Titel: | Ueber eine Pendel-Dampfmaschine. Von Hrn. Charles Sockle. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XLVIII., S. 242 |
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XLVIII.
Ueber eine Pendel-Dampfmaschine. Von Hrn.
Charles Sockle.
Aus dem Mechanics'
Magazine, No. 616, S. 152.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Sockle, uͤber eine Pendel-Dampfmaschine.
Ich verfertigte vor einigen Jahren ein Modell einer neuen Art von Dampfmaschine, der
ich den Namen Pendel-Dampfmaschine beilegte. Ich machte die Einrichtung
dieses Modelles, obwohl dasselbe gut arbeitete, bisher nicht bekannt, weil ich
Hoffnung hatte mehr im Großen einen Versuch damit anstellen zu koͤnnen. Da
sich diese Gelegenheit jedoch leider nicht ergab, so lege ich den
Sachverstaͤndigen hiemit meinen Plan mit der Bitte vor, die Fehler, die sie
daran finden werden, zu verbessern.
Fig. 13 gibt
eine Ansicht meines Apparates. A ist die Grundlage; B, B das Gestell; C, C sind
zwei kurze, einander gegenuͤber liegende Cylinder, in welchen sich die an dem
Ende der Pendelstange E befindlichen Kolben schwingen.
An dieser Pendelstange sind zugleich aber auch zwei Faͤnger F, F angebracht, womit die Dampfhaͤhne G, G mittelst der Hebel H, H
geoͤffnet und geschlossen werden koͤnnen. I, I,
I sind die Dampfroͤhren und K ist eine
Leitungsplatte fuͤr die Pendelstange.
Die Bewegung der Maschinerie ist in der Zeichnung durch punktirte Linien angedeutet.
So wie sich der Kolben in dem Cylinder schwingt, geht das kurze Ende des
Faͤngers uͤber den Hebel, wo dieser dann von dem langen Ende so weit
vorwaͤrts gefuͤhrt wird, daß der Hahn geoͤffnet wird; so wie
der Kolben hingegen in Folge der Wirkung des Dampfes wieder zuruͤkkehrt,
wirkt das kurze Ende auf den Hebel bis der Hahn geschlossen ist; und so abwechselnd
fort.
Man kann sich dieser Maschine zu verschiedenen Zweken bedienen; so kann man mittelst
des Querbalkens X Pumpen damit in Verbindung bringen,
oder mittelst des Winkelhebels Y und eines Flugrades der
Maschinerie eine kreisende Bewegung mittheilen. Sollte die Maschine in einiger
Entfernung von den Pumpen angebracht werden, so wuͤrde der Querbalken
entbehrlich, und man koͤnnte dafuͤr an der Stange Z eine Pendelstange anbringen, mit deren Huͤlfe
man durch Veraͤnderung des Verbindungspunktes dem Hube jede beliebige
Laͤnge geben koͤnnte. Sollte man aus irgend einem Grunde keinen Dampf
von hohem Druke anwenden koͤnnen, so koͤnnte man auch Dampf von
niederem Druke anwenden; man brauchte dann zwei laͤngere Cylinder; die Kolben
muͤßten durch eine Kolbenstange mit einander verbunden werden, und das Pendel
muͤßte sich in der Mitte zwischen ihnen mittelst einer Walze bewegen.