Titel: | Verbesserungen an den Buchdrukerpressen und an anderen Arten von Pressen, worauf sich Joseph Saxton, Mechaniker von Sussex Street in der Grafschaft Middlesex, am 25. September 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XXXVIIXXXVI., S. 233 |
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XXXVIIXXXVI.
Verbesserungen an den Buchdrukerpressen und an
anderen Arten von Pressen, worauf sich Joseph Saxton, Mechaniker von Sussex Street in
der Grafschaft Middlesex, am 25. September 1834
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
September 1835, S. 121.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Saxton's verbesserte Buchdruker- und andere Arten von
Pressen.
Meine Erfindungen, sagt der Patenttraͤger, bestehen 1) in der Anwendung einer
biegsamen oder elastischen Druktafel anstatt der bisher gebraͤuchlichen
unbiegsamen metallenen; 2) in der weiter unten zu beschreibenden Anwendung von Druk
auf diese biegsame oder elastische Druktafel mittelst einer tropfbaren oder
gasfoͤrmigen Fluͤssigkeit; und 3) in einer solchen Einrichtung der
Maschinerie an den Buchdruker-, Copir-, lithographischen und
zinkographischen Pressen, daß ein derlei Druk auf diese biegsame oder elastische
Druktafel ausgeuͤbt werden kann. Der Zwek, den ich hiebei im Auge habe,
besteht darin, daß der
Druk auf die ganze Oberflaͤche der Druktafel gleichfoͤrmig
ausgeuͤbt wird, und folglich von Unten nach Oben, von Oben nach Unten oder
seitwaͤrts angebracht werden kann. Die neue biegsame Druktafel muß, wie die
gewoͤhnliche Druktafel, in Hinsicht auf Groͤße der Presse, fuͤr
welche sie bestimmt ist, entsprechen; sie muß ferner aus einer duͤnnen Platte
aus Messing oder einem anderen geeigneten Metalle bestehen, deren Dike je nach der
Groͤße der Tafel und der leeren Raͤume, die zwischen den Columnen oder
Paginen zu bleiben haben, von der Dike eines Pappendekels (foolscap paper) bis zu einem halben Zoll wechselt. Am besten wird alles
dieß aus folgender Beschreibung der auf Taf. III gegebenen Abbildung erhellen.
Fig. 22 ist
ein Aufriß einer Drukerpresse, woran meine Verbesserungen angebracht sind.
Fig. 23 ist
ein Grundriß, an welchem ein Theil der Mitte des Dekels (tympan) und der Tafel weggebrochen ist, damit die Stellung einiger der
darunter befindlichen Theile deutlicher sichtbar wird.
Fig. 24 ist
ein Querdurchschnitt einiger Theile nach der punktirten Linie, welche in Fig. 23 von
einem * zum anderen gezogen ist.
Fig. 25 ist
ein Grundriß der unteren Seite der biegsamen Druktafel in Verbindung mit dem
unbiegsamen Haupte der Presse.
Fig. 26 gibt
einen vergroͤßerten Durchschnitt der linken Seite des Hauptes der Presse, und
der unterhalb angebrachten Theile. An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche
Buchstaben auch auf gleiche Theile.
a, a ist das Gestell der Presse; b, b sind deren Rippen, welche aus zwei parallelen Leisten bestehen, in
deren oberer Flaͤche ein Laͤngenfalz angebracht ist, der dem Wagen,
welcher die Form fuͤhrt, als Fuͤhrer dient. Diese beiden Rippen sammt
den beiden seitlichen Balken c, c, so wie die sechs
Querbalken d, d und eine Querstange b' werden meiner Ansicht nach am besten aus Gußeisen und
aus einem Stuͤke verfertigt. e, e ist der Wagen,
auf den die Form gebracht wird, und der aus der horizontalen Tafel oder aus dem
Lager f, f und aus den Laͤngenstuͤken g, g besteht, welche leztere sich in den
Laͤngenfalzen der beiden Rippen schieben. Die Tafel oder das Lager ist ferner
auch noch durch die Querbalken h, h verstaͤrkt:
welche Theile meiner Ansicht nach am besten aus einem Stuͤke gegossen werden.
Der Wagen wird durch Umdrehen der Trommel i, deren Achse
in entsprechenden Zapfenlagern laͤuft, unter die Druktafel hinein-,
und unter derselben wieder hervorgezogen; der Riemen k,
welcher an dem Verlaͤngerungsarme k' befestigt
ist, dient dazu den Wagen einlaufen zu lassen, waͤhrend der Wagen mit den
Riemen l, l, die an einem anderen Verlaͤngerungsstuͤke
l', l' befestigt sind, wieder herausgezogen wird. Zu
bemerken ist, daß die Trommel i nicht an ihrer Achse
befestigt ist, sondern daß sich die Achse sowohl beim Einlaufen, als beim
Herausziehen des Wagens eine kurze Streke weit, naͤmlich beilaͤufig um
den sechsten Theil eines Umganges, umdrehen kann, bevor auch die Trommel gezwungen
wird sich umzudrehen. Wozu diese Einrichtung getroffen ist, wird spaͤter
erhellen. An der Welle oder Achse der Trommel i ist das
Getrieb m befestigt, welches in das Zahnrad n eingreift; lezteres dreht sich um einen an dem
Seitenriegel c befestigten Zapfen. An dem Rade n ist eine kreisrunde Platte p angebracht, in deren Umfang eine Kerbe geschnitten ist. q ist ein Hebel, der seinen Stuͤzpunkt in r hat; an dem einen Ende dieses Hebels ist mit einem
Angelgewinde der Einfall s befestigt, der, wie
spaͤter gezeigt werden wird, in die in der kreisrunden Platte p angebrachte Kerbe faͤllt. t ist eine an dem anderen Ende des Hebels q festgemachte Verbindungsstange, die den Arm t' und mit ihm die Welle w
in Bewegung sezt; an lezterer, die sich in den Zapfenlagern w' dreht, sind die Arme v, v aufgezogen,
welche die Registerzapfen, die durch die hoͤlzerne Tafel x, x, und den Dekel y, y
emporsteigen, fuͤhren. Die Tafel a wird von den
Querbalken X'' des Hauptes X
der Presse getragen, wie man aus Fig. 22 und 24 ersieht. An
der Welle der Trommel i ist der Arm z befestigt, welcher abwechselnd auf die an den Speichen
der Trommel angebrachten Aufhaͤlter z', z''
trifft. Ferner ist an der Welle der Trommel i auch noch
die Kurbel A angebracht, die nicht nur die Presse,
sondern zugleich auch den Arm B in Bewegung sezt. Dieser
Arm B fuͤhrt einen Zapfen, der bei seinen
Umdrehungen auf die diagonale Schieberstange C trifft,
welche sich in den an dem Gestelle der Presse befestigten Fuͤhrern D, D bewegt. An dem oberen Ende der Schieberstange C ist eine Zahnstange E
gebildet, die in das verzahnte Kreissegment F, welches
an der Welle G befestigt ist, eingreift, und dadurch den
Zapfen des Hahnes H umdreht. Dieser Hahn und Zapfen sind
so geformt, daß sie abwechselnd Wasser (die Fluͤssigkeit, der ich in diesem
Falle den Vorzug gebe) aus der Roͤhre I
eintreten, und auf die biegsame Druktafel fließen lassen, und andererseits diesen
Wasserstrom wieder absperren, waͤhrend gleichzeitig zum Abflusse des Wassers
durch die Roͤhre J uͤber der Druktafel ein
Ausgang eroͤffnet wird. Die eigenthuͤmliche Einrichtung dieses Hahnes
soll uͤbrigens weiter unten noch ausfuͤhrlicher beschrieben werden. An
der Stange C ist die Spiralfeder K angebracht, die mit dem einen Ende an der Stange, mit dem anderen
hingegen an dem Gestelle der Presse befestigt ist. Diese Feder zieht die Stange C, wenn sie nachgelassen worden, wieder zuruͤk, und dreht
hiedurch den Zapfen des Hahnes. An der unteren Seite der Stange C ist an dem Punkte L eine
Auskerbung gebildet, die sich an dieser Stelle gegen den unteren Fuͤhrer D stemmt, so daß die Stange C hiedurch so lange, als es erforderlich ist, in der aus Fig. 22 ersichtlichen
Stellung erhalten wird. An dem Lager f ist der Zapfen
M festgemacht, der mit dem Winkelhebel N, dessen Stuͤzpunkt sich in N' befindet, in Beruͤhrung kommt. Mit
Huͤlfe dieser Vorrichtung wird die Stange C aus
der Einkerbung L gehoben, so daß die Feder erstere
alsogleich niederdruͤkt; und daß folglich der Hahn H geoͤffnet wird, damit das Wasser oben auf die Druktafel
einfließen kann. An dem Ende des Hauptes der Presse, welches sich zunaͤchst
an dem Wagen befindet, wenn derselbe unter der Druktafel ausgezogen worden, ist ein
Cylinder O, O angebracht, der sich in Zapfenlagern in
dem Haupte der Presse bewegt. Der Durchmesser dieses Cylinders ist so groß, als der
Zwischenraum zwischen der oberen Seite der Tafel oder des Lagers und der unteren
Seite der Druktafel. An dem anderen Ende des Hauptes der Presse ist in
aͤhnlichen Zapfenlagern eine kreisende Welle angebracht, die die drei Rollen
P, P, P (Fig. 23), deren
Durchmesser jenem des Cylinders gleichkommen, fuͤhren. Die Enden des Dekels
sind an zwei hoͤlzernen Stangen Q und R, welche ich die Spanner (stretcher) nenne, befestigt; und an jenem Ende des Wagens, welches, wenn
der Wagen ausgezogen ist, der Druktafel zunaͤchst liegt, ist an Gewinden ein
Rahmen S, S angebracht. Lezterer wird mittelst
Aufhaͤltern, die sich unter den Gewinden befinden, und sich gegen den Wagen
stemmen, in horizontaler Stellung erhalten, damit er unter der Druktafel ein-
und auslaufen kann, ohne dieselbe zu beruͤhren. Wenn jedoch der Wagen in die
aus Fig. 22
und 23
ersichtliche Stellung ausgezogen ist, so kann das Ende des Rahmens emporsteigen und
mit dem Boden des Cylinders in Beruͤhrung kommen, damit jeder schiefe Zug der
Riemen verhuͤtet wird.
Die Aufgabe der Cylinderrollen, der Spanner und des Rahmens ist: den Dekel zu
spannen, ihn unter die Druktafel auf die Lettern zu bringen und wieder hervor zu
ziehen, und ihn flach auf die Tafel zu legen. Zu diesem Behufe sind an dem
emporsteigenden Ende des Rahmens S und an dem Spanner
Q die beiden um den Cylinder O laufenden breiten Riemen T, T festgemacht.
Die Laͤnge dieser Riemen muß etwas groͤßer seyn, als der halbe Umfang
des Cylinders, damit der Spanner Q nicht auf der Form
aufliegt, wenn er unter die Druktafel gelangt, und damit das Papier genau auf die
Form gebracht werden kann. An dem anderen Spanner R sind
drei schmale Riemen O'O' befestigt, die, nachdem sie
uͤber die Rollen P, P, P
gefuͤhrt und
unter der Druktafel durchgegangen, mit gehoͤriger Spannung an dem Rahmen S, und zwar in der Naͤhe seines mit Gewinden
versehenen Endes fest gemacht werden. Auf diese Weise wird der Dekel auf seinem
ganzen Laufe fortwaͤhrend gleichmaͤßig gespannt.
Ein auf den Dekel gelegtes Blatt Papier wird waͤhrend dessen Laufes mittelst
zweier, dreier oder mehrerer Rahmenbaͤnder (frisket-tapes) Q', Q', Q', deren Zahl
von der Zahl der Paginen in der Form abhaͤngt, mit dem Dekel in
Beruͤhrung erhalten. Diese Baͤnder sind an dem Spanner Q befestigt und auf einen Cylinder U, welcher sich uͤber dem Ende der Tafel in
Zapfenlagern dreht, gewunden; sie werden mittelst eines Gewichtes V gespannt erhalten, indem dieses Gewicht an einem Bande
haͤngt, welches um eine an dem einen Ende des Cylinders U befindliche Rolle gewunden ist. Das Papier wird auf
diese Weise waͤhrend der Bewegung des Dekels unter die Druktafel und wieder
hervor zwischen den Baͤndern und dem Dekel festgehalten; auch heben die
Baͤnder das Papier von den Lettern empor, wenn der Wagen nach geschehenem
Druke herausgezogen wird.
X ist das unbewegliche oder unbiegsame Haupt (head) der Presse, welches von den vier Pfosten Y, Y getragen wird. Durch diese Pfosten laufen
Schraubenbolzen, womit die Theile fest an einander gehalten werden; zu noch
groͤßerer Festigkeit sind auch noch die Schraubenbolzen Z, Z angebracht, wodurch, wie aus einem Blike auf die
Zeichnung erhellen wird, dem Druke, der sich von der Druktafel auf die auf dem Lager
f befindlichen Lettern fortpflanzt, Widerstand
geleistet wird. Das Gestell oder das unbiegsame Haupt der Presse besteht aus der
gußeisernen Platte X' mit den starken Rippen X'', X'' auf ihrer oberen Flaͤche, welche am
besten mit der Platte aus einem Stuͤke bestehen. In Fig. 24, 25 und 26 ist 1 die biegsame
Druktafel, deren untere, den Druk bewerkstelligende Oberflaͤche glatt und
eben ist; sie wird von den vier Federn 2,2,2,2 in ihrer Stellung erhalten, obschon
uͤbrigens diese Federn auch zum Abheben der Druktafel von den Lettern, wenn
das Wasser abgeflossen ist, mithelfen. 3 ist ein elastischer Sak, den ich
gewoͤhnlich aus einem wasserdichten Zeuge oder einem derlei Leder verfertige,
und mittelst des vierekigen Rahmens 4 an dem Haupte der Presse befestige, indem ich
die Raͤnder des wasserdichten Zeuges oder des Leders mit den Schrauben 5,5 an
diesem Rahmen fest, und dadurch auch das ganze Gehaͤuse wasserdicht mache. 6
(Fig. 24
und 27) ist
die Oeffnung in der Hauptplatte, durch welche das Wasser in dieses Gehaͤuse
ein- und austritt.
Der Einfall s dreht sich an einem in dem Ende des Hebels
q
befestigten Zapfen; und
in der Naͤhe des Einfalles sind gleichfalls an diesem Hebel die beiden
Aufhaͤlter 7 und 8 befestigt. Der Aufhaͤlter 7 haͤlt den
Einfall in senkrechter Stellung, waͤhrend der obere Theil des Umfanges der
Platte p sich von Links nach Rechts bewegt; der
Aufhaͤlter 8 hingegen gestattet demselben eine schiefe Stellung anzunehmen,
damit er aus der Kerbe heraussteigen kann, wenn sich die Platte nach
entgegengesezter Richtung dreht. Diese Bewegung des Einfalles bewirkt nun, daß die
Registerzapfen in dem Augenblike, in welchem der Dekel in Ruhestand kommt,
ploͤzlich durch die Tafel und den Dekel empor dringen. Das Raͤderwerk,
welches die kreisrunde Platte umtreibt, muß so eingerichtet seyn, daß diese Platte
nie einen vollkommenen Umgang macht.
Fig. 27 zeigt
einen Durchschnitt des Hahnes H, woraus man einen
gebogenen, in dessen Zapfen befindlichen Wasserweg ersieht. Durch Umdrehung dieses
Zapfens wird dem Wasser gestattet, durch die eine Roͤhre in das wasserdichte
Gehaͤuse einzustroͤmen, waͤhrend es bei einer anderen, an
irgend einem geeigneten Theile der unbiegsamen Platte X'
des Hauptes X angebrachten Roͤhre wieder
abfließt. Bei 11, Fig. 22 muß ein kleiner Sperrhahn angebracht werden, durch dessen
Eroͤffnen die Luft, die in das wasserdichte Gehaͤuse eingedrungen ist,
austreten kann.
Nachdem ich hiemit meine Verbesserungen an den Buchdrukerpressen beschrieben, gehe
ich zur Erlaͤuterung ihrer Wirkungsweise uͤber, wobei ich jedoch
vorausschiken muß, daß der Grad des Drukes, den man der Druktafel geben will, und
der je nach der Natur der zu verrichtenden Arbeit verschieden seyn muß, durch die
Hoͤhe und den Druk der Wassersaͤule in der Roͤhre I regulirt wird. Ich brauche in keine weiteren
Eroͤrterungen hieruͤber einzugehen, indem der Druk der
Fluͤssigkeiten hinreichend bekannt ist; wohl aber bemerke ich
vorlaͤufig noch, daß die Roͤhre J zehn
oder mehr Fuß lang seyn soll, damit das Wasser schnell von der Druktafel abfließen
kann, und daß das untere Ende dieser Roͤhre zur Verhuͤtung des
Eindringens von Luft in einen Wasserbehaͤlter untertauchen soll. Wenn sich
die Presse in der aus Fig. 22 ersichtlichen
Stellung befindet, wird ein Blatt Papier auf solche Weise auf den Dekel gelegt, daß
die Registerzapfen beilaͤufig durch die Mitte des Blattes dringen, worauf
dann zum Behufe des Einlaufens des Wagens e mit der
darauf befindlichen Form die Kurbel A an der Welle der
Trommel i in der Richtung des Pfeiles umgedreht wird.
Der erste Theil der Bewegung der Kurbel wird bewirken, daß der Arm z eine Streke von dem Aufhaͤlter z' zu dem anderen Aufhaͤlter z'' zuruͤklegt, ohne dabei die Trommel i umzudrehen; durch diese Bewegung wird aber der Einfall
s aus der in der kreisrunden Platte p
angebrachten Kerbe gehoben, wodurch das eine Ende des Hebels q emporgehoben wird, waͤhrend das andere Ende zugleich mit der
Verbindungsstange t herabsinkt, so daß folglich die
Registerzapfen zuruͤkgezogen werden. Durch die fortgesezte Bewegung der
Kurbel A treibt dann die Trommel i den Wagen ein, und indem der an der Seite dieses Wagens befindliche
Zapfen M mit dem senkrechten Theile des Hebels N in Beruͤhrung kommt, hebt er den Ausschnitt in
der Stange C aus dem Aufhaltfuͤhrer D, wo dann die an dieser Stange angebrachte Feder
dieselbe augenbliklich herabtreibt, so daß der Hahn dadurch geoͤffnet wird,
und zur Bewirkung des gehoͤrigen Drukes ein entsprechender Wasserstrom in das
uͤber der Druktafel befindliche wasserdichte Gehaͤuse eindringen kann.
Nachdem dieß geschehen ist, wird die Kurbel A in
entgegengesezter Richtung umgedreht, damit der Wagen mit der auf ihm befindlichen
Letternform wieder herausgezogen wird. Der erste Theil der Umdrehung der Kurbel
bewegt zu diesem Behufe den Arm z von dem
Aufhaͤlter z'' bis zu dem Aufhaͤlter z', ohne dabei die Trommel i
in Thaͤtigkeit zu bringen; bei dem Beginne dieser Bewegung treibt aber der
Arm B, indem er mit dem Ende der Stange C in Beruͤhrung kommt, diese leztere nach
Aufwaͤrts, wodurch der von der Roͤhre I
herfuͤhrende Weg des Hahnes geschlossen, und dafuͤr der Weg in die
Roͤhre J geoͤffnet wird, so daß die
Fluͤssigkeit, die in dem uͤber der Druktafel befindlichen
wasserdichten Gehaͤuse enthalten war, nunmehr abfließen kann, worauf dann die
Druktafel durch die Federn 2,2,2,2 und mit Beihuͤlfe des
atmosphaͤrischen Drukes wieder emporgehoben wird. Nachdem dieß geschehen ist,
faͤllt die in der Stange C befindliche Kerbe bei
L wieder ein; und indem der Wagen vollkommen
ausgezogen wird, faͤllt der Einfall s in die
Kerbe der kreisrunden Platte p, waͤhrend die
unter dem anderen Ende des Hebels q befindlichen Federn
s' die Registerzapfen emporheben. Das auf diese
Weise bedrukte Papier wird dann herausgenommen, und durch ein frisches ersezt,
worauf die Operation wieder von Neuem beginnt.
Meine Erfindung laͤßt sich auch noch auf eine andere Weise an den
Drukerpressen anbringen; man kann naͤmlich an der unteren Seite der Druktafel
der gewoͤhnlichen Drukerpresse auf die aus Fig. 25 ersichtliche
Weise eine biegsame Metallplatte und einen wasserdichten Sak befestigen, so daß
zwischen der gewoͤhnlichen Druktafel und dem elastischen Sake und der Platte
ein kleiner Raum, – von 1/8 Zoll z.B., – bleibt, welcher mit Wasser
oder einer anderen Fluͤssigkeit ausgefuͤllt wird. Durch diese
Fluͤssigkeit wuͤrde der Druk naͤmlich uͤber die ganze
Letternflaͤche ausgeglichen werden, wenn die Druktafel mit den gewoͤhnlichen
Schrauben, Hebeln und sonstigen Vorrichtungen herabgedruͤkt wird.
Bei der Anwendung meiner Erfindung auf die lithographische Presse, modificire ich den
Wagen e solchermaßen, daß er statt der Letternform den
Stein aufnehmen kann. Ferner bleiben hier die Registerzapfen und der zu deren
Bewegung dienende Apparat weg, so wie auch die Rahmenbaͤnder. Ist der Stein
viel kleiner, als die elastische Druktafel, so bringe ich rund um ihn herum
Bloͤke an, um auf diese Weise eine ebene Flaͤche zu erzeugen und alles
ungeeignete Biegen der elastischen Platte zu verhuͤten. Manchmal schraube ich
auch auf das Lager des Wagens einen vierekigen Rahmen mit einer elastischen Platte
und einem Sake, so daß zwischen der Platte und dem Lager ein Raum von 1/8 Zoll
bleibt, den ich mit Wasser ausfuͤlle, damit, im Falle der Stein von
ungleicher Dike ist, oder im Falle zerbrechliche Substanzen abgedrukt werden sollen,
der Widerstand uͤberall gleichmaͤßig wird.
Um meine elastische Platte an einer Presse zum Briefcopiren anzubringen, befestige
ich sie unter einer unbiegsamen Metallplatte, welche man in Fig. 28 bei 9 ersieht.
Diese Metallplatte verbinde ich an jeder Seite mittelst Schraubenbolzen und
Schraubenmuttern mit einer anderen, unterhalb befindlichen und gleichfalls
unbiegsamen Metallplatte 10, so daß zwischen beiden unter der elastischen Druktafel
so viel Raum bleibt, daß zwischen sie einige Lagen Papier, die uͤber und
unter die Schrift gelegt werden, und das befeuchtete Papier, auf welches die Copie
gedrukt werden soll, und welches hier auf der Platte 10 liegt, gebracht werden
koͤnnen. Will man Abdruͤke von Steinen nehmen, so muß der Zwischenraum
zwischen den beiden Platten etwas groͤßer seyn; zum Abdruken von Zinkplatten
hingegen kann man sich derselben Maschine wie zum Copiren von Briefen bedienen. Auch
kann man die Bodenplatte oder das Lager 10 mit einer elastischen Platte, einem Sake
und einer Fluͤssigkeit versehen, in welchem Falle man dann mit dieser Art von
Presse selbst Abdruͤke von duͤnnem Glase, Porcellan und anderen derlei
Substanzen nehmen kann. Der Druk der Fluͤssigkeiten laͤßt sich
anbringen, entweder indem man die elastische Druktafel mir einer Saͤule der
Fluͤssigkeit verbindet, oder auch durch Anwendung einer Drukpumpe, wie man in
Fig. 28
angegeben sieht; in lezterem Falle kann man zur Verstaͤrkung des Drukes auch
noch einen Hebel mit der Pumpe in Verbindung bringen.