Titel: | Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich James Aldons, Schmied von Clapton in der Grafschaft Middlesex, am 25. Februar 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XLXXXIX., S. 266 |
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XLXXXIX.
Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich
James Aldons,
Schmied von Clapton in der Grafschaft Middlesex, am 25. Februar 1834 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oktober
1835, S. 189.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Aldons's verbesserte Dampfmaschinen.
Die gegenwaͤrtigem Patente zum Grunde liegende Erfindung beruht auf der
Anwendung gewisser Hebelverbindungen zwischen den Balanciers (beams) und den Krummhebeln der Dampfmaschinen, wodurch nicht bloß das
Gebaͤlke dieser Art von Maschinen wesentlich erleichtert werden kann, sondern
in Folge deren die Kraft des in den Dampfcylindern arbeitenden Dampfes auch auf eine wirksame
Weise in Anwendung gebracht ist. In Fig. 14 sieht man die
wesentlichsten Theile einer mit meinen Verbesserungen ausgestatteten Dampfmaschine
im Aufrisse. Fig.
15 gibt eine Endansicht und Fig. 16 einen Grundriß.
An saͤmmtlichen Figuren sind gleiche Theile auch mit gleichen Buchstaben
bezeichnet; ich bemerke daher vorlaͤufig nur noch, daß ich es nicht
fuͤr noͤthig hielt, hier auch die laͤngst bekannten Theile
einer Dampfmaschine: wie z.B. die Luftpumpe, die Drukpumpe etc., abzubilden und zu
beschreiben, indem jeder sachverstaͤndige Mechaniker dieselben ohnedieß
gehoͤrig anzubringen wissen wird, und indem sich meine Erfindung nicht im
Geringsten auf sie bezieht.
a, a sind zwei Balanciers, die von den beiden von dem
Querhaupte c auslaufenden Verbindungsstangen b, b in Bewegung gesezt werden. Die Enden dieser
Querhaͤupter bewegen sich zwischen den parallelen Fuͤhrern d, wie die Zeichnung vollkommen deutlich zeigt. e ist ein Schwingrahmen oder ein Gelenkstuͤk,
welches das andere Ende der Balanciers a, a mit dem
Schieberrahmen f, der sich zwischen den Fuͤhrern
h auf und nieder schiebt, in Verbindung sezt. i sind Haͤlse oder Zapfen, die einen Theil des
Rahmens f ausmachen, und welche durch die nunmehr gleich
zu beschreibende Hebelverbindung gehen. j, j zeigt
naͤmlich diese Hebelverbindung, deren Anwendung an den Dampfmaschinen, und
zwar nach der hier beschriebenen Methode die Erfindung bildet, auf die ich in diesem
Patente Anspruch mache. Diese Hebel sind an ihren entsprechenden Enden durch
Stift- oder Zapfengefuͤge verbunden: und zwar so, daß sie sich,
waͤhrend die Maschine arbeitet, gehoͤrig ausdehnen und zusammenziehen
koͤnnen. Die unteren Hebel j sind durch
aͤhnliche Stift- oder Zapfengefuͤge bei k an dem Gestelle der Maschine auf solche Weise befestigt, daß sie sich an
diesen Zapfen k bewegen koͤnnen. Die beiden
oberen Hebel hingegen stehen mit den Enden des Querhauptes l in Verbindung; und von den Enden dieser lezteren laufen auch die
Verbindungsstangen m, m aus, die die Bewegung von diesem
Querhaupte an die Winkel- oder Krummhebel n, o
fortpflanzen. Leztere sind an den beiden Hauptwellen p,
q befestigt, und diese, welche sich in geeigneten Zapfenlagern drehen,
koͤnnen zum Treiben von Maschinerien benuzt werden, indem sie, wie die
Zeichnung zeigt, durch die Zahnraͤder r in
einander eingreifen.
Wenn man nun die Bewegung der verschiedenen einzelnen Theile verfolgt, so wird man
finden, daß die Auf- und Niederbewegung, die dem Rahmen f durch die Balanciers a
mitgetheilt wird, in Folge der Ausdehnung und Zusammenziehung der Hebelverbindung
bewirken wird, daß das Querhaupt l emporsteigt und
herabsinkt. Da jedoch bei der hier getroffenen Einrichtung das Querhaupt l
durch einen drei Mal groͤßeren Raum steigen oder sinken wird, als ihn der
Rahmen f durchlaͤuft, so werden sich die
Verbindungsstangen m, n durch eine drei Mal
groͤßere Streke bewegen, als der Schieberrahmen f, waͤhrend sich die Hauptwellen und auch die Flugraͤder nach
entgegengesezten Richtungen umdrehen. Auf diese Weise werden also die Mittelpunkte
oder Schwerpunkte der Maschine leichter uͤberwunden, und die Kraft des
Dampfes in dem Cylinder auf eine wirksamere Weise verwendet werden.
Ich nehme keinen der einzelnen oder verbundenen Theile der hier beschriebenen
Maschine als meine Erfindung in Anspruch, und eben so wenig beschraͤnke ich
mich auf irgend ein Dimensionsverhaͤltniß; denn meine Erfindung besteht
lediglich in der Anwendung der Hebelverbindung j in
Gemeinschaft mit dem Querhaupte l, den Winkelhebeln n, o und den Hauptwellen p,
q, so wie dieß oben beschrieben worden ist.