Titel: | Verbesserungen an den Hähnen zum Abziehen von Flüssigkeiten, worauf sich Charles Arter, Bleigießer und Glaser von Harant in der Grafschaft Southampton, am 12. August 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXXVI., S. 185 |
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XXXVI.
Verbesserungen an den Haͤhnen zum Abziehen
von Fluͤssigkeiten, worauf sich Charles Arter,
Bleigießer und Glaser von Harant in der Grafschaft Southampton, am 12. August 1834 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Junius 1835, S. 357.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Arter's verbesserte Haͤhne zum Abziehen von
Fluͤssigkeiten.
Meine Erfindung beruht in einer Liederung an der Spindel, womit das Ventil oder der
Zapfen in Bewegung gesezt wird; meine Haͤhne lassen in Folge dieser meiner
Verbesserungen weit weniger aus, als irgend andere der gewoͤhnlich
gebraͤuchlichen.
Fig. 28 gibt
einen Laͤngendurchschnitt eines meiner Erfindung gemaͤß gebauten
Hahnes von kleinerer Art. Fig. 29 hingegen gibt
einen Laͤngendurchschnitt eines aͤhnlichen, aber groͤßeren
Hahnes.
a ist der Zapfen oder Lauf, oder jener Theil, der in das
Faß eingesenkt wird. b hingegen ist die Schnauze oder
die Roͤhre, bei welcher die Fluͤssigkeit ausfließt, wenn der Hahn
geoͤffnet ist. Diese Theile sowohl, als alle uͤbrigen, mit Ausnahme
der Liederungen, die ich sogleich beschreiben werde, sind jenen an den
gewoͤhnlichen Haͤhnen vollkommen aͤhnlich. c ist die Spindel des Ventiles oder der Klappe, an
welcher sich eine Schraube befindet, die sich in einer in den aͤußeren Theil
des Hahnes geschnittenen Schraubenmutter umdreht, wie die Zeichnung dieß deutlich
zeigt. An dem Ende der Spindel ist ein dreiekiger, vierekiger oder anders geformter
Zapfen d angebracht, welcher zur Aufnahme des
Schluͤssels oder Griffes e dient, damit die
Schraube umgedreht wird, wenn das Ventil geoͤffnet oder geschlossen werden
soll. f ist das Ventil oder die Klappe, welche, wie man
sieht, kegelfoͤrmig gestaltet und genau in ihren Siz eingerieben ist; man
kann sich uͤbrigens auch eines flachen Ventiles bedienen, wenn dasselbe nur
genau in seinen Siz paßt, und, wenn es fest an Ort und Stelle geschraubt ist,
wasserdicht schließt. g ist eine kreisrunde, metallene
Scheibe, welche auf die Spindel des Ventiles paßt, und welche auf die Schulter h zu liegen kommt, die zu deren Aufnahme in den Hahn
oder Zapfen gedreht ist. Auf diese Metallscheibe wird eine gewoͤhnliche
Liederung j aus Leder oder irgend einem anderen
Materiale gelegt, und das Ganze dann durch die Schraube i befestigt und an Ort und Stelle erhalten.
In Fig. 28 und
29 sieht
man nun bei k noch jene eigenthuͤmliche
Liederung, in welcher meine Verbesserung gelegen ist, und welche aus Leder, Tuch
oder irgend einem anderen Fabrikate von hinreichender Elasticitaͤt bestehen
kann. Diese Liederung wird an der Spindel c auf den
Ruͤken des Ventiles oder der Klappe gelegt; sie kommt, wie das Ventil durch
Umdrehen der Schraube zuruͤkgezogen wird, mit der Scheibe g in Beruͤhrung, und wird auf diese Weise so
zwischen dieser und dem Ruͤken des Ventiles zusammengedruͤkt, daß
durchaus keine Fluͤssigkeit an die Schraube oder an die uͤbrigen
Theile des Hahnes gelangen kann.
Da ich an groͤßeren Hahnen eine staͤrkere Compression der Liederung an
der Spindel sehr dienlich fand, so wende ich in solchen Faͤllen statt der
gewoͤhnlichen Liederung eine sogenannte Stopfbuͤchse an. In Fig. 29 sind
m, m zwei Schrauben, welche von der aͤußeren
Seite des Hahnes gegen die zwei metallischen Kreissegmente n,
n druͤken; diese lezteren umfassen gewisser Maßen die Spindel, und
zwischen ihnen und der Spindel ist eine Liederung aus Hanf oder einem anderen
geeigneten Materiale angebracht. Noch deutlicher erhellt dieß aus dem
Querdurchschnitte Fig. 30. Man ersieht hieraus, daß man mittelst der Schrauben m, m der Liederung leicht jeden beliebigen Grad von Druk
zu geben im Stande ist, so daß dieselbe nicht bloß alles Durchsikern von
Fluͤssigkeit verhindert, sondern zugleich auch jeden beliebigen Grad von
Reibung an der Spindel erzeugt.
Ich beschraͤnke mich uͤbrigens nicht auf die ausschließliche Anwendung
meiner Verbesserungen an den hier beschriebenen und abgebildeten Arten von
Haͤhnen, sondern ich bringe sie auch, in so fern es moͤglich ist, an
allen uͤbrigen Arten von Haͤhnen an. Meine Erfindung besteht lediglich
in der Liederung k und in der Anwendung einer
Stopfbuͤchse, welche aus Segmenten n, n besteht,
die von Außen mit den Schrauben m, m angedruͤkt
werden.