Titel: | Verbesserungen an den Meißeln oder Instrumenten zum Behauen der Steine und anderer Substanzen, worauf sich John Smith, Maschinenbauer von Bradford in der Grafschaft York, am 23. December 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XLII., S. 199 |
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XLII.
Verbesserungen an den Meißeln oder Instrumenten
zum Behauen der Steine und anderer Substanzen, worauf sich John Smith, Maschinenbauer von Bradford in der Grafschaft York, am 23. December
1834 ein Patent ertheilen ließ.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Jun. 1835, S. 359.)
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Smith's verbesserte Meißel zum Behauen der Steine etc.
Bekanntlich nuͤzen sich an den gewoͤhnlichen Meißeln, deren man sich
zum Zurichten der Muͤhlsteine, so wie auch zum Behauen anderer Steine sowohl,
als des Gußeisens bedient, die schneidenden Raͤnder in kurzer Zeit so ab, daß
sie bestaͤndig geschaͤrft werden muͤssen. Dieses
Schaͤrfen geschieht, indem man die Meißel erhizt, den Schneiden durch
Schmieden die gehoͤrige Schaͤrfe gibt, und die Instrumente endlich
wieder gehoͤrig haͤrtet. Dieses Schaͤrfen erfordert daher einen
großen Zeitaufwand, und ist besonders an solchen Orten, wo man nicht unmittelbar
eine Schmiede in der Naͤhe hat, sehr laͤstig. Um nun diesen
Uebelstaͤnden abzuhelfen, schlage ich vor, statt der gewoͤhnlichen
Meißel duͤnne Stahlplatten anzuwenden, die an beiden Seiten von Wangen
unterstuͤzt sind, und welche sich, wenn sie abgenuͤzt sind, so weit
nach Vorwaͤrts bewegen lassen, daß immer eine gehoͤrige Schneide
uͤber die Wangen hinausragt.
Fig. 31 gibt
eine Seitenansicht eines meiner Erfindung gemaͤß gebauten Meißels;
Fig. 32 zeigt
denselben von der Kante gesehen.
Fig. 33
stellt die beiden Wangen vor, die ich gewoͤhnlich aus Eisen verfertige und
dann haͤrte.
Fig. 34 zeigt
die duͤnne Stahlplatte, welche bestaͤndig die Schneide liefert, von
der Flaͤche und von der Kante her.
Fig. 35 ist
eine kurze maͤnnliche Schraube, welche in die in die Wangen geschnittene
weibliche Schraube paßt.
Fig. 36 ist
eine kleine Schraube, deren Scheitet sich in eine Kugel oder in einen Knopf endigt,
und welche in den oberen Theil, des Meißels eingeschraubt wird, wenn derselbe mit
einem Schlaͤgel oder Hammer getrieben werden soll. Ist der Meißel zum
Zurichten der Muͤhlsteine bestimmt, so kann man auch an ihm, so wie dieß in
diesem Falle gewoͤhnlich zu geschehen pflegt, einen hoͤlzernen Griff
anbringen.
Fig. 37 ist
ein Hammer, womit die Scheide und auch der Keil getrieben wird, wie dieß
spaͤter gezeigt werden wird. An dem einen Ende des Griffes dieses Hammers ist
auch ein Schluͤssel angebracht, womit man die Schraube Fig. 35 anziehen kann,
wenn die Stahlplatte zwischen den Wangen gestellt wird.
a und b sind die beiden
Wangen, die die starken Haupttheile des Meißels bilden; sie werden zusammengehalten,
indem die Zapfen e, e auf die aus den Zeichnungen
ersichtliche Weise in die in der Wange b angebrachten
Zapfenloͤcher eintreten. Zunaͤchst nach Vereinigung der beiden Wangen
wird die duͤnne Stahlplatte zwischen die beiden Wangen gebracht, worauf man
dann die Scheide f uͤber die Enden der Wangen
stekt. Da der Meißel keilfoͤrmig gestaltet ist, so wird das Antreiben dieser
Scheide die beiden Wangen so fest gegen einander treiben, daß keine seitliche
Ausweichung der zwischen ihnen gefaßten Stahlplatte moͤglich ist. In die
Wange a ist eine Spalte geschnitten, und in der Scheide
f befinden sich zwei Oeffnungen angebracht, durch
welche der Keil g getrieben wird, damit solcher Maßen
saͤmmtliche Theile fest mit einander vereinigt sind. Dann wird die aus Fig. 35
ersichtliche Schraube so in die fuͤr sie bestimmte weibliche Schraube
geschraubt, daß sie gegen das eine Ende der Stadtplane druͤkt, und daß also
auch auf diese Weise das Ausweichen oder Nachgeben der Stahlplatte verhindert
wird.
Wenn man sich dieser Art von Meißel bedient, so braucht die Stahlplatte, die die
Schneide bildet; nur von Zeit zu Zeit auf einem Steine abgerieben zu werden, um ihr
mehr Schaͤrfe zu geben. In dem Maße, als sich die Stahlplatte selbst
abnuͤzt, braucht man sie nur weiter vorwaͤrts zu bewegen, indem man
den Keil g auszieht, die Scheide durch ein Paar
Schlaͤge auf den daran befindlichen Knopf i
herabtreibt, und die Schraube Fig. 35 dann mit dem an
dem Hammer Fig.
37 angebrachten Schraubenschluͤssel so anzieht, daß sie eine
hinreichende Laͤnge der Stahlplatte zwischen den beiden Wangen vortreibt. Auf diese
Weise wird verfahren bis die Schraube an das Ende der weiblichen Schraube gelangt
ist, wo dann eine neue Stahlplatte eingesezt werden muß. Nach jedem Vortreiben der
Stahlplatte muß, wie sich von selbst versteht, die Schneide wieder angetrieben und
der Keil eingeschlagen werden.
Ich nehme keinen der einzelnen Theile dieser Meißel als meine Erfindung in Anspruch,
wohl aber die Verbindung derselben zu dem hier beschriebenen Instrumente, wodurch
das gewoͤhnliche zeitraubende und kostspielige Schaͤrfen der Meißel
vermieden wird.