Titel: Beschreibung der von Hrn. James Hunter in Leysmill erfundenen Maschine zum Behauen der Steine.
Fundstelle: Band 59, Jahrgang 1836, Nr. IV., S. 29
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IV. Beschreibung der von Hrn. James Hunter in Leysmill erfundenen Maschine zum Behauen der Steine. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 636, S. 34. Mit Abbildungen auf Tab. I. Hunter's Maschine zum Behauen der Steine. Unter den wenigen Ausnahmen, welche in Hinsicht auf die allgemeine Anwendbarkeit der Dampfkraft bestehen, war noch bis vor zwei Jahren, die beschraͤnkte Brauchbarkeit derselben zum Behauen und Zurichten der Steine eine der wichtigsten. Zahlreiche Versuche, worunter selbst welche von Mechanikern ersten Ranges, wurden bereits gemacht, um eine durch Dampf getriebene Maschine, welche den Hammer und Meißel des Steinmezes zu ersezen vermag, auszumitteln; allein keiner fuͤhrte zu einem genuͤgenden Resultate. Die Schwierigkeit lag jedoch nicht darin eine Maschine zu erfinden, womit man selbst die haͤrtesten Steine, die irgend ein Steinbruch liefert, zu zerschlagen und selbst mit ziemlicher Genauigkeit zu behauen im Stande war; sondern die Schwierigkeit ergab sich aus der ungeheuren Reibung, die die metallenen Spizen oder Schneiden erlitten, wenn sie mit bedeutender Gewalt und schnell hinter einander mit einer harten und schieferigen Substanz in Beruͤhrung kamen. Denn diese Reibung bedingte eine so bedeutende Abnuͤzung der Werkzeuge, daß aller Vortheil, der sich aus der groͤßeren Geschwindigkeit der Ausfuͤhrung ergab, dadurch weit mehr als aufgewogen wurde. Das Verdienst auch diesem ernstlichen Einwurfe gegen die Anwendung der Dampfkraft abgeholfen, und mithin dem Dampfe einen neuen Triumph bereitet zu haben, gebuͤhrt nun Hrn. Hunter, dem Director der Steinbruͤche in Leysmill bei Arbroath; denn er war nach mehrjaͤhrigem Forschen und zahlreichen Versuchen so gluͤklich, eine Maschine zu ermitteln, welche nicht nur die groͤßten Steinbloͤke mit derselben Genauigkeit und Vollkommenheit, als dieß mir von einem Steinmeze geschehen kann, behaut, sondern welche diese Arbeit auch mit so geringer Abnuͤzung der Werkzeuge und solcher Geschwindigkeit vollbringt, daß sie die Handarbeit in Hinsicht auf Ersparniß und Geschwindigkeit weit hinter sich zuruͤklaͤßt. Wir haben unseren Lesern bereits schon fruͤher einige Male von den wirklich wunderbar zu nennenden Leistungen dieser Maschine berichtetWir verweisen in dieser Hinsicht auf das Polytechnische Journal Band LVII. S. 278 und LVIII. S. 261, und werden uns daher hier nur auf einen Auszug dessen beschraͤnken, was an den erwaͤhnten Orten noch nicht vorkommt., und freuen uns ihnen nunmehr auch auf Taf. I. die erste Abbildung, die von derselben erschien, und die wir sammt einigen weiteren Notizen dem Patenttraͤger selbst verdanken, vorlegen zu koͤnnen. In Fig. 25 ersieht man einen Grundriß der Maschine in vollkommenem Zustande und bereit in Thaͤtigkeit zu treten. Fig. 26 gibt eine Endansicht derselben. Die zu deren Betrieb dienende Dampfmaschine ist in beiden Figuren weggelassen. Die Maschine, deren Sohle oder Unterlage mit A, A bezeichnet ist, besteht aus drei Haupttheilen, und diese sind: 1) die Platform, die den zu behauenden Stein traͤgt; 2) die zwei Bloͤke, an denen sich die zum Behauen dienenden Instrumente befinden; und 3) der Traversirrahmen oder der Wagen, in welchem diese Bloͤke befestigt sind, und womit die Meißel etc. gegen die Steinoberflaͤche bewegt werden. 1) Von der Platform fuͤr die Steine. Auf der Sohle oder Unterlage A, A sind drei Reihen von Querwalzen a, a, a befestigt. B, B ist die Platform, auf die die Steine C, C gelegt werden, und die sich auf den Walzen a, a hin und her bewegt. Sie besteht aus 4 Zoll diken Dielen, welche der Quere nach auf den drei Laͤngenbalken D, D ruhen und mit Bolzen daran befestigt sind. Die beiden parallelen, auf die obere Flaͤche dieser Platform genagelten Schienen b, b sind beilaͤufig einen Zoll dik und mit Eisenblech beschlagen; sie dienen als Leisten, zwischen denen die Steine C, C mit losen hoͤlzernen Kielen oder Wangen von verschiedener Groͤße befestigt werden. Da wo die Laͤngenbalken D, D, D der Platform auf den Querwalzen a, a, a ruhen, sind sie, damit sie den Druk um so kraͤftiger aushalten, mit den eisernen Platten e, e, e beschlagen. An der unteren Seite des mittleren dieser Laͤgenbalken ist eine Zahnstange f befestigt, welche von einem Ende zum anderen laͤuft. 2) Von den Bloͤken fuͤr die Meißel. BK , BK sind zwei Bloͤke, von denen an jeder Seite des Traversirrahmens oder Wagens je einer befestigt, und jeder mit zwei Meißeln i¹, i², k¹, k² ausgestattet ist, Fig. 27 zeigt einen solchen Blok von der Fronte, und Fig. 28 einen von der Seite; und zwar in einem etwas groͤßeren Maaßstabe, als man sie in Fig. 25 und 26 sehen kann. Sie drehen sich beide an den Zapfen h, h, die in den senkrechten verschiebbaren Bloͤken m, m befestigt sind; leztere koͤnnen mittelst der Schrauben und Kurbeln n, n so gestellt werden, wie es die wegzumeißelnde Steindike eben erfordert. Die beiden mit i¹ und k¹ bezeichneten Meißel dienen zum Behauen aus dem Groben, und heißen Grobmeißel; die mit i ² und k² bezeichneten hingegen geben den Steinen ihre Vollendung, und werden Feinmeißel genannt. Saͤmmtliche Meißel sind rund und haben beilaͤufig einen Zoll im Durchmesser; die beiden Feinmeißel haben jedoch breite Schneiden. Beide Arten von Instrumenten sind mit Stellschrauben p, p in den schmiedeisernen Scheiden o, o befestigt, und diese Roͤhren sind so abgedreht, daß sie genau in Loͤcher passen, welche zu deren Aufnahme in den Bloͤken BK angebracht sind. An jene Roͤhren, an denen die Feinmeißel befestigt sind, ist ein kurzer Hebel q geschirrt, dessen oberes Ende etwas gewoͤlbt und gezahnt ist; und uͤber diesem Hebel befindet sich eine horizontale Schraube r, die in die Zahne dieses Hebels q eingreift, so daß, wenn man mittelst eines Schraubenziehers auf den vierekigen Kopf s der Schraube r einwirkt, der Feinmeißel mittelst der Schraube, des Hebels und der Roͤhre mit groͤßter Genauigkeit der Oberflaͤche des zu behauenden Steines angepaßt werden kann. Da bei den Grobmeißeln keine so große Genauigkeit erforderlich ist, so sind diese auch nicht mit derlei Hebeln ausgestattet. G, in Fig. 3 ersichtlich, ist der Dekel fuͤr die Zapfen der Schraube r. An der vorderen Seite der senkrechten verschiebbaren Bloͤke m, m sind auf die aus Fig. 1 ersichtliche Weise zwei Leisten befestigt; auch sind in dieselben zwei Schrauben t und u eingesenkt, welche auf die weiter unten ausfuͤhrlicher anzudeutende Art und Weise den Bogen beschraͤnken, den die Bloͤke BK, BK bei den Bewegungen um die Zapfen h, h beschreiben. 3) Von den Traversirrahmen oder Wagen. L, L ist ein großer verschiebbarer Rahmen, in dessen Mitte die zum Behauen der Steine dienenden Instrumente befestigt sind, und der 6 Fuß Raum zur Bewegung hat: d.h. an jeder Seite der Stellung, in der man ihn abgebildet sieht, 3 Fuß. Dieser Rahmen ruht auf vier Raͤdern oder Reibungsrollen M, M, M, M, welche an den Wellen N, N, die sich in den Unterlagen O, O, O, O drehen, befestigt sind. P, P sind zwei Rollen, die sich an einer in den Pfosten G, G befestigten Achse umdrehen, und von denen die eine mit einem offenen, die andere hingegen mit einem gekreuzten Laufbande in Bewegung gesezt wird, so daß deren Bewegung nach entgegengesezten Richtungen Statt findet, und der Rahmen LL folglich eine Hin- und Herbewegung mitgetheilt erhaͤlt, Q ist eine zwischen den beiden Rollen PP befindliche Klauenbuͤchse, die mit dem Winkelhebel und der Kurbel R, R in Verbindung steht. Auf leztere wirken die aus den Seiten des Schiebrahmens L, L hervorragenden Zapfen oder Faͤnger S¹ und S², und zwar so, daß die Klauenbuͤchse abwechselnd mit der einen und mit der anderen Rolle in Beruͤhrung kommt. T ist ein an dem Ende der Welle der Rollen PP aufgezogenes Getrieb, und U ein Stirnrad, in welches dieses Getrieb eingreift. An der Welle V dieses lezteren befindet sich auch ein Getrieb, welches in den Abbildungen nicht sichtbar ist, und welches in die nach abwaͤrts stehenden Zaͤhne der verschiebbaren Zahnstange W, W eingreift. X, X, X, X sind die Unterlagen, auf denen sich diese Zahnstange schiebt. Y, Y ist ein starker, quer uͤber dem Ruͤken der Zahnstange W, W befestigter Balken, dessen Enden durch die Seiten des Schiebrahmens LL hinausragen. ZZ sind zwei Verbindungsstangen, die von den Enden des Balkens Y, Y an die Bloͤke laufen, in denen die Behauinstrumente befestigt sind. E ist ein Getrieb, welches in die an der unteren Seite des mittleren Laͤngenbalkens der Platform angebrachte Zahnstange f eingreift, und welches an dem einen Ende der Welle F befestigt ist. An dem entgegengesezten Ende dieser Welle befindet sich ein Sperrrad G, und auf dieses wirkt ein Sperrkegel und ein Winkelhebel HH, der an einer in den Pfosten ll ruhenden, nach der Quere laufenden Welle angebracht ist. I ist ein in der Seite des Schiebrahmens L befestigter Zapfen, der, wenn sich dieser Rahmen gegen die Seite Gz bewegt, auf den aufrechtstehenden Arm des Winkelhebels H trifft, und diesen in dieser Richtung nach Vorwaͤrts druͤkt. K ist ein Rad, welches, indem es vermittelst der Welle F, des Getriebes E und der Zahnstange f auf die Platform B wirkt, diese leztere ganz zuruͤkzieht, wenn saͤmmtliche Steine behauen worden, oder sie abermals wieder unter die Behauinstrumente zuruͤkbringt, wenn eine zweimalige Einwirkung derselben fuͤr noͤthig erachtet werden sollte. Die Art und Weise, auf welche diese Maschine arbeitet, bedarf nur einer kurzen Erlaͤuterung. Wenn naͤmlich die Platform mit Steinbloͤken gefuͤllt worden ist, so werden die senkrechten Bloͤke m, m so gestellt, daß die Grobmeißel jeden Stein, so wie er unter denselben durchgeht, so tief unter dessen Oberflaͤche anschlagen, daß sich große Stuͤke davon mit einem Male abloͤsen. Dabei versteht sich uͤbrigens von selbst, daß diese Tiefe immer nur eine solche seyn darf, daß die Linie des geringsten Widerstandes in der oberen Flaͤche des Steines ihr Ende findet, damit saͤmmtliche Abloͤsungen immer in dieser Richtung erfolgen. Sind die Meißel solcher Maßen gestellt, so wird der Schiebrahmen L, L, gegen Hx bewegt. Waͤhrend dieser Bewegung in dieser Richtung bewegt die verschiebbare Zahnstange W, W den Querbalken Y, Y in derselben Richtung, bis die Verbindungsstangen Z, Z die Bloͤke bis zur Schraube t heruͤbergezogen haben, wo dann die Grobmeißel i¹ und k¹ gegen den Stein wirken, und in dieser Wirkung so lange fortfahren, bis der hervorragende Zapfen oder Faͤnger S¹ mit dem Winkelhebel R in Beruͤhrung kommt, und die Klauenbuͤchse mit der anderen Rolle, die den Rahmen wieder nach Gz zuruͤkfuͤhrt, in Verbindung bringt. Zu gleicher Zeit fuͤhrt dann aber auch die verschiebbare Zahnstange W, W den Querbalken Y, Y so weit zuruͤk, daß die Verbindungsstangen Z, Z die Bloͤke gegen die Schraube u treiben, wo dann die Meißel i² und k² in Thaͤtigkeit kommen, und auch so lange in solcher bleiben, bis der Zapfen oder Faͤnger S² mit dem Winkelhebel in Beruͤhrung kommt, und die Bewegung abermals umkehrt. In dem Augenblike, in welchem diese leztere Umkehrung der Bewegung Statt findet, zieht auch der hervorstehende Zapfen I den aufrechten Arm des Winkelhebels HH heruͤber, so daß die Platform B mit den Steinen zum Behufe der naͤchsten Operation der Behauwerkzeuge vorwaͤrts geschafft wird. Der Sperrkegel und der Winkelhebel HH fallen jedoch in Folge ihrer eigenen Schwere in ihre fruͤhere Stellung zuruͤk, sobald sich der Zapfen I wieder von ihnen entfernt. Wenn die Grobmeißel zum ersten Mal uͤber den Stein gegangen sind, so lassen sie gewoͤhnlich kammartige Erhabenheiten auf denselben zuruͤk, die dann beim Zuruͤkkehren des Rahmens von den weiter hinten befindlichen Feinmeißeln weggeschafft werden. Dasselbe Verfahren wird so lange fortgesezt, bis die Steine vollkommen behauen sind. Bei der Abnahme der vollendeten Steine von der Platform geht keine Zeit verloren, indem die mit Beaufsichtigung der Maschine beauftragten Individuen an dem einen Ende die fertigen Steine abnehmen, waͤhrend an dem anderen Ende die Maschine noch arbeitet; und indem eine oder zwei Minuten hinreichen, um die Platform zuruͤkzubewegen. Der Rahmen LL bewegt sich gewoͤhnlich mit einer Geschwindigkeit von 30 Fuß in der Minute, und eine Steinmasse, welche die Platform von einem Ende zum anderen erfuͤllt, kann beilaͤufig in 45 Minuten vollends behauen werden. In dem Maaße als sich ein Meißel abnuͤzt, kann derselbe leicht wieder ausgebessert oder auch durch einen neuen ersezt werden, indem man zu diesem Behufe nur die Stellschrauben p, p nachzulassen braucht. Die vorzuͤglichste Einrichtung an diesem ganzen Apparate, eine Einrichtung, welche uns meisterhaft zu nennen scheint, besteht darin, daß die Grabmeißel, die den schwersten Theil der Arbeit zu verrichten haben, so gestellt werden koͤnnen, daß sie, waͤhrend die Steinbloͤke unter ihnen durchgehen, nicht auf deren Oberflaͤche, sondern in einer solchen Tiefe unter dieser an die Steinmasse anschlagen, daß hiedurch diese in großen Stuͤken abgeschlagen wird. Es verrichten auf diese Weise nicht nur zwei oder drei Meißel eben so viel, als deren eine groͤßere Anzahl zu leisten im Stande ist, sondern die Schlaͤge geschehen auch in solchen Zeitraͤumen, daß die Meißel nie so heiß und erweicht werden, daß sie ihre Haͤrtung verlieren koͤnntenAn einer anderen Maschine zum Behauen der Steine, auf welche gleichfalls vor Kurzem ein Patent ertheilt worden, und von der eine Zeit lang viel gesprochen wurde, konnte man nicht weniger als 30 bis 40 solcher Meißel, die schnell nach einander gegen den Stein schlugen, zaͤhlen.A. d. O.. Hierauf beruht auch die etwas paradoxe und doch vollkommen begruͤndete Behauptung, daß, je diker die Steinschichte, welche die Meißel abzuschlagen haben, um so groͤßer deren Wirksamkeit, und um so geringer die fuͤr sie daraus erwachsende Beschaͤdigung ist. Denn die Laͤnge der mit jedem Male abgeschlagenen Stuͤke wird immer mit der Tiefe der abzuhauenden Steinschichte im Verhaͤltnisse stehen; und ebendieß wird auch mit der den Meißeln gegoͤnnten Ruhezeit der Fall seyn. Die Abnuͤzung ist, wie die Erfahrung gezeigt haben soll, beim Abschlagen einer Steinschichte von 2 Zoll in der That auch nur halb so groß, als beim Abschlagen einer Steinschichte von einem halben Zoll. Eine andere sehr schaͤzbare, obschon dem Werthe nach untergeordnete Einrichtung des Apparates liegt in der sinnreichen Befestigungsmethode der Meißel, welche absolute Festigkeit waͤhrend der Arbeit, und Leichtigkeit der Abnahme zum Behufe der Ausbesserung oder Erneuerung in sich vereint. Der Ruͤkstoß, den die Meißel bei jedem Schlage erleiden, ist, wie versichert wird, so gering, daß er dem Auge kaum bemerklich ist. Eine weitere Folge der Gleichmaͤßigkeit der Kraft, womit auf die Meißel gewirkt wird, ist die, daß die Bearbeitung, welche die Steine durch die eben beschriebene Maschine erhalten, weit vollkommener ist, als man sie ihnen mit dem Hammer und Meißel zu geben im Stande ist. Die Oberflaͤche der mit der Hand behauenen Steine ist wegen der unvermeidbaren Ungleichheit der Kraft und der Richtung, die dem Meißel mitgetheilt wird, immer etwas rauh, und alle die hiedurch entstehenden Unebenheiten muͤssen erst beim Schleifen entfernt werden. Die mit der Maschine behauenen Steine hingegen sind so glatt, daß die Arbeit und die Kosten beim weiteren Glaͤtten hier um mehr als um die Haͤlfte geringer sind, als an den mit der Hand behauenen Steinen. Die Steine, zu deren Bearbeitung sich die Hunter'sche Maschine eignet, brauchen daher durchaus nicht kostbar und von großem Werthe zu seyn; sondern alle Steine, die in groͤßerer Menge vorkommen, und deren Werth erst durch ihre Herausfoͤrderung aus den Steinbruͤchen und ihre weitere Bearbeitung bedingt ist, koͤnnen mit Vortheil in derselben behandelt werden. Ganz besonders anwendbar haͤlt der Patenttraͤger die Maschine zum Behauen von Sand-, Quader- und Kalksteinen aller ArtDer Patenttraͤger macht sich anheischig jedem Steinbruchbesizer, der sich von der Anwendbarkeit der neuen Maschine auf die in seinem Bruche ausgebeuteten Steine uͤberzeugen will, einen ihm franco gelieferten Stein unentgeltlich zu behauen, und bei der Ablieferung des behauenen Steines genau anzugeben, wie viel Zeit dazu verwendet wurde, wie groß die Abnuͤzung an Werkzeugen war etc. Eben so macht er sich anheischig von zwei Steinbloͤken, die man ihm einsendet, um nach gewissen Mustern Vasen daraus zu drehen, den einen als Vase zuruͤkzustellen.A. d. O.. Die hiebei erforderliche Kraft und Geschwindigkeit ist je nach dem Grade der Haͤrte des Gesteines sehr verschieden. So laͤßt z.B. der Sandstein von Arbroath, welcher sehr dicht- und feinkoͤrnig ist, eine viel groͤßere Geschwindigkeit zu, als sie sich fuͤr die weicheren Sandsteinarten eignet; dafuͤr braucht aber die Kraft um eben so Vieles geringer zu seyn. Dagegen muͤßte fuͤr Steine, welche haͤrter sind als das Gestein von Arbroath, sowohl die Staͤrke der Maschine, als die Kraft der Dampfmaschine verhaͤltnißmaͤßig erhoͤht werden. Waͤhrend des zulezt abgelaufenen Sommers waren an den Steinbruͤchen von Leysmill 6 solche Maschinen, welche gegen 170,000 Fuß Pflastersteine behauten, in Thaͤtigkeit; sie wurden saͤmmtlich von einer Dampfmaschine von 6 Pferdekraͤften betrieben, welche jedoch uͤberdieß auch noch die Steine aus den Bruͤchen herauf, und die Abfaͤlle auf einer anderen schiefen Flaͤche hinweg schaffte. Da wir bereits fruͤher schon einen Auszug aus dem Berichte mittheilten, den die HH. Carmichael und Kerr von Dundee uͤber die Hunter'sche Maschine erstatteten, so entnehmen wir nachtraͤglich aus den Angaben des Hrn. Carnegie, des Eigenthuͤmers der Steinbruͤche von Arbroath, nur noch Folgendes. Die Kosten des Behauens eines Fußes Pflasterstein berechnen sich, mit Einschluß der Interessen des Capitales, der Unterhaltungskosten der Werkzeuge etc. auf 4/10 eines Penny. Wie hoch das Behauen einer gleichen Steinoberflaͤche mit der Hand zu stehen kaͤme, laͤßt sich nicht wohl genau berechnen; doch kann mit Gewißheit angenommen werden, daß hier die Kosten wenigstens um das Vierfache groͤßer sind, als bei dem Behauen mit der Maschine. Ein noch guͤnstigeres Verhaͤltniß fuͤr die Maschine wirft sich uͤbrigens beim Behauen groͤßerer Steinmassen, die schon vierekig gebrochen aus dem Steinbruche kommen, heraus. Gesezt z.B. ein solcher Stein von 12 Fuß Laͤnge 6 Fuß Breite und 8 1/2 Zoll Dike soll bis auf eine Dike von 7 Zoll zugehauen werden, so kann dieß mit der Maschine innerhalb 40 Minuten auf eine so vollkommene Weise geschehen, daß die 72 Fuß nur mehr eine Handarbeit von 9 Den. (27 kr.) erfordern, um ihnen eine vollkommene Glaͤtte zu geben. Die Arbeit der Maschine wird sich dabei nicht hoͤher berechnen, als auf 9 Den. (27 kr.), so daß mithin das Behauen eines Fußes nur auf 1/8 Penny zu stehen kaͤme. Da der Steinmez nun bei der viermaligen Operation, der er diese Steine unterwerfen muß, um ihnen dieselbe Vollendung zu geben, den Fuß bei dem geringsten Anschlage fuͤr nicht weniger dann 2 1/2 Den. liefern kann, so ergibt sich hier in diesem Falle zu Gunsten der Maschine ein Verhaͤltniß von 20 zu 1. In dem guͤnstigen Berichte, den eine von der Highland and Agricultural Society of Scotland abgesandte Commission erstattete, ist folgender, gleichfalls in hohem Grade fuͤr die Maschine sprechender Versuch angefuͤhrt. Es wurden zu gleicher Zeit drei rohe Pflastersteine von ungleicher Dike auf die Platform der Maschine gelegt; der erste derselben hatte 12 1/2 Quadr. Fuß, und mußte um 2 Zoll duͤnner gehauen werden; der zweite hatte 16 1/2 Quadr. Fuß, und mußte um 3/4 Zoll behauen werden; der dritte endlich hatte 18 Quadr. Fuß, und war um 1 1/4 Zoll duͤnner zu machen. Die ganze Arbeit war mit Einschluß der zum Stellen der Meißel noͤthigen Zeit in 30 Minuten vollendet, und kam Hrn. Carnegie auf 1 Schill. 7 Den. (57 kr.) zu stehen. Ein Steinmez in Arbroath, den man befragte, wie hoch dieselbe Arbeit von einem seiner Arbeiter vollbracht zu stehen kaͤme, erwiederte, daß ein guter Steinmez hiezu 5 1/2 Tag brauchte, und bei dem gegenwaͤrtigen Stande des Arbeitslohnes mit 15 Schill. 9 Den. (9 fl. 27 kr.) bezahlt werden muͤßte! Die weit allgemeinere und vortheilhaftere Verwendung zu Bauten, zur Pflasterung etc. etc., welche in Folge der Erfindung des Hrn. Hunter den behauenen Steinen wahrscheinlich und ohne Zweifel werden wird, erhellt hienach von selbst; und doch bleibt noch eine der vorzuͤglichsten Leistungen der neuen Maschine zu erwaͤhnen. Dieselbe dient naͤmlich nicht nur zum Behauen von Steinbloͤken, sondern man kann mit Huͤlfe einer mit ihr in Verbindung gebrachten Drehebank auch Steine abdrehen, durchbohren, aushoͤhlen etc. Saͤulen, Vasen, Steinunterlagen fuͤr Eisenbahnen und viele andere Dinge lassen sich mit ihr mit einer Wohlfeilheit, Genauigkeit und Geschwindigkeit erzeugen, die mit der Handarbeit ganz unerreichbar ist. Als Beweis hiefuͤr fuͤhren wir nur an, daß Hr. Carnegie bei einer der lezten Versammlungen des Institute of British Architects eine Vase von 20 Zoll Hoͤhe und 18 Zoll Muͤndung vorstellte, welche im Laufe eines einzigen Tages aus einem Steinbloke gedreht worden ist. Hr. Hunter versprach uͤbrigens diesen Winter noch Vasen von 4 Fuß Hoͤhe nach dem reinsten antiken Geschmake aus Steinbloͤken zu drehen, so daß nur mehr die Verzierungen daran ausgemeißelt zu werden brauchen! Die Leichtigkeit, womit Steine mit Huͤlfe der Maschine gebohrt werden koͤnnen, gibt uns ein Correspondent folgender Maßen an: „Durch ein Stuͤk harten Gesteines von 5 1/2 Zoll Dike ward in 2 1/2 Minute ein Loch von 1 3/4 Zoll im Durchmesser gebohrt, und der Bohrer schien gleichsam in Holz zu laufen.“

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