Titel: Verbesserungen an den Spann- oder Strekmaschinen für verschiedene Gewebe, worauf sich Samuel Morand, Kaufmann in Manchester in der Grafschaft Lancaster, am 12. April 1834 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 60, Jahrgang 1836, Nr. VII., S. 21
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VII. Verbesserungen an den Spann- oder Strekmaschinen fuͤr verschiedene Gewebe, worauf sich Samuel Morand, Kaufmann in Manchester in der Grafschaft Lancaster, am 12. April 1834 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. December 1855, S. 227. Mit Abbildungen auf Tab. I. Verbesserte Spann- oder Strekmaschinen fuͤr verschiedene Gewebe. Gegenwaͤrtige Erfindung ist in der Hauptsache eine Verbesserung der Maschine, auf welche der Patenttraͤger schon im Jahre 1831 ein Patent nahm, und welche man der groͤßeren Deutlichkeit wegen mit der hier folgenden Beschreibung der neueren Maschine vergleichen mag.Wir haben dieses Patent in unserem Journale Bd. XLIV. S. 328 bekannt gemacht.A. d. R. Fig. 1 gibt einen horizontalen Grundriß der Maschine, in welchem ein Stuͤk Zeug als durch die Maschine laufend dargestellt ist. Die punktirten Linien bezeichnen jene Gegenstaͤnde, welche in dieser Figur nicht wohl sichtlich seyn koͤnnen. Fig. 2 gibt einen Laͤngenaufriß dieser Maschine mit gewissen dazu gehoͤrigen Theilen, welche aus mehreren Cylindern und Walzen, die die auszuspannenden Zeuge an die Spannketten fuͤhren, und auch aus einem Trokenapparate bestehen. Fig. 3 ist ein Queraufriß derselben Maschine, woraus man die Stellungen der Kettenschienen und Stellschrauben, so wie auch die Feuerzuͤge des Trokenapparates ersieht. Fig. 4 ist ein horizontaler Grundriß der Hauptbestandtheile jenes Theiles der Maschine, bei welchem der auszuspannende Zeug in die Maschine gebracht wird, so wie auch jenes Theiles, laͤngs welchem die Spannung progressiv fortschreitend allmaͤhlich vermehrt wird. Um die Zeichnungen nicht verworren zu machen, und damit auch mehrere der unter einander liegenden Theile sichtbar werden, sind einige Theile des Apparates als abgebrochen und andere bloß durch punktirte Linien dargestellt. An allen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde. Die Maschine, um welche es sich hier handelt, ist in einem feuerfesten Gebaͤude untergebracht, dessen aͤußere Mauern hier mit A bezeichnet sind. B ist der Boden des Erdgeschosses und C der Boden des ersten Stokwerkes, in welchem sich die Maschine befindet D ist der Boden des zweiten Stokwerkes. E, E sind Zwischenwaͤnde, welche gemeinschaftlich mit den Boͤden C und D, so wie auch mit den aͤußeren Mauern die Trokenstube bilden, in welcher der Zeug auf seinem Durchgange durch die Maschine getroknet wird. G stellt einen Ofen vor, der zur Heizung der Trokenstube dient, und welcher mit dem der Laͤnge nach durch die Maschine laufenden Feuerzuge H communicirt; lezterer tritt durch den in dem Boden des ersten Stokwerkes befindlichen Feuerzug I, so wie auch durch den Rauchfang J aus, den man in Fig. 1 im Durchschnitte sieht. K, Fig. 2, ist ein in dem Mauerwerke des Ofens G angebrachter Feuerzug, in den die aͤußere atmosphaͤrische Luft durch die Oeffnung L dringt. Die auf ihrem Durchgange durch den Feuerzug K erhizte Luft geht dann in den Feuerzug M uͤber, welcher von dem Feuerzuge H getrennt unter diesem angebracht ist. Der Feuerzug M wird durch die Roͤhren N, welche atmosphaͤrische Luft aufnehmen und durch den oberen Theil des Ofens in den Feuerzug M fuͤhren, mit erhizter Luft versehen. Die solcher Maßen in M gesammelte erhizte Luft steigt durch gußeiserne Roͤhren O, deren Stellung in Fig. 1 durch punktirte Parallelogramme angedeutet ist, und welche man in Fig. 2 in senkrechtem Durchschnitte sieht, empor, um durch sie in den oberen Feuerzug P zu gelangen, welcher durch die Dampfroͤhre Q auch noch einen Dampfstrom zugefuͤhrt erhaͤlt. Der Dekel des Feuerzuges P besteht gegenwaͤrtig aus zusammengefuͤgten Platten Eisenblech R, und in diesen sind dicht an einander viele kleine Loͤcher angebracht, durch die die erhizte Luft mit dem Dampfe an die untere Flaͤche des durch die Maschine laufenden Zeuges gelangt. Einige dieser Loͤcher sieht man bei S, Fig. 1, in dem Dekel R angebracht. T sind die Seiten und T' die Enden des Maschinengestelles, welches die bereits beschriebenen Feuerzuͤge umgibt; und an diesen Waͤnden T sind die eisernen Platten, so wie auch die uͤbrigen, zu den Feuerzuͤgen gehoͤrigen metallenen Apparate auf gewoͤhnliche Weise mit Bolzen und hervorstehenden Randstuͤten befestigt. Eben so sind an den Waͤnden T aͤußerlich die verschiedenen Piedestale U festgemacht, auf denen die verschiedenen recht- und linkhandigen Schrauben V, X, Y, Z, so wie auch die Treibwelle a ruhen, die ihre Bewegung durch Winkelraͤder oder auf irgend andere geeignete Weise von einer Dampfmaschine oder einer anderen Triebkraft her mitgetheilt erhalten. Innerhalb des erwaͤhnten Rahmens T, an dessen Ende der Zeug in die Maschine gelangt, befindet sich ein kleinerer Rahmen l, der von Zapfen getragen wird, welche sich in Buͤchsen, die au den Seiten T festgemacht sind, schieben. An dem kleineren Rahmen l sind mehrere kleine eiserne Walzen aufgezogen; auch kann derselbe mittelst des Getriebes m und der Zahnstange n, welche man in Fig. 4 sieht, und die durch einen kreisbogenartig gebildeten Griff r in Bewegung gesezt wird, in einer Ausdehnung von beilaͤufig zwei Zoll nach der Quere hin und her bewegt werden. An dem anderen Ende der Maschine ist an dem Rahmen T eine Streichwalze q aufgezogen, welche mit solchen Karden bedekt ist, wie man sich ihrer gewoͤhnlich zum Kardaͤtschen der Baumwolle bedient, und die mittelst eines Laufbandes ohne Ende von der Treibwelle a her in Bewegung gesezt wird. Die Streichwalze q kann in ihren Fuͤhrern emporgehoben oder herabgesenkt werden, je nachdem es eben erforderlich ist, um den Zeug gehoͤrig von den Stiften der Spannketten abzustreifen. Unter dieser Streichwalze q ist eine zweite und kleinere Streichwalze r aus Holz, Zinn oder irgend einem anderen Materiale angebracht, die durch ein entsprechendes Raͤderwerk weit schneller ungetrieben wird, als die Streichwalze q. v ist eine lange schmiedeiserne Spindel, welche in Klammern und Zapfen in einem der Rahmen T ruht; sie erhaͤlt ihre Bewegung durch ein an dem Ende der Treibwelle a befestigtes Winkelrad w, indem dieses in zwei entsprechende Winkelraͤder x und y so eingreift, daß die Spindel v mittelst dieser beiden lezteren Winkelraͤder und mittelst der doppelten Klauenbuͤchse z nach der einen oder der anderen Richtung umgedreht werden kann. Die Aufgabe dieser mit einer Doppelbewegung ausgestatteten Spindel ist: mittelst vier Paaren Winkelraͤder die recht- und linkhandigen Schrauben V, X, Y entweder nach Rechts oder nach Links zu bewegen, und mittelst Stirnraͤdern die recht- und linkhandige Schraube Z so zu treiben, daß die Buͤchsen oder Schraubenmuttern C, C sich dem Mittelpunkte der Maschine naͤhern oder sich davon entfernen. Von den Stirnraͤdern ist das eine an dem Ende der Schraube Y und das andere an dem Ende der Schraube Z befestigt. 8 ist ein Schienenpaar, welches von den erwaͤhnten Schraubenmuttern gefuͤhrt wird, und welches sich von der Treibwelle a an die recht- und linkhandige Schraube Z erstrekt, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist. Die inneren Seiten und Oberflaͤchen dieser Schienen sind vollkommen glatt und eben, damit, wenn sich die Maschine in Thaͤtigkeit befindet, die sogleich zu beschreibende Kette frei daruͤber hinweggleiten kann. Die Schraubenmuttern und die Art und Weise, auf welche die Schienen daran festgemacht sind, ersieht man aus Fig. 3. Jede der Schienen hat zwei Gefuͤge oder Gewinde, welche mit 9 und 10 bezeichnet sind; und mittelst eines elliptischen, in dem Mittelstuͤke eines jeden Gefuͤges angebrachten Loches kann an jeder Schiene der zwischen den erwaͤhnten Gefuͤgen befindliche Theil aus der geraden Linie gebracht werden, so daß er mit den uͤbrigen Theilen der Schiene Winkel bildet. Das Ende einer jeden Schiene ist buͤchsenfoͤrmig gebildet, damit es die Treibrolle 13 aufnehmen kann, und damit sich die von lezterer gefuͤhrte Kette darin umdrehen kann. Die zwischen dem Gefuͤge 9 und der Treibwelle a befindlichen Theile sind gleichfalls parallel mit einander angebracht. 12 sind zwei an der Treibwelle a aufgezogene Rollen, welche zum Treiben der endlosen Ketten dienen. Die Treibwelle selbst ist glatt, und von dem einen Ende zum anderen parallel; an der Seite derselben ist ein kleiner staͤhlerner Schluͤssel oder Ueberschlag so eingelassen, daß er beilaͤufig um 1/4 Zoll aus derselben hervorragt, damit die an der Seite der Welle befindlichen Rollen mittelst der an dem Ende einer jeden Schiene angebrachten Gabel frei nach der Laͤngenrichtung der Welle verschoben werden koͤnnen. Die Rollen 12 werden, wenn sich die Welle in Thaͤtigkeit befindet, durch den staͤhlernen Schluͤssel oder Ueberschlag mit herum gefuͤhrt. Die Form der Kettenrollen ist aus Fig. 5 und 6 ersichtlich: erstere Figur zeigt eine dieser Rollen mit der Welle a von der Seite, so wie auch den Schluͤssel im Durchschnitte; leztere gibt eine Ansicht derselben von der Kante, wobei ein Stuͤk des oberen Theiles als weggeschnitten gedacht ist. In den Umfang des Rades sind Loͤcher eingesenkt, und diese dienen zur Aufnahme der unteren Hervorragungen an den Gliedern der endlosen Kette, damit die Kette auf diese Weise umgetrieben wird. An dem entgegengesezten Ende der Maschine befinden sich entsprechende Rollen 13, welche den Rollen 12 an Form und Groͤße gleichkommen. Diese drehen sich an den Schraubenbuͤchsen oder Schraubenmuttern 7, die an der recht- und linkhandigen Schraube Z angebracht sind, und erhalten demnach mit diesen Schraubenbuͤchsen eine Traversir- oder Querbewegung, sobald leztere Schraube in Bewegung gesezt wird. Die Schraubengaͤnge der Schraube Z sind in einer den Schraubengaͤngen der Schraube Y entgegengesezten Richtung geschnitten; so daß, obschon sich die Schraube Y in einer der Schraube Z entgegengesezten Richtung umdreht, doch die an diesen beiden Schrauben befindlichen Schraubenmuttern sich nach einer und derselben Richtung vor- oder ruͤkwaͤrts bewegen. Und da die Schrauben Y und Z von gleicher Groͤße sind, so werden die Schraubenmuttern an der Schraube Y mit derselben Geschwindigkeit, wie jene an der Schraube Z traversiren; und folglich werden auch beide Schraubenmuttern mit einander parallel bleiben. Ueber jedes der Kettenrollenpaare 12 und 13, und in den Austiefungen der Schienen 8 laufen die endlosen Spannketten, welche umgetrieben werden sobald die Maschine in Thaͤtigkeit kommt. Einen Theil der Kette ersteht man in Fig. 7, 8 und 9, und zwar in Fig. 7 im Seitenaufrisse; in Fig. 8 im Querdurchschnitte, und in Fig. 9 in einer horizontalen Ansicht. Die Kette selbst besteht aus kurzen Gliedern aus Gußeisen oder aus einem anderen entsprechenden Metalle, deren Form aus den Figuren erhellt. Die Zapfen, durch welche die Glieder mit einander verbunden sind, sind fest eingepaßt und in die aͤußeren Gelenke der Glieder genietet; damit sie jedoch in das mittlere Gelenk der entsprechenden Glieder lose passen, ist diesen Gelenken etwas Spielraum in ihren Gefuͤgen gelassen, damit die Kette, wenn sie zusammengefuͤgt ist, auch nach der Seite eine solche Biegsamkeit bekommt, daß sie nicht beschaͤdigt werden kann, wenn sie uͤber die Winkel zu laufen hat, welche die Schienen an den Gefuͤgen 9 und 10 zu Zeiten bilden. An der unteren Seite eines jeden zweiten Kettengliedes befindet sich ein Vorsprung oder Zapfen, der laͤngs der Austiefung der Kettenschiene laͤuft. An die obere Seite der Glieder der Kette sind Messingplatten geschraubt, welche man aus Fig. 9 ersieht, und in diese Platten sind staͤhlerne oder eiserne Zapfen oder Stifte eingetrieben, welche so weit daraus hervorragen, als es der Dike und der Qualitaͤt des Fabrikates, welches in der Maschine ausgespannt werden soll, entspricht. Die Stifte sind etwas weniges nach Auswaͤrts gerichtet, damit sie den Zeug um so besser erfassen und festhalten. Nach der Erfahrung des Patenttraͤgers ist es am besten, wenn die Stifte beilaͤufig um 1/8 Zoll uͤber die Oberflaͤche der Messingplatte hinausragen. Die Ketten gehen im Laufe ihrer Bewegung uͤber die Treibrollen 12 an die untere Seite derselben Rollen; dann vorwaͤrts und uͤber die Fuͤhrrollen, von denen man bei 16 eine ersieht, und welche ausgekehlt sind, damit die Ketten ohne Beschaͤdigung der Stifte uͤber dieselben laufen koͤnnen; hierauf vorwaͤrts und unter die Binderollen, von welchen eine mit 19 bezeichnet ist, und deren Umfang zur Aufnahme der Kettenzapfen ausgekehlt ist. Die Bindungsrollen koͤnnen mit Gewichten so herabgedruͤkt werden, daß dadurch die Spannung der Ketten regulirt wird. Um die endlosen Ketten bei ihrer Ruͤkkehr von der unteren Seite der Treibrollen 12 an die Fuͤhrrollen 16 zu schuͤzen, sind an den oberen Schienen 8 mittelst duͤnner Streifen Reifeisen 18 leichte Schienenbahnen 17 aufgehaͤngt. Ueber den beiden Schienen sind die zwei Stechrollen 31, 32 befestigt, und mit diesen werden die Sahlbaͤnder des Zeuges auf die Stifte der endlosen Kette herabgedruͤkt und daran festgemacht. Der Umfang dieser Rollen besteht aus Borsten, die in einen metallenen Reif eingesezt sind; an beiden Seiten dieses Reifes sind Messingplatten angebracht, und auf diese Weise entsteht eine mittelmaͤßig dichte Buͤrste, womit der Zeug auf die Stifte der Kette getrieben wird. Die Rolle 31 ist an einer von einem Schieberrahmen getragenen Welle aufgezogen, so daß die Rolle emporsteigen kann, wenn der Zeug durch Zusammenlegen der beiden Enden verdoppelt wird, oder wenn es aus irgend einem anderen Grunde nothwendig seyn sollte. An dem Ende der Welle, an der sich die erwaͤhnte Rolle umdreht- ist auch eine Stellschraube angebracht, wodurch der Umfang dieser Rolle genau senkrecht uͤber den Stiften gestellt werden kann. Um die Oeffnungen, welche in den Zwischenwaͤnden E und F angebracht sind, damit die Schienen 8 je nach der Breite des auszuspannenden Zeuges mehr oder minder weit von einander entfernt werden koͤnnen, so viel als moͤglich zu verschließen, sind an den flachen Theilen der Schienen, so wie auch an den Seiten eines Rahmens, der in die erwaͤhnte Oeffnung in den Zwischenwaͤnden paßt, eiserne Laden angebracht, welche sich auf- und zusammenfalten lassen. Die Fluͤgel 52, welche sich außen an den entsprechenden Schienen befinden, sind geoͤffnet; die zwischen den Schienen befindlichen Fluͤgel 53 hingegen sind geschlossen. Wenn daher die Schienen weiter von einander entfernt werden, so werden die inneren Ladenfluͤgel mehr ausgefaltet und die aͤußeren mehr zusammengefaltet und umgekehrt. Unmittelbar uͤber den Oeffnungen fuͤr diese Laden befinden sich die Fenster des Ofens. Die Dampfcylinder 20 koͤnnen durch Dampf oder auch auf andere Weise geheizt werden, indem dieß nicht mit zu der Erfindung gehoͤrt; uͤber diese Cylinder laͤuft der Zeug auf seinem Wege zur Spann- oder Strekmaschine. Die Cylinder befinden sich in einem Rahmen 21, der mittelst der Kurbel 22, einem Paare kleiner Winkelraͤder, welche eine kurze Schraube in Bewegung sezen, und der ausgekehlten glatten Rollen 25, welche in der kurzen Bahn 26 laufen, nach Rechts oder Links von der oberhalb befindlichen Maschine bewegt oder traversirt werden kann. 27 ist eine kleine mit Karden besezte Walze, uͤber welche der Zeug laͤuft, und durch die ihm auf seinem Wege zu den Dampfcylindern und der Maschine die gehoͤrige Spannung mitgetheilt wird. 28 ist eine kleine Walze, welche den Zeug von den Dampfcylindern her durch die laͤngliche, in dem Boden des ersten Stokwerkes angebrachte Oeffnung fuͤhrt. Um nun mit dieser Maschine zu arbeiten, muß, wenn der Zeug z.B. 26 Zoll breit ist und um 4 Zoll weiter ausgespannt werden soll, die Entfernung zwischen den parallelen Theilen der Schienen und Ketten, mit Einschluß jenes Theiles, der sich zwischen den Treibrollen 12 und den Gelenken 9 befindet, so gestellt werden, daß quer durch die Maschine von einer zur anderen Außenseite der Kettenstifte ein Raum von 29 3/4 Zoll entsteht. Dann wird der kurze parallele Theil der Schienen und Ketten, welcher sich zwischen den Gelenken 10 befindet, an den Enden 11 der Schienen auf eine solche Weite gestellt, daß der Raum von einer Außenseite der Stifte zur entgegengesezten um beilaͤufig 1/4 Zoll geringer ist, als die Breite des Fabrikates in unausgespanntem Zustande betraͤgt. Folglich wird der zwischen den Gefuͤgen 9 und 10 befindliche Theil der Schienen nicht parallel laufen, sondern so divergiren, daß von dem kurzen zu dem langen parallelen Schienenstuͤke eine regelmaͤßige Zunahme der Weite Statt findet. In diesem Zustande ist dann die Maschine zur Aufnahme des Zeuges bereit. Der Zeug, welcher ausgespannt werden soll, muß sich in feuchtem Zustande befinden; wenn er eben gesteift worden, oder wenn er eine andere Operation, bei der er durch und durch naß gewesen ist, erlitten, so duͤrfte er eben so viele Feuchtigkeit enthalten, als zum Ausspannen noͤthig ist; waͤre dieß nicht der Fall, so muͤßte er mit Wasser oder Dampf befeuchtet werden. Der Zeug wird dann auf die unter den Dampfcylindern 20 befindliche Platform 30 gebracht, hierauf in der Richtung der Pfeile Fig. 2 uͤber die Kardenwalze 27 gezogen, dann abwechselnd uͤber und unter den Dampfcylindern 20 und unter der Fuͤhrwalze 28 weggefuͤhrt, wo er dann durch die Laͤngenspalte 29 in dem Boden des ersten Stokwerkes geht, und abwechselnd uͤber und unter den kleinen von dem Rahmen l getragenen Walzen durchgefuͤhrt wird. Wenn der Zeug bis dahin gelangt ist, so uͤbernimmt ihn ein Arbeiter, der die Sahlbaͤnder flach und eben auf die Enden der Schienen bei 11 und da unter die Stechrollen 31 legt, wo die Ketten mit ihren Stiften bei ihren Umdrehungen zuerst uͤber den Schienen erscheinen. Der Zeug wird hiebei durch den Druk der buͤrstenfoͤrmigen, kreisenden Stechrollen 31 an den Stiften befestigt, und dann von den Ketten unter die weiteren Stechrollen 32 gefuͤhrt, welche den Zeug noch mehr an den Stiften festmachen. An diesem Punkte angelangt beginnt, die Ausspannung des Zeuges, um dann von hier aus bis zu dem Gefuͤge 9, wo die Schienen zu divergiren aufhoͤren, und wo mithin keine staͤrkere Ausspannung mehr Statt finden kann, allmaͤhlich mehr und mehr zuzunehmen. Hierauf wird der Zeug laͤngs der uͤbrigen parallelen Theile der Schienen fortgefuͤhrt, und dabei durch irgend eine der gewoͤhnlichen Anwendungen von Waͤrme getroknet. Die Anwendung der Hize selbst bildet uͤbrigens keinen Theil gegenwaͤrtiger Erfindung. Ist der Zeug an dem Ende der Maschine, d.h. da angelangt, wo sich die Ketten uͤber die Treibrollen 12 nach Abwaͤrts bewegen, so wird er mittelst der Streichwalze q von den Stiften der Ketten abgestrichen. Damit der abgestrichene Zeug jedoch nicht an den Karden haͤngen bleibt, und von diesen nicht allenfalls weiter fortgefuͤhrt wird, als es zwekgemaͤß ist, so bewegt sich hinter dem Zeuge die zweite kleinere Streichwalze r mit groͤßerer Geschwindigkeit, worauf der Zeug dann durch eine Laͤngenspalte 38 wieder in das untere Stokwerk hinab auf einen Tisch gelangt, auf dem er je nach Umstaͤnden zusammengelegt oder aufgerollt wird. Waͤhrend die Maschine in Gang ist, sorgt ein vorne an der Maschine aufgestellter Arbeiter dafuͤr, daß der herbeigelangende Zeug immer gehoͤrig den Stiften der Ketten dargeboten wird. Findet er, daß die kurzen parallelen Theile zwischen den Gefuͤgen 10 und den Enden 11 zu weit oder zu eng gestellt worden sind, so regulirt er dieselben mir Huͤlfe der recht- und linkhandigen Schrauben Y und Z, indem diese Schrauben unabhaͤngig von den Vorrichtungen, womit sie durch die Welle v in Bewegung gesezt werden, auch von dem Arbeiter umgedreht werden koͤnnen. Zuerst wird hier naͤmlich bis Verbindung zwischen der Welle v und der Schraube Y aufgehoben, indem man die Verkuppelung der Klauenbuͤchse mit dem anliegenden Rade an der Welle v aufhebt, so daß die Schrauben Y und Z dann folgender Maßen in Bewegung gesezt werden koͤnnen. 37 ist einer von zwei Tretschaͤmeln, dergleichen an jeder Seite der Maschine einer an den Zapfen aufgezogen ist, welche man in Fig. 4 bei 40 und 40 a ersieht. Die zu dem Tretschaͤmel 37 gehoͤrigen Zapfen sind auf aͤhnliche Weise an der entgegengesezten Seite der Maschine angebracht. An dem Hinteren Ende eines jeden Tretschaͤmels und unmittelbar unter dem Mittelpunkte der Schraube Y ist ein Ende von Verbindungsstangen mit Gefuͤgen an den aͤußeren Enden der Hebel 41 und 42, Fig. 4 festgemacht. Diese Hebel reiten frei auf den Naben der Flugraͤder 43 und 44, welche an der Schraube Y festgemacht sind. An den Naben dieser Flugraͤder sind die Sperrraͤder 45 und 46 befestigt; und mit den Einschnitten dieser Sperrraͤder correspondirend ist an dem aͤußeren Ende eines jeden der Hebel 41 und 42 zugleich mit dem oberen Ende der bereits erwaͤhnten Verbindungsstangen ein Sperrkegel befestigt, so daß, wenn das vordere Ende des einen oder des anderen Tretschaͤmels durch den Fuß des Arbeiters niedergedruͤkt wird, die Schraube Y in Bewegung geraͤth. Will man nicht mit dem Fuße auf den Tretschaͤmel treten, so kann man denselben Zwek auch dadurch erreichen, daß man das eine oder das andere der beiden Flugraͤder 43, 44 mit der Hand umdreht. Im Falle der in die Maschine gebrachte Zeug zu weit nach Rechts oder nach Links von dem Mittelpunkte der Maschine gelangte, bewegt der mit der Aufsicht der Maschine beauftragte Arbeiter den Zeug nicht auf der Platform, sondern er bewegt mittelst der Kurbel 22 und dem damit verbundenen Traversirmechanismus den Rahmen 21, je nachdem es die Umstaͤnde erfordern, mehr nach Links oder Rechts, so daß folglich hiemit die Stellung dieses Rahmens und also auch jene der Platform 30 und des darauf befindlichen Zeuges so regulirt wird, wie es noͤthig ist, damit der Zeug eben auf die Schienen gelangt. Sollte jedoch bei dem Uebergange des Zeuges von den kleinen Walzen in dem Rahmen l an die Schienen noch eine kleine Unregelmaͤßigkeit in der Richtung eines und desselben Stuͤkes Zeug bleiben, so bewegt der Arbeiter zur Verhuͤtung des Nichttreffens der Sahlleisten auf die Stifte mittelst der Kurbel n' und der Querbewegung des Rahmens, in welchem sich die kleinen Walzen befinden, diese Walzen mit sammt dem darauf befindlichen Zeuge, je nachdem es die Umstaͤnde erfordern, so weit nach Rechts oder nach Links, bis der Zeug durch die Regulirung der Dampfcylinder und der kleinen Walzen die gehoͤrige Richtung bekommt. Außer den beiden Schienenbahnen mit den dazu gehoͤrigen Ketten kann man, wo man es fuͤr geeignet findet, und wo der Zeug keinen Schaden dadurch erleidet, laͤngs der Mitte der Maschine auch noch eine dritte Schienenbahn mit einer dazu gehoͤrigen Kette 56 anbringen. In diesem Falle muͤßte jedoch auch diese Schienenbahn mit Stechrollen, die uͤber der Schiene in geeigneten Zapfenlagern angebracht waͤren, ausgestattet seyn. Die Proportionen und das Material der einzelnen Theile der Maschine koͤnnen nach dem Belieben des Fabrikanten und je nach dem Fabrikate, wofuͤr die Maschine hauptsaͤchlich bestimmt ist, verschieden abgeaͤndert werden. Der Patenttraͤger erklaͤrt am Schlusse, daß er weder die Feuerzuͤge, noch den Ofen, noch den Trokenapparat als zu seiner Erfindung gehoͤrig betrachte; und daß ebendieß auch von jenen Theilen gilt, welche nach einer Vergleichung mit seinem fruͤheren Patente vom Jahre 1831 bereits in diesem enthalten sind.

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Tafel Tab.
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