Titel: | Bericht über die im Jahre 1835 eingelaufenen Arbeiten der Concurrenten um die Preise, welche die Société d'encouragement für die besten Mittel zur Verhütung der Explosionen der Dampfmaschinen und der Dampfkessel ausschrieb. Erstattet von Hrn. Baron Séguier. |
Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. XLVII., S. 249 |
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XLVII.
Bericht uͤber die im Jahre 1835
eingelaufenen Arbeiten der Concurrenten um die Preise, welche die
Société d'encouragement fuͤr die besten
Mittel zur Verhuͤtung der Explosionen der Dampfmaschinen und der Dampfkessel
ausschrieb. Erstattet von Hrn. Baron Séguier.
Im Auszuge aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. December 1835, S. 559.
Séguier, uͤber Verhuͤtung der Explosionen der
Dampfkessel.
Sieben Concurrenten bewarben sich im Lauft des Jahrs 1835 um die zwei Preise von
12,000 Franken, welche die Société
d'encouragement seit mehreren Jahren auf Sicherstellung gegen die
Explosionen der
Dampfmaschinen und Dampfkessel ausschrieb, so wie um den Preis von 1500 Fr.
fuͤr eine verbesserte Speisungspumpe. Wenn auch keiner dieser Concurrenten
die gestellten Fragen vollkommen zur Loͤsung fuͤhrte, so erwarben sich
doch einige derselben wesentliche Verdienste um diesen Gegenstand, so daß eine kurze
Uebersicht ihrer Arbeiten gewiß angenehm seyn wird.
Der erste Concurrent hat in seiner Abhandlung bloß eine reine Theorie entwikelt; und
nachdem er die Ursachen der Explosionen, mit denen er sehr vertraut zu seyn scheine,
angedeutet, die Ueberzeugung ausgesprochen, daß sich diesen Unfaͤllen
unfehlbar vorbeugen ließe, wenn man das Wasser von dem Dampfe abscheiden
wuͤrde. Er schlaͤgt zu diesem Behufe vor, die Kessel in zwei
Raͤume abzutheilen, von denen jeder der Einwirkung des Feuers
gleichmaͤßig ausgesezt waͤre, und von denen der eine die
Fluͤssigkeit unter dem geringen Druke von zwei Atmosphaͤren, der
andere hingegen den Dampf unter einem staͤrkeren Druke in sich fassen soll.
Eine doppeltwirkende Speisungspumpe soll das Wasser, welches sie in dem
Wasserbehaͤlter aufsaugt, zuerst in den ersten Raum treiben, um es dann,
nachdem es in diesem gehoͤrig erhizt worden ist, aus diesem wieder
aufzusaugen und zum Behufe der Verwandlung in Dampf in den zweiten Raum zu schaffen.
Der Concurrent glaubt, daß das Wasser in dem zweiten Kessel leicht den zu dieser
Formveraͤnderung noͤthigen Waͤrmestoff finden wuͤrde,
wenn der Boden dieses Kessels mit einer Schichte fluͤssiger Metalllegirung
bedekt waͤre, und wenn das Wasser vermittelst der Drukpumpe durch diese
Schichte hindurch getrieben wuͤrde. Beide Raͤume muͤßten mit
einem Luftmanometer versehen seyn, und der in dem zweiten entstehende Druk
koͤnnte immer nur das Resultat einer geringen in Dampf verwandelten
Quantitaͤt Wasser seyn. Dieser Druk ließe sich in gewissen Schranken halten,
wenn man dem Dampfe jedes Mal, so oft er eine zu bedeutende Spannkraft erlangt hat,
in einen Verdichter auszustroͤmen gestattete. Der erste Raum ist der Ansicht
des Concurrenten nach gegen jede Explosion gaͤnzlich geschuͤzt, weil
er nur Wasser enthaͤlt, welches durch den Druk in fluͤssigem Zustande
erhalten wird, und welches noch nicht so viel Waͤrmestoff gebunden in sich
schließt, als zur ploͤzlichen Umwandlung in Dampf erforderlich ist. Der
Concurrent beging nicht nur den Fehler, daß er seinen Apparat nicht praktisch in
Ausfuͤhrung brachte, sondern seine Erfindung ist uͤberdieß nicht ein
Mal neu, indem Hr. Perkins schon vor einigen Jahren ein
auf aͤhnlicher Basis begruͤndetes Verdampfungssystem in Vorschlag
brachte.
Der zweite Concurrent lieferte einen Ueberblik der Untersuchung, die in den
Vereinigten Staaten uͤber die Ursachen der 20 Explosionen, die sich an
Hochdrukdampfmaschinen und der 32 Explosionen, welche sich an Maschinen mit niederem
Druke ereigneten, angestellt wurde, und nach welcher sich folgende 6 Hauptursachen
ergaben: 1) der Form nach fehlerhafter Bau; 2) fehlerhaftes Material; 3) zu lange
fortgesezter Gebrauch; 4) Mangel an gehoͤriger Beaufsichtigung; 5)
Ueberladung der Ventile; 6) fehlerhafte Speisung. Der Concurrent beschraͤnkt
sich uͤbrigens auf Berechnungen uͤber die Graͤnzen der
Zaͤhigkeit des Metalles, und glaubt den Preis dadurch gewonnen zu haben, daß
er sagt, das beste Mittel gegen Explosionen liege darin, einen Kessel zu bauen, der
sowohl der Form als der Dike nach den groͤßten Widerstand leistet.
Der dritte Concurrent haͤlt die Explosionen fuͤr das Resultat der
Erhoͤhung der Temperatur der Kessel, indem er irriger Weise meint, daß mit
der Erhoͤhung der Temperatur immer auch eine vermehrte Spannung verbunden
ist. Er schlaͤgt daher als Abhuͤlfe vor, in gewissen Zeiten kaltes
Wasser auf den Kessel fallen zu lassen; und dieß durch einen Mechanismus zu
bewirken, der durch den uͤberschuͤssigen Druk in Bewegung gesezt
wird!
Der vierte Concurrent sandte eine sehr gute Abhandlung, in welcher alle Ursachen der
Explosionen trefflich abgehandelt sind, und in der gegen jede derselben ein
geeignetes Mittel vorgeschlagen wird. Seine Apparate scheinen eben so einfach als
sinnreich; allein sie wurden bisher noch nicht an Maschinen von gehoͤriger
Kraft und hinreichend lange Zeit hindurch angewendet, so daß die Bedingungen des
Programmes nicht erfuͤllt sind. Sie sollen auf Verlangen des Erfinders, im
Falle ihnen der Preis nicht zuerkannt wird, noch geheim bleiben.
Der fuͤnfte Concurrent lieferte gleichfalls eine gruͤndliche
Eroͤrterung der Ursachen der Explosionen und der Unvollkommenheit der meisten
der gegenwaͤrtig bekannten Schuzmittel. Er erkannte sehr wohl, daß das
einzige Mittel die Aufgabe zu loͤsen darin bestuͤnde: die Masse der zu
verdampfenden Fluͤssigkeit so viel als moͤglich zu vertheilen. Er
legte einen nach diesem Principe eingerichteten Dampferzeuger vor, uͤber den
jedoch nicht abgeurtheilt werden konnte, da er bis jezt nur in der Zeichnung und
Beschreibung existirt.
Der sechste Concurrent hat gleichfalls wie der eben vorhergehende das
Vertheilungsprincip angenommen; sein Erfindungsgeist war aber zugleich auf das Spiel
der Speisungspumpe gerichtet, und er hat seinen Dampferzeuger uͤberdieß auch
noch mit einem einfachen Mechanismus, der das Feuer ploͤzlich
unterdruͤkt, wenn das Wasser wider Erwarten bis unter einen gewissen Punkt
herabsinken sollte, ausgestattet. Der Verdampfungsapparat besteht aus mehreren
langen Roͤhren,
welche unter gehoͤriger Neigung neben einander angebracht sind, und die zum
Behufe der Speisung an ihrem unteren Ende communiciren. Alle diese Roͤhren
entleeren den in ihnen gebildeten Dampf in einen gemeinschaftlichen
Behaͤlter. In einem eigenen Behaͤlter, der außer dem Bereiche des
Feuers liegt und nur durch zwei kleine Roͤhren mit dem Dampferzeuger in
Verbindung steht, ist ein Schwimmer enthalten, durch dessen Herabsinken der einfache
Mechanismus, der das Feuer im Augenblike der Gefahr ausloͤscht und der
zugleich auch den Dienst der Speisungspumpe regulirt, in Thaͤtigkeit gesezt
wird. Dieser Apparat besteht bereits wirklich und leistet beigebrachten Zeugnissen
gemaͤß gute Dienste; es fehlt aber noch an hinlaͤnglicher Erfahrung,
um dem Erfinder den Preis zuerkennen zu koͤnnen.
Der siebente Concurrent sandte zugleich mit einer Abhandlung eine kleine sehr
schoͤne Dampfmaschine, welche sehr merkwuͤrdig zu seyn scheint, und
uͤber die ein eigener Bericht erstattet werden soll.
Abgesehen von diesen sieben Concurrenten erhielt die Commission auch noch zwei andere
Abhandlungen, von denen die eine nur Mittel in Vorschlag bringt, welche entweder
nicht gelingen koͤnnen oder die wir bereits besser besizen; waͤhrend
die andere von einem gewandten Physiker herruͤhrt und das Resultat
zahlreicher Versuche ist, die unter den Augen der Commission selbst angestellt
wurden. Der Verfasser beleuchtet in seiner Abhandlung die verschiedenen Ursachen der
Explosionen, und schlaͤgt gegen jede derselben ein Mittel vor. Das
Wesentlichste hievon ist Folgendes.
Die haͤufigste Ursache der Explosionen ist ein zu tiefes Sinken des
Wasserstandes; um dieser Gefahr zu steuern, empfiehlt der Verf. eine Speisungspumpe,
welche mehr als hinreichend ist, um den groͤßten Wasserbedarf des Kessels zu
deken. Wenn das Niveau des Wassers durch die Wirkung dieser Pumpe allmaͤhlich
gestiegen ist, so wird eine metallene Kugel, die sich, damit sie sich nur auf und
nieder bewegen kann, in einer weiten durchloͤcherten Roͤhre befindet,
emporgehoben. Diese Art von Schwimmer ist an einem kleinen Ventile
aufgehaͤngt, welches er, so lange er sich außer Wasser befindet, durch sein
Gewicht verschlossen erhaͤlt; so wie aber das Wasser, indem es den Schwimmer
emporhebt, das Ventil von diesem Gewichte befreit, so laͤßt das Ventil einen
Dampfstrahl in den Stiefel der Speisungspumpe entweichen, wodurch das Spiel dieser
lezteren augenbliklich unterbrochen wird. So lange das kleine Ventil, durch welches
der Dampf in den Pumpenstiefel gelangt, offen bleibt, bewegt sich der Kolben in
demselben auf und nieder, ohne uͤbrigens irgend etwas Anderes als eine
Compression des Dampfes zu bewirken. Die Einsprizung hoͤrt nicht eher auf, als
bis das Wasser wieder so weit herabgesunken, daß der Schwimmer abermals
vermoͤge seines Gewichtes auf das Ventil wirken kann. Die geringe in der
Pumpe enthaltene Quantitaͤt Dampf wird durch die Masse des von der Luft
abgekuͤhlten Kolbens bald verdichtet, so daß dann bei jeder Pulsation oder
bei jedem Hube wieder ein luftleerer Raum gebildet wird, und daß die Pumpe wieder
wie fruͤher durch Aufsaugung arbeitet.
Gut ist ferner dem Verfasser gemaͤß, wenn man bei dem Baue der Kessel das
Wasser in zwei Laͤngenrinnen, in denen sich kleine Loͤcher befinden,
und die uͤber den Feuerzuͤgen angebracht sind, herbeigeleitet wird;
damit die Seitenwaͤnde des Kessels immer mit Wasser befeuchtet werden, und
damit sie selbst dann, wann der Wasserstand im Kessel ganz herabgesunken ist, nicht
zu heiß werden koͤnnen.
Eine haͤufige Ursache der Explosionen, gegen die es noch kein Schuzmittel
gibt, ist die Ansammlung von Bodensaz in den Kesseln. Das Uebel beginnt sich hier
dann zu aͤußern, wenn die Kesselwand, die durch einen schlechten
Waͤrmeleiter von der Fluͤssigkeit getrennt oder isolirt ist, einen
hohen Temperaturgrad erlangen konnte. Wird hier in diesem Falle naͤmlich der
Zusammenhang des Bodensazes durch die Verschiedenheit der Ausdehnung aufgehoben, so
entsteht dadurch, daß das Wasser mit dem gluͤhenden Metalle in
Beruͤhrung kommt, augenbliklich eine solche Dampfentwiklung, daß eine
Explosion daraus erfolgt. Diesem großen Uebel hilft der Verfasser mit bestem Erfolge
durch folgendes sinnreich ausgedachte Mittel ab.
Er befestigt naͤmlich senkrecht uͤber jener Stelle, an welcher das
Feuer anschlaͤgt (coup de feu) an dem Kessel eine
Roͤhre, die sich oben in einen Sakhahn (robinet
à poche) endigt, waͤhrend sie an dem unteren offenen Ende auf
die Bodenwandung des Kessels genietet ist. Diese Roͤhre communicirt mit dem
Kesselboden, durch den sie sezt, nur mittelst seitlicher Oeffnungen, die an ihrem
oberen Theile und uͤber dem Niveau des Wassers angebracht sind. Es kann
demnach durch die untere Oeffnung nur Dampf allein austreten; diese Oeffnung ist
jedoch auf folgende merkwuͤrdige Weise verschlossen. In dem Sake oder in der
Tasche des Hahnes befindet sich ein kleiner Kegel aus leichtfluͤssigem
Metalle, den man durch eine halbe Umdrehung des Hahnes in die Roͤhre fallen
lassen kann; hier angelangt wird er durch die Gewalt des Dampfes fortgetrieben,
gleichwie die Kugel einer Windbuͤchse; da er jedoch etwas groͤßer ist
als die Muͤndung, die er zu verschließen hat, so wird er so fest gegen diese
angetrieben, daß er sie, wie die Erfahrung lehrt, luftdicht schließt. Der Kegel wird
auf diese Weise gleichsam ein Bestandtheil der Kesselwandung, indem er gleichwie
diese der Wirkung des Feuers ausgesezt ist, mit dem Unterschiede jedoch, daß er
nur mit Dampf in Beruͤhrung steht. Wenn daher die Kesselwandung eine
hoͤhere Temperatur erreicht, als der Dampf, was nur dann Statt finden kann,
wenn sie ohne von Wasser bespuͤlt zu seyn, dem Feuer ausgesezt ist, oder wenn
sich zwischen ihr und dem Wasser ein Bodensaz gebildet hat, so wird der Kegel oder
der Pfropf schmelzen, und der Dampf sogleich senkrecht von Oben nach Unten durch die
Roͤhre auf das Feuer stroͤmen und dasselbe ausloͤschen.
Dieses Verfahren gewaͤhrt den dreifachen Vortheil, daß es die drohende Gefahr
andeutet, daß es derselben abhilft, und daß die Maschine nach deren Beseitigung
wieder fortspielen kann, indem man in ein Paar Secunden vermittelst des Hahnes
wieder einen neuen Pfropf oder Kegel, der dieselben Dienste verrichtet, eintreiben
kann. Die Commission hat den nach dieser Methode angestellten Versuchen beigewohnt,
und sich von deren Wirksamkeit in einem solchen Grade uͤberzeugt, daß sie
dieselbe fuͤr unfehlbar haͤlt. Leider hat sich der Erfinder von dem
Concurse ausgeschlossen, indem er sich seine Erfindung durch ein Patent sicherte; um
ihm jedoch zu erkennen zu geben, wie sehr die Gesellschaft solche ausgezeichnete
Verdienste ehrt und achtet, schlaͤgt die Commission vor, demselben in der
Person des bereits vielfach bekannten und verdienten Hrn. Galy-Cazalat die große goldene Medaille von Seite der Gesellschaft
zustellen zu lassen. Nach dem Gutduͤnken der Commission scheint ein Kessel,
der mit den schmelzbaren, die Wirkungen der Sazanhaͤufungen
verhuͤtenden Pfroͤpfen und mit einem guten Speisungsapparat versehen
ist, hinreichende Sicherheit zu gewaͤhren. Allein, wie ist man sicher, daß
die Thaͤtigkeit der Speisungspumpen nie unterbrochen und deren Ventile nie in
Unordnung gebracht werden? Die Gesellschaft hat, diesen wichtigen Punkt reiflich
erwaͤgend, deßhalb auch einen Preis auf eine Speisungspumpe, welche diesen
Unfaͤllen nicht unterworfen ist, ausgeschrieben. Wenn nun auch von allen den
Pumpen, die verschiedene Concurrenten vorlegten, keine den Bedingungen des
Programmes vollkommen entsprach, so scheint diese Aufgabe doch durch einen
kuͤrzlich erfundenen Mechanismus, auf welchen die Commission schließlich die
Aufmerksamkeit der Gesellschaft lenken zu muͤssen glaubt, vollkommen
geloͤst worden zu seyn.
Der Eigenthuͤmer einer großen Anstalt legte der Gesellschaft naͤmlich
die Zeichnung eines hydraulischen Apparates vor, der einen Kessel ohne Anwendung von
Kraft so speisen soll, daß das Wasser in demselben fortwaͤhrend auf gleicher
Hoͤhe erhalten wird. Dieser dem Anscheine nach sehr complicirte, in der That
aber sehr einfache Apparat besteht aus einem Behaͤlter oder Recipienten und
aus zwei Haͤhnen
mit mehreren Oeffnungen, die mittelst eines Gegengewichtes, dessen Masse momentan
durch einen hydraulischen Hebel emporgehoben wird, in Thaͤtigkeit gesezt
wird. Man erhaͤlt keinen ganz unrichtigen Begriff davon, wenn man sich einen
Wagebalken denkt, der an dem einen Ende mit einem Cylinder in Verbindung sieht,
waͤhrend er an dem anderen Ende mit einem Gewichte beschwert ist. Der
Behaͤlter kann sich ploͤzlich mit Wasser oder mit Dampf
fuͤllen, und sein Gewicht kann demnach wechseln und groͤßer oder
geringer werden, als jenes des Gegengewichtes; in ersterem Falle neigt sich der
Wagebalken auf Seite des Behaͤlters, im zweiten hingegen auf Seite des
Gegengewichtes. Die Achsen des Wagebalkens sind die Haͤhne selbst, welche in
den verschiedenen aus der Bewegung des Wagebalkens hervorgehenden Stellungen bald
mit einem Wasserbehaͤlter, bald mit dem Kessel communiciren. Das Wasser tritt
in Folge der Stellung der Muͤndungen der beiden Verbindungsroͤhren,
von denen sich die eine gegen den Boden hin befindet, waͤhrend die andere an
der Stelle, auf der das Wasserniveau erhalten werden muß, fixirt ist, immer nur zur
entsprechenden Zeit in den Kessel. Der Behaͤlter kann sich nur dann in den
Kessel entleeren, wenn das Wasser bis unter die Muͤndung der zweiten
Roͤhre herabgesunken ist. Saͤmmtliche Einrichtungen an diesem Apparate
sind solcher Maßen getroffen, daß er, sobald er leer geworden ist, zum Behufe der
Fuͤllung in Schwingung geraͤth, waͤhrend er sich nur in dem
Maaße entleert, als das Niveau des Wassers im Kessel sinkt.
Ein Versuch, der mehrere Jahre hindurch im Großen mit einem solchen Speisungsapparate
angestellt worden ist, ist vollkommen gelungen, so daß der Erfinder dieser
Vorrichtung allen Bedingungen des Programmes Genuͤge geleistet und sich einer
Belohnung vollkommen wuͤrdig gemacht hat. Es handelt sich nur noch darum, ob
die Gesellschaft den Apparat als eine Speisungspumpe oder als eines der wirksamsten
Schuzmittel gegen die Explosionen betrachtet wissen will. Die Commission wird
uͤber diese wichtige Frage noch einen eigenen Bericht erstatten.