Titel: | Verbesserungen an den Ankern, worauf sich William Rodger, von Norfolk Street Strand, Grafschaft Middlesex, Lieutenant in der königl. Marine, am 16. Julius 1835 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXXII., S. 163 |
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XXXII.
Verbesserungen an den Ankern, worauf sich William
Rodger, von Norfolk Street Strand, Grafschaft Middlesex,
Lieutenant in der koͤnigl. Marine, am 16. Julius 1835 ein Patent ertheilen
ließ.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Mai 1835, S. 301.)
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Rodger's verbesserte Anker.
Meine Erfindung bezieht sich auf jene Ankertheile, die man gewoͤhnlich die
Ankerschaufeln nennt. Durch sie kann eine bedeutende Ersparniß an Eisen, welches
sonst verbraucht ward um diese Ankertheile zu verfertigen, bezwekt werden; so wie
dieses Eisen auch mit großem Vortheile angewendet werden kann, um dem Schenkel und
den Armen des Ankers eine groͤßere Staͤrke zu verleihen.
Erfahrene Seeleute wußten schon laͤngst, daß wenn ein Anker von
gewoͤhnlicher Construction und mit breiten Schaufeln durch einen
zaͤhen Boden geschleppt wird, diese leicht beschuhet oder belegt werden,
indem sich die Erde an den Schaufeln ansezt. Dieß bewirkt, daß der Anker entweder
ganz oder zum Theil aus dem Boden herausgehoben wird, wo man dann durchaus mit
keiner Zuversicht erwarten kann, daß er wieder festen Grund fasse; selbst wenn man
dem Ankertaue groͤßeren Spielraum gestattet hatte. In solchem Falle wird es
dann nothwendig einen
zweiten Anker zu werfen, wenn es auch sonst wuͤnschenswerther gewesen
waͤre, das Schiff nur an einem einzigen befestiget zu haben.
Die Ursache dieser genannten Wirkung war bis jezt nicht angegeben worden,
waͤhrend der Zwek meiner Erfindung gerade der ist, die Moͤglichkeit
des Beschuhens der Anker mit zaͤher Erde zu vermeiden und zugleich auch das
Festhalten derselben zu vermehren. Naͤmlich erstlich dadurch, daß die Anker
besser anfassen; zweitens aber auch, daß sie der fortschleppenden Kraft des Schiffes
einen groͤßeren Widerstand entgegensezen, als dieß bis jezt, bei einer
gegebenen Quantitaͤt von Material, aus welchem ein Anker von einer und
derselben Laͤnge verfertigt werden sollte, moͤglich gewesen
waͤre. Wohl koͤnnte man durch Vergroͤßerung ihrer Laͤnge
Anker verfertigen, die im Verhaͤltnisse zu ihrem Gewichte eine
groͤßere Haltkraft haͤtten; allein es ist einleuchtend, daß hieraus
ein so großer Verlust fuͤr die Staͤrke des Ankers erwachsen
wuͤrde, daß der Schenkel des Ankers nicht im Stande waͤre, den großen
Widerstand zu uͤberwinden, dem die Ankerschaufel begegnet, wenn der Anker aus
dem Boden gehoben wird. Es koͤnnen viele Beweise hiefuͤr
angefuͤhrt werden: unter Anderm auch der, daß es seit der Anwendung von
eisernen Ankertauen durchaus als noͤthig befunden ward, sowohl die Arme als
den Schenkel der Anker zu verkuͤrzen, damit deren Staͤrke dadurch
vergroͤßert werde. Ja die Schenkel der langen Anker brachen, wenn diese mit
Ketten gehandhabt wurden, und zwar besonders bei Gelegenheit des Lichtens so
haͤufig, daß die Kettentau-Verfertiger zu befuͤrchten anfingen,
ihre Waare moͤchte in Verruf kommen, und daß sie um diesem vorzubeugen, die
Anker, wie oben erwaͤhnt, kuͤrzer machten, woraus sich aber ein großer
Verlust in der Haltkraft der Anker ergab, wiewohl dieser leztere einiger Maßen durch
das Gewicht der eisernen Ankertaue wieder ausgeglichen wurde.
Man widmete bis jezt dem eigentlichen Principe der Wirksamkeit der Anker so wenig
Aufmerksamkeit, daß man jezt Ankerschaufeln von beinahe derselben Groͤße an
Ankern, welche kuͤrzere Arme und Schenkel haben, eben so anbringt, wie
vormals an solchen, die zwar dasselbe Gewicht, aber eine viel groͤßere
Laͤnge hatten; woraus zu entnehmen ist, daß bis jezt nach keiner festgesezten
und bestimmten Regel verfahren worden sey.
Bei einem Vergleiche der gedrukten Tabellen der Dimensionen der Anker, welche in der
koͤnigl. Flotte in den lezten 20 Jahren verfertigt worden, wie auch nach
einem Vergleiche der ungedrukten Tabellen der Anker, die sowohl fuͤr die
Flotte in dem koͤnigl. Arsenale, als gemaͤß Contracten von Privaten um
das Jahr 1812 verfertigt worden sind, ergibt sich, daß die Laͤnge und Breite der Ankerschaufeln
ungefaͤhr der halben Laͤnge der Arme gleichkamen, und daß dieselbe
Laͤnge und Breite seither fortgebraucht wird, obwohl die Schenkel und Arme
kuͤrzer gemacht wurden, so daß die Laͤnge und Breite der
gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Ankerschaufeln meisten Theils mehr als
die halbe Laͤnge der Arme betraͤgt. Wenn es auch jezt in dem
koͤnigl. Arsenal eingefuͤhrt ist, die Ankerschaufeln so breit zu
machen, als sie mit Ausschluß der Spize lang sind, so war doch fruͤher deren
Laͤnge etwas groͤßer, als die Breite; und zwar in dem
Verhaͤltniß von einem Zoll an kleinen und von 1 1/2 Zoll an solchen Ankern,
welche 40 und mehr Centner wiegen. Selbst gegenwaͤrtig ist es in
Privatmanufakturen uͤblich, die Laͤnge der Ankerschaufeln um einen
Zoll groͤßer zu machen, als deren Breite, und zwar ohne alle Ruͤksicht
auf die Groͤße und das Gewicht des Ankers. Zu dieser Laͤnge muß noch
die der Spize hinzugerechnet werden, welche gewoͤhnlich ungefaͤhr 1/4
oder 1/5 der ganzen Laͤnge der Ankerschaufel mißt.
Wenn sogenannte hollaͤndische Ankerschaufeln gebraucht werden, so werden
solche gewoͤhnlich von derselben Breite und Laͤnge wie die
gewoͤhnlichen Ankerschaufeln verfertigt, deren Spizen mit einbegriffen, wie
dieses nachher zu ersehen seyn wird.
Um daher diese großen Maͤngel zu beseitigen, habe ich sowohl die Groͤße
als die Form der Schaufeln an meinen verbesserten Ankern geaͤndert, und
dadurch sowohl in Bezug auf deren schnelleres und besseres Anfassen, als auch in
Hinsicht auf die Moͤglichkeit des Beschuhens bedeutende Vortheile erzielt.
Denn obwohl meine Anker von der ungeheueren Kraft des Windes und der See manchmal
geschleppt werden duͤrften, so werden sie doch sehr selten oder gar nie ihren
Griff ganz fahren lassen; indem beobachtet worden, daß, wenn sie auch fortgeschleppt
werden, ihre Schenkel fortwaͤhrend mit dem Boden in Beruͤhrung
bleiben, und durchaus keine Neigung merken lassen, sich in Folge der Wirkung des
Bodens auf die Schaufeln und den Arm des Ankers, aus dem Boden zu erheben, wie dieß
bei den alten Ankern der Fall ist. Wenn daher ein Schiff ja meinen verbesserten
Anker mit sich fortschleppt, so ist es bloß noͤthig, diesem mehr Ankertau zu
ertheilen, um ersteres zum Stehen zu bringen. Jeder erfahrene Seemann kennt wohl den
Nachtheil, mit dem es verbunden ist zwei Anker zu werfen, wenn dieselbe Sicherheit
fuͤr das Schiff durch einen einzigen erzielt werden kann. Außer diesen
genannten Vortheilen hat mein verbesserter Anker auch noch den, daß er bequemer
aufbewahrt werden kann, und was immer fuͤr eine Durchschnittsform man dessen
Schenkeln und Armen auch geben mag, so werden sie im Vergleiche mit alten Ankern von gleichem
Gewichte und gleicher Groͤße, doch mehr Kraft besizen, und zwar aus dem
Grunde, weil das Quantum Eisen, welches an den Ankerschaufeln erspart wird, durch
die anderen Theile des Ankers vertheilt ist. Dessen ungeachtet empfehle ich die
abgebildete Durchschnittsform als die beste, indem solche eine groͤßere
Staͤrke und Biegsamkeit erzeugt, als sich bei einer gleichen
Quantitaͤt von Material durch irgend eine der gewoͤhnlich
gebraͤuchlichen Durchschnittsformen erzielen laͤßt; abgesehen davon,
daß das Eisen dabei an Qualitaͤt gewinnt.
Nachdem ich nun gezeigt, daß bisher Ankerschaufeln, die im Verhaͤltnisse zu
ihren Armen eine gewisse Laͤnge und Breite haben, gebraucht und als
fehlerhaft befunden worden, so will ich als das Resultat wirklicher Versuche, die
ich selbst angestellt habe, bemerken, daß Anker mit Schaufeln von viel kleineren
Dimensionen, und selbst Anker mit Armen ohne alle Schaufeln, von weit
staͤrkerer Haltkraft befunden worden, als alte Anker von derselben
Groͤße und Schwere.
Es gibt jedoch eine Graͤnze, uͤber welche hinaus die Ankerschaufeln
nicht verkleinert werden sollen, wenn bei einer gewissen Laͤnge des Arms die
groͤßte Haltkraft erzielt werden soll. Ja man soll selbst dieser
Graͤnze nicht zu nahe kommen; da eine gewisse Breite der Ankerschaufeln
nothwendig ist, damit der Anker mittelst eines Hakens mit Leichtigkeit und
Schnelligkeit auf die gewoͤhnliche Weise herausgefischt werden kann. Dem zu
Folge habe ich den fuͤnften Theil der
Laͤnge des Armes als eine passende Proportion fuͤr die Laͤnge
oder Tiefe der Ankerschaufel angenommen, obwohl kaum irgend ein Unterschied in der
Haltkraft zu bemerken ist, wenn die Schaufeln auf den sechsten oder selbst auf den
siebenten Theil der Laͤnge des Armes reducirt werden; allein was immer
fuͤr eine Laͤnge die Ankerschaufel haben mag, so muß sich deren Breite
zur Laͤnge verhalten wie 3 zu 2, wenn sie leine Spize hat; oder wie 8 zu 5,
wenn sie eine Spize hat; die Laͤnge der lezteren soll ungefaͤhr den
vierten Theil der Laͤnge der Ankerschaufel betragen.
Der Zwek, den ich zu erreichen strebe, indem ich obige Proportionen annehme, ist: die
aͤußerste Breite der Ankerschaufel in die moͤglich groͤßte
Tiefe zu bringen, um dadurch bei einer gegebenen Oberflaͤche den
groͤßten Widerstand zu erzielen und um den guͤnstigsten Winkel
fuͤr das Anfassen und Festhalten zu erlangen. Stuͤnde die Breite der
Ankerschaufel in einem noch groͤßeren Verhaͤltnisse zu deren
Laͤnge, so wuͤrde solche zwar zweifelsohne in jedem weichen Boden
besser halten koͤnnen; allein sie wuͤrde nicht mit derselben
Leichtigkeit als die jezige in jeden harten Boden einsinken; und es ist doch von der
groͤßten Wichtigkeit, daß der Anker gleich festen Fuß fasse, sobald er den Boden
des Wassers erreicht, da die Schiffe in kritischen Augenbliken oft große Gefahr
laufen, wenn der Anker auch nur einige Fuß weit fortgeschleppt wird. Die Spizen und
Kanten der Ankerschaufeln muͤssen daher zu diesem Behufe auch
hinlaͤnglich duͤnn gemacht werden. Wenn ein Anker von alter
Construction den Boden erreicht, und dieser leztere eine ebene Oberflaͤche
darbietet, so kommt der Anker auf die Kanten der Schaufeln zu ruhen, und das eine
Ende des Stammes sammt dessen Krone beruͤhrt den Boden fast gar nicht. Um
daher den Anker, wie man sagt, umdrehen (to cant) zu
koͤnnen, damit seine Arme in eine senkrechte Lage kommen, muß man je nach der
Tiefe des Wassers einen gewissen Theil des Ankertaues sinken lassen; denn, wenn dieß
nicht geschieht, so wird der Anker fortgeschleppt, waͤhrend seine Arme
wagerecht auf dem Boden liegen, und in dieser Stellung nur sehr wenige Haltkraft
haben koͤnnen. Im Fall der Anker einen eisernen Stamm oder Blok hat,
traͤgt es sich oft zu, daß er besonders wenn der Boden weich ist, durch den
Druk auf dessen Ende in eine solche Tiefe eingetrieben wird, daß er nicht mehr
umgedreht werden kann, und daß daher, wenn der Anker fortgeschleppt wird, der Stamm
oder Blok entweder ganz zerbrochen oder wenigstens krumm gebogen wird. Um dieses
leztere zu vermeiden, werden nicht selten hoͤlzerne Enden an den Enden des
eisernen Blokes angebracht, damit diese waͤhrend des Umdrehens (canting) des Ankers nicht zu tief in den Boden versinken
koͤnnen. Wenn hingegen meine verbesserten Anker den Boden erreicht haben, so
bleiben diese nur fuͤr einen Augenblik auf der Krone und dem einen Ende des
Stammes oder Blokes ruhen; denn die Ankerschaufeln sind so klein, und so weit von
der Krone entfernt, daß sie den Boden gar nicht beruͤhren; so daß also auch
nur ein schwaches Ziehen an dem Ankertaue, welches schon durch das Sinken des Ankers
selbst verursacht wird, hinreicht um lezteren in eine senkrechte und wirksame Lage
zu versezen, ohne daß es noͤthig waͤre einen mehr als
gewoͤhnlichen Theil des Ankertaues zu versenken. Ich koͤnnte noch als
einen ferneren Beweis dafuͤr anfuͤhren, wie sehr große Ankerschaufeln
bis jezt als nothwendig angesehen wurden, daß wenn man fand, daß ein Anker nicht die
seinem Gewichte entsprechende Haltkraft besaß, man dieß immer dem Umstande
zuschrieb, daß seine Schaufeln nicht groß genug seyen. Auch brachte man, wenn ein
Anker zufaͤllig eine seiner Schaufeln brach, das Schiff wirklich wieder in
den Hafen zuruͤk, um den Anker vorher wieder ausbessern zu lassen, obschon es
sich faktisch bewaͤhrte, daß ein Anker ohne alle Schaufeln besser
haͤlt, als einer mit solchen großen Schaufeln, wie sie vormals angewendet
wurden; und daß wenn die Ankerschaufeln ganz entfernt worden, der Schenkel des Ankers
beim Lichten dem Brechen mehr ausgesezt seyn wuͤrde, als dieses jezt der Fall
ist, ausgenommen das Quantum Eisen, aus welchem sonst die Ankerschaufeln gebildet
werden, wuͤrde zur Erhoͤhung seiner Kraft und Staͤrke
uͤber den Schenkel des Ankers vertheilt. Um die vormaligen langschenklichen
Anker in sogenannte Kettentauanker zu verwandeln, war es bis jezt uͤblich,
daß man die Laͤnge ihrer Schenkel dadurch abkuͤrzte, daß man ein
Stuͤk von dem sogenannten schmalen Theile des Schenkels (the small of the shank) ausschnitt, ohne
uͤbrigens zugleich irgend eine Abaͤnderung in den Armen des Ankers
selbst zu machen. Diese Verfahrungsart macht aber, wie leicht zu beweisen, den Anker
durchaus nicht staͤrker; denn wenn der untere Arm bis zum Schenkel hin
versenkt ist, so wird dieser beim Lichten denselben Widerstand leisten, der Schenkel
mag lang oder kurz seyn, und wenn daher die Hebelkraft des Schenkels verringert
wird, so muß zur Erzielung derselben Wirkung die Kraft der Haspel oder der
Ankerwinde in demselben Verhaͤltnisse vermehrt werden; da nun aber die auf
den Schenkel wirkende Gewalt dieselbe seyn wird, die sie vorher war, so wird der
Schenkel nur noch mehr Gefahr laufen zu brechen, indem hier der Zug oder die Gewalt
mehr ploͤzlich wirkt, und der Schenkel wegen seiner geringeren Laͤnge
weniger Biegsamkeit besizt. Eben so laͤßt sich beweisen, daß wenn das Schiff
mit irgend einem Spielraume des Ankertaues vor Anker liegt, wobei das Tau als auf
dem Boden ruhend betrachtet werden kann, der reducirte Schenkel keine
groͤßere Kraft als der lange besizt; ausgenommen die Laͤnge der Arme
wurde in demselben Verhaͤltnisse reducirt, oder das Stuͤk Eisen,
welches von dem Schenkel abgeschnitten worden, wurde daruͤber vertheilt.
Gesezt z.B., die unteren Arme zweier Anker seyen in den Boden versenkt und zwar zu
1/3, 1/2 oder 3/4 der ganzen Laͤnge ihrer Arme, was wir als
gleichguͤltig annehmen wollen, so ist eo einleuchtend, daß wenn die Schenkel
von verschiedener Laͤnge sind, der laͤngere mit dem Boden und eben so
mit der Richtung der Zugkraft einen spizigeren Winkel bilden wird, als der
kuͤrzere; auch ist es klar, daß die Hebelkraft des einen dividirt durch den
Sinus seines Neigungswinkels, mit dem Boden und mit der Richtung der Zugkraft gleich
seyn wird der Hebelkraft des andern getheilt durch den Sinus seines Neigungwinkels,
und daß folglich die auf beide wirkende Kraft dieselbe seyn wird. Eben so
laͤßt sich zeigen, daß wenn die Schenkel verkuͤrzt werden, die
Zugkraft in einer mehr senkrechten Richtung auf die Arme wirkt, und daß diese daher
mehr Gefahr laufen zu brechen. Auch verursacht dieses Verkuͤrzen der
Schenkel, daß die Arme einen Winkel bilden, der zum Eindringen in den Boden weniger
geeignet ist, als dieß
vorher der Fall war, so daß folglich die Haltkraft der Anker bedeutend Schaden
leidet. Man wird mir dieß zugestehen, wenn ich versichere, daß ich Zeichnungen von
Ankern besize, deren Schenkel so verkuͤrzt wurden, daß wenn sie so auf der
Oberflaͤche des Bodens lagen, daß ihre Arme eine senkrechte Stellung hatten,
ihre Ankerschaufeln dann mit der Oberflaͤche einen Winkel von 80° bis
85° und mit der Mittellinie ihrer Schenkel einen Winkel von ungefaͤhr
52° bildeten. Die Schaufel meines verbesserten Ankers hingegen macht in einer
ebensolchen Lage mit der Oberflaͤche des Bodens nur einen Winkel von
58°, und mit der Mittellinie ihrer Schenkel nur einen Winkel von 38°,
so daß die Winkel, welche meine verbesserten Anker mit der Oberflaͤche
bilden, zwischen 58° und 38° wechseln, waͤhrend die Winkel der
Ankerschaufeln, deren Schenkel auf die angegebene Weise verkuͤrzt worden,
zwischen 80 oder gar zwischen 85° und 52° wechselten. Sollte man alte
Anker umaͤndern wollen, um deren Kraft zu erhoͤhen, so rathe ich nur
deren Arme zu verkuͤrzen, indem hiedurch ihr ganzes Gewicht um ein
Bedeutendes verringert werden wird, ohne daß ihre Haltkraft in eben dem Maße
geschmaͤlert wird. Denn erfahrene Seeleute wissen wohl, daß der Anker nicht
immer bis an seine Schenkel in den Boden versinkt, auch werden sie absehen, daß
dadurch, daß die Arme kuͤrzer gemacht werden, ein guͤnstigerer
Senkwinkel erzielt wird, und daß der Anker dann selbst in einen harten Boden tiefer
einzudringen im Stande seyn und in einem lettigen Boden nicht so leicht beschuht
werden und folglich besser festhalten wird. Aus denselben Gruͤnden kann
gefolgert werden, daß wenn man die Schenkel der Anker verlaͤngert,
waͤhrend die Laͤnge ihrer Arme dieselbe bleibt, die Haltkraft
derselben in einem groͤßeren Verhaͤltnisse vermehrt wird, als die
Zunahme ihres Gewichts oder der Verlust ihrer Kraft. Man wird dieß um so eher
zugeben, wenn ich noch bemerke, daß die Schenkel an ihrem schmalen Ende
verstaͤrkt werden, wozu nur eine geringe Gewichtserhoͤhung
erforderlich seyn wird; waͤhrend wenn die Arme verlaͤngert wurden,
diese Abaͤnderung, um der vermehrten Hebelkraft entgegen zu wirken, an ihrem
diken Ende vorgenommen werden muͤßte, wozu ein groͤßeres Metallgewicht
erforderlich waͤre, ohne daß dieselben guten Wirkungen daraus
erwuͤchsen.
Indem ich nun die obigen Principien im Auge behielt, habe ich an meinen verbesserten
Ankern mit kleinen Schaufeln die relativen Proportionen zwischen ihren Schenkeln und
den Armen auf die weiter unten angegebene Weise geaͤndert. Vor der
Einfuͤhrung der Kettentaue war es in England uͤblich, den Armen, von
ihren Spizen an bis zu dem ihrer Vereinigung mit den Schenkeln zunaͤchst
gelegenen Punkte,
welcher der Hals genannt wird, gerechnet, eine Laͤnge zu geben, welche sich
zur groͤßten Laͤnge des Schenkels wie 1 zu 3 verhaͤlt. Die
Laͤnge der Arme der daͤnischen und hollaͤndischen Anker, so wie
auch jene an den Ankern einiger anderer Nationen, steht zu jener ihrer Schenkel in
einem noch hoͤheren Verhaͤltnisse, und endlich stehen die Arme jener
Anker, deren Schenkel, um sie fuͤr Kettentaue passend zu machen, auf die oben
angegebene Weise verkuͤrzt wurden, in einem noch groͤßeren
Verhaͤltnisse zu ihren Schenkeln. Gegenwaͤrtig ist es zwar unter den
angesehensten Ankerschmieden gebraͤuchlich, den Armen etwas weniges mehr, als
den dritten Theil der groͤßten Laͤnge des Schenkels zu geben; allein
dessen ungeachtet wird man kaum zwei von verschiedenen Schmieden verfertigte Anker
finden, an denen die Hebelkraft ihrer Arme unter allen Umstaͤnden dieselbe
relative Proportion zur Hebelkraft der Schenkel beibehielte. Dieß ruͤhrt von
den verschiedenen Methoden her, welche die Ankerschmiede bei Verfertigung ihrer
Anker zum Richten oder Bestimmen (setting or trending)
befolgen, und wofuͤr sie gewoͤhnlich keinen anderen Grund als den
angeben koͤnnen, daß sie es immer so gemacht haben. Die gewoͤhnliche
Methode besteht darin, daß der Arm des Ankers die eine Seite eines gleichseitigen
Dreiekes bildet, waͤhrend dessen zweite Seite gebildet wird, indem man die
Laͤnge des Armes laͤngs des Schenkels, dessen Endlaͤnge der Arend genannt wird, mißt, und waͤhrend endlich die
dritte Seite dadurch gebildet wird, daß man die Entfernung zwischen der Spize der
Ankerschaufel und dem Arend der Laͤnge des Armes
gleich macht. Dieses leztere geschieht jedoch auf drei verschiedene Arten: 1)
naͤmlich, indem man von der Spize der Ankerschaufel bis zur Seite des
Schenkels, 2) indem man bis zum Viertel, und 3) endlich auch, indem man bis zur
Mittellinie des Schenkels mißt. Diese verschiedenen Methoden geben aber nothwendig
drei verschiedene Winkel, wie auch drei verschiedene perpendikulaͤre Tiefen
bei derselben Laͤnge des Schenkels und der Arme. Nun ist aber der Zwek,
welcher immer im Auge behalten werden muß, der, daß die groͤßte senkrechte
Tiefe bei einer gegebenen Laͤnge des Arms erzielt werde, und daß dieser Arm
in einer solchen Art gebogen oder gekruͤmmt wird, daß dadurch der fuͤr
das Eindringen des Armes und dessen Festhalten im Boden guͤnstigste Winkel
zum Vorschein kommt. Es ist daher einleuchtend, daß wenn die Arme im
Verhaͤltnisse zum Schenkel kurz sind, wie ich dieß bereits empfohlen habe,
sie zur Erzeugung desselben Winkels mit der Oberflaͤche nicht so sehr gebogen
zu seyn brauchen, als dieß sonst erforderlich seyn wuͤrde. Ich habe es daher
zur Regel gemacht, daß sich die Laͤnge der Arme (von ihren Spizen bis zu den
ihren Haͤlsen zunaͤchst gelegenen Theilen gemessen) zu der effectiven
Laͤnge des Schenkels, d.h. von der inneren Seite der Arme bis zum
Mittelpunkte des Loches fuͤr den Ringbolzen (shackle
bolt), wie 1 zu 3 verhalten soll; daß die Entfernung von Spize zu Spize,
quer uͤber den Schenkel gemessen, der doppelten Laͤnge der Arme gleich
seyn, und daß folglich die Entfernung von den Spizen der Arme bis an die Mittellinie
des Schenkels, ihrer Laͤnge gleichkommen soll, wie dieß aus Fig. 1 zu ersehen ist. Aus
dieser Figur wird gleichfalls zu ersehen seyn, daß die Hebelkraft der Arme nie mehr
als den dritten Theil der Hebelkraft des Schenkels betragen kann, was bei der
Regulirung der Staͤrke der Arme als Anhaltspunkt dienen kann. Denn an den
meisten Ankern, die ich untersucht habe, ist die Durchschnittsflaͤche der
Arme, innerhalb einiger Zolle von dem Schenkel, groͤßer als die
Durchschnittsflaͤche des Schenkels in einer gleichen Entfernung von den
Armen, was doch durchaus nicht noͤthig seyn kann, indem der Schenkel immer
als der schwaͤchste und als jener Theil betrachtet wurde, der namentlich beim
Lichten am leichtesten bricht.
Da dieß eine anerkannte Thatsache ist, so habe ich das Eisen, welches durch die
Verkleinerung der Ankerschaufeln erspart wird, zur Verstaͤrkung jenes Theiles
des Schenkels, der den Armen zunaͤchst liegt, und der die groͤßte
Zugkraft auszuhalten hat, verwendet. Um zu zeigen, welche Quantitaͤt Eisen an
den Ankerschaufeln erspart wird, bemerke ich nur, daß die gewoͤhnlichen
Schaufeln den siebenten Theil des ganzen Gewichts des Ankers betragen,
waͤhrend das Gewicht meiner verbesserten Ankerschaufeln nicht dem vierzigsten
Theile des ganzen Gewichtes des Ankers gleichkommt; so daß also eine Ersparniß von
ungefaͤhr 5/6 des Eisens, welches sonst auf diese Theile verwendet wurde,
erzielt wird; und daß dieses Eisen, welches sich fruͤher an Theilen befand,
wo es nur schadete, nunmehr zur Verstaͤrkung jener Theile benuzt wird, die
ihrer so nothwendig beduͤrfen.
Da ich bereits angegeben habe, daß die Laͤnge der Arme in einem gewissen
Verhaͤltnisse zu der effektiven Laͤnge des Schenkels steht (d.h. 1/3
davon betraͤgt), so habe ich nur noch zu bemerken, daß ich, um bei dem Baue
meiner verbesserten Anker die groͤßte Regelmaͤßigkeit zu erzielen, die
Dimensionen eines jeden Theiles des Ankers von der effectiven Laͤnge des
Schenkels hergeleitet habe, welche leztere ich meine primaͤre Zahl nenne und
mit dem Buchstaben L bezeichne. Die Dike der Krone
meines Ankers ist z.B. = L/19 : die Breite des Schenkels
an dessen dikem Ende = L/20; die Tiefe des Schenkels an dem schmalen
Ende = L/20; die Breite des diken Theiles des Armes =
L/21, und so fort fuͤr jeden anderen Theil
des Ankers, wobei nur noch zu bemerken ist, daß sich die Breite zur Tiefe des
Durchschnittes immer wie 3 zu 4 verhaͤlt: mit Ausnahme jenes Theils des
Schenkels, welcher das Vierek genannt wird, auf welchem der Stamm oder Blok
angebracht ist, und nahe an dem Halse im Verhaͤltnisse von 2 zu 3 gebaut ist.
Unter dem Ausdruke Tiefe werden die Dimensionen des Schenkels und der Arme, in der
Richtung der groͤßten Zugkraft oder Dehnung, der sie ausgesezt werden
koͤnnen, was gewoͤhnlich waͤhrend des Lichtens geschieht,
verstanden. Aus der oben erwaͤhnten Methode ist zu ersehen, daß die
verschiedenen Dimensionen mit der groͤßten Leichtigkeit geaͤndert
werden koͤnnen, so daß man einen Anker von einem gegebenen Gewichte
laͤnger oder kuͤrzer machen kann, je nach dem verschiedenen Zweke, zu
welchem er bestimmt ist; oder mit anderen Worten, man kann die Anker im
Verhaͤltnisse zu ihrem Gewichte leicht staͤrker oder schwaͤcher
machen. Sollte es sich z.B. finden, daß mein verbesserter Anker eine Haltkraft
besaͤße, die dessen Staͤrke uͤbersteigt, selbst nachdem das
eruͤbrigte Quantum Eisen uͤber dessen Schenkel verbreitet ward, so
werde ich dann alle meine Divisoren so abaͤndern, daß alle die transversalen
Dimensionen seiner verschiedenen Theile auf gleichfoͤrmige Weise vermehrt
werden, wie z.B. die Dike der Krone auf L/18 statt L/19, die Breite des Schenkels an dessen dikem Ende auf
L/19 statt L/20 u.s.f.
bei allen uͤbrigen Dimensionen.
An den Ankern von altem Baue und mit großen Schaufeln ward nur wenig Aufmerksamkeit
auf die Curve ihrer Arme verwendet, indem man es fuͤr genuͤgend hielt,
wenn diese mit dem Schenkel ein gleichseitiges Dreiek bildeten. Hieraus folgte
haͤufig, daß die Arme unmittelbar uͤber den Ankerschaufeln eine Art
von Ellbogen bildeten, was ich fuͤr fehlerhaft halte. Ich habe daher an
meinen verbesserten Ankern auch als Regel angenommen, die Arme nach einem Radius zu
biegen, dessen Laͤnge der Entfernung der Spize der Ankerschaufel von der
Mitte der Krone gleichkommt, und so daß sich der Mittelpunkt dieser Curve an der
Mittellinie des Schenkels in der oben angegebenen Entfernung von den unteren Theilen
des Halses, wie dieses aus Fig. 1 ersichtlich ist,
befindet. Dieselben Radien, nur mit verschiedenen Mittelpunkten, koͤnnen auch
angewendet werden um die Außenseite der Arme und der Krone auszuschweifen; und der
solcher Maßen zwischen
den inneren und aͤußeren Curven gebildete Raum wird sehr nahe mit den
verlangten Dimensionen uͤbereinstimmen. Mit ein wenig Uebung wird der
Arbeiter die Arme leicht nach dem bloßen Augenmaße zu kruͤmmen im Stande
seyn, ohne dabei zu den obigen Ausmessungen Zuflucht nehmen zu muͤssen;
wiewohl er sorgfaͤltig darauf zu sehen hat, daß die Entfernung von den Spizen
der Ankerschaufeln bis zur Mitte des Schenkels der Laͤnge der Arme
gleichkomme, damit die Ankerschaufeln in Bezug auf den Schenkel den noͤthigen
Neigungswinkel, der ungefaͤhr 38° zu betragen hat, erhalten.
Fig. 1 gibt
eine Zeichnung eines Ankers von ungefaͤhr zehn Centner, dessen Dimensionen
beigesezt sind. Von diesen lassen sich die Dimensionen der Anker von jeder Schwere
ableiten, indem sich das Gewicht eines Ankers immer wie der Cubus seiner
Laͤnge verhaͤlt.
Fig. 2 zeigt
die verschiedenen Formen der gegenwaͤrtig in England gebraͤuchlichen
Ankerschaufeln abgebildet.
Fig. 3 zeigt
die Modificationen der sogenannten hollaͤndischen Ankerschaufeln.
Fig. 4 bietet
eine Fronte- und Fig. 5 eine
Ruͤkenansicht eines meiner verbesserten Arme mit einer kleinen Ankerschaufel,
dessen Laͤnge und Breite sich wie 2 zu 3 verhalten.
Fig. 6 ist
eine Fronte- und Fig. 7 eine
Ruͤkenansicht eines anderen meiner verbesserten Arme mit kleiner
Ankerschaufel, woran sich die Laͤnge (mit Ausschluß der Spize) zur Breite wie
5 zu 8 verhaͤlt.
Fig. 8, 9 und 10 geben
Fronteansichten meiner Arme ohne Ankerschaufeln; diese koͤnnen bei einer
vermehrten Laͤnge des Schenkels und der Arme sehr vortheilhaft als Wurfanker
angewendet werden, in welcher Eigenschaft sie nicht aufgefischt zu werden brauchen.
Auch werden sie in Folge der schmalen Oberflaͤche ihrer Arme schnell
anfassen, so wie denn ihre Schenkel beim Herumdrehen auch weniger dem Verbiegen
ausgesezt sind, als die Wurfanker von gewoͤhnlicher Construction mit breiten
Ankerschaufeln; abgesehen davon, daß sie auch bequemer auf dem Verdeke des Schiffes
aufbewahrt werden koͤnnen. Sollten diese Arme ohne Ankerschaufeln, welche in
Fig. 9 und
10
abgebildet sind, allgemeine Annahme finden, so muͤßten ihre hinteren Theile
so geformt werden, wie dieß in Fig. 11 durch punktiere
Linien angegeben ist.
Fig. 11 gibt
eine Seitenansicht oder einen Aufriß eines meiner verbesserten Anker. Fig. 12 zeigt
denselben im Grundrisse, und Fig. 13 gibt eine
Ruͤken- oder Endansicht der Krone, der Arme und der
Ankerschaufeln.
Fig. 14 und
15 sind
Durchschnitte des Schenkels nach der punktirten Linie in Fig. 11.
Fig. 16 und
17 zeigen
gleichfalls Durchschnitte des Schenkels, woraus zugleich eine verbesserte Methode
die Staͤbe, aus denen er zusammengesezt ist, zu legen, ersichtlich ist. Diese
Staͤbe muͤssen naͤmlich flaͤchenweise und in der
Richtung der groͤßten Zugkraft gelegt werden, damit der Schenkel
groͤßere Biegsamkeit erhalte und weniger Neigung bekommt, durch
ploͤzliche Stoͤße oder Dehnungen waͤhrend des Lichtens zu
zerbrechen.
Fig. 18 und
19 sind
eine Seitenansicht und ein Grundriß des Viereks des Ankers ohne Blok.
Fig. 20 zeigt
den Blok oder Stamm von Oben.
Fig. 21 und
22 zeigen
eine der Blokplatten im Grundrisse und von der Kante.
Fig. 23 ist
ein Grundriß des losen Halsringes und des Blokschluͤssels.
Ich muß hier bemerken, daß die Arme meines verbesserten Ankers entweder an der Krone,
auf die gewoͤhnliche Weise, oder auch, wie Fig. 24 zeigt, nach dem
Plane des Hrn. Pering zugeschlossen (shut) seyn koͤnnen. Sollte dieser lezte Plan, den
ich besonders da wo die dadurch veranlaßte Kostenerhoͤhung nicht in Betracht
kommt, und ganz besonders aber an großen Ankern sehr empfehle, befolgt werden, so
schlage ich vor den Schenkel aus zwei flachen Staͤben zu verfertigen, wie man
sie in Fig.
25 von der Seite und in Fig. 26 im Grundrisse
sieht. Diese Staͤbe werden beilaͤufig bis zu 2/3 der beabsichtigten
Laͤnge des Schenkels geschmiedet, und nachdem sie zusammengeschweißt worden,
auf die gehoͤrige Form und Dimension reducirt und dann im
Verhaͤltnisse von beilaͤufig 4 Zoll auf den Fuß ausgezogen, um dadurch
die Qualitaͤt des Eisens zu verbessern.
Aus Fig. 25
und 27
ersieht man. daß die diken Enden der Staͤbe nicht zusammengeschweißt zu
werden brauchen, indem ein Stuͤk von ungefaͤhr 2/5 der Laͤnge
der Arme umgebogen wird, um die Stumpe daraus zu bilden, an welche dann die Arme in
langen Abdachungen geschweißt werden, wie dieß aus Fig. 24 zu sehen ist.
Damit sich beim Abbiegen der Stumparme die zusammengeschweißten Theile nicht wieder
trennen, soll man, nachdem die Staͤbe an ihren diken Enden zusammengeschweißt
worden, an jeder Seite des Schenkels, und zwar da wo sich der divergirende Winkel,
oder die Oeffnung der Armstumpen befinden, Verbandstuͤke einlassen, was auf
folgende Weise am besten bewerkstelligt werden kann. Zuerst legt man ein
Stuͤk einer kalten, flachen Eisenstange, von einer der Groͤße des
Ankers angepaßten Dimension, uͤber die mittlere Spalte oder Fuge, wie dieses aus den punktirten
Linien in Fig.
27 zu ersehen ist, und treibt diese Stange durch einige Hiebe mit dem
Schmiedhammer beinahe eben ein; dann legt man ein anderes Stuͤk einer flachen
Eisenstange, aber von groͤßerer Dimension, auf das vorige, wie dieses
ebenfalls in Fig.
27 gezeigt ist, und laͤßt auf das Ganze eine Schweißhize wirken.
Wenn man dann auf gleiche Weise mit der entgegengesezten Seite verfahren, so wird
das Zerspleißen des Schenkels dadurch verhindert, und weniger Eisen verbraucht, um
die Hoͤhle auszufuͤllen, welche zwischen den Armstumpen und dem
Kronstuͤke gelassen wird. Dieses Eisen muß dann spaͤter an diese
Theile geschweißt werden, damit dadurch die Krone und der Hals des Ankers
verstaͤrkt werde. Zu noch groͤßerer Sicherheit ist es auch gut an
jeder Seite solche Verbandstuͤke einzulassen, damit die Krone und die
Armstumpen sicherer vereiniget werden. Um dieses leztere leichter zu
bewerkstelligen, kann ein großer Hohlstreif von der Außenseite der Stumpen und von
der inneren Seite des Kronenstuͤkes weggenommen werden, bevor dieselben noch
zusammengeschweißt werden, wo an jeder Seite eine Fuge bleibt, in welche die
Verbandstuͤke gelegt und mittelst einer Schweißhize fest vereinigt werden
muͤssen. Dann werden die Abdachungen geschnitten, wie sie in Fig. 24 angedeutet sind,
damit sie die Arme, welche nach Pering's Methode
angeschweißt werden, aufnehmen koͤnnen. Die Ankerschaufeln koͤnnen
entweder aus dem Stuͤke selbst ausgeschmiedet werden, wie Fig. 4 und 5 zeigen, oder sie
koͤnnen auch auf die gewoͤhnliche Weise an die Arme angeschweißt
werden, wie in Fig.
6 und 7 gezeigt ist.
Aus einem Blik auf Fig. 4, 5, 6, 7 und 13 wird man finden, daß die oberen Kanten der Ankerschaufeln concav
gemacht sind, und dieses zwar um das Herausfischen des Ankers zu erleichtern. Sollte
man Anker ohne Schaufeln, wie man sie in Fig. 8, 9 und 10 sieht, als große Anker
anwenden, so wird es nothwendig seyn, zum Behufe des Herausfischens derselben an den
Armen nahe an der Krone des Ankers eine Kette zu befestigen, wie dieses jezt bei
solchen Ankern, die Schaufeln in der Form von Lorbeerblaͤttern haben,
gebraͤuchlich ist.
Wenn man den Schenkel aus zwei getrennten Stuͤken, die auch Theile der Arme
bilden, verfertigt, so vermeidet man dadurch an dem Schenkel eine sogenannte
Schließung (hut). In dem koͤnigl. Arsenale
hingegen verbindet man das Kreuz mit dem Schenkel in einer passenden Entfernung von
den Armen, und zwar gerade da, wo die Schenkel gewoͤhnlich am
haͤufigsten brechen. Zum Beweis hiefuͤr habe ich unlaͤngst in
dem Arsenale zu Woolwich unter siebenzehn Ankern, deren Schenkel gebrochen waren,
zwoͤlf gefunden, an denen dieser Bruch innerhalb drei Fuß ihrer Arme erfolgt war. Es sey mir
erlaubt ferner zu bemerken, daß man in den Arsenalen fuͤr die Flotte sowohl
das Eisen der Schenkel als jenes der Arme mit der Kante gegen die Richtung der
groͤßten Zugkraft oder Dehnung zu legen pflegt; also auf eine der meinigen
gerade entgegengesezte Weise, welche leztere eine wahre Nachahmung der
Kutschenfedern ist und deren Vorzuͤge ich durch Versuche erwiesen habe.
Von der Wahrheit des Gesagten kann sich Jedermann uͤberzeugen, wenn er 5 oder
6 flache Eisenstangen in eine vierekige Stange von 2 oder 3 Zoll Dike schweißt und
formt; denn wenn man diese Stange dann querdurch einkerbt und eine Gewalt darauf
einwirken laͤßt, wodurch sie nach der Kante gebrochen werden soll, so wird
der Bruch ploͤzlich erfolgen; wird sie aber auf gleiche Weise eingekerbt, und
laͤßt man die Gewalt in entgegengesezter Richtung oder in der Richtung der
flachen Seite des Eisens einwirken, so wird sich die Stange erst bedeutend biegen
ehe sie zerbricht, und nach dem Bruche eine faserige Bruchflaͤche zeigen, wie
ein auf gleiche Weise zerbrochenes Stuͤk Holz.
Obwohl ich mich weitlaͤuftig daruͤber verbreitet, welche Methode nach
meiner Ansicht die beste ist, so bin ich doch weit entfernt irgend etwas des schon
fruͤher Bekannten als meine Erfindung in Anspruch zu nehmen. Allerdings
gruͤnde ich aber meine Anspruͤche auf die besondere Form der
Ankerschaufeln, deren Dimensionen von mir bedeutend reducirt worden sind, und auf
die Verfertigung von Ankern ohne Schaufeln.
Da es ferner bis jezt uͤblich war, die Ankerschaufeln laͤnger als breit
oder wenigstens von gleicher Laͤnge und Breite zu verfertigen, so nehme ich
auch die Verfertigung von Ankerschaufeln, welche breiter als lang oder tief sind, in
Anspruch. Da endlich die alten Ankerschaufeln gewoͤhnlich halb so lang als
die Arme gemacht zu werden pflegten, indem man sie unter diesen Umstaͤnden
fuͤr staͤrker hielt, als die kurzen und schmalen, so gruͤnde
ich auch auf die beschriebene Verkuͤrzung der Ankerschaufeln
Anspruͤche. Uebrigens koͤnnen auch nur einzelne aller dieser
Verbesserungen und Erfindungen in Anwendung gebracht werden.
AnhangWir fuͤgen hier als Anhang einen Bericht bei, den das Repertory of Patent-Inventions in einem
eigenen Aufsaze uͤber Hrn. Rodger's Anker
mittheilt, und woraus dessen Vorzuͤge noch deutlicher erhellen. A. d.
R..
Man war bis jezt allgemein der Meinung, daß die Haltkraft eines Ankers in geradem Verhaͤltnisse zur Groͤße der
Ankerschaufeln stehe;
dieß ist aber durchaus unrichtig, und es ist Thatsache, daß bis auf eine gewisse
Graͤnze, erstere in einem umgekehrten Verhaͤltnisse zu lezterer stehe.
Der Patenttraͤger hat sich diese Groͤße in Bezug auf die Laͤnge
der Arme zu Nuzen gemacht, um einem Anker von gegebener Laͤnge und Schwere
das Maximum der Kraft zu geben, und dieß zwar mit einer Ankerschaufel, welche im
Vergleiche mit den gewoͤhnlichen sehr klein ist. Durch die Reduction der
Groͤße der Ankerschaufeln wird mehr als 1/9 des Gewichts des ganzen Ankers
disponibel und dadurch ist der Patenttraͤger im Stande, nicht nur den
Schenkel zu verlaͤngern, was schon an sich als sehr wuͤnschenswerth zu
betrachten ist, sondern auch zugleich dessen Staͤrke durch
Vergroͤßerung seiner Querdimensionen zu erhoͤhen. Waͤre es
nicht wegen des Herausfischens des Ankers mit einem Haken, so koͤnnten die
Ankerschaufeln noch mehr verkleinert werden, ohne deren Haltkraft dadurch wesentlich
zu vermindern; denn schon der bloße Arm, ohne irgend eine Ankerschaufel ist viel
wirksamer als die gewoͤhnliche große Ankerschaufel, und zwar sowohl was das
Anfassen als das Festhalten betrifft, und dieses selbst in einem weichen Boden.
Man koͤnnte dieß vielleicht als eine gewagte Behauptung ansehen, allein der
Patenttraͤger hat mehr als 250 Versuche aufzuweisen, die diese Behauptung
vollkommen bestaͤtigen. Er stellte diese Versuche bei Ankern von gleichem
Gewichte mit Ankerschaufeln von 18 verschiedenen Groͤßen an, wobei er mit
Schaufeln, die halb so groß waren als die gewoͤhnlichen, den Anfang machte.
Nachdem er hierauf die Durchschnittsresultate mehrerer Versuche mit diesen Ankern in
Bezug auf die Haltkraft mit den gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Ankern
verglichen hatte, verkleinerte er seine verbesserte Ankerschaufel noch in achtzehn
Gradationen, deren Haltkraft er mit jener der großen Ankerschaufel verglich, bis er
endlich seine Versuche mit einem Anker ohne Schaufeln endigte. Und so sonderbar es
auch scheinen mag, so ergab sich hiebei doch, daß, obwohl der Arm mit der großen
Ankerschaufel an einem Fahrzeuge, welches beinahe mit Sand angefuͤllt und mit
Wasser bedekt war, beinahe bis zum Schenkel versunken war, man doch einer viel
kleineren, in horizontaler Richtung wirkenden Kraft bedurfte, um dessen Widerstand
zu uͤberwinden, und ihn wirklich aus dem Grunde herauszureißen, als
noͤthig war, um einen Arm ohne alle Ankerschaufel fortzuschleppen. Auch fand
sich, daß durch Vergroͤßerung der gewoͤhnlichen Ankerschaufel bei
gleicher Laͤnge der Arme der Anker weniger wirksam wurde, als er in seinem
gewoͤhnlichen Zustand zu seyn pflegt. Die Graͤnzen dieses Aufsazes
gestatten keine vollstaͤndige Erlaͤuterung aller dieser Paradoxien;
dessen ungeachtet wird aber obige Behauptung bekraͤftigt, durch die
beigefuͤgten Versuche, bei jedem Sachverstaͤndigen gehoͤrigen Glauben finden. In
Kurzem laͤßt sich jedoch sagen, daß die Unwirksamkeit der großen
Ankerschaufeln dem Umstande zuzuschreiben ist, daß sie den Boden loker machen und
daß sie sich beschuhen; sie bekommen hiedurch eine Neigung den Boden zu verlassen,
und wenn dieß ein Mal geschehen ist, so laͤßt sich dann nicht mehr mit
Zuversicht erwarten, daß der Anker wieder Boden fasse: so daß in diesem Falle ein
zweiter Anker geworfen werden muß, wenn es auch sonst erwuͤnscht gewesen
waͤre, das Schiff nur an einem einzigen zu befestigen.
Die kleine Ankerschaufel hingegen ruͤhrt die Oberflaͤche des Bodens
nicht auf, weil sie einen guͤnstigern Winkel mit dem Boden bildet, in Folge
dessen der Anker eine natuͤrliche Tendenz bekommt tiefer in denselben
einzudringen, bis er von seinen eigenen Schenkeln am ferneren Einsinken verhindert
wird, ohne jedoch im mindesten beschuhet zu werden. Unter
diesen Umstaͤnden wird ein Schiff nur sehr selten, wenn je mit einem Anker
mit kleinen Schaufeln durchgehen, und dieser Anker wird, wenn er auch fortgeschleppt
wuͤrde, doch wieder anfassen, wenn man dem Ankertau hinlaͤnglichen
Spielraum gegeben hat; denn er hat gar keine Neigung sich aus dem Boden heraus zu
heben. Die Anker mit kleinen Schaufeln sind auch noch deßwegen staͤrker als
die gewoͤhnlichen von gleichem Gewichte, weil die Quantitaͤt Eisen,
welche bisher auf die großen Ankerschaufeln verwendet wurde, an den verbesserten
uͤber dessen Schenkel und Arme verbreitet wird. Ihre Durchschnittsform
verdient uͤbrigens gleichfalls Beruͤksichtigung, da sie bei einer
gegebenen Quantitaͤt Material mehr Kraft und Biegsamkeit in sich vereint, als
man bei irgend einer anderen der gewoͤhnlich gebraͤuchlichen
Durchschnittsformen trifft, abgesehen davon, daß die Qualitaͤt des Eisens
hiebei verbessert wird. Noch verdient bemerkt zu werden, daß der Schenkel der
patentirten Anker mit kleinen Schaufeln im Verhaͤltnisse zu dessen Armen
laͤnger als gewoͤhnlich ist; denn der Anker kann dadurch nicht nur
leichter gelichtet werden, sondern er faßt auch unmittelbar an, und haͤlt
fester Grund als ein Anker von gleichem Gewichte mit gleicher Armlaͤnge und
kuͤrzerem Schenkel.
Die kleinen Ankerschaufeln erleichtern zugleich das Umlegen oder Drehen des Ankers,
da sie den Boden nicht beruͤhren, wenn der Anker auf der Krone und dem einen
Ende des Stammes oder Blokes ruhet, welcher leztere, wie sich versteht, aus einem
oder zwei Stuͤken Holz gemacht werden kann. Der Anker kann noch dazu in
wenigen Minuten und ohne Beihuͤlfe eines Zimmermannes geblokt oder nicht
geblokt werden, und dabei weit mehr Sicherheit gewaͤhren als die alten
Anker.
Versuche uͤber die Haltkraft von Lieutenant Rodger's
patentirtem Anker mit kleinen Schaufeln, im Vergleiche mit den alten Ankern;
wobei das Gewicht beider, so wie auch die Streke, die sie fortgeschleppt wurden,
angegeben sind.
Textabbildung Bd. 57, S. 178
Nr. der Versuche; Pat. Anker;
Gewoͤhnl. Ank.; Fortgeschleppte Streke; Streke der Fortschleppung;
Gateshead, den 28. Novbr. 1833; South Shields, den 5. Dec. 1833; Sunderland, den
12. Dec. 1833; Ort des Versuches und Bemerkungen; Auf dem Sande der
Suͤndkuͤste, etwas unter der Manufactur der HH. Hawks u. Comp. in
Gateshead; Die Kraft bestand aus 2 dreifachen Kloͤzen mit einem Fallstrik
und 16 Mann an jeder Seite des Falles; (fall.) Waͤhrend eines Theiles des
zweites Versuches ließ man ein Gewicht von 1. Cntr. 2 St. 11 Pfd. auf den
Schenkel in einer Linie mit den Spizen angebracht auf den gewoͤhnlichen
Anker wirken; Der Boden bestand aus reinem Sande; Am Landungsplaze in South
Shields; Das Uebrige wie oben wie 20 Mann an jeder Seite des Falles; Der Boden
bestand aus einem Gemische aus Sand und Lehm; Am Ruͤken des
Bruͤkenpfeilers in Sunderland; Alles Uebrige wie in South Shields; Der
Boden bestand aus einem Gemische von Sand und Kies
Bei allen diesen Versuchen waren die Anker auf ein Niveau gebracht (zwischen dem
hohen und niedern Wasserstande), ungefaͤhr 60 Fuß von einander entfernt, und
mittelst eines Tauwerkes zusammengezogen. Nach Beendigung des ersten Versuches
wurden die Anker umgewechselt und neuerdings probirt; dabei warf sich heraus, daß
der Unterschied am groͤßten war, wenn der patentirte Anker festen Boden
hatte.
Versuche uͤber die Haltkraft von Lieutenant Rodger's
Wurfanker ohne Schaufeln, im Vergleiche mit den alten Wurfankern, woraus das
Gewicht eines jeden, wie auch die Streken der Fortschleppung in zwei Reihen von
Versuchen angegeben sind, von denen die erste an der Suͤdkuͤste zu
Gateshead, und die zweite an dem Landungsorte in South Shields angestellt
wurde.
Erste Reihe vonVersuchen.
Pat. Wurfanker.
Streke derSchleppung.
GewoͤhnlichenWurfanker.
Streke derSchleppung.
Cntr.
St.
Pfd.
Fuß.
Zoll.
Cntr.
St.
Pfd.
Fuß.
Zoll.
1ster u. 2ter Versuch.
1
0
0
43
0
1
0
5
105
0
3ter u.
4ter –
1
0
0
48
0
1
2
1
89
0
5ter u.
6ter –
1
0
0
72
0
1
3
24
56
6
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Summa
3
0
0
163
0
4
2
2
250
6
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Mittel
1
0
0
54
4
1
2
0 2/3
83
6
Den 8 Jul. 1834.
Der Boden bestand aus reinem Sande, auf welchem die Wurfanker in eine Ebene gebracht
wurden, und zwar ungefaͤhr in einer Entfernung von 80 Fuß von einander. Die
Zusammenziehung geschah mittelst eines Ankertaues aus zwei gedoppelten Kloben
zusammengesezt und eines Kettenfalles, wobei sich an jedem Ende des Falles 26 Mann
befanden. Jeder Wurfanker wurde nach dem ersten Versuche vertauscht und neuerdings
probirt.
Zweite Reihe.
Pat. Wurfanker.
GeschleppteStreke.
GewoͤhnlichenWurfanker.
GeschleppteStreke.
Cntr.
St.
Pfd.
Fuß.
Zoll.
Cntr.
St.
Pfd.
Fuß.
Zoll.
1ster u. 2ter Versuch.
1
0
0
38
6
1
0
5
38
6
3ter u.
4ter –
1
0
0
36
0
1
2
1
100
6
5ter u.
6ter –
1
0
0
77
0
1
3
24
59
9
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Summa
3
0
0
151
6
4
2
2
253
9
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Mittel
1
0
0
50
6
1
2
0 2/3
84
7
Den 9 Jul. 1834.
Der Boden bestand aus Sand und Lehm, auf dem die Wurfanker, wie oben erwaͤhnt,
gestellt waren; zusammengezogen wurden sie von 20 Mann an jedem Ende des Falles.
Aus den oben erwaͤhnten Versuchen erhellt, daß bei der ersten Reihe der
patentirte Wurfanker von einem Centner Gewicht 163 Fuß weit, und der
gewoͤhnliche Wurfanker von 1 Cntr. 0 St. 5 Pfd., wie auch der von 1 Cntr. 2
St. 1 Pfd. und 1 Cntr. 3 St. 24 Pfd. 250 Fuß 6 Zoll weit fortgepflanzt wurden. Wenn
man also das Mittel der Gewichte und der Entfernung nimmt, so erhaͤlt man:
fuͤr den patentirten Wurfanker von 1 Cntr. 0. St. 0 Pfd. eine Schleppung von
54 Fuß 4 Zoll; fuͤr den gewoͤhnlichen Wurfanker von 1 Cntr. 2 St. 2/3 Pfd. eine
Schleppung von 83 Fuß 6 Zoll, was ein Verhaͤltniß von etwas mehr als 3 zu 2
ergibt.
Aus der zweiten Reihe ergibt sich als Mittel: fuͤr den patentirten Wurfanker
von 1 Cntr. 0 St. 0 Pfd. eine Schleppung von 50 Fuß 6 Zoll: fuͤr den
gewoͤhnlichen Wurfanker von 1 Cntr. 2 St. 2/3 Pfd. eine Schleppung von 84 Fuß
7 Zoll, welche beide Mittel ein noch hoͤheres Verhaͤltniß geben als
das vorige; obwohl das Gewicht des gewoͤhnlichen Wurfankers um die
Haͤlfte groͤßer war als jenes des patentirten.
Auch unterliegt es keinem Zweifel, daß, waͤre der Boden entweder
haͤrter oder von einer groͤßeren adhaͤsiven Beschaffenheit
gewesen, das Resultat noch weit mehr zu Gunsten des neuen Ankers ausgefallen
waͤre.
Abgesehen von den wenigen Bemerkungen, welche wir diesem Gegenstande nachzuschiken
fuͤr noͤthig erachteten, und indem wir unseren Lesern die
verschiedenen Resultate der angefuͤhrten Versuche mittheilten: glauben wir
dem Erfinder nur volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, wenn wir
erwaͤhnen, daß wir eine sehr große Menge von Documenten besizen, die uns von
Capitaͤnen und Steuermaͤnnern mitgetheilt wurden, die den patentirten
Anker unter den verschiedensten Umstaͤnden hoͤchst wirksam gefunden
haben. Wir besizen auch Abschriften von den Abstimmungen, die in den
Hauptversammlungen der Nautischen Versicherungsanstalt, wie auch in anderen
Gesellschaften von South Shields, gepflogen wurden, die alle den patentirten Anker
sehr empfehlen.