Titel: | Ueber die Patentpumpe der HH. Wood und Quantrille. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. LXXI., S. 341 |
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LXXI.
Ueber die Patentpumpe der HH. Wood und Quantrille.
Aus dem Mechanics'
Magazine, No. 616. S. 146.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Wood's und Quantrille's Patentpumpe.
Da wir uns durch eigene Erfahrung uͤberzeugt haben, daß die Patentpumpe der
HH. Wood und Quantrille vor
den meisten anderen Pumpen den Vorzug verdient, so glauben wir sowohl den
Patenttraͤgern, als dem Publicum einen angenehmen Dienst zu erweisen, wenn
wir die allgemeine Aufmerksamkeit auf die neue Erfindung lenken, die sich ganz
besonders auch durch ihre Einfachheit auszeichnet.
Fig. 41 gibt
eine perspectivische Ansicht der neuen Pumpe, wobei einige Theile durchsichtig
dargestellt sind. A ist die arbeitende Kammer; B die Saugroͤhre; D, E,
F die Ventilbuͤchse, der Buͤgel und der Schuh (spear); G, g die
Pumpenstange; H, h der Steg fuͤr diese leztere;
I, P, L der Stuͤzpfeiler; K, k der zur Aufnahme dieses lezteren dienende Fuß; M, m die Platte fuͤr diesen Fuß; N der Pumpengriff. Fig. 42, 43, 44 und 45 sind einzelne
Ansichten der Ventilbuͤchse, des Buͤgels und des Schuhes, wobei man in
Fig. 42
das Ventil geschlossen, in Fig. 43 aber
geoͤffnet sieht. Fig. 46 stellt den Fuß
und Fig. 47
die Platte, welche zu dessen Aufnahme dient, vor. Fig. 48 ist der Kopf
eines Brunnens oder Wasserbehaͤlters mit hervorstehendem Randstuͤke
und mit einem Mundstuͤke.
Besonders bemerkt zu werden verdient an dieser Pumpe die eigenthuͤmliche
Stellung der Saugroͤhre B. Anstatt daß sich
dieselbe naͤmlich wie an anderen Pumpen unter dem Mittelpunkte des Stiefels
befindet, ist sie hier an einer Seite desselben angebracht; ihre Bohrung kann in
Folge dieser Einrichtung nicht nur weit groͤßer seyn als gewoͤhnlich;
sondern sie bleibt auch bestaͤndig vollkommen offen und durchgaͤngig.
An den Saugroͤhren der gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Pumpe ist
die Bohrung an dem an dem Ventile angebrachten Ende immer kleiner, als an dem
unteren Ende, indem das Ventil einen betraͤchtlichen Theil der
Muͤndung einnimmt; ihre Wirksamkeit ist daher nothwendig in dem Maße
geringer, als der Unterschied in der Bohrung groß ist.
Die Vortheile, welche die einfache, aber wichtige, von den Patenttraͤgern
vorgenommene Veraͤnderung in der Stellung der Saugroͤhre
gewaͤhrt, sind: 1) daß die Pumpe in einer bestimmten Zeit eine
groͤßere Menge Wasser zu heben im Stande ist, als dieß mit irgend einer
anderen der uns bekannten Pumpen moͤglich ist; denn eine Pumpe von 6 Zoll
Bohrung liefert, von einem einzigen Manne in Bewegung gesezt, in jeder Minute 75
Gallons Wasser. 2) daß sie sich nie verlegt, indem alle fremden Koͤrper,
welche allenfalls mit dem Wasser aufgezogen werden, aus der Saugroͤhre frei
in die arbeitende Kammer und aus dieser in die Abflußroͤhre gelangen
koͤnnen.
Eben so verdient die neue Pumpe auch wegen der Leichtigkeit, mit der sie von einem
Orte an den anderen gebracht werden kann, alle Beruͤksichtigung. Jedermann
kann sie in Zeit von einer Minute abbrechen, und ein Paar Maͤnner
koͤnnen dieselbe dann leicht von einem Orte zum anderen bringen, was
besonders an Bord der Schiffe von hoͤchster Wichtigkeit ist.