| Titel: | Verbesserungen an den hydraulischen Pressen und Pumpen, worauf sich Peter Rothwell Jackson, Ingenieur von Bolton-le-Moors in der Grafschaft Lancaster, am 6. November 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 57, Jahrgang 1835, Nr. LXXXV., S. 428 | 
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                        LXXXV.
                        Verbesserungen an den hydraulischen Pressen und
                           Pumpen, worauf sich Peter Rothwell Jackson, Ingenieur von
                           Bolton-le-Moors in der Grafschaft Lancaster, am 6. November 1834 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. Jul. 1835, S. 228.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Jackson's verbesserte hydraulische Pressen und Pumpen.
                        
                     
                        
                           Die unter diesem Patente begriffenen Erfindungen und Verbesserungen beziehen sich auf
                              jene Art von Maschinen, die gewoͤhnlich unter dem Namen von Bramah's
                              hydraulischer Presse bekannt sind; und bestehen 1) in einem eigenthuͤmlichen
                              Baue des Cylinders, in welchem sich der Kolben zum Behufe der Erzeugung der
                              Drukkraft bewegt; und 2) in der Anwendung von zwei Kolben in dem Cylinder der
                              Drukpumpe, durch deren gemeinschaftliche Wirkung das Wasser in den Cylinder der
                              Presse eingetrieben wird.
                           Fig. 23 zeigt
                              die verbesserte hydraulische Presse im Aufrisse, und zwar auf die
                              gewoͤhnliche Weise durch eine Roͤhre mit der Einsprizpumpe verbunden.
                              Fig. 24
                              ist ein Durchschnitt der Presse, woraus man deren inneren Bau ersieht. Fig. 25 ist
                              ein in der Naͤhe des Bodens des Cylinders genommener Grundriß oder
                              horizontaler Durchschnitt der Presse. Fig. 26 gibt einen
                              Durchschnitt, der zwar in derselben Richtung, allein uͤber dem Scheitel des
                              Cylinders genommen ist. An saͤmmtlichen Figuren beziehen sich gleiche
                              Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde. A ist
                              ein solider, gußeiserner Blok, der die Basis oder die Grundlage der Presse bildet;
                              in seinen Seitentheilen sind Ausschnitte angebracht, in welche die unteren Theile
                              der Pfosten B, B, B auf solche Weise eingesezt sind, daß
                              sie mit Schultern auf der unteren Flaͤche des Blokes ruhen. Ein
                              aͤhnlicher Blok steht auf gleiche Weise mit den oberen Theilen der Pfosten
                              B, B, B in Verbindung, und das Ganze zusammen bildet
                              das Gestell der Maschine. Da sich große Pfosten nicht leicht vollkommen fehlerfrei
                              erzeugen lassen, so
                              schlaͤgt der Patenttraͤger vor, sie durch Vereinigung mehrerer
                              schmiedeiserner Staͤbe zu verfertigen.
                           Der hohle Cylinder D, D muß aus Metall bestehen und
                              vollkommen genau ausgebohrt seyn. Der Patenttraͤger schlaͤgt vor
                              diesen Cylinder mit Kupfer auszufuͤttern, und ihn um ihm eine groͤßere
                              Staͤrke zu geben, mit den schmiedeisernen oder staͤhlernen Reifen E, E, E, E zu umgeben. Will man um die Staͤrke
                              des Cylinders noch mehr zu erhoͤhen, mehr dann eine Reihe von Reifen
                              anwenden, so kann man uͤber die erste Reihe von Reifen auch noch eine zweite
                              Reihe anbringen, und zwar auf solche Weise, daß die Reifen der aͤußeren Reihe
                              uͤber jene Stellen laufen, an denen zwei und zwei Reifen der inneren Reihe an
                              einander stoßen. Man wird dieß leicht aus dem in Fig. 24 gegebenen
                              Durchschnitte des Cylinders ersehen. Der obere Theil des Cylinders und der Reifen
                              ist mit einem Dekel- oder Kopfstuͤke F, F
                              versehen, welches mittelst der Kiele G, G fest an den
                              Pfosten G, G, G befestigt ist, und welches hindert, daß
                              der Cylinder aus seiner aufrechten Stellung gebracht werden kann. Zu noch
                              groͤßerer Stabilitaͤt und Unbeweglichkeit des Cylinders ist um den
                              aͤußeren Theil der Pfosten B, siehe Fig. 23 und
                              25, ein
                              metallenes Band H, H, H gezogen, welches, indem es durch
                              uͤbereinander liegende Enden und Schrauben zusammengehalten wird, sehr zur
                              Befestigung des Ganzen dient.
                           Um zu verhindern, daß der Cylinder durch die Wirkung des Kolbens von seinem Size
                              emporgehoben wird, befestigt der Erfinder an jedem Pfosten einen Halsring, um dann
                              zwischen diesen und den Scheitel des Dekel- oder Kopfstuͤkes, wie aus
                              Fig. 23
                              und 24
                              ersichtlich ist, einen Keil einzutreiben, wodurch die Moͤglichkeit des
                              Emporsteigens des Dekelstuͤkes sowohl, als des Cylinders verhindert wird.
                              Dieser leztere Zwek kann uͤbrigens auch dadurch, daß man von dem zur Basis
                              dienenden Bloke senkrechte Bolzen emporsteigen laͤßt, oder durch andere
                              Mittel erreicht werden.
                           Um das untere Ende des Cylinders D, D, welches mit dem
                              Bodenbloke A in Verbindung steht, vollkommen wasserdicht
                              schließen zu machen, ist, wie Fig. 24 zeigt, ein
                              lederner Halsring oder eine metallene Liederung angebracht. Diese Liederung
                              laͤßt sich uͤbrigens ersparen, wenn man den unteren Rand der
                              Fuͤtterung des Cylinders als ein Randstuͤk nach Einwaͤrts
                              biegt.
                           Der Kolben, den man in Fig. 23 und 24 bei K sieht, hat eine cylindrische Gestalt, und kann, je
                              nachdem man es fuͤr dienlicher erachtet, hohl oder solid seyn. An dem oberen
                              Ende des Kolbens ist die Platte L befestigt, auf welche
                              die zu pressenden Gegenstaͤnde M, M, M gelegt
                              werden. Das untere Ende des Kolbens muß, um es wasserdicht schließen zu machen, mit einem ledernen
                              Halsringe oder mit einem metallenen Ringe, welcher von den Querarmen J, J getragen wird, versehen seyn. Das Wasser, womit
                              dieser Kolben emporgehoben wird, muß mittelst der Pumpe N, deren Spiel hinreichend bekannt ist, durch die Roͤhre O, O, O in den Cylinder getrieben werden.
                           Fig. 27 ist
                              ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht der verbesserten Pumpe. Fig. 28 gibt einen
                              Laͤngendurchschnitt derselben, und Fig. 29 ist ein
                              Querdurchschnitt durch deren Mitte. a, a, a ist der
                              Wasserbehaͤlter; b die Roͤhre, welche das
                              Wasser in die Pumpe empor leitet, und welche man gewoͤhnlich das Saugrohr zu
                              nennen pflegt. c ist der Pumpenstiefel und d, d sind zwei Kolben, welche sich horizontal nach
                              entgegengesezten Richtungen in dem Stiefel bewegen, und zwar durch
                              Stopfbuͤchsen oder mit einer Liederung, welche an dem Ende eines jeden
                              Kolbens, wie es oben bei dem Kolben der Presse Fig. 24 beschrieben
                              wurde, aus einem Metallringe oder aus einem ledernen Halsringe besteht.
                           Die Eintrittsklappe e bewegt sich an dem unteren Theile
                              des Pumpenstiefels in einer Scheide; waͤhrend sich die Austrittsklappe f in einer anderen, an dem oberen Theile des
                              Pumpenstiefels befestigten Scheide bewegt, und mithin den Canal g, welcher mit der an den Cylinder der Presse
                              fuͤhrenden Roͤhre o, o, o communicirt,
                              oͤffnet oder verschließt.
                           Man kann die Kurbelwelle k, k der Pumpe durch ein Getrieb
                              und ein Rad, welche beide man in Fig. 23 bei h und i dargestellt sieht,
                              in kreisende Bewegung versezen; und dadurch werden die Kurbelstangen l und m, welche mit den
                              verschiebbaren Wagen n und o
                              in Verbindung stehen, die Kolben d, d nach
                              entgegengesezten Richtungen hin und her bewegen. Diese Wagen bewegen sich auf
                              Platten, an deren Seiten sich hervorstehende Randstuͤke befinden, welche in
                              V foͤrmigen, am Grunde der Wagen angebrachten
                              Furchen laufen; uͤbrigens koͤnnen die Bewegungen der Wagen eben so gut
                              auch auf irgend andere Weise geradlinig erhalten werden.
                           Die ruͤkgaͤngige Bewegung der Kolben erzeugt ein theilweises Vacuum in
                              dem Pumpenstiefel, in Folge dessen das Wasser durch das Ventil e aus dem unterhalb befindlichen Behaͤlter
                              einfließt. Die Bewegung der Kolben gegen einander hingegen treibt das eingetretene
                              Wasser wieder durch die Oeffnung g aus, und durch die
                              Roͤhre o in den Cylinder der oben beschriebenen
                              Presse. Eine in Fig. 29 bei p ersichtliche Sicherheitsklappe,
                              die durch den belasteten Hebel q, welchen man in Fig. 27 sieht,
                              niedergedruͤkt wird, laͤßt das Wasser entweichen, wenn der Druk zu
                              groß wird.
                           
                           Will man das Wasser aus der Presse entfernen, so braucht man nur das Schraubenventil
                              r emporzuheben, um das Wasser augenbliklich wieder
                              durch den Canal s in den Behaͤlter
                              zuruͤkfließen zu machen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
