Titel: Ueber einen verbesserten Hut für die Rauchfänge der Locomotivmaschinen, und über einen verbesserten Aschenbehälter für dieselben. Von Hrn. W. S. Curtis in Deptford.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. XVII., S. 110
Download: XML
XVII. Ueber einen verbesserten Hut fuͤr die Rauchfaͤnge der Locomotivmaschinen, und uͤber einen verbesserten Aschenbehaͤlter fuͤr dieselben. Von Hrn. W. S. Curtis in Deptford. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 680, S. 338. Mit Abbildungen auf Tab. II. Curtis's verbesserter Hut fuͤr Rauchfaͤnge. Die beiden von mir gemachten Erfindungen oder Verbesserungen, welche den Gegenstand dieser Notiz bilden, findet man an den fuͤr die London-Greenwich-Eisenbahn erbauten Wagen angebracht, und zwar zur allgemeinen Zufriedenheit. Was die erste dieser Erfindungen, naͤmlich den Rauchfanghut, betrifft, so ist der Rauchfang mit einer Kuppel bedekt, die den in die atmosphaͤrische Luft entweichenden Dampf und die erhizte Luft auf eine Wasserflaͤche leitet, welche sich in dem aͤußeren Gefaͤße oder Behaͤlter befindet, damit auf diese Weise alle Funken, die allenfalls bei dem Rauchfange ausspruͤhen, ausgeloͤscht werden. Die Verdichtung des Dampfes und das Anlassen (priming) des Kessels liefern so viel Wasser, daß der Boden des Behaͤlters stets damit bedekt erhalten wird; sollte die Quantitaͤt des Wassers zu groß werden, so kann dasselbe durch eine kleine Roͤhre, welche 1 3/4 Zoll hoch uͤber dem Boden des Wasserbehaͤlters angebracht ist, abfließen. Diese Roͤhre dringt in den Rauchfang ein und bildet einen Ellbogen, der gleichfalls mit Wasser gefuͤllt ist, so daß kein Feuer durch ihn dringen kann. Ich habe die Absicht, die Kuppel doppelt zu machen, und in ihr das aufgepumpte kalte Wasser durch den entweichenden Dampf zu erhizen, um es hierauf erhizt in den Kessel zu schaffen. Der Hut koͤnnte auf diese Weise also zur Speisung des Kessels dienlich gemacht werden. Einen Raum von beilaͤufig vier Zoll rings herum finde ich zum Durchtritte des Dampfes etc. vollkommen hinreichend. Ich habe diese Vorrichtung den strengsten Proben unterworfen, und nie war ich im Stande einen Funken durch den Rauchfang zu treiben; der Zug wird durch sie nicht im Geringsten beeintraͤchtigt, und der ganze Apparat ist wohlfeil, einfach und vollkommen sicher. Fig. 19 ist ein Durchschnitt, und Fig. 20 ein Aufriß dieses Hutes. a ist der Rauchfang; b der Wasserbehaͤlter; c die Kuppel oder der Hut; d die gebogene Roͤhre. Die Pfeile deuten den Lauf des Dampfes, der Luft etc. an. Der verbesserte Aschenbehaͤlter besteht aus einem unter dem Feuer aufgehaͤngten, wasserdichten Troge aus Eisenblech, der zur Aufnahme des durch den Feuerbehaͤlter a filtrirenden Wassers dient. Er hat eine Tiefe von beilaͤufig 8 Zoll, und seine Seitenwaͤnde ragen rings herum beilaͤufig um 3 Zoll uͤber den Feuerbehaͤlter empor. Die Asche kann daher beim Herabfallen nicht weggeblasen werden; sondern sie faͤllt unmittelbar in das Wasser, und wird von diesem sogleich ausgeloͤscht. Der Dampf, der hiebei emporsteigt, verhindert nicht nur das Zusammenkluͤmpern der Kohks auf den Roststangen, sondern er beguͤnstigt auch noch die Verbrennung bedeutend. Der Trog ist rings herum und hinten beilaͤufig 8 Zoll weit offen; es ist also fuͤr den Eintritt der Luft in das Feuer hinlaͤnglich Raum gestattet. Er ist von Hinten mit einem Gewinde an dem Gestelle, und vorne mit einer uͤber die Achse des Handspeichenrades f gewundenen Kette aufgehaͤngt. Der Maschinist braucht daher, um die Asche zu entleeren oder um die Roststangen abkrazen zu koͤnnen, nur das Rad loszulassen, wo dann der Trog herabsinken und hiebei die in der Zeichnung durch eine punktirte Linie angedeutete Curve beschrieben wird. Fig. 21 ist ein Durchschnitt, und Fig. 22 ein Aufriß des Aschenbehaͤlters und eines Theiles des Kessels. a stellt den Feuerbehaͤlter; b den Kessel; c die Roststangen; d den mit Wasser gefuͤllten Aschenbehaͤlter; e dessen Gewinde; f das Handspeichenrad, und g die Kette vor, an der der Behaͤlter aufgehaͤngt ist. Die Pfeile bezeichnen die Richtung der Stroͤmung der Luft.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    II
Tab. II