Titel: | Verbesserungen an den Schießgewehren aller Art, worauf sich Bartholomew Redfern, Büchsenmacher von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 17. December 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. LXXIV., S. 352 |
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LXXIV.
Verbesserungen an den Schießgewehren aller Art,
worauf sich Bartholomew Redfern, Buͤchsenmacher von
Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 17. December 1830 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of
Arts. Junius 1835, S. 156.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Redfern's verbesserte Schießgewehre aller Art.
Der Hauptzwek des Patenttraͤgers scheint, Verfertigung eines Schlosses
fuͤr kleinere Schießgewehre, welches nicht durch Zufall losgehen kann. Der
Bau des Schlosses weicht von dem Mechanismus, dessen man sich gewoͤhnlich zum
Abfeuern eines Schießgewehres bedient, nicht wesentlich ab; nur wird der Druk auf
die Feder, womit das Schießgewehr abgefeuert wird, durch einen Zapfen, welchen man
mit dem Daumen niederdruͤkt, und nicht durch die Gewalt, die man mit dem
Finger auf den Druͤker ausuͤbt, hervorgebracht.
Fig. 59 gibt
eine Ansicht einer Vogelflinte, und zwar zum Theil im Durchschnitte, woraus man das
Schloß und die daran angebrachten verbesserten Theile ersieht. Die verschiedenen
einzelnen Theile brauchen, in so fern sie bekannt sind, keine naͤhere
Beschreibung, indem sie aus der Zeichnung an und fuͤr sich erhellen.
a ist die Hauptfeder (fear
spring), welche nicht wie an den gewoͤhnlichen Schloͤssern
mit dem Druͤker, sondern durch ein doppelgliederiges Stuͤk mit einem
Hebel b, welcher sich um einen Mittelstift dreht, in
Verbindung steht. Von dem entgegengesezten Ende dieses Hebels erstrekt sich, gleich
wie dieß an der gewoͤhnlichen Hauptfeder der Fall ist, ein Arm nach
Vorwaͤrts; und auf diesem Arme ruht das untere Ende des Zapfens c. Wenn der Jaͤger daher diesen Zapfen mit dem
Daumen niederdruͤkt, so wird dieses Ende des Hebels b herabgedruͤkt werden, waͤhrend das entgegengesezte Ende
dafuͤr emporsteigt; und die Folge davon wird seyn, daß das Ende der
Hauptfeder emporgezogen wird, und daß die Flinte folglich losgeht.
Zum Schuze ist der Kopf des Zapfens c mit einem
beweglichen Dekel versehen, der einen Theil des Schiebers bildet, welcher sich
hinter der Pulverkammer in einer in dem Schafte angebrachten Furche hin und her
bewegt. Auf diesen Schieber wirkt der Druͤker durch Hebel, die an der anderen
Seite des Schloßbleches angebracht sind, und welche zur Vermeidung von Verwirrung
hier nicht abgebildet sind.
Wenn das Gewehr zum Behufe des Abfeuerns an die Wange gebracht worden ist, so legt
man den Zeigefinger wie gewoͤhnlich an den Druͤker, wodurch jedoch nur
der Schieber e zuruͤkgezogen und der Kopf des Zapfens folglich frei
gemacht wird. Ist dieß geschehen, so druͤkt man den Daumen auf den Kopf des
Zapfens, wodurch die Flinte dann auf die gewoͤhnliche Weise abgefeuert wird.
Eine Feder, die sich gegen den Hebel e stemmt, wird,
wenn der Finger von dem Druͤker abgezogen wird, den Schieber wieder
vorwaͤrts bewegen, und den Kopf des Zapfens auf die beschriebene Weise
bedeken.