Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Ventiliren der Gebäude und anderer Orte, worauf sich James Ward, Uhrmacher von Stratford on Aron in der Grafschaft Warwick, am 12. Aug. 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXXVII., S. 186 |
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XXXVII.
Verbesserungen an den Apparaten zum Ventiliren
der Gebaͤude und anderer Orte, worauf sich James Ward,
Uhrmacher von Stratford on Aron in der Grafschaft Warwick, am 12. Aug. 1834 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Mai 1835, S. 321.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Ward's verbesserte Apparate zum Ventiliren der
Gebaͤude.
Eine meiner Verbesserungen in der Ventilirung ist aus der in Fig. 65
beigefuͤgten Zeichnung ersichtlich. A, A zeigt
ein hoͤlzernes Gestell, innerhalb welchem eine metallene Roͤhre B, B angebracht und so aufgezogen ist, daß sie an dem
einen Ende auf einer Stellschraube mit ausgeraͤndertem Kopfe C ruht. Das aͤußere Ende der Stange D
wirkt auf den kuͤrzeren Theil des Hebels E, der
sich um einen Zapfen F dreht, welcher durch eine an dem
hoͤlzernen Gestell. A, A angebrachte Zunge
gestekt ist. An dem laͤngeren Theile des Hebels E
ist ein Gelenk- oder Verbindungsstuͤk G
befestigt, und zwar mittelst eines Zapfens oder einer Schraube, welche durch eines
der an dem Ende des Hebels E befindlichen
Loͤcher, so wie auch durch eines der Loͤcher gestekt wird, die in
einem anderen Hebel H angebracht sind. Dieser leztere
Hebel dreht sich um einen Zapfen I, der durch ein Loch
gestekt wird, welches in einem an dem Gestelle A, A
befestigten Arme J angebracht ist. Der Zapfen, der das
Gelenkstuͤk G mit in Verbindung bringt, wird
durch eines der Loͤcher in diesem lezteren, und durch eines der
Loͤcher, die gegen den kuͤrzeren Theil des Hebels H hin angebracht sind, gestekt. Der laͤngere
Theil dieses Hebels H steht mit einer Metallstange K in Verbindung, deren anderes Ende mit einem Arme L zusammenhaͤngt; und dieser Arm L ist an der Achse M einer
beweglichen kreisrunden Metallplatte N angebracht, in
deren Umkreis rings herum Loͤcher O, O angebracht
sind. Diese Loͤcher correspondiren mit anderen aͤhnlichen
Loͤchern, welche sich in einer anderen aͤhnlichen, aber fixirten oder
stationaͤren, kreisrunden Metallplatte P, P, die
mit der Platte N in Beruͤhrung steht, befinden,
so daß die bewegliche Metallplatte mithin die Oeffnungen oder Loͤcher der
stationaͤren mehr oder weniger oͤffnet oder verschließt, je nachdem
sich die metallene Roͤhre B, B ausdehnt oder
zusammenzieht: denn diese Ausdehnung oder Zusammenziehung wird durch die drei Hebel
E, H und L
vergroͤßert. Die Achse oder Welle M, um welche
sich die bewegliche Platte N dreht, ist an dem einen
Ende in einem in der Mitte der fixirten Platte P
angebrachten Loche befestigt; an dem anderen hingegen in einem anderen Loche,
welches sich in der an der Platte P befestigten
Metallstange Q befindet.
Nach dieser Beschreibung der verschiedenen Theile meines Apparates habe ich nun zu
zeigen, wie dieselben zur Ventilation dienen. Wenn die fixirte kreisrunde
Metallplatte P in einer mit der aͤußeren
atmosphaͤrischen Luft communicirenden Oeffnung, die metallene Roͤhre
B, B hingegen in waagerechter, senkrechter oder
irgend einer anderen geeigneten Stellung in der Naͤhe des oberen Theiles
eines Zimmers, Magazines, Schoppens, Stalles oder irgend eines anderen
Gebaͤudes angebracht ist, welches ventilirt werden soll, so wirkt die im
Inneren enthaltene heißere oder kuͤhlere Luft auf die Metallroͤhre,
und verlaͤngert oder verkuͤrzt diese also je nach Umstaͤnden.
Diese Verlaͤngerung oder Verkuͤrzung wird durch die zusammengesezten
Hebel E, H und L noch
vermehrt und an die bewegliche kreisrunde Platte N fortgepflanzt, so daß
die in den Platten N und P
befindlichen Oeffnungen solcher Maßen je nach Umstaͤnden mehr oder weniger
geoͤffnet oder geschlossen werden, und daß folglich zum Behufe der
Ventilation und Reinigung der Luft entweder frische Luft durch den Apparat
ein-, oder warme und verdorbene Luft durch denselben austritt. Auf gleiche
Weise koͤnnen auch Glas- und Treibhaͤuser, die Cajuͤten,
die Schiffsraͤume ventilirt werden. Zum Behufe der Regulirung der Temperatur,
an Orten, in denen diese nach dem Thermometer bestimmt wird, sind an verschiedenen
Theilen der Hebel verschiedene Vorrichtungen angebracht; oder die Roͤhre B, B kann mittelst der Stellschraube C bewegt werden, indem sie sich in einem an diesem Ende
des hoͤlzernen Gestelles A befindlichen Loche und
in einer aͤhnlichen, an dem Ende der metallenen Roͤhre B, B befestigten Mutterschraube umdreht. Wenn die
Oeffnungen O, O etc. in den Platten N und P durch die Ausdehnung
der Roͤhre bereits vollkommen geoͤffnet sind, und wenn sich die Platte
im Zustande der Ruhe befindet, so koͤnnte durch eine noch weitere Zunahme der
Temperatur der Roͤhre B der Apparat in Gefahr
kommen uͤberspannt zu werden; ich habe daher zur Verhuͤtung dieses
Unfalles eine Feder S angebracht, gegen welche der Hebel
oder Arm L druͤkt, und welche man in Fig. 66
deutlicher ersieht. Auch muß die dem Apparate zunaͤchst liegende Seite der
beweglichen Platte N, N schwerer gemacht werden, als die
ihr gegenuͤber liegende Seite, damit sie das Uebergewicht uͤber
dieselbe hat, und sie anliegend erhaͤlt.
Statt der kreisrunden durchloͤcherten Platten, durch welche die aͤußere
Luft eintritt oder abgeschlossen wird, kann ich mich gerader Platten mit
entsprechenden Laͤngenspalten bedienen. Dergleichen sieht man in Fig. 67, wo
die bewegliche Platte so abgebildet ist, als haͤtte sie unten Reibungsrollen,
die sich auf einem in dem unteren Theile der fixirten Platte angebrachten Rande
bewegen. In Fig.
68 sind sie in senkrechter statt in horizontaler Stellung ersichtlich.
Eine andere meiner verbesserten Ventilirmethoden zeigt Fig. 69. A, A ist ein hoͤlzernes Gestell, an dessen einem
Ende eine Platte, ein Stab, ein Draht oder eine Roͤhre aus Metall B befestigt ist. An dem anderen Ende dieses Stabes oder
dieser Roͤhre ist eine Schnur oder eine Kette T
festgemacht, welche uͤber eine an dem anderen Ende des Gestelles A aufgezogene Rolle U
laͤuft, und dann mit einer anderen Platte, oder einem Stabe oder Drahte oder
einer Roͤhre V in Verbindung steht, die mit einem
Ende durch das entgegengesezte Ende des Gestelles A, A
geht. Das Ende dieses zweiten Stabes oder dieser zweiten Roͤhre ist an das
kuͤrzere Ende eines Hebels E geschirrt, der mit
seinem laͤngeren Ende durch das Gelenkstuͤk
G mit dem kuͤrzeren Arme eines anderen Hebels H in Verbindung steht. Der laͤngere Arm dieses
lezteren steht dann durch die Stange K entweder mit dem
an der Achse der kreisrunden Ventilirplatte N
befestigten Arme oder Hebel L; oder je nach
Umstaͤnden durch die Stange K mit der
Schieberplatte W in Verbindung. X ist eine Mutterschraube mit ausgeraͤndertem Kopfe, welche an dem
schraubenfoͤrmigen Ende des Stabes K angebracht
ist, und durch welche der Apparat zur Regulirung der Temperatur so gestellt wird,
wie dieß oben bei Fig. 65 mit der Schraube C geschieht.
In Fig. 68
zeigt B eine metallene Roͤhre, welche auf das
kuͤrzere Ende eines Hebels E wirkt, der sich bei
F um seinen Stuͤzpunkt dreht, und dessen
laͤngeres Ende auf eine senkrechte Schieberplatte W wirkt, ohne daß hier wie in den vorhergehenden Faͤllen ein
zweiter Hebel noͤthig waͤre. Y, Y sind
Gegengewichte mit Schnuͤren, die uͤber die Rollen Z, Z laufen, und durch welche das Gewicht der
Schieberplatte W vermindert wird. Wo nur eine stoßende
Bewegung erforderlich ist, kann man auch metallene Ketten statt der
erwaͤhnten metallenen Platten, Staͤbe, Draͤhte oder
Roͤhren anwenden. Man kann auch andere Arten von Oeffnungen anwenden, z.B.
eine bewegliche, metallene, glaͤserne oder andere Platte, die sich innerhalb
einer Roͤhre um eine horizontal, senkrecht oder anders gestellte Achse dreht,
so daß leztere zum Behufe der Ventilation irgend eines Gebaͤudes, an welchem
sie angebracht ist, durch die Thaͤtigkeit eines der angegebenen Apparate
geoͤffnet oder geschlossen werden kann. Ich nehme keinen der einzelnen Theile
als meine Erfindung in Anspruch, sondern lediglich die Verbindung derselben zu einem
Ganzen. Ich beschraͤnke mich bei der Verfertigung meiner Apparate auf kein
bestimmtes Material, sondern wende jedes an, welches mir unter bestimmten
Umstaͤnden als tauglich erscheint. Ich brauche uͤbrigens kaum zu
bemerken, daß die ausdehnbarsten Metalle zur Verfertigung der Roͤhren,
Staͤbe, Stangen, Draͤhte oder Ketten die geeignetsten sind.