Titel: Ueber Penny's verbesserten Hobel für Buchbinder. Von Hrn. Wm. Baddeley.
Fundstelle: Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXXIX., S. 193
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XXXIX. Ueber Penny's verbesserten Hobel fuͤr Buchbinder. Von Hrn. Wm. Baddeley. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 607. Mit Abbildungen auf Tab. III. Penny's verbesserten Hobel fuͤr Buchbinder. Ich habe in einem fruͤheren Artikel Penny's verbesserte Buchdrukerpresse bekannt gemacht, und liefere nun hier auch noch eine Beschreibung seiner beiden Hobel, die sich sowohl bei dieser Presse, als auch bei den gewoͤhnlichen sehr vortheilhaft anwenden lassen. An der gewoͤhnlichen Vorrichtung wird das Hobeleisen mittelst eines einzigen vierekigen Bolzens, der durch die Wange oder Seite der Presse geht, und mit einer Daumenschraube am Scheitel befestigt ist, an seiner Stelle erhalten. Da das Eisen oder Messer solcher Maßen nur eine einzige Stuͤze hat, und auch nur auf einer kleinen Holzflaͤche aufruht, so muß die Schraube sehr fest angezogen werden, obschon das Hobeleisen selbst dann noch oͤfter Spruͤnge macht, so daß das Papier etc. uneben beschnitten wird. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, muß man Papier- oder Pappendekelstreifen unter das Hobeleisen legen: und zwar vor oder hinter dem Bolzen, damit das Niveau dieses Eisens hergestellt wird. Die Form des Hobeleisens an und fuͤr sich vermehrt noch haͤufig die Abweichung, so daß bei jedem neuen Eisen eine verschiedene Quantitaͤt und Stellung der Unterlage erforderlich ist. Allen diesen Maͤngeln und Gebrechen ist nun an den Hobeln des Hrn. Penny abgeholfen. Fig. 70 ist die Hobeleisenwange von gewoͤhnlicher Form und Groͤße, an deren Grund sich jedoch eine Messingplatte oder ein Schuh a, b, c befindet, welcher ein festes und unveraͤnderliches Bett fuͤr das Hobeleisen bildet. Das Hobeleisen wird von den beiden vierekigen eisernen Bolzen d, d, die mit Daumenschrauben, welche sich auf der Metallplatte e bewegen, festgehalten werden, an Ort und Stelle, d.h. bei b erhalten. Die hoͤlzerne Schraube fuͤhrt diese Wange mittelst eines Zapfens, der sich in einer zu diesem Behufe geschnittenen Fuge bewegt. Fig. 71 gibt eine andere Ansicht dieses Hobels, an der das Messer nach Oben gekehrt ist. Man sieht hier die Form des Hobeleisens g, so wie auch die Messingplatte an der anderen Wange h mit dem Falze, womit sie auf der eisernen Schiene der verbesserten Presse laͤuft. Wenn die Metallplatte oder die Sohle ein Mal vollkommen eben gestellt ist, so erleidet sie auch keine Veraͤnderung mehr, sondern sie behaͤlt ihr Niveau unveraͤndert bei. Die Hobeleisen muͤssen sehr sorgfaͤltig und aus Gußstahl verfertigt werden; alle, an denen man bemerkt, daß sie sich geworfen, muͤssen ausgemustert werden. Fig. 72 zeigt einen neuen, von Hrn. Penny erfundenen Hobel, womit man Papierstreifen von weit groͤßerer Breite abschneiden kann, als dieß mit irgend einem der gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Hobel moͤglich ist. An diesem Hobel ist das Schneideisen an der linken Wange des Hobels i, welche traversirt, befestigt, waͤhrend die andere Wange k ruhig auf einer eisernen Schiene laͤuft, die zu diesem Behufe an der rechten Seite der Presse angebracht ist. Fig. 73 gibt eine perspektivische Ansicht dieses Hobels, woraus saͤmmtliche Theile noch deutlicher ersichtlich sind. Mit einem Hobel dieser Art lassen sich Papierstreifen von jeder Hoͤhe abschneiden; er entspricht allen Anforderungen so vollkommen, daß er allen Buchbindern etc. empfohlen werden kann. Er laͤßt sich leichter handhaben, als man es auf den ersten Anblik glauben duͤrfte, und bei der Stellung, die das Hobeleisen hat, schneidet dasselbe weit ruhiger, so daß es sich nicht so leicht wirft und dreht. Die Society of arts ertheilte Hrn. Penny im Jahre 1832 eine Belohnung fuͤr seine Erfindung; nach der Beschreibung zu urtheilen, die sie davon bekannt machte, scheint sie ihn jedoch nicht gehoͤrig aufgefaßt zu haben.

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