Titel: | Verbesserter Sicherheitshemmschuh, worauf sich William Simpson, Schmied von Eresham in der Grafschaft Worcester, am 9. Mai 1835 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 59, Jahrgang 1836, Nr. LIII., S. 333 |
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LIII.
Verbesserter Sicherheitshemmschuh, worauf sich
William Simpson, Schmied
von Eresham in der Grafschaft Worcester, am 9. Mai
1835 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Dec. 1835, S.
205.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Simpson's verbesserter Sicherheitshemmschuh.
Fig. 38 zeigt
den fraglichen Hemmschuh in seiner ganzen Vollkommenheit von der Seite gesehen. a ist die Achse des Wagens; b,
c ein Krummhebel, welcher an der Achse aufgehaͤngt ist, und sich an
einem an der Achse befestigten Gelenke gleichsam wie um seinen Stuͤzpunkt
bewegt. An dem unteren Ende des Armes b dieses Hebels
ist der Hemmschuh angebracht, waͤhrend das Ende c
mit einer Kette oder einem Riemen an die excentrische Rolle g, an deren Spindel oder Achse eine aͤhnliche Rolle h befestigt ist, emporgezogen wird. An dieser Rolle h ist das Ende einer anderen Kette oder eines Riemens
festgemacht, der uͤber und unter den beiden Leitungsrollen i
und j weg in gehoͤriger Richtung an die Trommel k laͤuft, die an einer Stelle angebracht seyn
muß, welche fuͤr die mit Beaufsichtigung des Wagens beauftragte Person am
bequemsten gelegen ist. l ist ein Pedal oder Trethebel,
der mit einem an der Trommel k befindlichen Sperrkegel
in Verbindung steht, m ist eine Feder von solcher Kraft,
daß sie den Arm c niederdruͤken, und dem Gewichte
des Armes b sowohl als des Hemmschuhes d das Gleichgewicht halten kann, sobald dieser sich
außer Thaͤtigkeit befindet, f ist ein
Fuͤhrer fuͤr den Arm c des Hebels. Damit
der Hebel b allen zufaͤlligen seitlichen
Erschuͤtterungen zu widerstehen im Stande ist, ist an dessen unterem Theile
eine Stange angebracht, welche an dem unteren Ende durch ein Gefuͤge mit der
Achse in Verbindung steht, so daß sie sich frei mit dem Arme K bewegen kann.
Das Spiel dieses Hemmschuhes geht auf folgende Weise von Statten. Wenn der Fuß auf
das Pedal l gesezt wird, so kommt das Sperrrad in
Thaͤtigkeit, und indem die Kette oder der Riemen um die Trommel k gewunden wird, wird das Ende c des Hebels b, c emporgezogen, so daß der Arm
b dann je nach der Kraft, die zur Erzeugung des
erforderlichen Widerstandes angewendet wird, in eine mehr senkrechte Stellung
gelangt. Die Folge hievon ist, daß die Achse a sammt dem
Rade etwas emporgehoben wird, und der Hemmschuh d
dafuͤr zur Hemmung der Bewegung des Wagens in Thaͤtigkeit kommt. So
wie man hingegen den Fuß wieder von dem Pedale entfernt, treibt die Feder m den Hebel und den Hemmschuh wieder in die
fruͤhere, durch Punkte angedeutete Stellung zuruͤk.
Der Hemmschuh a muß, wie der Patenttraͤger
bemerkt, zum Abnehmen eingerichtet seyn, damit er im Falle der Abnuͤzung
ausgebessert, oder je nach dem Zustande der Straße durch einen ande_ ren ersezt
werden kann. So duͤrfte es z.B. im Winter zur Erhoͤhung seiner Wirkung
gut seyn, ihn an seiner unteren Flaͤche mit Hervorragungen oder Zapfen
auszustatten. Auf Eisenbahnen oder uͤberhaupt in solchen Faͤllen, wo
die Geschwindigkeit des Wagens groß ist, haͤlt es der Patenttraͤger
fuͤr besser, an jeder Seite des Wagens einen Hemmschuh anzubringen.