Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. XLV., S. 230 |
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XLV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 25. Febr. bis 26. Maͤrz 1836
fuͤr England ertheilten Patente.
Dem William Gilyard
Scarth und Robert Scarth, beide Faͤrber in
Leeds, in der Grafschaft York: auf ein Verfahren, um
aus Materialien, die bisher nicht zu diesem Zweke gebraucht wurden, eine
Substanz zum Blaufaͤrben zu bereiten. Dd.
25. Febr. 1836.
Dem James Barron,
Gelbgießer, und Edward
Thomas, beide in Birmingham: auf
Verbesserungen an Bettstaͤtten. Dd. 25. Febr. 1836.
Dem Robert William
Sievier, Gentleman in Henrietta Street, Cavendish Square, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Aufloͤsen und Zubereiten des
Kautschuks fuͤr mannigfaltige Zweke. Dd.
27. Febr. 1836.
Dem James Martin,
Gentleman im Charing Cross, Pfarrei St. Martin in the Fields, in der City von
Westminster: auf eine Verbesserung im
Aufloͤsen oder Zubereiten des Kautschuks fuͤr mannigfaltige
nuͤzliche Zweke. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. Febr.
1836.
Dem Willam Bates,
Tuchwalker und Appreteur in Leicester: auf Verbesserungen im Appretiren und
Vollenden von Strumpfwaaren und anderen Fabricaten aus Lammwolle und
Worstedgarn. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem Karl
Schafhaͤutel, in Sheffield in der
Grafschaft York: auf einen verbesserten Mechanismus, um eine anhaltende drehende
Wirkung hervorzubringen. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem Anthony Theophilus
Merry, in Birmingham: auf die Anwendung
gewissen plattirten Weißmetalls zu Fabricaten, wozu man es bisher nicht benuzte.
Dd. 8.
Maͤrz 1836.
Dem James Morison,
Fabricant in Paisley, North Britain: auf eine Verbesserung am Jacquard'schen Webestuhle und an der Maschinerie zur
Verfertigung von Shawls und gemusterten Zeugen. Dd.
8. Maͤrz 1836.
Dem John Galley
Hartley, Kautschukfabrikant in Devonshire Street, in der City von
London: auf Verbesserungen im
Zubereiten oder Verarbeiten des Kautschuks zu mannigfaltigen nuͤzlichen
Zweken. Dd. 8.
Maͤrz 1836.
Dem John Godwin,
Pianofortemacher in Cumberland Street, Hackney Road, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an den Fortepiano's, Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem Benjamin Simmons,
Ingenieur in Manchester Street, im Borough Southwark und der Grafschaft Surrey:
auf eine Verbesserung an den Retorten und anderen chemischen Apparaten, wodurch
viele Operationen schneller, bequemer und wohlfeiler ausgefuͤhrt werden
koͤnnen. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem George Holworthy
Palmer, Civilingenieur im Canal Grove, Old Kent Road: auf eine
Verbesserung in der Reinigung entzuͤndbarer Gase und einen hiezu
dienlichen Apparat. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem Charles Guynemer,
in Manchester Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
Pianofortes. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem George Lawrence,
in New Bond Street, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den
Schrauben fuͤr die Dekel der Tintenfaͤsser, Arzeneiglaͤser
und Flaschen aller Art. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem James Diggle,
Ingenieur in Bury, in der Pfalzgrafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen
an Dampfmaschinen. Dd. 8. Maͤrz 1836.
Dem Charles Watt in
Clapham, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen im Reinigen des
Talges und anderer Fette, so wie der animalischen und vegetabilischen Oehle. Dd. 8.
Maͤrz 1836.
Dem John Masters, in
Leicester, in der Grafschaft Leicester: auf eine verbesserte Sardellenessenz.
Dd. 14.
Maͤrz 1836.
Dem John Chalklen und
Thomas Bonham, in
Oxford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an den
Schraubstoͤken. Dd. 14. Maͤrz 1836.
Dem Edward Jelowicki,
am Seymour Place, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
Dampfmaschinen. Dd. 14. Maͤrz 1836.
Dem Thomas Alcock,
Spizenfabrikant in Claimes, in der Grafschaft Worcester: auf gewisse
Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung gemusterter Bobbinnetspizen.
Dd. 17.
Maͤrz 1836.
Dem Alphonsus William
Webster, in Regent Street, in der Grafschaft Midlesex: auf ein
Instrument, welches dem Gehoͤr zu Huͤlfe kommen soll. Dd. 17.
Maͤrz 1836.
Dem John Birkby, in
Upper Rawfelds bei Leeds: auf Verbesserungen an den
Maschinen zur Verfertigung von Naͤhnadeln. Dd. 17. Maͤrz 1836.
Dem Louis Elizee
Seignette, Kaufmann im Mincing Lane, in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren
animalische und vegetabilische Substanzen aufzubewahren. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Maͤrz 1836.
Dem Walter Hancock,
Ingenieur in Stratford, in der Grafschaft Essex: auf einen verbesserten
Mechanismus zum Forttreiben der Fahrzeuge im Wasser. Dd. 17. Maͤrz
1836.
Dem Robert Brettel
Bate, Optiker im Poultry, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an
Hydrometern und Saccharometern. Dd. 21. Maͤrz. 1836.
Dem Francis Gybbon
Spilsbury, Ingenieur in Newman Street, London: auf Verbesserungen an dem
Apparate zum Staͤmpeln und Zusammendruͤken der Metalle und anderer
Koͤrper. Dd. 22. Maͤrz 1836.
Dem William Maugham,
Chemiker in Newport Street, Lambeth, in der Grafschaft
Surrey: auf Verbesserungen in der Bereitung des Chlorkalks und anderer
chemischen Producte. Dd. 22. Maͤrz 1836.
Dem William Hale, Civilingenieur in Greenwich, in der Grafschaft Kent: auf
Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Fahrzeuge durch Dampf oder
andere Kraͤfte. Dd. 22. Maͤrz 1836.
Dem William Westly
Richards, Buͤchsenmacher in
Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
Verbesserungen an den Druͤkern der Percussionsgewehre. Dd. 22.
Maͤrz 1836.
Dem John Cox, Seifenfabrikant in Bristol: auf
Verbesserungen in der Bereitung von Seife, besonders solcher zum Tuchwalken. Dd. 22.
Maͤrz 1836.
Dem Sir John Scott
Lillie, Ritter des Bathordens in St. John's, in der Pfarrei
Fulham, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte
Methode Kraft zu erlangen, um Fuhrwerke, Barken etc. zum Transport von
Guͤtern und Reisenden fortzutreiben. Dd.
23. Maͤrz 1836.
Dem John Lionel Hood,
in den Stadt und Grafschaft Newcastle-upon-Tyne, und Andrew Smith, Ingenieur in
Princes Street, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode
Baͤnder und Riemen zu verfertigen, die anstatt Sailen oder Ketten und
auch zu anderen Zweken gebraucht werden koͤnnen. Dd. 26. Maͤrz
1836.
Dem William Blurton,
Gentleman in Field Hall, bei Uttoxeter, in der Grafschaft Stafford: auf einen
Apparat zum Melken der Kuͤhe und anderer Thiere. Dd. 26. Maͤrz 1836.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1836, S. 260.)
Verzeichniß der vom 16. bis 28. Oktober 1835 fuͤr
Schottland ertheilten Patente.
Dem William Busk,
Ingenieur zu Bankside in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen im
Forttreiben der Boote und Schiffe. Dd. 16. Oktober 1835.
Dem Joseph Henry Jerome
Poittevin, in Craven Street, in der Grafschaft Middlesex: auf ein
Pulver zum Desinficiren der thierischen Excremente und zur Erleichterung der
Duͤngererzeugung. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 16. Oktober
1835.
Dem Patrick Leyton
Hynes, in Paddington in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an Raͤdern, Wagenachsen und Buͤchsen, ferner auf
einen Apparat zum Sperren der Wagenraͤder. Dd. 16. Oktober 1835.
Dem William
Wilkinson, in Lucas Street, in der Pfarrei St. George's in the East
und Grafschaft Middlesex: auf eine gewisse Verbesserung an dem Mechanismus,
welcher zum Forttreiben der Schiffe mittelst Dampfkraft dient. Dd. 22. Oktober
1835.
Dem Charles Pierre
Devaux, Kaufmann in Fenchurch Street, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen im
Schmelzen der Eisenerze. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Oktober
1835.
Dem William Lucy,
Muͤller in Birmingham: auf eine Verbesserung an
Dampfmaschinen. Dd. 23. Oktober 1835.
Dem Joel Spiller,
Ingenieur in Battersea, in der Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung an den
Kesseln zur Erzeugung von Dampf oder zum Erhizen von Wasser und anderen
Fluͤssigkeiten. Dd. 28. Oktober 1835.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1836, S. 259)
Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der
Generalsizung vom 30. December 1835 fuͤr die Jahre 1836, 1837, 1838, 1840 und
1844 ausgeschriebenen Preise.
I. Mechanische Kuͤnste.
1. Preise fuͤr das Jahr 1836.
1) Preis von 1500 Fr. fuͤr Erfindung einer Speisungspumpe fuͤr
Dampfkessel.
2) Preis von 2000 Fr. fuͤr einen verbesserten Dynamometer zum Messen
der Kraft der Maschinen.
3) Preis von 1000 Fr. fuͤr einen aus landwirtschaftliche Arbeiten
anwendbaren dynamometrischen Apparat.
4) Zwei Preise, einer von 6000 und einer von 12,000 Fr. auf ein verbessertes
System der Canalschifffahrt.
5) Fuͤnf Preise von 2000, 4000, 3000, 2000 und 2500 Fr. fuͤr
die Fabrication von Wasserleitungsroͤhren.
2. Preise, welche auf das Jahr 1836 verschoben
wurden.
6) Sieben Preise, 5 zu 500 und 2 zu 4000 Fr. auf Verbesserungen in der
Fabrication von Dachziegeln, Baksteinen, Bodenplatten und anderen
Erzeugnissen aus gebranntem Thone.
7) Preis von 1000 Fr. auf ein Instrument, welches die in den
Werkstaͤtten gebraͤuchlichen Schraubenbohrer vollkommen zu
ersezen im Stande ist.
8) Preis von 1000 Fr. auf ein Instrument zum Schneiden von Schraubengewinden
an metallenen Zapfen, Bolzen etc. aller Art.
9) Zwei Preise, jeder zu 12,000 Fr. fuͤr Mittel zur Sicherstellung
gegen die Explosionen der Dampfmaschinen und der Dampfkessel.
3. Preise fuͤr das Jahr 1837.
10) Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrikation von Naͤhnadeln.
II. Chemische Kuͤnste.
1. Preise fuͤr das Jahr 1836.
11) Preis von 3000 Fr. fuͤr Auffindung und Ausbeutung von
Steinbruͤchen, welche Steine fuͤr den Steindruk liefern.
12) Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication kuͤnstlicher Steine,
welche die lithographischen Steine zu ersezen im Stande sind.
13) Preis von 1000 Fr. fuͤr Uebertragung alter Kupferstiche auf
lithographische Steine.
14) Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von Leuchtgas und die zur
Gasbeleuchtung gehoͤrige Apparate.
15) Preis von 2000 Fr. fuͤr Erfindung einer oder mehrerer Methoden,
wonach man die Flamme des Wasserstoffgases, welches wenig oder gar keinen
Kohlenstoff enthaͤlt, jene des Alkohols oder irgend einer anderen
Substanz leuchtender machen kann.
16) Preis von 1000 Fr. auf wohlfeile Bereitung des Fischschuppenweiß.
17) Preis von 6000 Fr. fuͤr Ersezung des Roͤstens des Hanfes
und Flachses durch bessere Verfahrungsarten, als die bisherigen sind.
2. Preise, welche auf das Jahr 1836 verschoben
wurden.
18) Preis von 3000 Fr. fuͤr Uebertragung von Zeichnungen,
Kupferstichen und Abzuͤgen von Drukerlettern auf Stein.
19) Zwei Preise fuͤr Verbesserungen in der Lithographie: und zwar
einer von 600 Fr. fuͤr eine leicht ausfuͤhrbare Vorschrift zur
Bereitung der besten lithographischen Kreide; und einen von 1500 Fr.
fuͤr eine Schwaͤrzmethode, welche die Walze
uͤbertrifft.
20) Preis von 2000 Fr. fuͤr den Steindruk mit Farben.
21) Preis von 6000 Fr. fuͤr Vervollkommnung der Eisengußwerke.
22) Preis von 3000 Fr. fuͤr Entdekung einer nuͤzlichen
Verwendung der Ablaufwaͤsser der Staͤrk- und
Sazmehlfabriken.
23) Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von chinesischem Papiere.
24) Preis von 1200 Fr. fuͤr Reinigung von Rinden und anderen
Substanzen, aus denen Papier bereitet werden kann.
25) Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wodurch man dem
Staͤrk- oder Sazmehl die Eigenschaft mittheilen kann, ein Brod
zu geben, welche eben so gut gaͤhrt, wie das mit Weizenmehl bereitete
Brod.
26) Preis von 2400 Fr. fuͤr Entdekung eines Verfahrens, wonach man die
Verfaͤlschung des Getreidemehles mit
Erdaͤpfelstaͤrkmehl erkennen kann.
27) Drei Preise, und zwar einer von 1500 Fr. fuͤr die besten
Modificationen der Aldini'schen metallenen
Ruͤstungen fuͤr Sprizenleute bei Feuersbruͤnsten; einer
von 1200 Fr. fuͤr die beste Methode Amianth zu spinnen und zu weben;
und einer von 1500 Fr. fuͤr das beste Verfahren organische Stoffe
unverbrennlich zu machen.
28) Preis von 3000 Fr. fuͤr Errichtung einer Fabrik, in welcher
feuerfeste Schmelztiegel im Großen erzeugt werden.
29) Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Substanz, welche beim Klaͤren
des nach Pariser Art gebrauten Bieres die Hausenblase zu ersezen im Stande
ist.
30) Preis von 2400 Fr. fuͤr eine bessere Spiegelbelegung als die
bisher bekannten.
31) Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Metall oder eine Metalllegirung,
welches sich nicht so leicht wie Eisen und Stahl oxydirt, und welches zu den
Instrumenten, die zur Zertheilung weicher Nahrungsmittel dienen, benuzt
werden kann.
32) Preis von 4000 Fr. fuͤr den besten Apparat zur Erzeugung von Dampf
unter einem Druke von wenigstens 3 Atmosphaͤren.
3. Preise, welche auf das Jahr 1837 verschoben
wurden.
33) Preis von 5000 Fr. fuͤr die beste Beschreibung der
Verfahrungsarten zum Bleichen der Zeuge, welche zur
Indiennen-Fabrication bestimmt sind; ferner der Zubereitung der
Farben und ihrer Anwendung und endlich aller Maschinen, welche zu diesen
Arbeiten benuzt werden.
4. Preise, welche auf das Jahr 1838 verschoben
wurden.
34) Zwei Preise fuͤr Verbesserungen im Ofenbaue, und zwar einen von
3000 Fr. fuͤr den Verfasser jener Abhandlung, in der der Bau der zur
Oxydation der Metalle bestimmten Oefen auf den hoͤchsten Grad von
Vollkommenheit gebracht ist; und einen von 3000 Fr. fuͤr denjenigen,
der die beste Anleitung zum Baue der Oefen, welche zum Schmelzen und
Reduciren der Metalloxyde bestimmt sind, angibt.
35) Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication der besten Flaschen
fuͤr schaͤumende Weine.
III. Oekonomische
Kuͤnste.
1. Preise fuͤr das Jahr 1836.
36) Silberne Medaillen fuͤr die Anlage von großen Eisgruben an Orten,
wo bisher keine bestanden.
37) Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrication wohlfeiler Kerzen.
38) Preis von 3000 Fr. fuͤr Erfindung von Gefaͤßen, in welchen
sich Nahrungsmittel Jahre lang unveraͤndert aufbewahren lassen.
2. Preise fuͤr das Jahr 1838.
39) Zwei Preise, von 2000 und 1000 Fr., und Medaillen fuͤr
Vorbauungs- und Abhuͤlfsmittel gegen die Feuchtigkeit der
Bauten und der Gebaͤude.
IV. Landwirthschaft.
1. Preise fuͤr das Jahr 1836.
40) Zwei Preise, einer zu 3000 und einer zu 1500 Fr. fuͤr Bepflanzung
abschuͤssiger Grundstuͤke.
41) Preis von 1500 Fr. fuͤr Anpflanzung des
Papier-Maulbeerbaumes.
2. Preise fuͤr das Jahr 1837.
42) Drei Preise, jeder in einer goldenen Medaille im Werthe von 500 Fr.
bestehend, fuͤr Anpflanzung der russischen, schottischen und
corsicanischen Foͤhre.
43) Zwei Preise, von 2000 und von 1000 Fr., fuͤr die
Einfuͤhrung der Kultur von Gewaͤchsen, welche fuͤr die
Landwirthschaft, Kuͤnste oder Gewerbe von Nuzen sind.
3. Preise fuͤr das Jahr 1840.
44) Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Vervollkommnung und
Erweiterung der Seidenspinnereien in jenen Departementen Frankreichs, in
welchen dieser Industriezweig bereits laͤngere Zeit besteht.
4. Preise fuͤr das Jahr 1844.
45) Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr Einfuͤhrung
der Seidenraupenzucht in jenen Departementen, in denen dieselbe vor dem
Jahre 1830 nicht bestand.
46) Drei Preise, einer von 2000, einer von 1500 und einer von 1000 Fr.
fuͤr Errichtung von Seidenspinnereien in jenen Departementen, in
welchen vor dem Jahre 1830 keine solche bestand. –
(Das Programm, in welchem alle diese Preise ausgeschrieben sind, ist, mit
Ausnahme der drei lezten Nummern, welche jedoch fuͤr das Ausland von
geringem Interesse sind, woͤrtlich eben so abgefaßt, wie die
fruͤheren Programme, so daß wir in dieser Hinsicht lediglich auf das
Polytechn. Journal Bd. LVI. S. 62 zu
verweisen brauchen. Die allgemeinen Bedingungen sind gleichfalls die
fruͤheren geblieben; die Abhandlungen, Dokumente, Modelle etc.
muͤssen vor dem 1. Jul. 1836, 1837, 1838, 1840 und 1844 an den
Secretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue du
Bac No. 42, Hôtel de Boulogne,
eingesandt werden. Die Summe der Preise belaͤuft sich auf 173,300
Fr., wozu die Baͤkerinnung 2400 Fr. beitrug.)
Ueber Hrn. Hamond's Locomotivmaschine.
Die groͤßten Schwierigkeiten, auf welche man bei dem Baue der
Locomotivmaschinen stoͤßt, sind folgende: 1) ist es schwer die Raͤder
mit verschiedenen Geschwindigkeiten in Bewegung zu sezen; 2) haͤlt es schwer
zur Rectification der Richtung ein bewegliches Vordergestell anzubringen; 3) den
ganzen Mechanismus so aufzuhaͤngen und anzubringen, wie es den Unebenheiten
der Erdoberflaͤche entspricht; 4) die Triebkraft je nach dem Gefaͤlle
und den sonstigen Widerstaͤnden, auf die man stoͤßt, zu
verstaͤrken oder zu vermindern; 5) den Dampf mit leichten Apparaten zu
erzeugen, die eine große Heizoberflaͤche darbieten, und welche gegen jene
Unfaͤlle geschuͤzt sind, die durch das durch die Unebenheiten der
Straßen bewirkte Schwanken des Wassers bedingt sind, und wozu namentlich das
Umstuͤrzen des Wagens durch ploͤzliche Versezung des Schwerpunktes,
und selbst Explosionen gehoͤren, die dadurch entstehen koͤnnen, daß
Kesseloberflaͤchen, die nicht mit Wasser bedekt sind, der Einwirkung des
Feuers ausgesezt werden, und folglich eine hoͤhere Temperatur erlangen
koͤnnen. Um die erste dieser Schwierigkeiten zu beseitigen, bringt Hr. Hamond zwei getrennte Dampfmaschinen an, von denen je
eine auf ein Rad wirkt, so daß man mit dem Wagen jede Art von Schwenkung vornehmen
kann. Der zweiten sucht er dadurch abzuhelfen, daß er seiner Locomotivmaschine nur
drei Raͤder gibt, von denen die beiden Hinteren, von der Maschine betriebenen
die ganze Last tragen, waͤhrend das vordere zur Erhaltung des Gleichgewichtes
und zum Lenken des Wagens dient. Die Haͤhne, durch welche der Dampf in die
Cylinder eingelassen wird, stehen mit diesem vorderen Rade in Verbindung; der
Winkel, den dieses Rad mit den beiden Hinteren Raͤdern bildet, bestimmt die
Vertheilung der Triebkraft. – Was die Aufhaͤngungsapparate betrifft,
so meint Hr. Hamond, daß es einfacher waͤre, wenn
die Triebkraft direct durch ein gewoͤhnliches Hebelstuͤk an die Kniee
der Achsen uͤbergetragen wuͤrde, indem die Schwingungen
fuͤglich an dem Punkte, an welchem das Hebelstuͤk mit der Stange des
Treibkolbens articulirt, Statt finden koͤnnen. Was endlich die vierte der
erwaͤhnten Bedingungen, naͤmlich die Abaͤnderung der Triebkraft
betrifft, so hat Hamond in dieser Hinsicht zwei Mittel in
Anwendung gebracht; er hat naͤmlich seinem Mechanismus eine solche
Einrichtung gegeben, daß die Geschwindigkeit leicht und schnell in Kraft umgewandelt
werden kann; und er hat seinem Dampferzeuger so ausgedehnte Oberflaͤchen und
eine solche Staͤrke gegeben, daß er je nach Umstaͤnden durch
staͤrkere Feuerung eine groͤßere Menge Dampf von staͤrkerem
Druke erzeugen kann. (Aus dem Institut No. 140.)
Ueber die Vorzuͤge schmiedeiserner Bahnschienen vor
gußeisernen.
In einer Versammlung der Institution of civil engineers
war die Adhaͤsion der Wagen auf Eisenbahnen Gegenstand der Verhandlung. Es
wurde behauptet, daß die Dampfwagen viel groͤßere Lasten nach sich ziehen
koͤnnen, seitdem man schmiedeiserne Bahnschienen und schmiedeiserne Reife
anstatt gußeiserner an den Wagen anwendet. Waͤhrend gußeiserne Reife auf
Eisenbahnen nur sechs oder acht Monate ausdauern, koͤnnen schmiedeiserne
denselben Dienst drei oder vier Jahre lang verrichten. Auf den Schienen der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn betraͤgt die Abnuͤzung
der Radreife jaͤhrlich 1/120 Zoll; ihr Vorsprung kommt aber nur selten mit
den Schienen in Beruͤhrung, und als man eines der aͤltesten
Raͤder von einem Wagen abnahm, zeigten sich am vorspringenden Rande desselben
noch die Spuren der Drehbank. (Athenaeum, No. 437.)
Ueber artesische Brunnen und ihre Benuzung.
Hr. Arago zeigte der Akademie der Wissenschaften in Paris
kuͤrzlich an, daß Hr. Dégousée in
Ville-aux-Dames bei Tours einen artesischen Brunnen gebohrt habe, der
eine Wassermasse von mehr dann 500 Liter in der Minute liefert, so daß man dieses
Wasser als Triebkraft in einer Fabrik benuzt. Er erwaͤhnte auch noch eines
anderen neuen in Elbeuf gebohrten Brunnens, dessen Wasser eine Steigkraft von 60 Fuß
besizt. Schließlich sprach er noch von der Benuzung der unter dem Kreidenlager
befindlichen Wassermasse, wenn dieselbe, wie in Elbeuf und in Grenelle sich in großer Menge bis
uͤber die Oberflaͤche der Erde erhebt. Gesezt man muͤßte dieses
Wasser, sagt er, in einer Tiefe von 500 Metern schoͤpfen, so erhaͤlt
man, wenn man diese Zahl durch 26,6 theilt, welches den lezten an dem Brunnen in
Grenelle angestellten thermometrischen Versuchen gemaͤß die Zahl der Liter
ist, welche einer Waͤrmezunahme von 1° Celsius entspricht, als
Quotienten 18,8. Diese Zahl zu 10°6, der mittleren Temperatur der
Erdoberflaͤche in Paris, hinzugezaͤhlt, gibt 29°,4, so daß also
das Wasser mit einer Temperatur von beilaͤufig 30° Celsius
uͤber die Oberflaͤche emporsteigen wuͤrde. Welchen Nuzen aber
eine so große und unerschoͤpfliche Wassermasse von 30° bringen kann,
wenn man sie in gehoͤrig eingerichteten Roͤhrenleitungen zur Heizung
von Spitaͤlern, Gefaͤngnissen, Kasernen, Glashaͤusern etc.
verwendete, darauf hat zuerst der verdienstvolle wuͤrtembergische Ingenieur,
Hr. Bruckmann aufmerksam gemacht. (Polyt. Journal Bd. XXXVII. S. 115.) (Institut, No. 139.)
Ueber eine Verbesserung an den Schaufeln der
Ruderraͤder.
In Brande's
Journal of Science fuͤr das Jahr 1820 findet man
aus einem fremden Journale entnommen, ein hydraulisches Experiment angedeutet,
welches, wenn dessen Resultate der Wahrheit gemaͤß sind, von großem
praktischem Nuzen seyn muß. Der Versuch wurde zur Ermittlung der Kraft angestellt,
welche ein Wasserstrahl auf zwei Scheiben von gleicher Groͤße ausuͤbt,
wenn die eine Scheibe ganz glatt, die andere hingegen mit einem hervorragenden Rande
ausgestattet ist. Die Dimensionen der Scheiben sind nicht angegeben; der Fall des
Wassers betrug 6 bis 10 Fuß. Die Kraft des Wasserstrahles ergab sich bei dem einen
Versuche fuͤr die glatte Scheibe zu 5 und fuͤr die Scheibe mit
erhabenem Rande zu 11 Pfd. Bei einem zweiten Versuche betrug die Kraft 7 und 15, und
bei einem dritten 9 und 20 Pfd.; d.h. die Scheibe mit der glatten Oberflaͤche
leistete einen um die Haͤlfte geringeren Widerstand, als die Scheibe mit dem
erhabenen Rande. Sind diese Resultate richtig, so duͤrfte sich hieraus
wahrscheinlich eine sehr einfache und dennoch sehr wirksame Methode die Kraft der
Ruderraͤder zu erhoͤhen ableiten lassen. Man brauchte naͤmlich
rings um die Schaufeln dieser Raͤder herum nur kleine hoͤlzerne Latten
zu nageln und die Oberflaͤche der Schaufel selbst durch Aufnageln
aͤhnlicher Latten in kleine Parallelogramme zu theilen. Wahrscheinlich
duͤrfte sich jedoch bald eine noch bessere Methode dieses Princip in
Anwendung zu bringen ausfindig machen lassen. Das Ruͤkwasser kann hiedurch
nicht wesentlich vermehrt werden, indem die hoͤlzernen Latten nur einen Zoll
Dike zu haben brauchen. Wuͤrde sich der hier in Vorschlag gebrachte Plan
bewaͤhren, so koͤnnte man die Ruderraͤder auch
verhaͤltnißmaͤßig kleiner machen, was gleichfalls von großem Vortheile
seyn wuͤrde. (Aus dem Mechanics' Magazine, No.
656.)
Prosper Pimont's verbesserte Wollenspinnerei.
Die verbesserte Methode Wolle ohne Oehl zu spinnen, worauf sich Prosper Pimont, Indiennenfabrikant von Darnetal, am 22. Dec. 1829
ein Patent ertheilen ließ, gewaͤhrt angeblich folgende Vortheile. 1) soll das
Spinnen der weißen um 15 und jenes der farbigen Wolle um 20 bis 25 Proc. wohlfeiler
zu stehen kommen; 2) lassen sich die Karden leichter und schneller entfilzen; 3)
wird das Schlichten bei der Fabrication der gewoͤhnlichen
Wollentuͤcher entbehrlich; 4) wird das Gewebe staͤrker und
regelmaͤßiger, indem der minder fette Eintrag mehr Wasser aufnimmt, und in
diesem Zustande die Kette besser durchdringen kann; 5) bleiben die
Werkstaͤtten reiner und gesunder. (Musée
industriel Vol. I. S. 196.)
Ames's Verbesserungen in der
Papierfabrication.
Hr. J. Ames von Springfield in den Bereinigten Staaten,
dessen wir schon in mehreren die Papierfabrication betreffenden Artikeln zu
erwaͤhnen Gelegenheit hatten, nahm im vergangenen Jahre abermals ein Patent
auf eine angebliche Verbesserung, welche in Kuͤrze auf Folgendem beruht. Das
endlose Papier laͤuft bekanntlich, wenn es zwischen den Drukwalzen hindurch
gegangen, an eine große Trommel, die zum Troknen dient, und die zu diesem Behufe mit
Dampf oder mit Luft geheizt wird. Um nun die Maschinerie zu vereinfachen, macht Hr.
Ames die obere Drukwalze zugleich auch zum
Trokencylinder, den er aus Gußeisen verfertigt, und dem er 9 bis 12 Fuß Durchmesser
gibt. Die untere Drukwalze wird mittelst beschwerter Hebel so gegen den
Trokencylinder emporgedruͤkt, daß lezterer hiedurch gezwungen wird sich mit
ersterer zugleich umzudrehen. (Mechanics' Magazine.)
Bereitung eines wasserdichten Kautschukfirnisses fuͤr
die der Witterung ausgesezten flach abgedachten Sandsteinflaͤchen.
Um einen wasserdichten Ueberzug auf die, der Witterung und dem Regen ausgesezten,
flach abgedachten Sandsteinflaͤchen zu erhalten, hat man nach einer
Mittheilung des Kapitaͤn Rhode (im polytechnischen
Centralblatt 1836, Nr. 23) in Wittenberg einen Oehlanstrich mit einer
Kautschukaufloͤsung verbunden angewendet, welcher bis jezt der davon gehegten
Erwartung vollkommen entsprochen hat. Derselbe wurde bisher nur im Kleinen
angefertigt und man nahm zu einer Portion: 5 Pfd. Kautschuk, 12 Pfd.
Leinoͤhl, 5 Pfd. Colophonium und 1 Pfd. Terpenthinoͤhl. Diese Masse
gab aber nach der Bearbeitung nur 9 1/3 Pfd., weil die Ingredienzien durch
Verfluͤchtigung und Schaum Abgang erleiden.
Das Verfahren, welches zur Bereitung der Aufloͤsung in Anwendung gekommen, ist
folgendes:
Nachdem der Kautschuk durch Erwaͤrmung weich gemacht war, wurde er in kleine
Stuͤke geschnitten, mit etwas Leinoͤhl angefeuchtet und in einem
eisernen, gut zu verschließenden Topfe bei gelindem Feuer geschmolzen, und sodann
mit dem Terpenthinoͤhl vorsichtig vermischt. Hierauf ist in einem anderen
eisernen oder kupfernen Gefaͤße das Leinoͤhl so weit erhizt worden,
daß es sich mit einem brennenden Span leicht entzuͤnden ließ (dieser Grad der
Erhizung ist besonders zu beruͤksichtigen); hierauf ist die ganze Masse vom
Feuer genommen, und mit dem geschmolzenen Kautschuk langsam, unter
bestaͤndigem Umruͤhren vermischt worden, wobei jede Annaͤherung
des Feuers sorgfaͤltig vermieden werden muß, weil sich sonst die Masse sehr
leicht entzuͤndet. Endlich wurde die vermischte Masse wieder auf gelindes
Feuer gesezt, bis das nunmehr eingetragene Colophonium sich ganz aufgeloͤst
hatte und die Masse ganz gleichfoͤrmig geworden war. Bei der Verwendung zum
Anstrich wurde die Masse in kleinen Gefaͤßen erwaͤrmt und auf die ganz
trokene Sandsteinflaͤche mit einem gewoͤhnlichen Borstpinsel wie
Oehlfarbe aufgetragen.
Der Anstrich ist im Sommer bei warmem Wetter in zwei Tagen voͤllig
ausgetroknet, so daß derselbe sodann zum zweiten Male aufgetragen werden kann.
Obgleich der erste Anstrich auf der poroͤsen Sandsteinflaͤche noch
meistentheils als eingezogen erschien und eigentlich noch keinen Ueberzug bildete,
so zog doch bei starkem Regen das Wasser in denselben nicht ein, sondern blieb als
Perlen darauf stehen. Der zweite Anstrich gab jedoch nach seiner Austroknung, welche
ebenfalls nach zwei Tagen erfolgte, eine voͤllig glatte und glaͤnzende
Flaͤche, welche sich den ganzen Winter hindurch in Frost und Regen unversehrt
erhalten hat.
Zur Ausfuͤllung der Fugen zwischen den Sandsteintafeln hatte man sich
fruͤher des Oehlkitts bedient, welcher jedoch, da selbiger nicht tief genug
eingedrungen war, durch den Frost leicht ausgehoben wurde. Bei den neuen Versuchen
sind diese Fugen, nachdem solche vollstaͤndig ausgekrazt waren, mit einer
Mischung von geschmolzenem Schwefel und Sand ausgegossen worden, welche alle hohlen
Raͤume ausfuͤllt, bedeutend wohlfeiler als der Oehlkitt ist, und sich
auch unter dem Ueberzug von Kautschuk sehr fest und gut erhalten hat.
Die Vorzuͤge des Kautschukanstriches sind außerdem, daß derselbe weder von der
Luft, noch von der Feuchtigkeit, noch vom Froste angegriffen wird, noch die: daß
derselbe niemals sproͤde wird, sondern seine fruͤhere
Elasticitaͤt behaͤlt, und daher bei dem bekannten Schwinden und
Quillen des Sandsteins keine Risse bekommt. Der Zusaz von Colophonium zu der Masse
ist aus dem Grunde fuͤr noͤthig erachtet, weil dieselbe sonst zu
duͤnnfluͤssig wird, dadurch zu tief in den Stein eindringt und der
Anstrich ohne Zusaz von Colophonium oͤfters wiederholt werden muͤßte,
um denselben Zwek zu erreichen, wenn man nicht eine doppelte Quantitaͤt von Kautschuk
anwenden wollte, welches beides den Anstrich bedeutend vertheuern wuͤrde.
Um die vollstaͤndige Ueberzeugung zu haben, ob der Kautschukanstrich auch auf
dem Cementuͤberzuge von gewoͤlbten oder gemauerten Balkendeken, ohne
die Anbringung eines Thonschlags, einen permanent wasserdichten Ueberzug
gewaͤhre, ist ein Kasten von 4' im □ groß,
in den Seitenwaͤnden 1' hoch, von Brettern, mit
einem Lattenboden angefertigt, und sowohl in dem Boden als in den
Seitenwaͤnden mit Mauersteinen auf der flachen Seite ausgesezt worden. Die
innere Flaͤche dieses gemauerten Kastens ist mit Cement uͤberzogen und
nach gewoͤhnlicher Art der Dosdonen abgebuͤgelt worden; auch ist
dieser Cementuͤberzug ein Mal mit der Kautschukaufloͤsung angestrichen
worden, jedoch bei der jezt feuchten Witterung noch nicht abgetroknet; sobald dieß
geschehen und auch der zweite Anstrich troken ist, soll der Kasten mit Wasser
angefuͤllt und genau beobachtet werden, ob irgend ein Durchdringen des
Wassers durch den Lattenboden Statt finden moͤchte.
Touron's Verfahren auf
Haargewebe mit haltbaren Farben zu druken
findet sich im XXVII. Bde. der Beschreibungen der in
Frankreich genommenen Patente folgender Maßen angegeben. „Man verschafft
sich zuerst Drukformen aus Birnbaumholz von 15 Linien Dike und von der
Groͤße des Musters, welches man druken will. Dergleichen Formen muß man
so viele haben, als das Muster Farben bekommen soll; jede derselben muß mit
einem Tuche oder mit Filz uͤberzogen seyn, worauf die Modelstecher die
Zeichnung einer jeden Schattirung abklatschen, um danach graviren zu
koͤnnen. Man bedarf ferner eines großen Troges (sogenannten Siebkastens)
von der Groͤße der Formen, welchen man mit Wasser und Papierschnizeln
fuͤllt, und auf den man einen mit Kalbfell uͤberzogenen Rahmen
bringt. Ueber das Kalbfell wird ein Stuͤk Tuch gebreitet, auf welches man
die zu drukende Farbe mit einem Pinsel aufstreicht. Endlich muß auch noch ein
starker Tisch von der Laͤnge und Breite des zu bedrukenden Zeuges
vorhanden seyn, damit man hierauf, nachdem er mit einem vielfach
zusammengelegten gut angespannten Teppiche bedekt worden ist, den aus Haar
gewebten Zeug darauf breiten kann. Der Druker sezt seinen Model zuerst auf das
mit der Farbe uͤberzogene Tuch, bringt ihn dann sachte auf den zu
bedrukenden Zeug, und vollendet endlich den Druk mittelst eines an dem Tische
befestigten Hebels. Die auf diese Weise bedrukten Zeuge werden in eine
Trokenstube gebracht. Die Farben muͤssen sehr gut ausgewaͤhlt und
mit gut geklaͤrtem Leinoͤhle abgerieben worden seyn. Auf ein Pfund
Oehl soll man 2 Unzen Bleiglaͤtte und 8 Unzen Terpenthingeist
zusezen.“ (Dieses Patent enthaͤlt offenbar gar nichts, was
nicht jedem Wachsleinwand-Druker bekannt waͤre. A. d. R.)
Chinesische Tuschtinte.
Unter dem Namen chinesische Tuschtinte verkauft man in Berlin ein neues
Schreibmaterial in Flaschen, deren Etikette lautet: „Non plus ultra! Chinesische
Tuschtinte. Calcutta und London. Ohne Gebrauchsanweisung keine
Anwendung! Hauptniederlage fuͤr
Deutschland bei E. Meyer und Comp. in Berlin.“ Der
Hauptbestandtheil dieser Tinte ist nach Trommsdorff's
Untersuchung nichts Anderes als das im Handel vorkommende Blauholzextract und man
kann dieselbe sehr einfach auf folgende Art bereiten:
Man loͤst einen Theil des zerriebenen Blauholzextracts in 8 Theilen kochenden
Wassers auf, und sezt eine geringe Menge zerriebenes schwefelsaures Kupfer zu. In
diesem Falle hat die Tinte einen blaͤulichen Schein und wird nach dem Troknen
tief schwarz, oder man sezt statt dieses Salzes eine geringe Menge einer
Aufloͤsung von salzsaurem Eisenoxyd zu, in welchem Falle die
Fluͤssigkeit mehr braͤunlichschwarz aus der Feder fließt. Man muß sich
huͤten zu viel von den metallischen Salzen zuzusezen, weil sonst die Tinte
sich absezt, ob schon sie sich auch leicht wieder aufruͤhren laͤßt.
(Archiv d. Pharm. Bd. IV. S. 60.)
Zunahme der Industrie in Elbeuf.
Wir entnehmen aus dem Musée industriel Vol. I. S.
106 Folgendes uͤber die Geschichte der Industrie in Elbeuf. „Im
Jahre 1789 zaͤhlte man daselbst 55 Fabriken und 12 Faͤrbereien:
man erzeugte mit beilaͤufig 12,000 Arbeitern jaͤhrlich 15,000
Stuͤke Tuch von 28 bis 30 Ellen, die einen Werth von 14 bis 15 Mill.
Franken repraͤsentirten. Saͤmmtliche Arbeiten wurden mit den
Haͤnden verrichtet. – Im Jahre 1814 zaͤhlte man 80 Fabriken
und 13 Faͤrbereien, 2 Wollenniederlagen, 2 Commissionshaͤuser;
gegen 18,000 Arbeiter erzeugten jaͤhrlich 25 bis 30,000 Stuͤke
Tuch von 36 bis 38 Ellen, im Werthe von beilaͤufig 25 Mill. Fr.; die Elle
galt im Durchschnitte je nach der Farbe 20, 25 und 30 Fr. An Maschinen besaß man
120 Kardaͤtschmaschinen mit den dazu gehoͤrigen Mulejennys zu 48
Spindeln, 50 Rauhmuͤhlen, 300 Scheertische und 40 Triebwerke, welche
zusammen 100 Pferdekraͤfte repraͤsentirten. – Im Jahre 1834
belief sich die Zahl der Fabriken auf 200, jene der Faͤrbereien auf 25,
jene der Wollenniederlagen auf 10, jene der Commissionshandlungen auf 64. Die
jaͤhrliche Production war auf 60 bis 70,000 Stuͤke Tuch zu
beilaͤufig 40 Ellen, in einem Gesammtwerthe von 40 bis 45 Mill. Fr.
gestiegen. Man verarbeitete gegen 2 Mill. Kil. Wolle von 8 Fr. 10 Cent. bis zu
15 Fr. per Kil. Die gewoͤhnlichen Tuchpreise
waren 15, 20 und 25 Fr. die Elle, je nach der Farbe. Die Zahl der Arbeiter war
auf 25,000 gestiegen, obwohl sich auch die Maschinen so vermehrt hatten, daß man
45 Dampfmaschinen von 750 Pferdekraͤften, 15 zum Heizen dienende
Dampfapparate, 300 Kardaͤtschmaschinen mit ihren Mulejennys von 60 bis
120 Spindeln, 250 Rauhmaschinen, 150 Scheermaschinen, 15 Entfettungsmaschinen
und 2 Dampfwalkmuͤhlen zaͤhlte!
Magnetismus der Metalle.
Hr. Faraday glaubt sich jezt zu der Annahme berechtigt,
daß alle Metalle wie das Eisen magnetisch werden koͤnnen, und zwar nicht bloß
in schwachem Grade, wie man bisher glaubte. Er hat gefunden, daß zwar bei der
gewoͤhnlichen Temperatur außer dem Eisen und Nikel kein anderes Metall
magnetisch ist, daß aber eine gewisse Temperatur, welche fuͤr jedes Metall
variirt, eine wesentliche Bedingung fuͤr seinen magnetischen Zustand ist; bei
einem bestimmten Temperaturgrade besizt naͤmlich jedes Metall magnetische
Kraft, verliert sie aber bei einem hoͤheren, gerade so wie jeder
Koͤrper bei einer bestimmten Temperatur fluͤssig wird oder diesen
Zustand verliert. Diese Ansicht gruͤndet sich hauptsaͤchlich auf
Versuche, welche zeigten, daß eine erhoͤhte Temperatur, fuͤr das Eisen
die Weißgluͤhhize und fuͤr das Nikel schon die Siedhize des Oehls,
hinreicht, um diesen Metallen ihren Magnetismus zu benehmen. Hr. Faraday bemerkt auch, daß die Annahme, daß eine gewisse
Temperatur fuͤr die Existenz dieses Zustandes noͤthig sey, viel mehr
Wahrscheinlichkeit fuͤr sich habe, als die, daß bloß das Eisen und Nikel dem
Einfluß eines so allgemein verbreiteten Agens, wie es die Elektricitaͤt ist,
unterworfen seyen. (Mémor. encyclop. Maͤrz
1836, S. 129.)
Neue Verbesserung des Eisengusses.
Hr. Karl Schafhaͤutel, gegenwaͤrtig in
Sheffield, hat kuͤrzlich die Entdekung gemacht, daß wenn man Gußeisen von der
zweiten und dritten Qualitaͤt in einer Atmosphaͤre von Chlorgas
umschmilzt, ein Eisen von der ersten Qualitaͤt erhalten wird (that by producing an evaporation of the chlorine in making
cast iron of the second and third quality, an iron of the first quality is
obtained). Die HH. Hollis, Solly und Sohn sind
Eigentuͤmer des auf diese Entdekung genommenen Patentes. (Mechanics' Magazine, No. 662.)
Ueber die Verfertigung von Saͤgeblaͤttern nach
Pengeot u. Salin.
Im XXVI. Bde. der Description des Brevets d'invention
wird folgende Beschreibung der patentirten Methode, nach welcher die Bruͤder
Pengeot und Salin ihre
Saͤgeblaͤtter fabriciren, bekannt gemacht. „Wenn den
Saͤgeblaͤttern die gehoͤrige Breite gegeben worden ist,
schneidet man sie zum Behufe der Haͤrtung in Stuͤke von
gehoͤriger Laͤnge, und bringt sie dann in eine Maschine, in
welcher drei Operationen: naͤmlich das Anlassen, das Zurichten und das
Platten mit einem Male geschehen, und die dieß auf folgende Weise verrichtet.
Man erwaͤrmt in einem Ofen zwei Metallplatten der ganzen Laͤnge
nach bis auf einen gehoͤrigen Grad, legt zwischen diese beiden Platten
ein Saͤgeblatt, und sezt dann das Ganze einem starken, durch zwei
bewegliche Stuͤke Eisen bewirkten Druke aus. Diese Operation reicht
fuͤr Saͤgeblaͤtter bis zu einer gewissen Groͤße hin;
groͤßere erfordern jedoch außer dem Druke auch noch eine starke Spannung,
und diese wird durch zwei bewegliche Stuͤke, welche die
Saͤgeblaͤtter an beiden Enden erfassen, und die dann mittelst
zweier Kurbeln je nach der Kraft, die das Saͤgeblatt erfordert,
angespannt werden, hervorgebracht. Diese Operation wird uͤbrigens erst
dann vorgenommen, wenn die beiden Platten dem Saͤgeblatte ihre Temperatur
mitgetheilt haben. Will man mehrere Saͤgeblaͤtter auf ein Mal
zurichten, so erwaͤrmt man mehrere Metallplatten, bringt dann zwischen je
zwei derselben ein Saͤgeblatt, und sezt das Ganze endlich dem Druke aus.
Dieses Verfahren, wodurch die Arbeit bedeutend abgekuͤrzt wird, muß
uͤbrigens schnell ausgefuͤhrt werden, damit die Waͤrme
nicht entweichen kann, bevor der Druk Statt gefunden hat.
Ueber den Dréelit, ein neues Mineral.
Der Dréelit wurde vor Kurzem auf den Halden der verlassenen Bleigrube von
Russière, in der Umgegend von Beaujeu (Rhone) aufgefunden. Er besteht aus
kleinen, rhombischen Krystallen von weißer Farbe, Perlmutterglanz, die stets von
gleicher Beschaffenheit sind. Von Außen ist er matt, zeigt aber einen ziemlich
lebhaften Glanz beim Bruch und laͤßt sich in dreifacher, den Flaͤchen
des Rhomboeders paralleler Richtung spalten; diese Spaltbarkeit sieht man nur aus
den Bruchlinien, die sich parallel mit den Flaͤchen durchkreuzen.
Hinsichtlich seiner aͤußeren Charaktere hat dieses Mineral Aehnlichkeit mit
dem Chabasit, und seine Grundform, ein abgestumpftes Rhomboeder, naͤhert sich
sehr der Gestalt dieser Substanz.
Das specifische Gewicht des Dréelit ist zwischen 3,2 und 3,4 und seine
Haͤrte etwas groͤßer als die des kohlensauren Kalks. Vor dem
Loͤthrohr schmilzt er zu einem weißen, blasigen Glase, welches sich durch
Susaz von Salpeter blau faͤrbt. Mit Salzsaͤure digerirt,
schaͤumt er anfangs etwas auf, loͤst sich dann aber zum Theil, wenn
man die Fluͤssigkeit eine Stunde lang sieden laͤßt. Er ist in kleinen
Krystallen auf der Oberflaͤche und in den Hoͤhlungen eines quarzigen
Gesteins aufgewachsen, welches mit zersezten Feldspaththeilchen gemengt ist und
Arkose zu seyn scheint.
Hr. Dufrénoy erhielt bei der Analyse der
Dréelit-Krystalle, welche aber wahrscheinlich noch einige fremdartige
Theile enthielten:
Kieselerde
9,712
Thonerde
2,404
Kalkerde
11,980
Schwefelsaͤure
8,346
Schwefels. Baryt
61,731
Wasser
2,308
Verlust u. Kohlensaͤure
3,519
–––––––
100,000.
Der Dréelit scheint demnach als eine Art Baryto-Calcit mit
Kohlensaͤure und Schwefelsaͤure betrachtet werden zu koͤnnen.
Als eine Varietaͤt des schwefelsauren Baryts laͤßt er sich nicht
ansehen, da die Krystallformen dieser beiden Substanzen unvereinbar sind. (Annales des Mines)