Titel: | Verbesserungen an den Vorrichtungen zum Vorspinnen, Spinnen und Dubliren von Baumwolle, Seide, Flachs und anderen Faserstoffen, worauf sich J. James Jones, Maschinenbauer von Salford in der Grafschaft Lancaster, am 21. Oktober 1854 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 60, Jahrgang 1836, Nr. LXXIX., S. 435 |
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LXXIX.
Verbesserungen an den Vorrichtungen zum
Vorspinnen, Spinnen und Dubliren von Baumwolle, Seide, Flachs und anderen Faserstoffen,
worauf sich J. James
Jones, Maschinenbauer von Salford in der Grafschaft Lancaster, am 21. Oktober 1854 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1836, S. 201.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Jones's verbesserte Vorrichtungen zum Vorspinnen von Baumwolle
etc.
Meine Erfindungen und Verbesserungen im Vorspinnen, Spinnen und Dubliren von
Baumwolle, Seide, Flachs und anderen Faserstoffen bezweken eine solche Anordnung der
Maschinerie, daß die zwischen der Spule und der Fliege oder zwischen der Spindel und
der Fliege noͤthige Differentialbewegung gleichmaͤßiger und leichter
regulirbar gemacht wird, als dieß an den gewoͤhnlichen Maschinen
moͤglich ist.
Fig. 42 gibt
einen Aufriß einer meiner Erfindung gemaͤß, ausgeruͤsteten Spindel
einer Drossel-, Vorspinn- oder Dublirmaschine. A ist die Spule; B, B sind die beiden Arme der
Fliege; C die Spindel, an der die Spule angebracht ist.
An dieser Spindel C, welche man in Fig. 43 einzeln
fuͤr sich abgebildet sieht, befindet sich eine hohle Roͤhre D, die in Fig. 44 im
Laͤngendurchschnitte dargestellt ist. Die Roͤhre D, welche frei oder lose um die Spindel C laͤuft, wird je nach der Groͤße der
Treibrollen d oder d' mit
irgend einer von der Geschwindigkeit der Spindel abweichenden Geschwindigkeit
umgetrieben. Sie ist, wie Fig. 44 zeigt, mit einer
schieflaufenden Spalte versehen, und diese dient zur Aufnahme eines kleinen Zapfens,
welcher aus der kleinen, an dem unteren Theile der Fliege befindlichen
Roͤhre, die man in Fig. 45 im Auf-
und Grundrisse ersieht, hervorragt. Die kreisende Bewegung der Roͤhre D wird demnach der Fliege B,
B mitgetheilt; und der Unterschied der Geschwindigkeit zwischen der Fliege
und der Spule haͤngt von der relativen Groͤße der an der Spindel C befindlichen Rolle zu den an der Roͤhre D befindlichen Rollen d oder
d' ab, welche leztere beide von einer und derselben
Trommel herumgetrieben werden. Da jedoch der Unterschied, welcher zwischen der
Geschwindigkeit der Spule und jener der Fliege, oder zwischen jener der Spule und
jener der Spindel besteht, nicht waͤhrend der ganzen, zum Fuͤllen der
Spule noͤthigen Zeit einer und derselbe seyn darf, wie dieß jeder
Sachverstaͤndige weiß, so befindet sich die Spule frei an der Spindel und
bloß auf der kleinen Schulter C 2 ruhend, wodurch ein
schwacher Zug hervorgebracht wird, der bei den verschiedenen Perioden der
Spulenfuͤllung nur in geringem Maaße wechselt. Die Dokenlatte, welche hier
die Fliege zum Behufe der regelmaͤßigen Vertheilung des Garnes auf der
Oberflaͤche der Spule auf und nieder bewegt, wird auf die an den
gewoͤhnlichen Maschinen uͤbliche Welse geleitet oder gefuͤhrt.
Da sie sich jedoch so nahe an dem oberen Ende der Spindel befindet, und da die
Spindel von der Fliege befreit ist, so kann ich mit weit groͤßeren
Geschwindigkeiten und groͤßerer Staͤtigkeit arbeiten lassen, als dieß
an den gewoͤhnlichen Drossel- oder Dublirmaschinen moͤglich
ist. Diese groͤßere Geschwindigkeit wird uͤbrigens auch noch durch den
eigenthuͤmlichen Bau der Spule sehr erleichtert; denn diese besteht nicht
bloß aus den gewoͤhnlichen Drahtarmen, welche das Garn von der vorderen Walze
an die Oberflaͤche der Spule fuͤhren, sondern auch noch aus einem
kreisfoͤrmigen Reifen oder aus einem Cylinder aus Zinn oder einem anderen
Metalle, den man in den Zeichnungen bei B sieht, und der
nicht bloß dem Ausweichen der Fliegenarme bei erhoͤhter Geschwindigkeit
vorbeugt, sondern auch verhuͤtet, daß die der umgebenden Atmosphaͤre
mitgetheilte Centrifugalkraft so viele lose Baumwollentheilchen von dem Garne
losreißt.
Fig. 46 zeigt
eine Modifikation meiner Erfindung, wobei statt der Spule A eine Dille A' angebracht ist, die
gleichfalls wie bei dem ersteren Apparate auf dem Vorsprunge oder auf der Schulter
C 2 ruht. Diese Vorrichtung dient zum Aufbauen der
Baumwolle in Cops oder in Koͤzern. Die Form der Koͤzer haͤngt
ganz von der der Dokenlatte mitgetheilten Bewegung ab; uͤbrigens bildet dieß
keinen Theil meiner Erfindung; auch ist es allen Sachverstaͤndigen so
bekannt, daß ich auf keine weitere Beschreibung einzugehen fuͤr
noͤthig erachte.
Fig. 51 gibt
einen Querdurchschnitt der Trommel oder des Cylinders F,
der sowohl die Spindel als die Fliege mittelst des Laufbandes f, f umtreibt. Dieses Band ist naͤmlich ein endloses, welches zwei
Mal um die Trommel F und um die Rollen, die zur Bewegung
der Spindel und der Fliege dienen, laͤuft. Sollte daher in der
Geschwindigkeit der Trommel F oder in dem Gleiten des
Bandes f, f irgend eine Unregelmaͤßigkeit
eintreten, so wuͤrde die hieraus erwachsende Veraͤnderung in der
Bewegung sowohl die Spindel als die Fliege treffen, waͤhrend die relative
Geschwindigkeit beider zu einander dennoch immer eine und dieselbe bliebe. Man wird
hier aus dieser Vorrichtung ersehen, daß die Fliege an der Spize der Spindel
angebracht ist; und daß, obschon der gewoͤhnliche Wascher angewendet werden
kann, die Spule dennoch von der hohlen Roͤhre D,
die an den fruͤher beschriebenen Vorrichtungen die Fliege fuͤhrte, getragen wird.
Diese Roͤhre D erhaͤlt auf die bereits
beschriebene Methode ihre Geschwindigkeit von Unten mitgetheilt; der zum Behufe des
Auswindens noͤthige Unterschied zwischen der Geschwindigkeit der Fliege und
jener der Spule haͤngt von der gegenseitigen Groͤße der beschriebenen
Treibrollen ab; und jener Unterschied, der erforderlich ist, je nachdem die Spule
voll oder leer ist, wird durch die Reibung des Waͤschers, auf welchem die
Spule ruht, hervorgebracht. Die Auf- und Niederbewegung wird hier in diesem
Falle von der unteren Latte, auf der die Spindel C ruht,
erzeugt.
Fig. 52 zeigt
eine aͤhnliche Anordnung der Laufbaͤnder f,
f und der Trommel F, wodurch eine andere
Modifikation meines Apparates, gemaͤß welcher die Auf- und
Niederbewegung durch die untere Latte E bewirkt wird, in
Thaͤtigkeit versezt wird.
Fig. 47 zeigt
eine Spindel und eine Fliege, woran der Unterschied in der Geschwindigkeit durch die
kleinen Raͤder F, F wie ich sie in meinem
fruͤheren, vom 24. Mai 1833 datirten PatenteMan sehe dieses Patent im Polyt. Journale Bd. LV. S. 515.A. d. R. beschrieben habe, hervorgebracht wird. Leztere habe ich hier nur abgebildet,
um die Anbringung des Cylinders B', dessen unteren auf
den Raͤdern F, F ruhenden Theil man in Fig. 48 im
Grundrisse sieht, an der Fliege zu zeigen.
Fig. 49 zeigt
eine andere Modifikation, deren Zwek aus einem Blike auf die mit gleichen Buchstaben
bezeichnete Figur hinreichend erhellen wird. Die Bewegung der Dokenlatte ist hier
eine solche, daß das Garn in Form eines umgekehrten Koͤzers aufgewunden
wird.
In Fig. 50
endlich wird der Unterschied in der Geschwindigkeit zwar auch durch die
Raͤder F, F hervorgebracht; allein die Fliege
wird von der Spindel gefuͤhrt.
Als meine gegenwaͤrtigen Erfindungen erklaͤre ich schließlich nur eine
solche Anordnung der Spindeln und der dazu gehoͤrigen Theile, daß der
Unterschied zwischen der Geschwindigkeit der Fliege und jener der Spule, oder
zwischen jener der Fliege und jener der Spindel durch den Unterschied zwischen der
Groͤße der Treibrollen hervorgebracht wird; und zugleich auch das
beschriebene Band, womit die Fliege und die Spule umgetrieben wird.