen werden. Die Fugen
sind mit einem breiten Tuch- oder Bandstreifen zu verschließen. Die Bienen
steigen taͤglich empor, suchen die ihnen dargebotene Nahrung auf, und sezen
den daraus erzeugten Honig in die Zellen ab: selbst wenn die Stoͤke bereits
uͤber 100 Pfund Honig enthielten. Hr. Malherbe
will sich hievon durch taͤgliches Wiegen seiner Bienenstoͤke
waͤhrend der Fuͤtterung mit Dextrinsyrup uͤberzeugt haben; auch
versichert er, daß ihm manche seiner Stoͤke jaͤhrlich 60 und 80 Pfd.
Honig geben.
Ueber den Bau der Zwiebeln und anderer Laucharten.
Das Journal des connaissances usuelles gibt in seinem
Maͤrzhefte den Kuͤchengaͤrtnern den Rath, den Zwiebelsamen auf
stark gewalzte Betten auszusaͤen, und dann nur eine duͤnne Schichte
Erde, die nicht frisch geduͤngt seyn darf, darauf zu streuen. Die Zwiebeln
werden bei diesem laͤngst bekannten Verfahren nicht in den Boden eindringen,
sondern sich oben auf demselben ausbreiten, und dabei nicht nur groͤßer
werden, sondern auch fruͤher reifen. – In einem anderen Artikel macht
dasselbe Journal aber auf den großen Gewinn und Vortheil aufmerksam, mit welchem der
Ort La Franche seine Sandduͤnen zum Baue von Zwiebeln, Knoblauch, Schalotten
etc. benuzt, und der wirklich so bedeutend ist, daß dieser Ort einen
eintraͤglichen Handel mit diesen Produkten treibt. Die Zwiebeln gedeihen auf
das Vortrefflichste in dem scheinbar ganz unfruchtbaren Sande, auf den man zur
Befoͤrderung ihres Wachsthumes jaͤhrlich von den Substanzen streut,
die das Meer auswirft. Viele andere Duͤnenhuͤgel ließen sich
wahrscheinlich auf aͤhnliche Weise mit gutem Erfolge bebauen; und vielleicht
duͤrften auch andere Zwiebelgewaͤchse, wie Tulpen und Hyacinthen mit
Leichtigkeit und Vortheil in großer Menge daselbst vermehrt und zum Verkaufe
gebracht werden koͤnnen.
Menge der in Großbritannien in den Jahren 1831 und 1832
eingefuͤhrten getrokneten Fruͤchte.
Nach den Tabellen Porter's wurden in den Jahren 1831 und
1832 folgende Quantitaͤten getrokneter Fruͤchte in Großbritannien
eingefuͤhrt.
Textabbildung Bd. 56, S. 400
Eingefuͤhrte
Quantitaͤten; Verbrauchte Quantitaͤten; Netto-Ertrag aus
denselben; Feigen; Rosinen; Weinbeeren; Zwetschgen und Pflaumen; Centner
Die Zoͤlle waren in den angegebenen Jahren folgende: Der Centner Feigen zahlte
21 Sh. 6 D., der Centner Rosinen von brittischem Erzeugnisse 10 Sh., der Centner an
der Sonne getrokneter Rosinen 42 Sh. 6 D., der Centner anderer Rosinen 20 Sh., der
Centner Weinbeeren 44 Sh. 4 D. und der Centner Zwetschgen und Pflaumen 27 Sh. 6 D.
– Die Einfuhr der Feigen betrug im Jahr 1828 nicht weniger als 27,562
Centner; 21,938 im Jahr 1829; 20,406 im Jahr 1830; 28,772 im Jahr 1831; und 24,772
im Jahr 1832. Der Werth der lezten Quantitaͤt laͤßt sich auf 55,737
Pfd. Sterl. anschlagen, abgesehen von dem Zolle, den sie zu bezahlen hatten, und der
sich auf 23,138 Pfd. St. belief. Die Einfuhr der Feigen duͤrfte jedoch in
Zukunft durch die Einfuhr der getrokneten Bananenfruͤchte, welche in dem
tropischen Amerika, und namentlich an der Westkuͤste von Mexiko
haͤufig bereitet werden, eine bedeutende Beschraͤnkung erleiden. Hr.
I. N. Colquhoun berechnete naͤmlich, daß der
Centner getrokneter Bananenfruͤchte abgesehen von dem Zolle fuͤr 28
Sh., oder das Pfd. fuͤr 3 D. (9 kr.) aus Westindien nach England gestellt
werden kann. Ausfuͤhrliche Nachweisung uͤber die Methode die Bananen
zu troknen findet man von Hrn. Colquhoun in den Transactions of the Society for the Encouragement of
arts. Bd. L. Th. I. S. 49 gegeben.