Titel: Verbesserungen an den Regen- und Sonnenschirmen, worauf sich Joseph Barker, Gentleman von Southampton-Street, Camberwell, Grafschaft Surrey, am 25. März 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 60, Jahrgang 1836, Nr. XXII., S. 95
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XXII. Verbesserungen an den Regen- und Sonnenschirmen, worauf sich Joseph Barker, Gentleman von Southampton-Street, Camberwell, Grafschaft Surrey, am 25. Maͤrz 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Januar 1836, S. 271. Mit Abbildungen auf Tab. II. Barker's verbesserte Regen- und Sonnenschirme. Der erste Zwek gegenwaͤrtiger Verbesserungen an den Regen- und Sonnenschirmen besteht darin, daß ich innen die zum Ausspannen dienenden kleinen Stangen beseitige, damit diese Vorrichtungen mehr Schuz gegen Regen und Sonne gewaͤhren, als es gewoͤhnlich der Fall ist. Die zweite Aufgabe, die ich mir sezte, war: das Oeffnen und Schließen der Schirme so zu bewerkstelligen, daß es leichter und schneller geschehen kann, als gewoͤhnlich. Durch Beseitigung der Spannstangen ist man im Stande die Schirme dichter an den Kopf zu bringen, ohne daß man befuͤrchten muß, mit dem Hute oder der sonstigen Kopfbedekung bestaͤndig gegen diese Stangen zu stoßen. Das Oeffnen oder Schließen meiner Regen- und Sonnenschirme geschieht entweder mittelst einer Schraube, oder durch eine Verbindung einer Schraube mit einem Schieber, oder durch eine Zahnstange und ein Getrieb, welches in oder zunaͤchst an dem Griffe des Schirmes angebracht ist, indem diese Apparate auf eine Stange oder eine Roͤhre wirken, die sich von diesen Vorrichtungen aus innerhalb des Rohres oder der Roͤhre, die den Stiel des Schirmes bildet, bis an das obere Ende empor erstrekt, und daselbst mit einer Art von Hut, an welchem die Ausspanner befestigt sind, in Verbindung steht. Die Schirme lassen sich auf diese Weise mit groͤßter Leichtigkeit und Geschwindigkeit oͤffnen und schließen; und wenn sie geschlossen sind, so werden die Staͤbchen gehindert wieder aus einander zu treten, indem der Hut, an welchem die Ausspanner befestigt sind, uͤber die Schultern, die an den metallenen Enden angebracht sind, schließt. Sollte man es fuͤr noͤthig halten, so koͤnnten die Staͤbchen uͤberdieß auch noch durch einen Ring, der sich uͤber den Hut und die Enden der Ausspanner herab erstrekt, dicht an den Stiel des Regenschirmes gehalten werden. Fig. 24 ist ein Durchschnitt durch den Stiel und den Griff eines Schirmes, woraus man die meisten zur Erlaͤuterung meiner Verbesserungen noͤthigen Theile ersieht. Die Staͤbchen sind ausgespannt, oder in jener Stellung, die sie haben, wenn der Schirm geoͤffnet worden ist. Fig. 25 zeigt einen anderen aͤhnlichen Schirm, an welchem man die Staͤbchen zusammengelegt, und zur Verhuͤtung ihres Auseinanderfallens durch den Hut und einen Ring zuruͤkgehalten sieht, indem an dieser Art von Schirmen der gewoͤhnliche Federhaken nicht anwendbar ist. a, a sind die Fischbeinstaͤbchen; b, b die Ausspanner; c ist der Haken des Griffes, und d, d der hohle Stiel. Die Fischbeinstaͤbchen sind an dem Rade oder an dem ausgekerbten Kranze e, welcher sich an dem oberen Ende befindet, mittelst eines Drahtes befestigt, der durch Loͤcher gezogen ist, welche an den Enden der Staͤbchen in den metallenen Spizen oder Stiefeln f, f angebracht sind, gleichwie dieß an den gewoͤhnlichen Schirmen der Fall ist. Der Kranz e ist auf solche Weise schief an den Stiel d genietet, daß die Nieten, wenn man sich solcher zur Befestigung bedient, dem Durchgange des Stabes durch den hohlen Stiel durchaus nicht hinderlich sind. Die Ausspanner b stehen an dem einen Ende mit den Fischbeinstaͤbchen a in Verbindung, waͤhrend sie an dem anderen Ende, welches gabelfoͤrmig oder anders gebildet seyn kann, an dem Hute g, g festgemacht sind, und zwar mittelst Draͤhten, welche durch Loͤcher in den gabelfoͤrmigen oder oberen Enden der Ausspanner gezogen werden. Der Hut g ist an die Roͤhre h geloͤthet, und diese schiebt sich frei an dem oberen Theile des Stieles; sie fuͤhrt auch den Ring i, der spaͤter beschrieben werden soll, und der sich eine kurze Streke entlang an der Roͤhre h schieben laͤßt. Der Ring i steht durch, einen starken Stift oder eine Niete j mit dem inneren Stiele k in Verbindung. In dem oberen Theile des Stieles sind zwei lange Spalten l, in der Roͤhre h hingegen zwei kurze Spalten oder Fenster angebracht, in denen sich der Zapfen j auf und nieder bewegen kann, je nachdem der Regenschirm geoͤffnet oder geschlossen wird. Das untere Ende des Stieles k ist fest mit Nieten oder auf andere Weise an der Roͤhre m befestigt, in der sowohl die Mutterschraube n, n, als auch die beiden Fuͤhrer 0,0, die man in Fig. 26 und 27 einzeln fuͤr sich abgebildet sieht, festgemacht sind. Diese Fuͤhrer o, o bewegen sich in Falzen oder Rinnen, welche zu diesem Behufe in dem unteren oder Griffstuͤke des Schirmstieles angebracht sind. q ist ein Halsring oder ein Aufhaͤlter, den man in Fig. 28 abgebildet sieht, und der mit Nieten oder auf andere Weise an dem Ende des Schirmstieles festgemacht ist. r ist die Spindel und s das Gewinde der maͤnnlichen Schraube, und diese Spindel ist auf eine sichere Weise mit Nieten oder sonst anders an dem Haken c befestigt. An der Spindel r befindet sich auch der zweite Aufhaͤlter t, der in Fig. 29 einzeln abgebildet ist, mit Nieten festgemacht. Der Zwek dieser Aufhaͤlter ist, zu verhuͤten, daß die Schraube beim Oeffnen des Schirmes nicht eher zuruͤkwirken kann, als bis der Schirm vollkommen ausgespannt ist. In lezterem Falle wird der Schirm dadurch offen erhalten, daß die Schulter einer in dem Gewinde der Mutterschraube befindlichen Auskerbung u in eine entsprechende, in dem Gewinde der maͤnnlichen Schraube s befindliche Auskerbung v einfaͤllt, wie in Fig. 24 angedeutet ist. Das Stuͤk q haͤlt, indem es an dem Stiele befestigt ist, den Druk, den der Schirm, wenn er ausgespannt ist, nach Abwarts ausuͤbt, auf; und die Schulter w der Schraubenspindel r verhindert, indem sie sich gegen den Bodentheil bewegt, daß die maͤnnliche Schraube nicht weiter in den Stiel gezogen wird, als noͤthig ist, damit die beiden Stuͤke q und t beim Umdrehen der maͤnnlichen Schraube an einander voruͤbergehen koͤnnen. Nach Vorausschikung der Beschreibung der einzelnen Theile will ich nunmehr versuchen zu zeigen, wie dieselben beim Oeffnen und Schließen der Schirme arbeiten. Wenn der Schirm geschlossen ist, so haben sich die inneren schief abgedachten Seiten des Hutes g uͤber den schiefen Enden der Stiefel oder Spizen f, wie Fig. 25 zeigt, geschlossen, und dadurch sind die Fischbeinstaͤbchen gehindert aus einander zu fallen. Zu noch groͤßerer Sicherheit ist auch noch der Ring i angebracht, der uͤber den Hut g und uͤber die Enden der Ausspanner b herabgezogen ist und das Ganze in dieser Stellung erhaͤlt. Will man den Schirm ausspannen, so dreht man den Griff c nach Rechts herum, wo sich dann die Spindel r, die maͤnnliche Schraube s und der Aufhaͤlter t gleichfalls umdrehen werden, so daß die maͤnnliche Schraube auf die Mutterschraube n wirkt, und dieselbe zwingt zugleich mit dem inneren Stiele k emporzusteigen, indem die Mutterschraube n durch die Fuͤhrer o und die Falzen oder Furchen p verhindert ist sich umzudrehen. Der Stiel k fuͤhrt hiebei, indem er emporsteigt, zuerst den Ring i mit sich; und sobald dieser uͤber die Enden der Ausspanner bis in jene Stellung emporgelangt ist, welche man in Fig. 25 durch Punkte angedeutet sieht, wird sich der Zapfen oder die Niete in der furzen Spalte der Roͤhre h so weit empor bewegt haben, daß die Fischbeinstaͤbchen ausgespannt werden koͤnnen. Dieß Leztere geschieht, indem man den Stiel k noch weiter emporhebt, und damit auch den Ring i, die Roͤhre h und den Hut g empor bewegt, so daß lezterer die Ausspanner aufzieht, und dadurch die Fischbeinstaͤbchen in die aus Fig. 24 ersichtliche Stellung bringt. Sobald die Auskerbung u der Schraube n mit der Auskerbung v der Schraube s in Beruͤhrung kommt, wird der Schirm hinreichend ausgespannt seyn, wo dann die Auskerbung die Ruͤkkehr der Mutterschraube verhindert, so daß der Schirm folglich ausgespannt bleibt. Will man hingegen den Schirm schließen, so dreht man den Griff nach entgegengesezter Richtung, wo dann die beiden Auskerbungen u und v aus einander treten werden, und die Mutterschraube leicht der Bewegung der maͤnnlichen Schraube folgen wird, indem sie durch die Kraft des Schirmes und seines Ueberzuges niedergedruͤkt wird. Die an den beiden Aufhaͤltern q und t befindlichen Auskerbungen werden an einander voruͤbergehen, waͤhrend die maͤnnliche Schraube umgedreht wird. Durch weitere Bewegung der maͤnnlichen Schraube wird endlich der Hut g und der Ring i in die aus Fig. 25 ersichtliche Stellung herab gebracht. Fig. 30 und 31 sind Durchschnitte des oberen Theiles eines Schirmes, woran der Hut g und der Ring i etwas modificirt sind. Fig. 30 zeigt die Theile in der Stellung, die sie haben, wenn der Schirm geschlossen ist, waͤhrend man sie in Fig. 31 in ausgespanntem Zustande ersieht. Hier endet sich der Stiel des Schirmes an der oberen Seite des oberen Kranzes e, und sowohl der Hut g als die Roͤhre h sind so aufgezogen, daß sie sich an dem inneren Stiele k anstatt an dem Schirmstoke schieben, wie dieß bei der ersten Art von Regenschirmen der Fall war. Der Hut i ist an einem Stuͤke Rohr oder an einer Roͤhre befestigt, welche dem Stoke gleich ist, und welche mittelst einer Niete eine kurze Streke ober dem Hute g an dem inneren Stiele k befestigt ist. Ist ein Regenschirm dieser Art geschlossen, so befinden sich die einzelnen Theile in der aus Fig. 30 ersichtlichen Stellung; dreht man hingegen die maͤnnliche Schraube um, so daß der innere Stiel k emporsteigt, so wird zuerst der Ring i mit dem oberen Theile des Stieles emporgehoben werden; und sobald der Ring i von den Fischbeinstaͤbchen und Ausspannern frei geworden ist, wird der Grund der kurzen in dem Stiele k befindlichen Spalte mit der Niete j in Beruͤhrung kommen, wo dann der Hut g emporgehoben und damit das Ausspannen der Staͤbchen bewirkt werden wird. Dreht man den Griff nach entgegengesezter Richtung, so wird der Schirm dagegen auf dieselbe Weise, auf welche dieß fruͤher angedeutet wurde, geschlossen werden. Fig. 32 zeigt den oberen Theil eines Schirmes, woran eine andere Modification der Patentvorrichtung angebracht ist, von Außen. Hier sind naͤmlich die Ausspanner nicht an dem Hute g, wie dieß bei den fruͤheren Vorrichtungen der Fall war, sondern an einem verschiebbaren Ringe x befestigt, der sich außer dem Ringe i befindet. Der Ring i ist, wenn der Schirm geschlossen ist, uͤber die Enden der Fischbeinstaͤbchen herabgezogen; so wie hingegen der Stiel k emporgehoben wird, steigt auch der Ring i empor, so daß die Staͤbchen frei werden, und bei weiterem Emporsteigen des Ringes, wobei die an dem hohlen Theile des Ringes befindliche Randleiste den Ring x aufnimmt, ausgespannt werden koͤnnen, wie man sie in Fig. 9 ersieht. Zieht man den Stiel hingegen herab, so tritt die entgegengesezte Bewegung ein. Fig. 33 zeigt eine Vorrichtung, an der die zum Heben und Senken des Stieles k dienende Bewegung durch Verbindung der Schieber- mit der Schraubenbewegung hervorgebracht wird. Hier In diesem Falle fuͤhrt der innere Stiel k die eine der Schrauben n, waͤhrend die andere s mit dem oberen Ende der Spindel r, die in dem Griffe festgemacht ist, in Verbindung steht. Fig. 33 zeigt die Theile in der Stellung, die sie haben, wenn der Schirm geoͤffnet ist. d ist der Stiel des Schirmes, an dessen unterem Ende eine Roͤhre befestigt ist. y ist eine Roͤhre, die einen Theil des Griffes ausmacht, und die je nach dem Geschmake des Fabrikanten auf irgend eine beliebige Art und Weise uͤberzogen werden kann. q ist der Aufhaͤlter fuͤr die Schrauben, welche hier in diesem Falle keiner Auskerbungen beduͤrfen. z ist eine Art von Bajonnetbefestigung, die dadurch gebildet wird, daß sich ein Zapfen, welcher an dem Ende des Stieles d aus der Roͤhre hervorragt, in einer in der Roͤhre y angebrachten Spalte bewegt. Will man diesen Schirm ausspannen, so haͤlt man dessen Stiel mit der einen Hand, und dreht die Roͤhre y etwas weniges nach Links, so daß der Zapfen aus der an dem oberen Ende der Spalte befindlichen Auskerbung frei gemacht wird; dann erst bewegt man die Roͤhre oder den Griff y nach Aufwaͤrts, wodurch der Ring i entfernt und der Schirm zum Theil geoͤffnet wird. Ist der Zapfen am Grunde der Spalte z angelangt, so wird der Haken des Griffes nach Rechts umgedreht, wo dann die Schrauben in Thaͤtigkeit kommen werden, und wo dann der Schirm vollkommen ausgespannt ist, sobald die Auskerbungen u und v mit einander in Beruͤhrung kommen, wie dieß in der Zeichnung angedeutet ist. Um diese Zeit befindet sich der Zapfen in der Auskerbung am unteren Ende der Spalte z. Die Schraube n wird durch Fuͤhrer, die in Fugen, welche sich in der Roͤhre y befinden, auf- und niedersteigen, sich umzudrehen verhindert.Wir muͤssen hier bemerken, daß in den Originalabbildungen sowohl an dieser Fig. 33, als an einigen der vorhergehenden Figuren mehrere der einzelnen Theile nicht mit den entsprechenden Buchstaben bezeichnet sind.A. d. R. Fuͤr den Arbeiter bemerke ich, daß ich die Ausspanner an dem in den Hut eingesezten Ende gabelfoͤrmig bilde, um den Fischbeinstaͤbchen mehr Staͤtigkeit zu geben. Die Ausspanner koͤnnen fuͤr Sonnenschirme 2 bis 6 und fuͤr Regenschirme 6 bis 11 Zoll Laͤnge haben; sind sie sehr kurz, so muß man die Fischbeinstaͤbchen an der einen Seite des unteren Dritthelles etwas verduͤnnen. Bringt man einen Ring in Anwendung, so ist es besser, wenn man den Schirmen gleich den gewoͤhnlichen Sonnenschirmen eine Woͤlbung gibt; bedient man sich hingegen keines Ringes, so kann der Ueberzug wie an den gewoͤhnlichen Regenschirmen angebracht und am Scheitel mit einer ausgebauchten oder glokenfoͤrmigen Zwinge, welche mit schiefen Nieten oder einer Schraube in der Roͤhre h befestigt wird, bedekt werden. Beim Zusammensezen der Schirme hat man zu beruͤksichtigen, daß, indem sich der Aufhaͤlter q zwischen dem Aufhaͤlter t und der Schulter w frei an der Spindel r zu bewegen hat, die Nieten, womit der Aufhaͤlter q in dem Stiele befestigt wird, fruͤher eingetrieben werden muͤssen, als der Haken c eingesezt wird. Wenn der Aufhaͤlter q zu wenig Substanz darbietet, als daß Loͤcher in denselben gebohrt werden koͤnnten, genuͤgt es an beiden Seiten Auskerbungen von solcher Tiefe anzubringen, daß die Nieten darin liegen koͤnnen. Die Schraube kann aus Messing, Eisen, Stahl oder irgend einem anderen dauerhaften Materiale verfertigt werden. Die Aufhaͤlter bestehen am besten aus Eisen oder Stahl, in dem sie sich sonst zu leicht ausnuͤzen. Verfertigt man die Griffe aus Elfenbein, so ist es gut, wenn man das dem Haken c zunaͤchst gelegene Ende mit einem Hute zum Anschrauben versieht, damit dieser Hut die Enden der Furchen oder Falzen schuͤzt, in welchen sich die Fuͤhrer zu bewegen haben. Dieser Hut wird vor dem Haken c angesezt. Der innere Stiel kann entweder aus einem duͤnnen Roͤhre oder aus Holz oder auch aus einer duͤnnen Roͤhre verfertigt werden. Ich habe hier der groͤßeren Deutlichkeit wegen mancherlei Modificationen beschrieben, muß aber dennoch bemerken, daß ich mich auf leine bestimmte Form der einzelnen Theile beschranke, in dem diese mannigfach abgeaͤndert werden kann. Auch erklaͤre ich, daß ich weder das Anbringen der Ausspanner an der Außenseite oder uͤber den Staͤbchen, noch irgend eine andere bereits schon fruͤher bekannt gewesene Vorrichtung als meine Erfindung in Anspruch nehme.

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