Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. LXVIILXVI., S. 424 |
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LXVIILXVI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der fuͤr England vom 1. Septbr. bis 23.
Oktbr. 1835 ertheilten Patente.
Dem James Fergusson
Saunders, Gentleman in Tenterden Street, Hanover Square,
Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Klaͤren und Bleichen des
rohen Zukersaftes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 1. Sept.
1835.
Dem John Joseph Charles
Sheridan, Chemiker in Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf
eine Verbesserung in der Seifenfabrikation. Dd.
17. Septbr. 1835.
Dem William Mason,
Ingenieur in Brecknock Terrace, Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an den Raͤdern, Buͤchsen und Achsen der Wagen zum
Fortschaffen von Personen und Guͤtern auf gewoͤhnlichen Straßen
und Eisenbahnen. Dd. 24. Septbr. 1835.
Dem Joshua Procter
Westhead, Fabrikant kurzer Waaren in
Manchester: auf gewisse Verbesserungen in der
Fabrikation kurzer Waaren und eine verbesserte Maschinerie zum Ueberziehen von
Draht, Striken, Darmsaiten und anderen Stoffen, wodurch sie zu mannigfaltigen
nuͤzlichen Zweken geeignet werden. Dd. 24. Septbr. 1835.
Dem Joel Spiller,
Ingenieur in Battersea, Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung an den Kesseln
zur Dampferzeugung oder zum Erhizen von Wasser und anderen
Fluͤssigkeiten. Dd. 24. Septbr. 1835.
Dem William Samuel
Henson, Maschinist in Chard, in der Grafschaft Somerset: auf
gewisse Verbesserungen an den Bobbinnetmaschinen behufs der Fabrikation gewisser
Arten von gemusterten Spizen. Dd. 1. Okt. 1835.
Dem Edwin Hoare,
Tuchmacher in Stonehouse in der Grafschaft Gloucester: auf eine Methode die
dunklere Farbe zu verhindern, welche haͤufig in der Naͤhe der
Leisten bei gefaͤrbten Tuͤchern waͤhrend des Erhizens
derselben in Wasser (oder durch Dampf auf Walzen) entsteht. Dd. 1. Okt.
1835.
Dem James Bullough,
Mechaniker in Blackburn, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen
an Hand- und mechanischen Webestuͤhlen. Dd. 1. Okt. 1835.
Dem Charles Pierre
Devaux, Kaufmann in Fenchurch Street, in London: auf gewisse Verbesserungen im
Schmelzen der Eisenerze. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Okt.
1835.
Dem Apelles Howard,
Baumwollspinner in Stockport, in der Grafschaft Chester, und John Scattergood,
Maschinenmaͤkler in Manchester: auf Verbesserungen
an Webestuͤhlen, welche sowohl auf die gewoͤhnlichen als die
mechanischen anwendbar sind. Dd. 8. Okt. 1835.
Dem Thomas Jevons,
Kaufmann in Liverpool: auf eine verbesserte Maschinerie,
um aus Stangen- oder geschmiedetem Eisen Hufeisen fuͤr Pferde und
andere Gegenstaͤnde zu verfertigen. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 8. Okt. 1835.
Dem Robert Jupe,
Tischler in New Bond Street, Hanover Square, Grafschaft Middlesex: auf
Luxustische fuͤr Desert, Blumen etc. Dd.
9. Okt. 1835.
Dem John William
Fraser, Kuͤnstler am Ludgate Hill, in der City von
London: auf ein verbessertes
Verfahren Gewichte und andere Gegenstaͤnde von Unten auf die
Oberflaͤche des Wassers emporzuheben. Dd.
15. Okt. 1835.
Dem John Bird,
Gentleman in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
eine verbesserte Methode Buchdrukerschwaͤrze, Mahler- und andere
Farben zu verfertigen und zusammenzusezen. Dd. 15. Okt. 1835.
Dem Samuel Draper,
Spizenfabrikant in Basford, in der Grafschaft Nottingham:
auf Verbesserungen in der Erzeugung glatter und gemusterter Gewebe. Dd. 15. Okt.
1835.
Dem David Mushet,
Eisenmeister in Coleford in der Grafschaft Gloucester: auf eine Verbesserung in
der Fabrikation von Stangen- oder haͤmmerbarem Eisen. Dd. 22. Okt.
1835.
Dem Samuel Colt,
Gentleman am Ludgate Hill, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 22. Okt.
1835.
Dem Richard Barber,
Garnwinder in Leicester: auf eine verbesserte Garnwinde. Dd. 22. Okt. 1835.
Dem Samuel Slocum,
Ingenieur in New Road, St. Pancras, Grafschaft Middlesex:
auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln. Dd. 22. Okt.
1835.
Dem John Dyer,
Kaufmann im Mark Lane, City von London: auf Verbesserungen an den Materialien zum
Schoͤnen oder Klaͤren von Fluͤssigkeiten. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Okt. 1835.
Dem William
Patterson, Gentleman in Dublin: auf die
Anwendung einer Substanz zum Gerben, die bisher noch nicht zu diesem Zwek
gebraucht wurde. Dd. 22. Okt. 1835.
Dem John Baring Esq.,
in Bishopsgate Street, City von London: auf eine Maschine zum Kaͤmmen von Wolle, Flachs
und anderen Faserstoffen mittelst eines gezaͤhnten Cylinders oder auf
andere Art, um dadurch die laͤngeren Fasern von den kuͤrzeren
abzusondern. Dd. 23. Okt. 1835.
Dem James Walton, an
der Sowerby Bridge, Pfarrei Halifax, Grafschaft York: auf Verbesserungen im
Ausruͤsten und Appretiren wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 23. Okt.
1835.
Dem George Baxter,
Graveur im Charter House Square, in der Grafschaft Middlesex: auf ein
verbessertes Verfahren mit Stahl- oder Kupferplatten farbigen Druk
hervorzubringen. Dd. 23. Okt. 1835.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Oktober 1835, S. 252 und Novbr. S. 318.)
Verzeichniß der fuͤr Schottland vom 12. Jun. bis 19.
Sept. 1835 ertheilten Patente.
Dem Richard Phillips,
Lehrer am St. Thomas Spital, in New Kent Road, Grafschaft Surrey: auf gewisse
Verbesserungen in der Fabrikation von schwefelsaurem Natron. Dd. 12. Jun.
1835.
Dem William
Patterson, Gentleman in Dublin: auf ein neues
Gerbematerial, welches auch zu anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 12. Jun.
1835.
Dem Alphonse Humbert Jean
Francois Vallois, Gentleman am Artillery Place, Finsbury Square,
in der Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren auf Metallplatten
erhaben zu graviren und dieselben abzudruken. Dd.
20. Jun. 1835.
Dem Elijah Galloway,
Ingenieur am Westmoreland Place, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 26. Jun. 1835.
Dem John Losh,
Gentleman in der Stadt Carlisle: auf Verbesserungen an den gravirten Walzen zum
Zeugdruk, so wie im Treiben derselben. Dd. 26. Jun. 1835.
Dem William Kemp,
Lehrer in Burslaw, in der Grafschaft Stafford: auf einen Apparat zum Emporheben
gesunkener Fahrzeuge. Dd. 3. Jul. 1835.
Dem Joshua Taylor
Beale, Ingenieur im Church Lane, Grafschaft Middlesex: auf eine
vereinfachte und oͤkonomische Dampfmaschine. Dd. 4. Jul. 1835.
Dem John William
Fraser, Kuͤnstler am Ludgate Hill, in der City von
London: auf Verbesserungen an
den Tauchapparaten und im Emporschaffen von Gewichten oder Koͤrpern auf
die Oberflaͤche des Wassers. Dd. 6. Jul. 1835.
Dem Thomas Dunkin, am
Trinity Place, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in dem Verfahren
sich doppelte Abdruͤke von Manuscripten und Zeichnungen zu verschaffen,
so wie an dem hiezu dienenden Apparate. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
Dd. 6. Jul.
1835.
Dem Sir John Byerley,
Ritter, am Whitehead's Grove, Chelsea, in der Grafschaft
Middlesex: auf eine Composition, wodurch bei der Tuchfabrikation viel Oehl und
Seife erspart wird. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 20. Jul.
1835.
Dem James Paterson,
Spizenfabrikant in Musselburg, Grafschaft Edinburg: auf Mechanismen zur
Erzeugung von Herings- und anderen Spizen. Dd. 27. Jul. 1835.
Dem James Kean,
Maschinenfabrikant in Johnston, Grafschaft Renfrew in Schottland: auf eine
verbesserte Drosselfliege oder ein Ersazmittel der gewoͤhnlichen Fliege
beim Spinnen von Baumwolle, Flachs, Hanf, Wolle, Seide und anderen Faserstoffen.
Dd. 30. Jul.
1835.
Dem William Evatt
Wright, Gentleman in Regent Street, in der City von Westminster:
auf gewisse Verbesserungen an Thee- und Kaffeeurnen und Theekesseln. Dd. 30. Jul.
1835.
Dem Samuel Burrel, in
Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren
Knoͤpfe fuͤr Kleider zu verfertigen. Dd. 7. August 1835.
Dem Henry Bernard
Chaussenot, am Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex: auf
eine verbesserte Einrichtung der Lampen zum Gasbrennen. Dd. 17. August 1835.
Dem Richard Coat,
Fabrikant chemischer Producte in Liverpool, in der
Grafschaft Lancaster: auf eine verbesserte Methode den Rauch zu verzehren, um an
Brennmaterial zu ersparen. Dd. 22. August 1835.
Dem Rowland Hill, in
Tottenham, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Schnellpressen
fuͤr Buchdruker. Dd. 24. August 1835.
Dem Frederick Bowman,
Zukerraffinirer, in Great Alie Street, Grafschaft Middlesex: auf ein
verbessertes Verfahren benuzter thierischer Kohle ihre anfaͤnglichen
Eigenschaften wieder zu ertheilen. Dd. 28. August 1835.
Dem Thomas Hancock,
Fabrikant wasserdichter Zeuge, in den Goswell Mews, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an Luftkissen und anderen Fabrikaten, wobei Kautschuk angewandt
wird. Dd. 28.
August 1835.
Dem William Hale,
Civilingenieur in Colchester, Grafschaft Essex: auf Verbesserungen an
Dampfkesseln. Dd. 16. Septbr. 1835.
Dem John Dickenson,
Papierfabrikant in Belford Row, London, und William Long Tyers, Papierfabrikant in Apsley Mill, Grafschaft
Hertford: auf gewisse Verbesserungen in der Papierfabrikation. Dd. 16. Septbr.
1835.
Dem William
Symington, in Bromley, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 19. Septbr. 1835.
Dem Andrew Baldrence,
in Paisley: auf eine Maschine, um Shalwstuch in Garn zu zerschneiden, um daraus
ganz oder zum Theil sogenannte Velours de Soie zu
weben. Dd. 19.
Septbr. 1835.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. November 1835, S. 315.)
Die Cavé'sche Dampfmaschine mit oscillirenden Cylindern,
welche sich ganz vorzuͤglich fuͤr Dampfboote
eignet, und fuͤr welche dem verdienten Erfinder und Mechaniker von Seite der
Société d'encouragement die goldene
Medaille zuerkannt wurde, befindet sich in dem Aprilhefte des von dieser
Gesellschaft herausgegebenen Bulletin beschrieben und abgebildet. Leider
fuͤllen die Abbildungen jedoch drei Foliotafeln, die sich nicht fuͤr
den Umfang unserer Zeitschrift eignen, so daß wir nur darauf hinweisen
koͤnnen. Die Maschine arbeitet mit hohem Druke, und unterscheidet sich von
den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen dadurch, daß sie weder Balancier, noch
Parallelogramm, noch Condensator hat; daß die Kolbenstangen die Bewegung direct an
die Kurbel uͤbertragen; und daß die ganze Maschine wenig Raum einnimmt. Sie
eignet sich aus diesen Gruͤnden ganz vorzuͤglich fuͤr
Dampfboote, und wurde auch bereits an mehreren derselben mit Vortheil angewendet.
Die vorzuͤglichsten Vortheile, die sie gewaͤhrt, sind, daß man den
Dampf mit einer beliebigen Ausdehnung anwenden kann, und daß dieser Dampf auch
leicht entweichen kann, nachdem er seine Wirkung ausgeuͤbt hat. Die Fixirung
der ganzen Maschinerie an Bord der Fahrzeuge ist eine solche, daß sie alle
Erschuͤtterungen und sonstigen Bewegungen, die das Fahrzeug erleiden
duͤrfte, ohne Beeintraͤchtigung des Parallelismus auszuhallen im
Stande ist.
Dr. Planton's neue Methode Dampfboote zu treiben.
Dr. Planton von Philadelphia zeigte kuͤrzlich in
New York ein Modell seiner neuen Methode Dampfboote zu treiben, woruͤber wir
Folgendes mittheilen koͤnnen. Das Princip der Erfindung beruht auf der
Fortschaffung der Boote mittelst wasserdichter, mit Ruderraͤdern versehener
Cylinder. An jedem Ende des Bootes ist einer dieser Cylinder angebracht, und da sie
beide sowohl zur Vermehrung der Schwimmkraft, als zum Treiben des Fahrzeuges wirken,
so treiben sie das Boot uͤber die Oberflaͤche des Wassers hin, ohne
daß dasselbe den großen Widerstand zu uͤberwinden haͤtte, den es bei
der gewoͤhnlichen Methode die Fahrzeuge durch das Wasser zu treiben erfahren
wuͤrde. Die durch den vorderen Cylinder erzeugte Stroͤmung geht ganz
unter dem Boote weg, und hilft, indem sie dasselbe emporhebt, zum Forttreiben mit.
Dr. Planton's Modelle unterlagen der Pruͤfung
einer von dem lezten Hause der Repraͤsentanten niedergesezten Commission, und
wurden von dieser dem Canalbureau zur Beruͤksichtigung empfohlen. Lezteres
Bureau hat seitdem seinerseits gleichfalls deren Approbation ausgesprochen. (Aus dem
Newyork Daily Advertiser im Mechanics' Magazine, No. 631.)
Neueste Dampfwagenfahrten zwischen London und
Marlborough.
Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in seiner No. 627 Nachrichten uͤber die neuesten Fahrten,
welche W. Hancock mit seinem
Dampfwagen Erin, und Sir Charles
Dance mit einem anderen Dampfwagen, den die HH. Maudsley und Field fuͤr ihn, Hrn. Macneill und einige andere erbauten,
zwischen London und Marlborough zuruͤklegten. Wir entnehmen daraus Folgendes:
Die ganze Streke betraͤgt 75 englische Meilen (beinahe 37 1/2 deutsche
Stunden), und enthaͤlt eine Anhoͤhe, den sogenannten
Marlborough-Hill, welche eine volle englische Meile lang ist, und dabei eine
Steigung von 1 in 7 hat. Die Resultate der Fahrt des Erin erhellen aus folgender
Tabelle:
Textabbildung Bd. 58, S. 427
Von London nach Marlborough; Zahl
der Meilen; Meilen von London; Zeit; Aufenthalt; Dauer der Reise nach Abzug des
Aufenthaltes; Meilen per Stunde; London; Hounslow; Maidenhead; Reading;
Mittagmahl zu Reading; Newbury; Marlborough; Summa; t. Min.; St. Min.; Von
Marlborough nach London; Fruͤhstuͤk zu Reading
Ein großes Hinderniß bei dieser Fahrt war, daß der angehaͤngte Munitionswagen,
welcher Wasser und Steinkohlen fuͤhrte, gleich Anfangs zuruͤkbleiben
mußte, indem die Verbindung desselben mit dem Dampfwagen nachgab. Man war daher um
so mehr gezwungen oͤfter anzuhalten, als der Erin nur fuͤr so kleine
Fahrten wie jene
zwischen London und Paddington gebaut ist; und der Aufenthalt dauerte um so
laͤnger, als nirgendwo fuͤr schnellen Ersaz an Munition gesorgt war,
und man oft mit dem unreinsten, der Dampfentwikelung hinderlichen Wasser vorlieb
nehmen mußte. Auch braucht ein Dampfwagen bekanntlich beinahe 2 Meilen nach jedem
Anhalten, bevor er seine volle Geschwindigkeit erreicht; der Erin brauchte 3 Meilen
nach der Einnahme von Wasser beilaͤufig 7 1/2 Minute fuͤr eine engl.
Meile; waͤhrend er kurz vor dem Anhalten jedes Mal die Meile in 5 Minuten
zuruͤklegte. Die Anhoͤhe von Marlborough ward ohne alle Schwierigkeit
in sechs Minuten erstiegen. –
Die Geschwindigkeit des Dampfwagens der HH. Maudsley und Field kam jener des Erin ziemlich gleich; allein
der Aufenthalt zur Einnahme von Munition war weit geringer, indem an gewissen
Stationen dafuͤr gesorgt war.
St.
Min.
Sec.
Von London
nach Marlborough brauchte dieser Wagen
8
10
30
Der
Aufenthalt betrug
2
21
4
––––––––––
mithin
bleiben fuͤr die Fahrt
5
49
26
so daß also 12,86 engl. Meilen auf die
Stunde kamen.
Zur
Ruͤkfahrt brauchte der Wagen
11
22
0
der
Aufenthalt betrug
4
2
0
––––––––––
mithin
bleiben fuͤr die Fahrt
7
20
0
Das gibt etwas mehr als 10 engl. Meilen auf die Stunde.
Hancock's neueste
Dampfwagenfahrt von London nach Birmingham.
Die London-Birmingham-Dampfwagen-Compagnie sandte am 28. August
l. J. einen von Hrn. Walter
Hancock's Dampfwagen aus, um zu ermitteln, welche Kraft erforderlich
ist, um Dampfwagen mit Reisenden auf der Straße zwischen London und Birmingham hin
und her zu schaffen; und um dann hienach mehrere Dampfwagen bauen zu lassen. Die
Fahrt ging nach Redbourn, Brickhill, Dunstable, Daventry, Coventry und Birmingham,
und an allen diesen Orten waren Untersuchungscommissionen aufgestellt. Die Versuche
ergaben, daß zwischen London und Dunstable wegen der Beschaffenheit des Bodens und
der daselbst zum Straßenbaue verwendeten Materialien eine groͤßere Triebkraft
erforderlich ist, als zwischen Dunstable und Daventry; und daß eine ebene, aber aus
schlechtem Materiale erbaute Straße nachtheiliger auf die Zugkraft einwirkt, als
eine bergige, aber dafuͤr gut gebaute Straße. Die Maschine, womit die
Versuche angestellt wurden, war fuͤr kurze Fahrten und ebene Straßen erbaut
worden; da sie jedoch die Fahrt von London nach Birmingham mit einer Geschwindigkeit
von 10 engl. Meilen in einer Zeitstunde zuruͤklegte, so folgt hieraus, daß
Maschinen von gleicher Schwere, aber doppelt groͤßerer Kraft, dergleichen man
gegenwaͤrtig eine oder zwei erbaut, dieselbe Fahrt mit einer Geschwindigkeit
von 14 bis 15 engl. Meilen per Zeitstunde vollbringen
werden. Jeder dieser Wagen soll 25 Personen fassen; die Reisenden in der Kutsche
sollen 1 Pfd., jene an der Außenseite hingegen nur 10 Schill. Fuhrlohn bezahlen. Man
erwartet, daß die Compagnie mit dem kommenden Maͤrz 1836 ihre Fahrten
beginnen, und die Kutscher der Landkutschen großen Theils als Lenker der Dampfwagen
in Dienst nehmen werde. (Aus dem Coventry Mercury im Mechanics' Magazine, No. 432.)
Lunt's Schuzmittel gegen die
Explosionen auf Dampfbooten.
Ein Hr. Thomas Lunt von Chester
empfiehlt im Liverpool Mercury zwischen dem
Maschinenhause und der Cajuͤte auf den Dampfbooten eine bleibende eiserne
Scheidewand anzubringen, indem dadurch wahrscheinlich viele
Ungluͤksfaͤlle verhuͤtet werden koͤnnten. Der Vorschlag
scheint dem Mechanics' Magazine aller
Beruͤksichtigung wuͤrdig zu seyn.
Ueber die Verbindung des stillen mit dem atlantischen Ocean
bei der Landenge von Panama.
Die Regierung von Neu-Granada hat, wie wohl die meisten unserer Leser aus den
Zeitblaͤttern erfahren haben werden, vor einiger Zeit ein Programm erlassen,
worin sie eine Art von Concurs zur Errichtung einer Eisenbahn, die quer durch die
Landenge von Panama fuͤhren sollte, eroͤffnete. Das Athenaͤum
berichtet nun, daß an dem anberaumten Termin Niemand erschien, der sich zur Anlegung
einer Eisenbahn oder auch nur einer gewoͤhnlichen Landstraße an dem
fraglichen Orte erboten haͤtte. Wohl aber machte sich ein Franzose anheischig
einen Canal fuͤr Dampfboote oder kleine Segelschiffe, die nicht uͤber
10 Fuß tief im Wasser gehen, herzustellen: d.h. einen Canal von so kleinem
Maaßstabe, daß selbst die kleinsten Kauffahrtheischiffe durch denselben nicht direct
von einem Ocean in den anderen gelangen koͤnnten. Der Grund, den man
angeblich fuͤr diesen kleinen Maaßstab des Canales geltend machte, soll der
gewesen seyn, daß ein Canal, durch den Kriegsschiffe gelangen koͤnnten, bald
ein ebensolcher Zankapfel werden koͤnnte, wie die Dardanellen bereits auf dem
alten Continente einer sind. Das Athenaͤum bemerkt hiezu, daß eine Regierung,
die sich von einem solchen Phantome schreken laͤßt, keine großen Garantien
fuͤr die Ausfuͤhrung eines derlei Unternehmens, welches auch dessen
Maaßstab seyn mag, darbietet. Auch entwikelt es die Ansicht, daß eine Eisenbahn, die
hauptsaͤchlich durch Tunnels fuͤhrt, die einzige wahrhaft
entsprechende Verbindungsmethode der beiden Oceane seyn duͤrfte. In lezter
Hinsicht stimmt das Mechanics' Magazine, welches in
seiner No. 631 gleichfalls Nachricht von den gepflogenen
Verhandlungen gibt, nicht mit seinem Collegen uͤberein. Wir bemerken nur
noch, daß die auf dem atlantischen Ocean herbeisegelnden Schiffe zu
Porto-Bello umladen sollen, waͤhrend Panama der Stapelplaz fuͤr
die von der Suͤdsee kommenden Gegenstaͤnde werden wird.
Erster Flug des Luftschiffes „der Adler.“
Das große Luftschiff „der Adler,“ welches in den ersten Tagen
des Monates August seinen ersten Flug von London nach Paris machen sollte, ist, wie
das Mechanics' Magazine schreibt, kuͤrzlich von
der Stelle, an der es zum Beschauen aufgestellt war, verschwunden. Man behauptete
anfangs, Uebelgesinnte haͤtten die Ankertaue, womit es befestigt gewesen,
naͤchtlicher Weile abgeschnitten, so daß das Luftungeheuer davon geflogen,
ohne daß man wisse wohin. Bald darauf ergab sich jedoch, daß dem nicht also sey;
sondern daß der sogenannte Adler wegen Schulden der „europaͤischen
Luftschifffahrts-Compagnie“ von dem Sheriff von Middlesex mit
Beschlag belegt worden! Das Mechanics' Magazine, welches
sich hieruͤber lustig macht, behauptet, die Compagnie wolle, wenn John Bull ihre Schulden bezahle, ihren Adler nicht nach Paris,
sondern gleich nach Peking fliegen lassen.
Ueber Hrn. Hochstetter's Apparate zum Unterrichte der Blinden.
Hr. Jomard erstattete der Société d'encouragement in Paris einen
aͤußerst guͤnstigen Bericht uͤber die verschiedenen Apparate,
welche Hr. Hochstetter
fuͤr das dortige Blindeninstitut erfand und verfertigte, um den Unterricht
der Zoͤglinge in der Geographie, Mathematik und selbst in der Astronomie zu
erleichtern und zu vervollkommnen. Besonders ausgezeichnet unter diesen Apparaten
ist ein großer vollkommen sphaͤrischer Globus von 31 Zoll im Durchmesser, von
welchem Hr. Jomard in seinem
Berichte, der im Bulletin der genannten Gesellschaft, Mai, S. 255 abgedrukt zu
finden, eine oberflaͤchliche Beschreibung gibt. Da dieser Globus wegen seiner
Groͤße um mehr dann 20 Mal vollstaͤndigere Details enthaͤlt,
als die bisherigen Landkarten fuͤr Blinde; so ergab sich aus dessen
Anwendung, wie die Pruͤfung einzelner Zoͤglinge zeigte, ein weit mehr
ausgebreiteter Unterricht in der Geographie; uͤberdieß gibt aber die
Numerirung und Graduirung der Meridiane und Parallelkreise den Zoͤglingen
eine weit groͤßere Sicherheit, als sie bisher besaßen. Hr. Hochstetter will nach demselben
Plane mehrere Specialkarten fuͤr Blinde, und selbst einen vollkommenen Atlas
verfertigen, wenn er hiebei Unterstuͤzung findet, seine ausgezeichneten
Arbeiten verdienen um so mehr eine solche, als sie durch Abdruk leicht vervielfaͤltigt und folglich
in allen Blindeninstituten eingefuͤhrt werden koͤnnen. Da sich
dasselbe System auch auf den Unterricht in der Geometrie, Arithmetik und Musik
anwenden laͤßt, so hat Hr. H. auch bereits uͤber 400 geometrische
Figuren zur Erlaͤuterung und Demonstration mannigfacher Probleme aus Eisen
gegossen, und Musiknoten aus Messing von 9 Linien Dike verfertigt. Wahrscheinlich
duͤrfte auf diesem Wege auch ein ziemlich ausgedehnter Unterricht in der
Linearzeichnung und Astronomie moͤglich werden. Besondere
Beruͤksichtigung verdient jedoch der Vorschlag die Lesebuͤcher
fuͤr Blinde, welche gegenwaͤrtig so ungeheuer voluminoͤs sind,
daß der Katechismus der Blindeninstitute allein 65 Foliobaͤnde stark ist, und
daß 14 Werke eine Bibliothek von 1200 Foliobaͤnden ausmachen, nicht mehr mit
Buchstaben, sondern mit tachygraphischen Zeichen zu versehen. Nicht nur der Umfang
der Buͤcher wuͤrde hiedurch außerordentlich beschraͤnkt werden,
sondern das Lesen selbst gienge auch weit schneller, indem die Blinden hier durch
das Gefuͤhl gleich mehrere Buchstaben auf ein Mal auffassen koͤnnten.
Ließe sich zu diesem Behufe auch noch eine Tinte erfinden, die beim Troknen
hinlaͤnglich erhabene Schriftzuͤge zuruͤkließe, so bliebe kaum
mehr etwas zu wuͤnschen uͤbrig. Welche ernstliche
Beruͤksichtigung diese Sache verdient, wird Jedermann einsehen, der bedenkt,
daß Frankreich allein gegen 80,000 jener Ungluͤklichen zaͤhlt, die des
Lichtes ihrer Augen beraubt sind. Wir bemerken schließlich nur noch, daß die Société d'encouragement Hrn. Hochstetter ihre silberne Medaille
zuerkannte.
Whiton's verbesserte
Saugpumpe.
Ein Hr. Elijah Whiton zu
Massachussetts erhielt kuͤrzlich ein Patent auf eine verbesserte Saugpumpe,
deren Stiefel aus Steatit oder Spekstein gebaut sind. Das wesentliche Neue an
derselben beruht jedoch auf einer Vorrichtung, mittelst welcher beide Ventile
geoͤffnet werden koͤnnen, um auf solche Weise das Wasser herabfallen
zu lassen, damit es nicht gefrieren kann. Es ist zu diesem Behufe an der oberen
Flaͤche des Ventiles der unteren Buͤchse eine Art von
Federfaͤnger angebracht, der, wenn der Pumpenstiel auf die moͤglich
groͤßte Hoͤhe emporgehoben ist, sich in einen an dem unteren Ende des
Kolbens befindlichen Ring oder in ein anderes geeignetes Anhaͤngsel einhakt,
waͤhrend zu gleicher Zeit ein hervorstehender Zapfen das Ventil in dem Kolben
oͤffnet, so daß das Wasser nothwendig in den Brunnen oder
Wasserbehaͤlter zuruͤk herabfaͤllt. (Mechanics' Magazine, No. 630.)
Noch ein Urtheil uͤber Davy's Sicherheitslampe.
Die in den englischen Steinkohlengruben so haͤufig sich ereignenden
fuͤrchterlichen Explosionen, denen man durch die Davy'sche Sicherheitslampe gesteuert glaubte, veranlassen in den
englischen Zeitschriften verschiedene Einwendungen gegen diese Vorrichtung, auf die
man sich zu sehr verlassen zu haben scheint. Wir entnehmen in dieser Hinsicht aus
dem Mechanics' Magazine folgende Notiz: „Sir
Humphry gruͤndete die Unfehlbarkeit seiner
Lampe darauf, daß ein Drahtcylinder oder ein Gehaͤuse aus Draht, womit
man den Docht umgibt, aus kleinen Roͤhren oder Maschen besteht, durch
welche die Flamme nicht hindurch zu dringen vermag. In wiefern aber kleine
Maschen oder Roͤhren diesen Zwek unter verschiedenen Umstaͤnden
wirklich erfuͤllen, braucht nicht untersucht zu werden, wenn es erwiesen
ist, und jederzeit bewiesen werden kann, daß das Metall, welches die
Roͤhren bildet, wenn es nur einige Minuten lang der Einwirkung eines
hoͤchst entzuͤndbaren Gasgemenges, wie z.B. dem sogenannten
Feuerdampfe der Steinkohlengruben, ausgesezt wird, zu einer brennenden Masse
wird, die die Flamme vom Inneren der Lampe nach Außen fortpflanzt. Hierin liegt
der Grundfehler eines Instruments, welches man zum Nachtheile unseres Zeitalters
noch immer fuͤr eines der schoͤnsten Denkmaͤler seines
Erfinders und fuͤr ein vollkommenes Schuzmittel der Grubenarbeiter
haͤlt.“
John Cochran's Patentkanone.
Als einer Curiositaͤt erwaͤhnen wir hier einer neuen Art von Kanone,
auf welche einem Hrn. John W.
Cochran von Massachusetts in den Vereinigten Staaten kuͤrzlich
ein Patent ertheilt worden. Der Lauf dieser Kanone ist naͤmlich ganz auf die
gewoͤhnliche Weise gebaut und ruht auch auf einer gewoͤhnlichen
Laffette; dafuͤr besteht aber die Kammer oder der Pulversak aus einem starken
Metallcylinder, dessen Umfang an die Bohrung des Laufes zu liegen kommt, und der
sich in Zapfenlagern dreht. In diesen Cylinder wird eine beliebige Anzahl von
Kammern oder Pulversaͤken gebohrt, welche saͤmmtlich geladen werden,
und die man dann, indem der Cylinder durch eine in ein Zahnrad eingreifende Schraube
ohne Ende umgedreht wird, nach einander mit dem Laufe zusammenfallen macht, so daß
aus einer und derselben Kanone hinter einander mehrere Schuͤsse abgefeuert
werden koͤnnen. Das Abfeuern geschieht mittelst einer Art von
Percussionsschloß. Um seine Kanone vermeintlich noch furchtbarer in ihrer Wirkung zu
machen, gibt der Patenttraͤger derselben auch einen Doppellauf, so daß zwei
Ladungen der Kammer auf ein Mal abgefeuert werden koͤnnen. – Wir
glauben mit dem Mechanics' Magazine, daß Kanonen dieser
Art jenen, die sie abzufeuern haben, gefaͤhrlicher werden duͤrften,
als dem Feinde.
Pianoforte aus Gußeisen.
Die Société d'émulation in Rouen hat
den HH. Eder und Gaugain eine silberne Medaille
fuͤr die Verfertigung eines Pianoforte's aus Gußeisen zuerkannt. Das Gußeisen
laͤßt dem Resonanzboden, indem es bei gleicher Staͤrke einen weit
kleineren Raum einnimmt, eine groͤßere Freiheit der Schwingungen; seine
Unbiegsamkeit bedingt eine groͤßere Bestaͤndigkeit der Stimmung und in
Folge dieser bekommen auch die Toͤne mehr Festigkeit. Das Pianoforte der HH.
Eder und Gaugain zeichnet sich durch einen
vollkommenen Wohlklang der ganzen Tonleiter seiner Saiten aus; die tiefen Saiten
haben einen sehr reinen Baß, und die hohen durchaus nichts Schreiendes. Das Anhalten
des Klanges, welches dem Gußeisen eigenthuͤmlich ist, gibt vorzuͤglich
den Mitteltoͤnen einen Reiz und Ausdruk, wie ihn die besten Pianoforte's von
Holz nicht zu besizen scheinen. (Aus dem Bulletin de la
Société d'encouragement, Mai 1835, S. 281.)
Eine einfache Methode die Zapfen und Zapfenlager an Maschinen
zu oͤhlen.
Die Unterlagen oder Zapfen der auf der Eisenbahn von Denaix fahrenden Karren
bestanden fruͤher aus Bronze, werden aber seit ungefaͤhr einem Jahre
aus Hagebuchenholz verfertigt, indem diese eben so lange dauern als die bronzenen.
Um sie gehoͤrig zu oͤhlen, ist uͤber ihnen eine kleine
Oehlbuͤchse angebracht, von deren Boden aus sich bis an die Zapfen eine
Roͤhre erstrekt. In den oberen Theil dieser Roͤhre ist eine zweite
nach Unten ausgezogene Roͤhre eingesezt. In beiden Roͤhren befindet
sich ein seitliches Loch, und durch dieses tritt ein Baumwolldocht aus, der bei der
oberen Muͤndung der Roͤhre eingefuͤhrt wurde. Das Oehl steigt
in dem Dochte empor, und dann an den unteren Theil wieder herab, um in kleinen
Tropfen auf die Zapfen zu fallen. Der Oehlvorrath der kleinen Buͤchse reicht
fuͤr 48 Stunden. (Aus den Annales des mines im
Bulletin de la Société
d'encouragement, Mai 1835, S. 276.)
Ueber Hrn. Sinnister's staͤhlerne Schreibfedern.
Ein Hr. Richard Sinnister von
Manchester ließ sich am 23. December 1834 ein Patent auf eine neue Art metallener
Schreibfedern geben, welche er mit dem Namen: „doppelte
Stahlfedern“ belegt wissen will. Die ganze Erfindung hiebei besteht
jedoch lediglich darin, daß der Patenttraͤger an beiden Enden des
Metallstuͤkes eine Schreibfeder verfertigt, so daß man auf diese Weise zwei
Federn beinahe eben so wohlfeil erhaͤlt, wie sonst eine. Es versteht sich von
selbst, daß die beiden Federn verschieden gebaut, und die eine fuͤr
groͤbere, die andere hingegen fuͤr feinere Schrift bestimmt seyn
koͤnnen. Der Patenttraͤger erklaͤrt, daß man zur Verfertigung
seiner Federn nur Matrizen und Patrizen braucht, in denen das Metallstuͤk von
der fuͤr die doppelte Feder erforderlichen Form ausgeschnitten wird; denn die
Vollendung der Spizen oder Schnaͤbel der Federn geschieht mit denselben
Instrumenten, deren man sich gewoͤhnlich zu diesem Behufe bedient. (London Journal of Arts, Julius 1835.)
Cooper's und Eckstein's Instrument zum
Bleistiftschneiden.
Die HH. Robert Burton Cooper
Esq. von Battersea-fields, und George Freder.
Eckstein, Eisenhaͤndler von Holborn, Middlesex, erhielten am 12.
Oktober 1835 bekanntlich ein Patent auf ein neues Instrument zum Spizen der
Bleistifte und anderen Zweken. Dem London Journal vom
September l. J. gemaͤß besteht nun diese Erfindung darin, daß zwei Feilen
oder andere rauhe Oberflaͤchen unter einem solchen Winkel gegen einander
gestellt werden, daß dadurch, wie es die Patenttraͤger nennen, eine concave
Laͤngenfeile (concave longitudinal file) gebildet
wird, die dann zum Spizen von Graphit- oder Schieferstiften, von Stielen
fuͤr Haarpinsel, von Federhaͤltern, dieselben moͤgen aus
Elfenbein, Perlmutter, Ebenholz, Cedernholz oder irgend einem anderen harten Holze
bestehen, benuzt werden koͤnnen. Das Instrument kann entweder fuͤr
sich allein ein Ganzes bilden, oder es kann in irgend einem anderen Apparat oder
Necessaire untergebracht werden. In ersterem Falle, welcher die einfachste und
wohlfeilste Art einen derlei Apparat zu verfertigen vorstellt, werden die Feilen
unter dem gehoͤrigen Winkel gegen einander gestellt, und dann mit einem Kitte
oder auf irgend andere Weise in einem Gehaͤuse aus Holz, Schildpat oder
Metall befestigt. Nach einer anderen von den Patenttraͤgern in Vorschlag
gebrachten Methode kann man auch zwei Cylinder mit feilenartig gerauhten
Oberflaͤchen so in einem hoͤlzernen oder anderen Gehaͤuse
anbringen, daß sie sich um ihre Achsen drehen koͤnnen. Diese Cylinder bilden
dann, wenn sie mit einander in Beruͤhrung gebracht werden, einen Winkel, der
dem Zweke, zu dem sie dienen sollen, entspricht. Man hat hiebei den Vortheil, daß
die Cylinder, wenn sie an einer Stelle abgenuͤzt zu werden anfangen, nur
umgedreht zu werden brauchen, um wieder eine neue Schaͤrfe darzubieten. Will
man sich des Instrumentes der Patenttraͤger bedienen, so braucht man bloß den
zu spizenden oder schaͤrfenden Gegenstand zwischen den beiden Feilen sachte
hin und her zu fuͤhren, und zwar auf solche Weise, daß dessen Spize in
inniger Beruͤhrung mit den beiden reibenden Oberflaͤchen steht. Es
bedarf nur eines sehr geringen Drukes um zu bewirken, daß die Feilen sachte selbst
das haͤrteste Holz wegschaffen. Die Patenttraͤger verfertigen ihre
Feilen vorzugsweise aus Stahl, obschon sie sich uͤbrigens nicht lediglich auf
die Anwendung dieses Metalls beschraͤnken.
Burden's Ofen zum Hizen von
Stabeisen mit Anthracit.
Der durch seinen Dampffloß beruͤhmte Henry Burden
von Troy in den Vereinigten Staaten wurde kuͤrzlich auch der Inhaber eines
Patentes auf einen zu obigem Zweke bestimmten Ofen. Er sagt in der Beschreibung
seines Patentes: daß die gewoͤhnlichen Anthracit-Oefen
beilaͤufig 3 Fuß breit und 4 bis 5 Fuß lang sind, daß deren Rost dieselben
Dimensionen hat, und daß an dem einen Ende zum Eintragen des Brennmaterials und zum
Einsezen der Eisenstaͤbe ein Thuͤrchen angebracht ist. Auf den Rost
pflegt man eine 3 bis 4 Zoll dike Schichte Anthracit, und auf diesen dann die
Eisenstangen zu legen. Da jedoch die aus dem Anthracit emporsteigende Flamme den
zwischen den Eisenstangen und dem Gewoͤlbe befindlichen Raum nicht
ausfuͤllt, und da die Hize gewoͤhnlich ungleich vertheilt ist, indem
der Zug durch den Rost hie und da gehemmt ist, so werden die Eisenstangen bei dieser
Einrichtung leicht uͤberhizt, verbrannt, oder stellenweise geschmolzen. Um
diesem Uebel abzuhelfen, soll der Ofen beilaͤufig im einen Fuß
verlaͤngert, und an beiden Enden mit einem Thuͤrchen versehen werden:
der Rost wird wie gewoͤhnlich mit Anthracit belegt; wenn aber die
Eisenstangen so weit erhizt worden, als es ohne Gefahr sie zu verbrennen geschehen
kann, so wird das hintere Thuͤrchen geoͤffnet, und eine kleine Menge
Braunkohle in den hinteren Theil des Ofens geworfen. Diese bricht naͤmlich in
eine Flamme aus, welche den Ofen erfuͤllt, und bei ihrem Uebergange in den
Schornstein die Hize der Eisenstaͤbe ausgleicht. (Mechanics' Magazine, No. 630.)
Zinnoberfabrikation.
Nach Doͤbereiner wird in einer bedeutenden
chemischen Fabrik in Bayern der Zinnober so dargestellt, daß man metallisches
Queksilber mit einer concentrirten Loͤsung des siebenten Schwefelkaliums
(durch Zusammenschmelzen von gleichen Theilen kohlensaurem Kali und Schwefelpulver
dargestellt) unter bestaͤndigem Reiben mit einer flachen Pistille so lange
erwaͤrmt, bis alles Queksilber in eine dunkelrothe pulverige Masse verwandelt
ist, wozu bei 1 Pfund Queksilber nur etwa 1 1/2 Stunden Zeit noͤthig ist. Der
Zinnober wird nun von der uͤberstehenden Fluͤssigkeit getrennt und mit
einer kleinen Menge verduͤnnter Aezkalilauge bei + 35 – 40° R.
so lange gerieben, bis er brennend roth erscheint. Die abgegossene
Fluͤssigkeit enthaͤlt erstes Schwefelkalium und etwas
Schwefelqueksilber in Aufloͤsung, und kann nach vorgaͤngiger
Saͤttigung mit Schwefel, wobei das aufgeloͤste Queksilber
ausgeschieden wird, von Neuem zur Zinnoberbereitung verwendet werden.
(Doͤbereiner's neueste Erf. etc. S. 118.)
Weekes's pneumatische Wannen
zu Versuchen uͤber Queksilber.
Im Mechanics' Magazine No. 628, S. 393 findet man einen
Aufsaz des Hrn. W. H. Weekes
Esq., Docenten der Chemie zu Sandwich, uͤber die Apparate, deren man sich
bisher zu den Versuchen mit Gasen uͤber Queksilber bediente. Der Verfasser
geht die Unannehmlichkeiten der hoͤlzernen und marmornen
Queksilberbehaͤlter durch; erklaͤrt die Newman'schen, welche aus lakirtem Gußeisen bestehen, unter allen
bisherigen fuͤr die besten, und empfiehlt endlich selbst folgende Methode
sich wohlfeile, leichte und vollkommen taugliche Queksilberbehaͤlter zu
verschaffen. Man soll naͤmlich ein aus Brettern zusammengeseztes
Parallelogramm von entsprechenden Dimensionen herstellen, und in dieses, nachdem es
innen beoͤhlt worden, ein Gemeng von 2 Theilen geloͤschtem Kalke und
einem Theile frisch gebranntem Gypse, welches man vorher mit Wasser zur diken
Rahmconsistenz angeruͤhrt, gießen. Nachdem die Masse einige Stunden lang in
trokener und etwas warmer Luft gestanden, soll man dann den in dem Model gebildeten
Blok herausnehmen, mit Meißeln und anderen derlei Instrumenten auf entsprechende
Weise aushoͤhlen, und zulezt mit einer flachen Feile und Glaspapier abreiben.
Nachdem dieß geschehen, soll man den Behaͤlter mit gutem Leinoͤhl
bestreichen, und diese Operation so oft wiederholen, als noch etwas von dem Oehle
eingesogen wird. Nach ein paar Tagen wird die Masse dann beinahe wie Wedgewood
aussehen und zum Gebrauche tauglich seyn. Dergleichen Behaͤlter lassen sich
leicht durch Waschen rein erhalten; sie sind leicht, halten eine bedeutende Gewalt
aus, und haben keine Verwandtschaft zum Queksilber. W. Weekes versichert, daß er sich solcher Troͤge oder Wannen schon
seit ein paar Jahren bediene, und daß er welche habe, in denen er mit der geringen
Menge von 14 Unzen Queksilber Versuche uͤber die Respiration der Pflanzen
anstellte.
Versuche uͤber den Bleigehalt der Luft in
Bleiweißfabriken.
Hr. Arthur Dunn stellte
folgende Versuche uͤber die Faͤhigkeit der Luft Blei aufzunehmen an.
Er stellte eine Abdampfschale, welche ungefaͤhr 28 Pfd. feuchtes Bleiweiß
enthielt, in ein Sandbad, und erhizte es in diesem auf die Temperatur, die man ihm
in den Trokenoͤfen zu geben pflegt, und die nie uͤber 150° F.
betraͤgt. 8 bis 10 Zoll uͤber dieser Schale brachte er einen
gewoͤhnlichen Blasebalg an, an dessen Rohr sich eine glaͤserne
Roͤhre befand, die in eine glaͤserne Flasche fuͤhrte, in
welcher sich 12 Unzen destillirten, mit zwei Drachmen Salpetersaͤure
gesaͤuerten Wassers befanden. Die mit dem aus dem Bleiweiße emporsteigenden
Dampfe gesaͤttigte Luft wurde auf diese Weise 6 Stunden lang durch die
Fluͤssigkeit getrieben, worauf dann das Ganze in einer Platinschale zur
Trokenheit eingedampft wurde. Der Ruͤkstand ward in einer mit 2 Tropfen Salpetersaͤure
gesaͤuerten Unze destillirten Wassers aufgeloͤst, und durch diese
Aufloͤsung dann ein Strom Schwefelwasserstoffgas geleitet. Es entstand
hiedurch augenbliklich ein feiner schwarzer Niederschlag, welcher gut ausgewaschen
und in Salpetersaͤure aufgeloͤst mit hydriodsaurem Kali die
unzweideutigsten Beweise von dem Daseyn von Bleioxyd gab. – Zu gleicher Zeit,
waͤhrend welcher dieser Versuch angestellt wurde, waren auch noch andere
Gefaͤße mit gesaͤuertem Wasser ausgestellt, durch die jedoch keine
Luft geleitet wurde. Die Fluͤssigkeit dieser Gefaͤße zeigte mit
Schwefelwasserstoffgas keine Spur von Blei; allein wenn man dieselbe bis zur
Trokenheit eindampft, und dann den Ruͤkstand auf die oben beschriebene Weise
mit hydriodsaurem Kali behandelte, so ließ sich eine hoͤchst unbedeutende
Spur von gelbem Bleijoduͤr entdeken. Bei allen diesen Versuchen war sowohl
das Wasser als die angewendete Salpetersaͤure vorher hoͤchst
sorgfaͤltig auf Blei gepruͤft worden; so daß kein Zweifel
daruͤber blieb, daß das Blei von dem Wasser aus der Luft aufgesogen worden
seyn mußte. Die Temperatur des Laboratoriums waͤhrend der Versuche wechselte
zwischen 70 und 80° F., und die Thuͤren wurden so viel als
moͤglich geschlossen gehalten, damit die Luft die moͤglich
groͤßte Menge Dampf aufnehmen mußte. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August 1835, S. 114.)
Verbreitung der Gas-Koch-Methode in
England.
Der bekannte Civil-Ingenieur John
Barlow in London schrieb kuͤrzlich an einen seiner Freunde in
Amerika: „Die Kochmethode mit Gas kommt gegenwaͤrtig bei uns so
sehr in Aufschwung, daß fuͤr die Gasbereitungs-Compagnien ein
großer Vortheil daraus erwachsen duͤrfte. Ich kenne eine Familie, welche
seit zwei Jahren mit gar keinem anderen Brennmateriale, als mit Gas kocht, und
eine andere Familie, welche in den drei oder vier Sommermonaten gar kein anderes
Feuer als Gas anzuzuͤnden pflegt. Beide versicherten mich, daß diese
Kochmethode nicht nur weit reinlicher ist, sondern, daß ihre Speisen jezt auch
besser seyen, und daß sich uͤberdieß eine Kostenersparniß dabei ergebe.
Man hat in jedem Augenblike Feuer, und kann dasselbe, sobald man seiner nicht
mehr bedarf, auch alsogleich wieder ausloͤschen; man hat weder Staub noch
Ruß, und der Koch braucht, wenn er ein Stuͤk Fleisch zum Sieden oder
Braten zugerichtet, nicht mehr weiter darnach zu sehen, sondern kann es nach
Ablauf einer bestimmten Zeit gleich gar auf den Tisch bringen. Ich kenne eine
Familie, welche regelmaͤßig alle Sonntage ihr Fleisch anstekt, dann zur
Kirche geht, und die ganze Kocherei dem Gase
uͤberlaͤßt.“ Ich selbst, sagt Hr. Barlow an einem anderen Orte, koche in meinem
Hause mit Gas, und meine Dienstboten sind sehr erfreut daruͤber. Mit 20 bis
30 Kubikfuß Gas, wovon 1000 Kubikfuß 20 Schill. (12 fl.) kosten, kann ich ein
Mittagmahl fuͤr 12 Personen, welches aus Gesottenem, Gebratenem und Gebakenem
besteht, bereiten. Mit einem Aufwande von stuͤndlich 2 Kubikfuß Gas kann man
den ganzen Tag uͤber siedendes Wasser und Dampf haben. Mein Apparat kostete
mich 5 Pfd. Sterl.; er ist jedoch etwas groß, da meine Familie aus 11 Koͤpfen
besteht. (Mechanics' Magazine, No. 621 und No. 630.)
Zur Geschichte der Seidenwaarenfabrikation.
Der Vorzug der franzoͤsischen Seidenwaaren vor den englischen beruht, wie das
London Journal in seinem Septemberhefte S. 46
bemerkt, hauptsaͤchlich auf zwei Ursachen. Erstens sind die
franzoͤsischen Fabrikanten in Hinsicht auf Geschmak der Muster den englischen
ohne allen Zweifel weit voraus; dieß ist ein angeborner Vorzug der Franzosen, den
die Englaͤnder nie erreichen werden. Zweitens lehrte sie der Zufall ihrem
Taffet einen Glanz zu geben, wegen dessen ihre Waare mehr gesucht ist, als die
englische. Ein Seidenfabrikant in Lyon, welcher fallirt hatte, Namens Octavio Mai, machte naͤmlich, nachdem er
uͤber sein Mißgeschik nachsinnend etwas rohe Seide eine Zeit lang im Munde
gekaut hatte, beim Ausspuken derselben die Bemerkung, daß sie durch das Kauen einen
außerordentlichen Grad von Glanz erlangt hatte. Er dachte daruͤber nach, und
fand, daß dieß die Wirkung des Drukes der Zaͤhne in Verbindung mit dem heißen
klebrigen Speichel seyn muͤsse. Diese Beobachtungen wendete er auf die Taffetfabrikation an,
indem er einen Webestuhl mit Walzen verfertigte, zwischen denen der mit einer
klebrigen Fluͤssigkeit behandelte und uͤber Kohlen in einer geeigneten
Temperatur erhaltene Seidenzeug gepreßt wurde. Mai's Composition, womit er den schwarzen
Seidenzeugen einen hohen Grad von Glanz gab, bestand aus Bier und Orangensaft, die
er zu gehoͤriger Consistenz einkochte; fuͤr gefaͤrbte
Seidenzeuge nahm er destillirtes Kuͤrbiswasser und arabisches Gummi. Mai erwarb sich durch seine Entdekung ein großes
Vermoͤgen, und sicherte uͤberdieß den Fabrikanten seines Vaterlandes
einen großen Vorzug, abgesehen von der Ehre, die ihm dadurch ward, daß sein
Verfahren auch noch auf verschiedene andere Fabrikationszweige uͤberging.
Parkhurst's Apparat zum
Spannen und Troknen von Wollen- und Baumwollenzeugen.
Das Mechanics' Magazine, No. 630 erwaͤhnt eines
von Hrn. Stephen R. Parkhurst
zu Rhode Island erfundenen Apparates zum Ausspannen und Troknen aller Arten von
Wollen- und Baumwollenzeugen, der ihm sehr gut zu seyn scheint, indem dabei
sehr viel Raum erspart wird. Der Apparat besteht naͤmlich aus zwei
Raͤdern, die an einer und derselben Welle aufgezogen sind, welche Welle von
solcher Laͤnge seyn muß, daß die Raͤder so weit von einander entfernt
werden koͤnnen, als es die Breite des auszuspannenden Zeuges erfordert. Diese
Entfernung laͤßt sich leicht mittelst einer Schraube ohne Ende reguliren. An
der inneren Oberflaͤche eines jeden der beiden Raͤder laͤuft
von der Welle aus gegen den Umfang des Rades eine Spirale, deren Windungen
beilaͤufig 4 1/2 Zoll weit von einander entfernt sind. In diese Windungen
sind in Entfernungen von 2 bis zu 4 1/2 Zoll Loͤcher gebohrt; in diese
Loͤcher werden eiserne Zapfen gestekt, die sich frei in diesen
Loͤchern schieben und drehen, und welche gegen die aͤußere Seite des
Rades mit einem Kopfe, gegen die innere hingegen mit Haken versehen sind. In diese
Haken nun wird der Zeug von der Achse des Rades angefangen links und rechts
eingehakt, worauf man ihm, indem man beide Raͤder mittelst der
erwaͤhnten Schraube ohne Ende gehoͤrig von einander entfernt, den
gehoͤrigen Grad von Spannung gibt. Der Durchmesser der Raͤder muß sich
nach der Laͤnge des Zeuges richten. (Bekanntlich bedient man sich in allen
Faͤrbereien ganz aͤhnlicher Apparate (Haspel), um die Stuͤke in
die Kuͤpen zu bringen.)
Bleichmittel fuͤr Schmukfedern.
Gewoͤhnlich bleicht man die Federn durch schwefligsaures Gas; dazu ist aber
ein großer Kasten erforderlich, und es entsteht leicht durch zu große Hize eine
nachtheilige Kraͤuselung der Fahnentheile. Nach Doͤbereiner ist das beste Mittel zum Bleichen der Federn eine
Aufloͤsung von kohlensaurem Ammoniak (Hirschhornsalz) in Wasser, welches in
eben so kurzer Zeit dieselben Dienste leistet, wie schweflige Saͤure. (Kastn.
Archiv. Bd. VII, S. 409.)
Ueber das Bleichen des Schelllaks.
Aus zahlreichen Versuchen, welche Hr. Dr. Kaiser
uͤber das Bleichen des Schelllaks anstellte, geht hervor: 1) daß der blonde
duͤnne Tafellak zum Bleichen am geeignetsten ist; 2) daß als Bleichmittel
unter Kohle, Chlor und schwefliger Saͤure nur das Chlor die besten Dienste
leistet; 3) daß die Aufloͤsung des Schelllaks zum Bleichen in Aezkali oder in
Weingeist geschehen kann; 4) daß die Schelllakaufloͤsung in moͤglichst
duͤnnem Strome, am besten tropfenweise und unter bestaͤndigem
Umruͤhren der Bleichfluͤssigkeit, um das Harz moͤglichst fein
zu zertheilen, in die leztere gebracht werden soll; 5) daß die kalische
Schelllakaufloͤsung ein Harz liefert, welches bei der Anwendung als
Politurmittel matte Fleken annimmt und schwer troknet; 6) daß das einfache
Chlorwasser das zwekdienlichste Bleichmittel ist; 7) daß die geistige
Schelllakaufloͤsung zum Bleichen eine Temperatur von wenigstens 30° R.
und hoͤchstens 40° R. besizen soll. (Kunst- und Gewerbeblatt.
1835, Hft. 7.)
Ueber das Faͤrben der Palmoͤhlseife.
Man hat neulich die Entdekung gemacht, daß wenn in den Kessel, welcher
Palmoͤhl und Alkali im siedenden Zustande enthaͤlt, Ammoniakgas
geleitet wird, waͤhrend man die Masse gut umruͤhrt, sie sehr
schoͤn gelb wird. Diese Farbe stellt sich in wenigen Minuten ein, die
Quantitaͤt der im Kessel enthaltenen Seife mag noch so groß seyn. (Times.)
Ueber Bereitung einer Wachsseife und uͤber einige
Anwendungen derselben
entnehmen wir aus dem Journal des
connaiss. usuelles, August 1835, S. 83 Folgendes: Man loͤst in einem
Gefaͤße, welches 4 Pfund faßt, 6 Unzen Potasche oder besser 4 1/2 Unzen Sal
Tartari in zwei Pfund Wasser auf. Dieser Aufloͤsung sezt man 2 Unzen Aezkalk
zu, den man vorher mit etwas heißem Wasser zu einem Brei angemacht, um sie dann 10
Minuten lang unter Umruͤhren aufsieden zu lassen. Dann laͤßt man den
Kalk sich absezen, worauf man die Fluͤssigkeit abgießt und durch Papier
filtrirt. Auf den Ruͤkstand gießt man noch ein Pfund Wasser, welches man
umruͤhrt, und dann stehen laͤßt; der Ruͤkstand wird ausgepreßt,
und die zweite Aufloͤsung filtrirt, ehe man sie zur ersteren gießt. Diese
Aufloͤsung muß, wenn man sich ihrer nicht alsogleich bedienen will, in gut
verschlossenen Gefaͤßen aufbewahrt werden. Zum Behufe der Bereitung der
Wachsseife nun fuͤllt man einen Topf, welcher 5 Pfd. faßt, zur Haͤlfte
mit der Aufloͤsung, bringt diese zum Sieden, und sezt dann unter
Umruͤhren 20 Unzen gelbes Wachs und den Rest der Aufloͤsung zu; das
Sieden wird hierauf noch so lange fortgesezt, bis das Wachs vollkommen von dem
Alkali aufgeloͤst worden; man laͤßt die Masse so lange als
moͤglich auf dem Feuer, doch nimmt man sie ab, waͤhrend sie noch
leicht in hoͤlzerne oder blecherne Model gegossen werden kann. Wesentlich
ist, daß das Alkali vollkommen mit Wachs gesaͤttigt werde, was bei obigem
Verhaͤltnisse der Fall ist; im Allgemeinen gilt aber, daß man die
Quantitaͤt des Wachses so lange erhoͤhen muß, bis ein kleines
Stuͤkchen davon beim Erkalten keinen alkalischen Geschmak mehr besizt. Die
solcher Maßen bereitete Wachsseife hat einen angenehmen Geruch und dient zu
verschiedenen Zweken. Man kann sich ihrer zur Wachsmahlerei bedienen, nachdem man
sie in destillirtem Wasser aufgeloͤst; doch muß man sie zu diesem Behufe mit
weißem Wachs und besser mit Natron- als Kali-Aufloͤsung
bereiten. Sie dient sehr gut zum Poliren der Moͤbel, wozu man sie nur in
einem Theile Wasser aufzuloͤsen braucht. Die mit dieser Aufloͤsung
bestrichenen Gegenstaͤnde bekommen, wenn man sie nach dem Troknen mit einem
Wollenlumpen leicht abreibt, einen schoͤnen Glanz, und zugleich einen nicht
unangenehmen, mandelaͤhnlichen Geruch. Loͤst man die Wachsseife in
Wasser auf, welches mit Curcume, Kreuzbeeren oder Gelbholz gefaͤrbt worden,
so gibt sie eine gute Wichse fuͤr Parquetboden. Eben so erhaͤlt man
eine sehr gute, der englischen aͤhnliche Stiefelwichse, wenn man die
zerlassene Seife mit einer hinreichenden Menge Kienruß versezt. Man braucht die
schwarzgefaͤrbte Seife nur in Wasser aufzuloͤsen, das Leder damit zu
bestreichen, und dann mit einer Buͤrste abzureiben, um ihm einen
schoͤnen Glanz zu geben. Uebrigens ist es noch einfacher der Seife, nachdem
ihr der Kienruß beigemengt worden, noch eine gehoͤrige Quantitaͤt
Wasser zuzusezen, und sie auf diese Weise in fluͤssigem Zustande in Flaschen
aufzubewahren. Es versteht sich von selbst, daß diese Wichse vor dem Gebrauche jedes
Mal gut aufgeschuͤttelt werden muß. Diese Wichse gibt nicht nur Glanz,
sondern conservirt auch das Leder.
Aufloͤsung des Kautschuks in Aether, nach van Genus.
Wenn man den Aether mit etwas Schwefelsaͤure versezt, soll sich das Kautschuk
vollstaͤndig darin aufloͤsen; zu viel Schwefelsaͤure schadet
jedoch, und kann selbst theilweise Verkohlung des Kautschuks bewirken. (Archiv d.
Pharm. Bd. II. S. 156.)
Reinigung des Ruͤboͤhls.
Nach Dr. Meyer entfernt man die Schwefelsaͤure aus
dem damit gereinigten Ruͤboͤhl am besten, wenn man, nachdem sich die
schwarzen Floken voͤllig abgeschieden haben, einen steifen Brei aus Wasser
und Kreide in kleinen Mengen einruͤhrt. Ist etwa 1/3 mehr Kreide zugesezt,
als die Schwefelsaͤure zur Saͤttigung bedarf, und wird ein
Lakmuspapier nicht mehr geroͤthet, so zieht man das Oehl auf Salzdonnen, und
filtrirt es nach einigen Stunden, und zwar am besten durch Baumwolle, statt durch
Sand und Kohle, da man aus ersterer das Oehl durch Pressen wieder gewinnen kann.
Hiedurch erspart man die ganze zur Reinigung mit Wasser noͤthige Zeit. Das
Oehl klaͤrt sich uͤbrigens, besonders wenn man es durch
Dampfroͤhren gelinde erwaͤrmt, von selbst, so daß ein Filtriren kaum
noͤthig ist. (Mitth. d. hannoͤv. Gewerbever. 1835. 4te Lief.)
Vorschrift zu einem mit fluͤssigem Theere bereiteten,
wasserdichten Cemente.
Das Journal des connaissances usuelles gibt in seinem Augusthefte S. 84 folgende Vorschrift zur Bereitung eines
Cementes, der nicht nur wasserdicht seyn soll, sondern dem auch der Frost keinen
Schaden bringen kann. „Man nimmt 2 Maaß gut gewaschene Kiesel oder
Ziegeltruͤmmer von der Groͤße einer Haselnuß, zwei Maaß grob
gestoßenen Hammerschlag, eine Maaß gut gewaschenen Flußsand, und eine Maaß
frisch gebrannten zerschlagenen Kalk. Man bildet aus dem Sande einen Kreis, in
welchem man den Kalk loͤscht, und gut mit der Kelle zermalmt; nachdem man
die Masse hierauf 3 Stunden lang ruhen ließ, damit der Kalk sich gehoͤrig
aufloͤse, sezt man nach und nach die Kiesel, den Hammerschlag, die
Ziegelstuͤke und den Sand zu, und arbeitet die Masse eine halbe Stunde
lang so ab, daß auch nicht ein Stuͤk zu finden, welches nicht
gehoͤrig incorporirt waͤre. Wenn der Cement beinahe fertig ist,
wirft man einen Mezen gepulverten Aezkalk darauf, wodurch er schwer
umzuruͤhren wird; man sezt ihm daher noch eine oder zwei Pinten Kalkmilch
zu. Dieser Cement nun eignet sich sehr gut zu Fußboden; er kommt um 2/3
wohlfeiler, als die Ziegelplatten, die er vollkommen entbehrlich macht. Man
traͤgt ihn zu diesem Behufe in Schichten von 6 bis 9 Linien Dike auf, und
zwar auf eine Unterlage von groben, rauhen oder angeschaͤrften Ziegeln,
druͤkt ihn fest an, und bemalt und wichst ihn, nachdem er einen Monat
lang getroknet, wie die gewoͤhnlichen Ziegelplatten. Um den Cement
endlich wasserdicht zu machen, und damit ihm auch starke Froͤste nicht
nachtheilig werden, uͤberzieht man ihn mit fluͤssigem Theere, der
in die Poren eindringt, und auf den man zulezt oben noch etwas Kalkpulver
streut, um das Erweichen des Theeres bei zu starker Hize zu verhindern. Man
erhaͤlt auf diese Weise eine der roͤmischen Maltha nicht
unaͤhnliche Masse, die man uͤbrigens auch dadurch, daß man dem
erhizten Theere Oker zusezt, faͤrben kann. Es versteht sich von selbst,
daß die oben angegebenen Dosen nach der groͤßeren oder geringeren
Reinheit der Materialien verschieden abgeaͤndert werden
muͤssen.“
Ueber Hrn. Taffin's Apparat zum Reinigen der Bettfedern, Roßhaare und
Wollen.
Der Bulletin de la Société d'encouragement
gibt in seinem dießjaͤhrigen Maihefte einen sehr vortheilhaften Bericht des
Hrn. Labarraque uͤber
das Verfahren, dessen sich Hr. Taffin in Paris, rue St. Denis No. 305,
bedient um Bettfedern, Flaumen, Haare und Wollen, welche zur Verfertigung von
Bettstuͤken bestimmt sind, oder auch bereits dazu gedient haben, zu reinigen.
Wir bedauern die Beschreibung des Taffin'schen Apparates
nicht ausfuͤhrlich mittheilen zu koͤnnen, indem die dazu
gehoͤrigen Abbildungen drei Foliotafeln fuͤllen; um jedoch einiger
Maßen einen Begriff von dieser Anstalt zu geben, erlauben wir uns mit Hinweisung auf
das Original Folgendes aus dem erwaͤhnten Berichte auszuziehen. Die Apparate
des Hrn. Taffin, welche in
einer großen, zu ebener Erde befindlichen Werkstaͤtte angebracht sind,
bestehen 1) aus einem solid gebauten Ofen mit einem Dampfkessel von niederem Druke;
2) aus einem kleinen Apparate zur Reinigung der Federn und Flaumen; 3) aus einem groͤßeren
Apparate dieser Art; und 4) aus einem großen hoͤlzernen Bottiche zum Reinigen
der Haare und Wollen. In den unteren Theil dieses lezteren Bottiches tritt eine
Roͤhre mit einem Hahne, und uͤber der Eintrittsstelle des Dampfes
befindet sich ein mit vielen kleinen Loͤchern durchbrochener
hoͤlzerner Boden. Das Haar oder die Wolle wird, nachdem sie mit der Hand
gekaͤmmt worden, auf diesen Boden gelegt, wobei man, wenn die Matrazen von
verschiedener Qualitaͤt sind, oder verschiedenen Personen angehoͤren,
einen duͤnnen Cannevas dazwischen bringt. Wenn der Bottich auf diese Weise
gefuͤllt worden, bedekt man ihn mit einem kupfernen Dekel, der mit Schrauben
befestigt wird. Von dem oberen Theile dieses Dekels laͤuft eine gebogene
Roͤhre aus, die in das in dem Hofe befindliche Schlangenrohr
uͤbergeht. Nachdem alles dieß vorbereitet, oͤffnet der Arbeiter den
Hahn, wo dann der ganze Bottich von Dampf erfuͤllt wird, waͤhrend bei
dem Schlangenrohr eine stinkende Fluͤssigkeit uͤberzugehen beginnt.
Ein Theil des Dampfes verdichtet sich jedoch in dem Bottiche und gelangt als eine
stinkende, von animalischen Stoffen gefaͤrbte Fluͤssigkeit unter den
doppelten Boden. Nach Beendigung der Operation bleibt das Haar oder die Wolle ganz
rein zuruͤk, waͤhrend alle Unreinigkeiten von dem Dampfe aufgenommen
wurden. Ein Liter der condensirten Fluͤssigkeit gibt beim Abdampfen im
Marienbade beilaͤufig 4 Gramm vegetabilisch-animalischer Stoffe. Wir
glauben, daß Hr. Taffin mir
Vorsicht auch Schwefeldampf in seinen Bottich leiten koͤnnte, und daß er
hiedurch die Wolle nicht nur vollkommener bleichen, sondern auch
zuverlaͤssiger von allen Insecten befreien wuͤrde: die Erfahrung
duͤrfte vielleicht diesen Ruth rechtfertigen. – Der große zum Reinigen
der Federn bestimmte Apparat besteht aus Kupfer und hat beilaͤufig 4 Meter
Laͤnge, er ist cylindrisch geformt und hat einen aͤußeren Umfang von 5
1/2 Meter; der innere Durchmesser ist jedoch geringer. Der Dampf erfuͤllt den
zwischen den beiden Umfaͤngen befindlichen leeren Raum, und ein Hahn leitet
den Dampf nach Belieben in das Innere des Cylinders, in welchen die Federn mittelst
eines Trichters, der spaͤter geschlossen wird, gebracht werden. Im Inneren
des Cylinders befinden sich Windmuͤhlfluͤgel, die mittelst einer
außerhalb angebrachten Kurbel umgedreht werden. Wenn der Apparat gehoͤrig mit
Federn gefuͤllt ist, so oͤffnet man den Hahn, durch den der Dampf dann
zwischen die beiden Cylinder tritt, waͤhrend man die Drehfluͤgel eine
Viertelstunde lang rasch umtreibt. Da die Federn also hiebei unter einer Temperatur,
die mehr dann 100° betraͤgt, abgeklopft werden, so versteht sich, daß
nicht nur alle Unreinigkeiten aus ihnen abgeschieden werden, sondern daß
uͤberdieß auch alle zufaͤllig darin befindlichen Insecten ihren
Untergang dabei finden. Nach dieser ersten Operation laͤßt aber Hr. Taffin den Dampf unter
bestaͤndigem Umtreiben der Drehfluͤgel 10 Minuten lang in den Cylinder
selbst treten, so daß die Federn hiedurch einen geringen Grad von Feuchtigkeit
bekommen, den sie an der Luft, der man sie beim Austritte aus dem Apparate aussezt,
schnell wieder abgeben. Die Commission, deren Berichterstatter Hr. Labarraque war, hat diesem Verfahren
mehrmals beigewohnt, und sich hiebei uͤberzeugt, daß schmuzige,
zusammengeknaͤuelte und in schlechtem Zustande befindliche Federn jedes Mal
vollkommen aufgefrischt aus dem Apparate kamen, so daß sie nicht bloß einen drei und
vier Mal groͤßeren Raum einnahmen, sondern zugleich auch ganz geruchlos
waren. Hr. Taffin versichert,
daß die von ihm behandelten Federn auch keiner weiteren Verderbniß mehr ausgesezt
sind, woruͤber natuͤrlich nur die Erfahrung entscheiden kann; obschon
die Commission allerdings glaubt, daß das beschriebene Verfahren groͤßere
Garantien darbietet, als alle uͤbrigen bisherigen Methoden. Besonders bemerkt
zu werden verdient noch, daß Hr. Taffin, der sich fruͤher bloß mit dem Handel
beschaͤftigte, seine Apparate saͤmmtlich selbst angab; und daß er
vorher nicht ein Mal die Wirkungen des Dampfes genau kannte. Die Commission
schlaͤgt daher vor Hrn. Taffin eine der Medaillen der Gesellschaft zu ertheilen.
Shepherd's Methode Holz vor
Vermoderung zu schuͤzen.
Hr. Forrest Shepherd in
Fredericksburg in den Vereinigten Staaten nahm im Laufe dieses Jahres ein Patent auf
eine Methode Holz gegen Vermoderung zu schuͤzen, welches kuͤrzlich in
Folgendem besteht. Das Holz wird zuerst mit Dampf behandelt oder ausgekocht, um den
darin enthaltenen Saft, das sogenannte Princip des Moders zu zerstoͤren, und dann so lange
in brennzelige Holzsaͤure eingeweicht, bis es vollkommen damit
gesaͤttigt worden. Oder das Holz wird in einer Aufloͤsung von
Eisenvitriol, Alaun und Kochsalz, wovon von jedem eine halbe Unze auf ein Gallon
Wasser genommen wird, gesotten. – Es scheint, daß diese Angaben jedoch bloß
empirisch sind, und daß der Erfinder dabei mehr von seinen Erwartungen, als von
wirklichen Erfahrungen geleitet worden. Ueberdieß sind alle diese Mittel nicht neu,
sondern bereits mehrfach in Vorschlag gebracht worden; die Behandlung mit den
Salzaufloͤsungen namentlich wurde auch schon fruͤher befolgt, um das
Holz unverbrennlich zu machen. Merkwuͤrdig ist, daß einer der neueren
Patenttraͤger behauptet, der Moder werde durch vorherrschende Saͤure
beguͤnstigt, und daher Saͤttigung des Holzes mit Kalkwasser als
Praͤservativmittel gegen denselben empfiehlt, waͤhrend der andere zu
demselben Zweke die Anwendung einer Saͤure empfiehlt. (Mechanics' Magazine, No. 630.)
Nachtrag zu de
Beaujeu's Arbeiten in der
Runkelruͤbenzuker-Fabrikation.
Hr. de Beaujeu zeigte Hrn.
Ch. Derosne in einem an
ihn gerichteten Schreiben an: 1) daß er wesentliche Verbesserungen an seinem
Verfahren anbrachte, und daß er hiedurch dem ihm gemachten Vorwurf abhelfe, daß er
zum Erhizen der Bottiche zu viel Brennmaterial brauche, und daß der Proceß zu
langsam von Statten gehe, woraus Gefahr einer Veraͤnderung des Saftes und
also ein geringerer Ertrag an Zuker und ein schlechteres Fabrikat folgt; 2) daß er
die Erwaͤrmer, die Dampfroͤhren, die Haͤhne, die
Ruͤklaufroͤhren etc. gaͤnzlich entbehrlich gemacht habe, so daß
er gegenwaͤrtig nur mehr kaltes Wasser zur Filtration anwende. 2) daß sein
Apparat nun zwei oder drei Mal schneller arbeitet, weniger Sorgfalt erfordert,
staͤrkeren oder reicheren Saft gibt und die Ruͤbenschnitte vollkommen
erschoͤpft; 4) daß er nunmehr einen sehr festen Schaum erhaͤlt, der
sich vollkommen von dem gelaͤuterten Safte abscheidet, und eine vollkommen
klare Fluͤssigkeit zuruͤklaͤßt. Er versichert ferner, daß er
nach diesem seinem Verfahren bis zum 15. Mai l. J. gearbeitet, und stets eine
reichliche Quantitaͤt von Zuker erster Guͤte erzielt habe. Er schließt
endlich sein Schreiben mit folgender Aeußerung: „Man gebe mir
gegenwaͤrtig zu irgend einer Jahreszeit Runkelruͤben, die sich in
was immer fuͤr einem Zustande befinden moͤgen, und ich bin
uͤberzeugt, daß ich, wenn je noch Zuker darin enthalten ist, diesen gewiß
eben so leicht daraus gewinnen werde, wie ich ihn im Oktober aus guten und
frischen Ruͤben ausziehe. Ich werde meine Versuche, welche schlagend
sind, fortsezen, so lange ich Runkelruͤben haben kann.“ Hr.
Derosne bemerkte zu diesem
Briefe, den er der Société d'encouragement
in Paris vortrug, daß er vermuthe und sich auch die Gewißheit verschafft habe, daß
Hr. Beaujeu allerdings mit
kaltem Wasser arbeite, dagegen aber die Ruͤbenschnitte einer solchen
Waͤrme ausseze, daß sie ohne zu weich zu werden, dennoch ihr Lebensprincip
verlieren. Eben so hegt er noch fortwaͤhrend die Vermuthung, daß Hr.
Beaujeu Kalkwasser zu
seinen Macerationen der Runkelruͤben anwende.
Ustick's
Strohschneidmaschine.
Die Strohschneidmaschine, auf welche sich Hr. Stephen Ustick von Philadelphia kuͤrzlich
ein Patent ertheilen ließ, bietet dem Mechanics'
Magazine gemaͤß manches schaͤzenswerthe Neue dar, so daß ihr
nur eine zu große Complicirtheit zum Vorwurfe gemacht werden kann. Das Stroh wird
naͤmlich, wie an den gewoͤhnlichen Strohschneidmaschinen in eine Art
von Trog gebracht, und in diesem mittelst geriefter gußeiserner Walzen
allmaͤhlich vorwaͤrts bewegt. Das Schneidmesser steht horizontal der
Quere nach in einem Rahmen, in welchem es gehoͤrig festgemacht ist. Der
untere Rand dieses Rahmens ruht auf Bahnen, die eine schiefe Flaͤche bilden,
so wie sich daher der Rahmen schiebt, steigt das Messer mit einer ziehenden Bewegung
herab. Die Bewegung des Rahmens nach Ruͤk- und Vorwaͤrts wird
durch einen Winkelhebel, der sich an der Welle eines Flugrades befindet, und durch
andere Vorrichtungen bewerkstelligt.
Luftkissen als Pferdekummte.
Ein Correspondent des Mechanics' Magazine beklagt sich in
No. 626 dieser Zeitschrift, daß alle bisher
erfundenen Kummte den Hals und die Brust der Pferde noch immer nicht gegen
Beschaͤdigungen und ungleichen Druk schuͤzen koͤnnen; und
fordert, um diesem Uebel steuern zu koͤnnen, auf, Luftkissen oder auch
Kissen, die mit Wasser gefuͤllt sind, zu Kummten zu verwenden. So viel wir
wissen, waren die Luftkissen schon oͤfter zu diesem Zweke empfohlen; man war
jedoch bisher nicht im Stande ihnen solche Festigkeit zu geben, und sie so luftdicht
schließen zu machen, daß sie dieser Bestimmung entsprochen haͤtten.
Literatur.
Franzoͤsische.
Essai sur l'organisation progressive de la marine et
des colonies; par Mr. le Baron Ch.Dupin. 8.
1834.
Description et usage de deux nouveaux instrumens
nommés Mustimètre et Tartrimètre,
déstinés à indiquer la proportion de matière
sucrée ou de tartre contenue dans le suc exprimé ou
moût de raisin avant la fermentation; par M.Massonfour. 8.
1834. broch.
De la superiorité des chemins de béton
sur les chemins de fer; par M.Thomassin, Capitaine d'artillerie. 8. 1834. broch.
Archives des découvertes et des inventions
utiles faites dans les sciences, les arts, les manufactures, tant en
France que dans les pays étrangers pendant l'année 1833.
8. 1834.
Manuel complet du travail des metaux, fer et acier
manufactures; traduit de l'Anglais du Dr.Lardnerpar A.Vergnaud. 2 Vol. 8.
1834.
Nouveaux systèmes de machines à vapeur
fondés sur la decouverte des vraies lois des forces
mécaniques; par M. HoeneWronski. 4.
1834.
Recueil de machines, instrumens et appareils, qui
servent à l'économie rurale et domestique etc.; parLeblanc. 8e et 9e
livraison. 1834 et 1835.
Portefeuille industriel du Conservatoire des arts et
métiers; par MM.PouilletetLeblanc. 7e et 8e
livraison.
Méthode pratique pour l'emploi du béton
en remplacement de toute autre espèce de maçonnerie dans
la construction en général; par M.Lebrun. 8.
1834.
De la destruction des tissus dans le blanchiment et
la teinture, et des moyens d'en prévenir la cause; par M.
Gréau
aîné. 8. 1834.
Mémorial encyclopédique et progressif
des connaissances humaines; par MM. Bailly deMerlieuxetJullien. 8. Paris.
1835. (Monatlich ein Heft.)
Annales de la Société
d'émulation du departement des Vosges. T. 2. 8. 1835.
Dictionnaire de l'industrie manufacturière,
commerciale et agricole; par MM.
Baudrimont, Blanqui
etc. T. III. 8. 1835.
Mémoires d'agriculture, d'économie
rurale et domestique, publiés par la Société royale
et centrale d'agriculture. Année 1833. 8. 1835.
Traité théorique et pratique sur les
semis et les plantations; par Mr.Lardier. 8.
1835.
Annales de la Société d'horticulture du
Département du Nord. 5e année. 8. 1835.
Mémoires de l'Académie royale de Metz.
15e année. 1834.
Annales de l'Agriculture française. 8.
1835. (Jeden Monat ein Heft.)
Annales de l'Institut horticole de Fromont; par
M.Soulange. Bodin. 8. 1834.